Personalstärke Mai 2023: Seit Jahresbeginn kontinuierlicher Rückgang; jetzt wieder unter 182.000
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist im Mai 2023 wie in allen Monaten seit Jahresbeginn weiter gefallen und liegt damit erstmals seit September 2022 wieder unter 182.000. Dabei setzte sich der Trend fort, dass vor allem die Zahl der Zeitsoldat*innen zurückging; die Zahl der Berufssoldaten stieg wieder leicht an. Bei der Zahl der Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL) gab es ebenfalls eine leichte Abnahme.
Die Personalstärke Ende Mai 2023 wurde zum Wochenende vom Verteidigungsministerium wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht. (Seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-Zahlen.)
Insgesamt leisten 181.596 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.132
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 8.707
Streitkräftebasis 22.577
Zentraler Sanitätsdienst 19.876
Heer 62.066
Luftwaffe 26.941
Marine 15.612
Cyber- und Informationsraum 14.008
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 966
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.837
Bereich Personal 7.874
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 56.706
Soldaten auf Zeit 115.221
Freiwillig Wehrdienstleistende 9.413
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 256
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.070 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.694
Luftwaffe 2.573
Marine 1.712
Streitkräftebasis 2.557
Sanitätsdienst 8.223
Cyber- und Informationsraum 1.413
Ministerium und andere Bereiche 2.798
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.659
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.235
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.494
Mannschaften 5.682
Status
Berufssoldatin 4.818
Zeitsoldatin 17.446
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.788
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 18
Die (wie immer von einem Leser, vielen Dank!) erstellte und fortgeschriebene Tabelle zum schnellen Überblick:
BWPers_Mai_2023
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten (analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen):
Beschäftigt sind 80.890 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.838
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 2.322
Streitkräftebasis 6.429
Zentraler Sanitätsdienst 4.239
Heer 2.431
Luftwaffe 4.659
Marine 1.828
Cyber- und Informationsraum 1.769
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 33.182
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.579
Bereich Personal 10.062
Militärseelsorge 463
Rechtspflege 89
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nicht nach Beschäftigungsbereich, sondern nach Statusgruppen ausgewiesen:
Von den insgesamt 80.890 zivilen Beschäftigten sind 31.287 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 9.813
im höheren Dienst 1.997
im gehobenen Dienst 4.017
im mittleren Dienst 3.774
im einfachen Dienst 25
Arbeitnehmerinnen 19.523
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.951
(Stand 31. Mai 2023)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 26. Juni:
Mit den in Deutschland zur Sicherstellung des Auftrages Strategischer Verwundetenlufttransport (StratAE) bereitgehaltenen 36 Soldatinnen und Soldaten sind insgesamt 1.916 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz ab April 2021):
April 2023
März 2023
Februar 2023
Januar 2023
Dezember 2022
November 2022 (teilw. falsche Zahlen)
Oktober 2022
September 2022
August 2022
Juli 2022
Juni 2022
Mai 2022
April 2022
März 2022
Februar 2022
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März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Archivbild Juni 2023: Aufklärungsdrohne Aladin auf einem Spähwagen Fennek bei der Übung Griffin Storm in Pabrade/Litauen – Thomas Imo/photothek.de)
Wenn die BW den ein oder anderen Dienstposten realistisch betrachten würde, wäre der Fachkräftemangel im Bereich der Fachinformatikerinnen auf jeden Fall nicht mehr so drängend.
Damit meine ich nicht die Notwendigkeit des Dienstpostens, dafür fehlt die Sicht von oben.
Aber es gibt so viele Dienstposten die als InfoVArb Fw geschlüsselt sind, auf denen diese Qualifikation in der Realität einfach nicht benötigt wird.
Damit schlägt man gleich zwei negative Fliegen mit einer Klappe. Eine „hochwertressource“ fehlt anderswo und ist in der Regel gleichzeitig auch noch unzufrieden.
Selbst wenn ich all die Unannehmlichkeiten, die größtenteils einfach zum Soldat-Sein dazugehören, ausblende, bleibt damit immer noch so viel Negatives über, dass ich den meisten die Laufbahn nicht empfehlen kann.
@ DrStOffz, ResOffz
1+.
Ich dachte der Freitag wäre für den obligatorischen 30 km Lauf?
Aber stimmt, der galt zu meiner Zeit schon nur für die Wehrpflichtigen und nicht für die StUffz, bis auf wenige fitte motivierte.
naja da wundert die Diskussion über Impfen such nicht mehr. Wenn man nur in der Lage ist Überschriften zu lesen.
als Wissenschaftler bin ich froh nicht bei der BW gelandet zu sein….
@HJZ
mal wieder ein hervorragender Kommentar
PS: Wie nun Rente nach 22 Dienstjahren finanzieren will?
Warum nicht 5-10 Jahre eine grüne Verwendung, danach etwas mit „normalem“ Leben vergleichbares bis zum normalen Pensionsalter. Bei Bedarf auch mit Umschulungen, da müsste die BW sich halt anstrengen.
@all
Ich stoppe jetzt mal die Debatte, die @Besorgte Bürgerin ausgelöst hat – da gibt es mir zu viele Ungereimtheiten, und es läuft schon auf eine etwas abseitige Diskussion hinaus.
@Florian Staudte sagt: 10.07.2023 um 12:18 Uhr
„Ausweislich Ihrer Kommentare scheinen Sie der Einzige zu sein, der die Bundeswehr kennt und versteht.“
Argumentum ad hominem.
gähn
@Dominik sagt:
10.07.2023 um 21:16 Uhr
…PS: Wie nun Rente nach 22 Dienstjahren finanzieren will?…
Da gibt es die verschiedensten Modelle und Möglichkeiten. Die würden aber fast alle am NEID der zivilen Beamtenlobby in Bund und Ländern scheitern, weil der Oberbauamtsrat dann auch denkt… Mist das ist so stressig hier aufm Amt ich muss auch nach 22 Dienstjahren bei vollen Bezügen nach Hause. Also ab zum Verfassungsgericht und Klagen…
-sarc off-
Nein, ganz im Ernst.
Möglichkeit
A) Einstellung mit einem Status den frührer die meisten Jetpiloten bekommen haben BO41 als quasi BS22_Flex… also einfach nach 22 Dienstjahren in den Ruhestand versetzen und eine angepasst Pension zahlen. Würde in der Regel darauf hinauslaufen das die „früh“ Pensionäre sich noch einen netten Zuverdienst suchen.
B) den SaZ25 mit Übergabgsversorgung so ausbauen das z.b. nach der Dienstzeit noch 10 Jahre weiter volle Bezüge gezahlt werden und danach eine „Betriebsrente“ bis zum Erreichen der Altersrente, wobei dann alle Zeiten vom Dienstherren nach versichert würden um auf eine normale Rente zu kommen….
In dem Fall würde ein z.b. 25 Jahre alter Bewerber bis zum 50. Lebensjahr Dienen…. danach noch bis zum 60. Lebensjahr volles Gehalt bekommen und im Anschluss noch 7 Jahre „Betriebsrente“ die vielleicht auf ⅔ der letzten Bezüge kommt. Danach Rente.
Gehen wir davon aus das A) und B) beide mit 50. entlassen werden und 88 Jahre alt werden… dann Zahlt der Bund bei A) 38 Jahre lang 50% der letzen Bezüge. Bei B) 17 Jahre etwa ⅔ der Zeit volle Bezüge und ⅓ der Zeit 66%.
Am Ende ist es eine Entscheidung was man sich leisten will und kann…
@Thomas Melber sagt:
„Dann würde ich eine Ehe mit Zugewinnausgleich tunlichst vermeiden wenn Sie als Soldat ein Leben am Existenzminimum vermeiden wollen. Immobilienerwerb ist dabei auch nicht angeraten.“
Ihre Besorgnis ist nicht zukunftstauglich..
https://eu.usatoday.com/story/money/2020/03/03/gender-wage-gap-more-women-out-earning-husbands/4933666002/#:~:text=About%20half%20of%20women%20say,to%20the%20Pew%20Research%20Center.
In Deutschland ist es derzeit noch so, daß der männliche Teil eines Paares mehr verdient im Regelfall. Genau das wird sich ändern. Bei Deutschen meines Alters war es noch so, daß der Anteil von Abiturienten bei Männern drastisch höher war als bei Frauen, fast doppelt so hoch. Inzwischen ist es in Deutschland genau wie in den USA so, daß der Anteil höherer Schulabschlüsse bei Frauen höher liegt.
Mit zeitlicher Verzögerung wird dies dazu führen, daß die Bundeswehr Soldaten gewinnen muß, deren Ehepartner mehr verdient als dieser Soldat, sich also auf Paare einstellen muß, die auf das Einkommen dieses Partners nicht verzichten wollen/können. Wenn sie das nicht hinkriegt, wird der Bewerberpool entsprechend kleiner.
Ich habe mir gerade noch einmal den Anfang von „We were soldiers once …“ angesehen, wo die typische USA-Soldatenbeziehung der frühen 60er Jahre liebevoll dargestellt wird. Heute verursacht diese Darstellung ein breites Grinsen, weil diese Situation völlig aus der Zeit gefallen ist. Genauso wird man in 50 Jahren die Vorstellung lachhaft finden, daß Frauen weniger verdienen als Männer. Die Entwicklung dorthin wird jedes Jahr ein bißchen fortschreiten.
Sie haben natürlich Recht, daß Fernpendel-Beziehungen hoch gefährdet sind. Deshalb schrieb ich ja, man müsse u.a. auch eine Mischung aus Fernpendeln und Homeoffice für den Partner unterstützen können. Daß der Partner des Soldaten „irgendwie auch arbeitet“, ist die Situation der 90er Jahre. Heute reden wir bereits über den Familienteil mit der besseren Ausbildung (im Schnitt), morgen über den mit dem gleichen oder einem höheren Einkommen.
Als sich Herr Pistorius über notwendige Infrastruikturverbesserungen ausließ, kam mir schnell der Verdacht, daß er Probleme seiner (oder meiner) Altersklasse diskutiert, und nicht die heutiger Schulabgänger.
[Nein, eine Debatte über Steuern, Ehegattensplitting und ähnliches findet jetzt hier nicht statt. T.W.]
@ Koffer
Die von Ihnen hier so oft propagierte Trendwende fällt nun doch aus?
Selbst der Minister hat wiederholt Zweifel an der Zielgröße von 203k Soldatinnen und Soldaten geäußert. Wahrscheinlich irrt er sich.
Frage für einen Freund,
Warum müssen bei der BW (Truppe) eigentlich 2 Kraftfahrer auf einem LKW sitzen?
Niedeländer oder Briten schaffen es auch mit einem Kraftfahrer…
Ist ja kein unerheblicher Mehrbedarf an Personal und aussteigen beim rangieren tut auch keiner ;)
Mal ganz ernsthaft, das gesamte System Bundeswehr gehört mal professionell auf den Prüfstand. ungeachtet jeglicher personellen Bequemlichkeiten…
Ich verstehe den Personalmangel nicht. Gibt es den überhaupt oder ist der nur gefühlt? Nach Angaben des Beamtenbundes kommen bei der Bundeswehr auf 3 Soldaten 2 Zivilangestellte. Damit sollten doch jedwede administrative und versorgungstechnischen Arbeiten so komplett abgedeckt sein, so daß kein Soldat mehr am Schreibtisch sitzen muß. Da sind also genug Leute für den Dienst an der Waffe vorhanden, um locker wieder 1-2 Divisionen aufzustellen. Gell?
/ironie off
@ Mitleser: Ja, den Personalmangel gibt es durchaus. Natürlich kann ich nicht für alle Bereiche der Bundeswehr sprechen aber nach 25 Jahren zumindest bis Btl-Ebene meiner TrGattung, Dabei ist der vorherrschende Mangel m.E. jedoch absolut hausgemacht.
Die Einsatzbereitschaft bzw. die Fähigkeit zur Auftragserfüllung hängen ja nicht nur vom Besetzungsgrad der Dienstposten ab.
Wenn mittlerweile bis auf Mnsch-Ebene in den Kompanien ins Home-Office gegangen wird, von 41h in der Woche gefühlt 15h der private Hund in der Kaserne Gassi geführt wird und eine VP Versammlung einberufen wird wenns Freitag mal 15:00 Uhr werden könnte, dann können die Dienstposten noch so besetzt werden.
Und in den letzten Jahren kamen im Bereich des Verbandes in dem ich dienen darf immer mehr Bewerber, die genau solche Privilegien wollen… Selbst mit 203k Sdt würde das nichts ändern.
Der größte Mangel liegt nicht beim Personal, sondern in der Truppe selbst. Im Anspruchsdenken das uns die letzten Jahre anerzogen wurde, ein attraktiver smarter Arbeitgeber sein zu müssen, auf Augenhöhe mit der zivilen Wirtschaft.
Neue Sdt , die einen fordernden Soldatenberuf gewählt haben, mit Herausforderungen und dem ganzen altmodischen Sdt-Kram verlassen die Bw enttäuscht so schnell es geht wieder.
„Bestandskunden“ werden ausgenutzt, insofern sie noch ihre ursprüngliche Motivation haben, die sie zum Sdt-Beruf brachte oder ducken sich weg um möglichst ohne große Probleme das Laufbahnziel zu erreichen.
Die Neuen, die bleiben, gehören meiner Erfahrung nach leider noch immer zum größten Teil , gerade in den Laufbahnen Mnsch und UoP und UmP zur Fraktion „Job-Denken“. Möglichst viele Privilegien abgreifen mit möglichst geringem Einsatz.
Solange wir dieses Mindset nicht wegkriegen, ändert sich gar nichts….
@RoterMilan
Hier ist der Fürsorgegedanke grundsätzlich maßgeblich, um unsere Kraftfahrer vor möglichen Regressnahmen zu schützen. In der StVO ist für bestimmte Verkehrsvorgänge (abbiegen, wenden, rückwärtsfahren, ein-oder anfahren) unter bestimmten Voraussetzungen sowieso vorgeschrieben, sich einweisen zu lassen. Gilt übrigens auch für PKW. Wenn ich recht erinnere, Paragraphen 9 und 10. Bequemer sicherlich nicht auszusteigen, jedoch möglicherweise teuer, ein Dienstvergehen in jedem Fall. Also Vorbild sein und im Sinne des Fürsorgegedankens unmittelbar unterbinden, kameradschaftlich erklären und fürs nächste Mal auf die Einzahlmodalitäten in die Staatskasse hinweisen.
@T.W.
Danke für die Aktualisierung. ich wundere mich, wo eigentlich die Untergrenzen liegen ab denen die Bundeswehr a) ihre Bündnisverpflichtung nicht mehr erfüllen bzw. b) die Landesverteidigung nicht mehr sicherstellen kann. Wie weit sind wir von diesen Grenzen noch entfernt?
@Florian Staudte sagt: 11.07.2023 um 13:53 Uhr
„Die von Ihnen hier so oft propagierte Trendwende fällt nun doch aus?“
??
Wann habe ich denn die Trendwende „propagiert“? Sind Sie vielleicht drei Jahre hinter der Zeit? Durch Covid hat sich die Trendwende doch schon lange erledigt.
Einfach mal das lesen und zur Kenntnis nehmen, was hier die Mitkommentatoren (inkl. meiner selbst) schreiben.
@Don Quijote
unglaublich, wie es zivile Transportunternehmen überhaupt geben kann.
@HJZ
Vielleicht braucht die BW auch einfach mehr der hochqualifizierten Frauen. Dann kann der schlechter qualifizierteNann doch mit Bach Litauen …
…
(bin ja ehrlicherweise in einem Akademikerumfeld und man muss schon sagen, dass nicht wenige Akademikerinnen eben in schlechter bezahlten sozialen Berufen unterwegs sind, meine Frau auch. Klar die Oberärztin dagegen verdient dann mehr als der Ingenieursgatte)
@Don Quijote:
Umso interessanter wird allerdings der Umstand das die zivilen Kraftfahrer der BW mit einem 40t LKW auch alleine unterwegs sind…
15h Gassi gehen, made my Day. Ist aber schon richtig. Mehr Netto vom Brutto arbeiten ist der Schlüssel und manch Dienstposten hätte überhaupt keine Grundlage mehr zu existieren.
Gut, das tuen viele auch so schon nicht, da ist die Arbeit der Woche regelmäßig am Montag fertig ist und den Rest der Woche wird gechillt.
Gibt ja Stimmen die sagen dafür muss der Soldat ja auch auf zig Übungen.
Ist ja richtig, allerdings auch dafür entlohnt in Zeit und Geld.
Aber für beides haben Angehörige der BW absolut die Realität verloren.
Grundsätzlich ist es unfassbar und eine gigantische Steuerverschwendungs Maschinerie.
Im zivilen Bereich der BW könnte man sofort 1/3 der Belegschaft entlassen und hätte die gleiche Arbeit erledigt in der gleichen zur Verfügung gestellten Zeit.
Und ob man wirklich in allen Bereichen der Truppe SaZ und BS benötigt, Zweifel ich stark an. Das würde auch locker mit Wehrpflicht wieder funktionieren.
Dominik sagt:
11.07.2023 um 22:20 Uhr
Fakten sind manchmal nicht zu glauben. Hier ist es halt der Unterschied von, wie erfülle ich das Mindestmaß an Vorgaben (zivile Transportunternehmen), gegenüber; was fordere ich begründend zusätzlich aufgrund selbst aufgestellter Regeln (z.B. Bundeswehr). Grundsätzlich gibt es für Sie ja auch Pflicht- vs freiwillige Zusatzversicherungen (PKW Haftpflicht vs freiwilliger Kasko). Wir fördern also den Eigenschutz mittels zusätzlicher Vorgaben.
@Dominik
Weil zivile Logistikunternehmen ihren Fahrern häufig fragwürdige Arbeitsbedignungen „bieten“, soll die Bundeswehr ausgerechnet da nachziehen? Zivile Wirtschaftsunternehmen sind nicht immer ein gutes Vorbild für die Bw.
Abgesehen davon nimmt der Beifahrer ja auch weitere Aufgaben wahr, zB Navigation/ Fahrzeugführung (im Sinne des mil. Führer) Sicherung, Bedienen der Waffenanlage, Be-/ Entladen, etc.
@ResOffz:
„Keine jungen fitten Soldaten mehr in Stabsverwendungen, Ämtern und sonstigen Verwendungen einsetzen, stattdessen jeden Soldaten erstmal dort einsetzen wo es tatsächlich auf Jugend und Fitness ankommt“
Dass brauchen wir uns aber nicht mehr wundern, wenn die Truppe über realitätsferne Entscheidungen aus Ämtern und Stäben klagt.
Ich bin in relativ jungen Jahren in eine fachliche Stabsverwendung (Bataillonsebene) gekommen.
Ich konnte den Kompanien aber immer fachlich weiterhelfen und war da dementsprechend angesehen.
Das konnte ich vor allem deshalb, weil ich noch einsatztauglich bin und auch in der Stabsverwendung regelmäßig auf Übungen oder in den Einsatz gegangen bin.
Andere Soldaten (zum Glück nicht die Mehrheit) waren fachlich schon lange raus, haben „von früher“ erzählt und wurden nicht mehr wirklich ernst genommen.
Wenn wir Soldaten erst dann in Ämter/Stäbe versetzen, wenn sie körperlich nicht mehr für die Truppe geeignet sind, entwickelt sich das doch zu einem Elefantenfriedhof.
Die IT ist wohl ein Extremfall, was die Dynamik der fachlichen Weiterentwicklung angeht, aber jemanden, der da einige Jahre aus der Anwendung der Technik raus ist, möchte ich keine Übung planen sehen. Zumal auch die Lernfähigkeit im Alter bei den Meisten abnimmt.
Wir müssen mit Sicherheit prüfen, wer gute Arbeit leistet und wer es sich nur in der Teppichetage bequem macht. Das Alter und die körperliche Fitness können dafür aber nur ein sehr untergeordneter Maßstab sein.
Resultat aus ihrer Forderung wäre wohl auch, dass ich mir eine (körperlich) gemütliche Stabsverwendung „verdienen“ könnte, indem ich auf Sport verzichte und das durch einarmiges Reißen im Uffzkeller ersetze.
@Dominik:
„Ich dachte der Freitag wäre für den obligatorischen 30 km Lauf?“
Ich bin froh, dass das (schon länger) ein Ende hat.
Bis zu fünf Stunden (das war das Zeitlimit) körperliche Belastung und danach direkt auf die Autobahn.
Leider gibt es keine genaue Stastistik über Unfälle durch Sekundenschlaf (was auch schwer nachweisbar ist), aber ihm Sinne der Fürsorge waren solche Märsche wohl alles andere als zweckmäßig.
Vor allem, wenn die 30er direkt nach dem Marsch in den Dienstschluss durften, also Motivation hatten, schneller zu laufen und schneller nach Hause zu kommen. Die gleiche Motivation sorg dann dafür, trotz Müdigkeit am Rastplatz vorbeizufahren.
@funker07
Die Btl-Ebene (Stab) ist nicht gerade repräsentativ, da die AL-Stellen (u.a. Offz) i.d.R. Offz TrD bis A11 sind, also SaZ 12. Klar, daß man da noch körperlich „im Saft“ steht (hoffentlich).
@PzH2000:
Ich denke es mal weiter: Im V-Fall bietet die Bundeswehr ihren Kraftfahrern deutlich miesere Konditionen, was Ruhe- und Lenkeiten usw. angeht… Ohne jetzt Ausbeuterei und Lohnsklaventum das Wort reden zu wollen, oder die Sicherheit in Frage zu stellen; es ist schon wichtig, dass man als Soldat auch die Einsatzbedingungen kennenlernt, die möglicherweise mal auf einen zukommen können.
Denn was hätte die Bundeswehr an Tausenden von Friedenskriegern, die beim ersten Anzeichen von Entbehrung oder Verlassen der Komfortzone sofort ihren Safespace einfordern und sich in Fötalstellung einrollen? Das ist natürlich bewusst überzeichnet, ich glaube immer noch, dass die meisten, die bei einer Armee unterschreiben, grob wissen, dass das kein Zuckerhof mit Ponyschlecken ist. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die individuelle Erwartung jedoch mitunter doch deutlich von der Realität unterscheidet.
Es ist abzusehen, dass wir im Fall der Fälle perspektivisch eher mit jeder Menge Gärtnern in einen Krieg ziehen müssen. Krieger sind in unserem seit Jahrzehnten gottlob recht friedlichen Garten tatsächlich inzwischen eher dünn gesät. Und mir ist nicht wohl dabei, wenn bald die einzigen, die noch Wert darauf legen, auch ein Stück weit Härte zu besitzen, nur noch Faschisten, Extremisten und Antidemokraten sind.
„Don Quijote sagt: 12.07.2023 um 11:22 Uhr
Fakten sind manchmal nicht zu glauben. Hier ist es halt der Unterschied von, wie erfülle ich das Mindestmaß an Vorgaben (zivile Transportunternehmen), gegenüber; was fordere ich begründend zusätzlich aufgrund selbst aufgestellter Regeln (z.B. Bundeswehr). Grundsätzlich gibt es für Sie ja auch Pflicht- vs freiwillige Zusatzversicherungen (PKW Haftpflicht vs freiwilliger Kasko). Wir fördern also den Eigenschutz mittels zusätzlicher Vorgaben.“
„PzH2000 sagt: 12.07.2023 um 13:47 Uhr
Weil zivile Logistikunternehmen ihren Fahrern häufig fragwürdige Arbeitsbedignungen „bieten“, soll die Bundeswehr ausgerechnet da nachziehen? Zivile Wirtschaftsunternehmen sind nicht immer ein gutes Vorbild für die Bw.
Abgesehen davon nimmt der Beifahrer ja auch weitere Aufgaben wahr, zB Navigation/ Fahrzeugführung (im Sinne des mil. Führer) Sicherung, Bedienen der Waffenanlage, Be-/ Entladen, etc.“
Na ja, als ziviler Logistiker (der in seinen 15 Monaten GWDL in der mil. Logistik, damals aka „Nachschub“ die entspannteste Zeit in seinem Berufsleben hatte) kann ich Ihnen versichern:
Man kann auch mit einem Berufskraftfahrer im zivilen Bereich alle gesetzlichen Vorgaben und den Faktor Verkehrssicherheit gewährleisten bzw. übererfüllen.
Und für die Besetzung des MG’s durch eine zweite Person würde sich sicher im Falle LV / BV „quick and dirty“ eine Lösung finden lassen….
Aus den Äusserungen spricht eine abgekapselte „inside BW“ Mentalität.
Mit anderen Worten: Die BW de luxe Goldrandlösungs-Mentalität, eben nicht wie üblich im Ausrüstungsbereich, sondern hier im Personalbereich.
Dazu kann ich als bundeswehr-affiner Zivilist nur sagen:
Ein grundlegender Mindset-Wechsel ist dringend erforderlich.
Für diese Denke und die dadurch entstehenden Kosten habe ich als Steuerzahler keinen einzigen Euro übrig!
@funker07
Leider geht aus Ihrem Beitrag nicht hervor welche Lösungen Sie für die gegenwärtige Situation vorschlagen – man kann letzlich alles zerreden und düstere Szenarien für jeden Vorschlag entwickeln. Es ändert aber nichts daran das:
– Die Bundeswehr zuwenig Soldaten hat
– Insbesondere bei Uffz/Mannschaften Rekrutierungsprobleme bestehen
– Dies vor allem Fachverwendungen und Spezialisten betrifft
Wie schon von mir geschrieben ist die Datenlage darüber hinaus dürftig. Natürlich spielt das „schlechte“ Image der BW in den letzten Jahrzehnten eine Rolle, in einer Armee zu dienen die offensichtlich Stiefkind der Politik ist, hilft da auch nicht. Hilfreich wäre beispielsweise zu wissen wie viele Bewerber ihre Bewerbung zurückziehen oder eine Stellenzusage mit Verweis auf eine bereits angetretene Zivilstelle ablehnen. Oder wie viele ausscheidende SaZ gerne bei der Truppe verblieben wären.
Die verschiedenen Bemühungen des BmVg der letzten Jahre haben wohl allesamt ihre Wirkung verfehlt. In meinen Augen eben deshalb, weil man am anderen Ende gegraben hat, also versucht hat, den Soldatenberuf anderen Berufen anzugleichen, generell in der Truppenwerbung ein unrealistisches (möglichst ziviles) Bild vermittelt und viel zu lange beim Bewerbungsprozess braucht. Das ist aber ein anderes Thema.
Ich bleibe dabei, das gesamte Zeitsoldatensystem ist, neben der viel zu langen Bewerbungszeit, ein Hauptgrund für diese Misere. Es ist heutzutage wirklich kein Problem mehr eine Berufsausbildung oder einen Meister zu erlernen – dafür muss niemand zum Bund gehen. Bieten wir nun insbesondere den Uffz/Mannschaften eine lebenslage Perspektive, sähe die Welt vielleicht etwas anders aus.
Polizei und Feuerwehr schaffen es ja auch irgendwie mit lebensälterem Personal klarzukommen. Das wegzuwischen mit dem Verweis auf Elefantenfriedhöfe ist doch nicht zielführend. Unsere Gesellschaft altert nunmal, also müssen wir eben auch mit den sich verändernden Gegebenheiten klarkommen.
Blick_in_den_Nebel 11:21
Wie Sie aus den geschilderten Erläuterungen bzgl. ziviler Unternehmen vs Bundeswehr zur Frage „Warum ein Beifahrer (nicht zweiter Kraftfahrer) gefordert ist, auf mein Mindset schließen grenzt an übersinnlichen Fähigkeiten. Roter Milan fragte nach dem Warum, nicht nach meiner Meinung. Aber als zivil-affiner Soldat respektiere ich derlei Unvermögen.
@Dominik
„unglaublich, wie es zivile Transportunternehmen überhaupt geben kann.“
Nun, zivile Transportunternehmen sind jene, deren LKW häufig auch 2023 noch keine Rückfahrkamera haben. Gleichzeitig entfiel der Beifahrer bereits um 1970 herum.
Vorgeschrieben ist diese Kamera deshalb noch nicht, weil solche Vorschriften mittlerweile exklusiv solcher Technik vorbehalten sind, die noch nicht funktioniert, und deren Entwicklung dadurch gefördert werden soll, daß man sie vorschreibt. Also Kollisionswarner, Lane Assistants, Radfahrer-Warner ja, Rückfahrkamera nein, denn die gibt es bereits in funktionierender Form.
(Zitat)“Vielleicht braucht die BW auch einfach mehr der hochqualifizierten Frauen.“
Bestimmt, aber das ist ein Vorhaben mit Grenzen. Ich war gerade 1,5 Jahre mit sehr viel Kundenkontakt unterwegs, und begegnete u.a. dem bunten Querschnitt dessen, was so herauskommt bei der Emanzipation, nämlich wirklich alles. Das reicht von großen Augen und heller Empörung darüber, ein Objekt anfassen zu sollen, wo ich doch ein Mann bin, bis zur Kategorie „kein Problem, das haben wir gleich, ich hole schnell meine Kettensäge“.
Wegen dieser Diversität und der Tatsache, daß beruflicher Erfolg in vielen Branchen durchaus mit „huch, meine Fingernägel“ vereinbar ist, wird der Anteil der Soldatinnen noch sehr lange weit entfernt von 50% liegen. Die Marketing-Bemühungen der Bundeswehr können zudem nicht im entferntesten anstinken gegen die riesige Schar von Influencerinnen, die von einer erfolgreichen Industrie mit Milliardenaufwand für ein ganz anderes Bild von Weiblichkeit bezahlt wird. Zuschlechterletzt überzeugen mich einige Untertöne auch in diesem Forum, daß das soziokulturelle Umfeld des Arbeitsplatzes vermutlich nicht geeignet ist, Frauen mit Enthusiasmus zu den Fahnen eilen zu lassen.
(Zitat)“(bin ja ehrlicherweise in einem Akademikerumfeld und man muss schon sagen, dass nicht wenige Akademikerinnen eben in schlechter bezahlten sozialen Berufen unterwegs sind, meine Frau auch. Klar die Oberärztin dagegen verdient dann mehr als der Ingenieursgatte)“
Das ist richtig, aber gesellschaftliche Transformation vollzieht sich eben nicht in wenigen Jahren. 1990 waren es ca. 20% MINT-Studentinnen, jetzt sind es etwas über 30%.
Als ich zur Grundschule ging (60er), waren wir 3 Schüler mit dicht bei 1,0 in der Klasse. Mein Freund und ich gingen dann selbstverständlich zum Gymnasium, das Mädchen zur Realschule. Immerhin waren wir schon so weit, daß wir verwundert und kopfschüttelnd gefragt haben, warum. Als meine Tante die Volksschule ihres Dorfes mit Zensurenschnitt 1,1 abschloß, da war es im ländlich-christlichen Umfeld noch selbstverständlich, daß sie auf keine höhere Schule durfte.
Damit die Antwort nicht so trocken ausfällt, abschließend noch ein Argument gegen zu viel Mathematik:
https://www.youtube.com/watch?v=OkU2IepiIw8
@ Dominik
Zitat:“Vielleicht braucht die BW auch einfach mehr der hochqualifizierten Frauen.“
So ein Zufall. Heute hörte ich auf Inforadio einen Bericht über eine ungarische Firma, die in Indien Frauen anwirbt, um sie zu Lkw Fahrern auszubilden. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine. Den Unternehmen fehlen die ukrainischen Lkw Fahrer. Wäre vielleicht auch eine Idee für die Standortverwaltungen, um an Fahrer zu kommen.
Wäre mir neu das die BwDLZ’s Kraftfahrer Mangel hätten…
Und in dem Moment wo man glaubt das ein Mangel da ist, sollte man die Dienstposten vielleicht mal überprüfen…