Personalstärke Juli 2022: Anstieg auf über 183.000 dank mehr Zeitsoldaten
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr ist im Juli wieder auf mehr als 183.000 gestiegen. Der Anstieg ist fast ausschließlich auf die im Vergleich zum Juni um knapp 1.000 höherere Zahl der Zeitsoldat*innen zurückzuführen; die Zahl der Berufsoldat*innen und der Freiwillig Wehrdienst Leistenden veränderte sich kaum.
Die Statistik für Juli 2022, am (heutigen) 1. September wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht:
Insgesamt leisten 183.116 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.107
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 3.322
Streitkräftebasis 27.919
Zentraler Sanitätsdienst 19.860
Heer 62.929
Luftwaffe 27.182
Marine 15.922
Cyber- und Informationsraum 14.229
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 957
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.812
Bereich Personal 7.877
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 56.140
Soldaten auf Zeit 118.121
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.550
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 305
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
23.852 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; rund 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.710
Luftwaffe 2.495
Marine 1.702
Streitkräftebasis 3.246
Sanitätsdienst 8.165
Cyber- und Informationsraum 1.449
Ministerium und andere Bereiche 2.085
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.671
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.107
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.547
Mannschaften 5.527
Status
Berufssoldatin 4.478
Zeitsoldatin 17.772
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.566
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 36
Die wie immer von einem Leser (vielen Dank) erstellte und fortgeschriebene Tabelle dazu:
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 80.484 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.737
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.100
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 22.647
Von den 80.484 Zivilbeschäftigten sind 30.954 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Alle Angaben Stichtag 31. Juli 2022)
Die Einsatzzahlen, Stand 22. August 2022 (mit der leichten Unschärfe, dass die nicht mandatierte Marinemission in der Ägäis nicht Teil der mandatierten NATO-Mission Sea Guardian ist; die jeweiligen Einheiten werden lediglich auch Sea Guardian assigniert):
Einsatz | Einsatzgebiet | Stärke | davon Frauen | davon Reservisten | davon FWDLFreiwillig Wehrdienst Leistende |
---|---|---|---|---|---|
KFORKosovo Force | Kosovo | 67 | 10 | 9 | 0 |
EUFOREuropean Union Force ALTHEA | Bosnien und Herzegowina | 8 | 1 | 3 | 0 |
UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan | Südsudan | 11 | 2 | 0 | 0 |
UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon | Libanon | 122 | 9 | 5 | 1 |
EUTMEuropean Union Training Mission Mali | Mali | 253 | 19 | 13 | 0 |
MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali | Mali | 1.084 | 85 | 51 | 0 |
Sea Guardian | Mittelmeer | 187 | 28 | 6 | 10 |
EUNAVOR MEDMediterranean Irini | Mittelmeer | 18 | 2 | 2 | 0 |
CDCounter Daesh/CBICapacity Building Iraq/NMI NATO Mission Iraq | Syrien/Irak | 245 | 23 | 22 | 2 |
MINURSOThe United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara | Westsahara | 3 |
Mission | Einsatzgebiet | Stärke |
---|---|---|
eFPenhanced Forward Presence | Litauen | 857 |
eVAenhanced Vigilance Activities BG SVK | Slowakei | 515 |
NATO-Unterstützung Ägais (Teil von Sea Guardian) | Mittelmeer | 187 |
Unterstützungsleistungen (nicht in der Gesamtstärke enthalten)
Unterstützungsleistung | Einsatzgebiet | Stärke |
---|---|---|
STRATAIRMEDEVACStrategic Air Medical Evacuation | Deutschland | 36 |
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz ab April 2021), überwiegend ohne die nicht regelmäßig eingestellten Einsatzzahlen:
Juni 2022
Mai 2022
April 2022
März 2022
Februar 2022
Januar 2022
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Juni 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
September 2019
August 2019
Juli 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Foto: Ein Scharfschütze der Luftwaffe bei der European Best Sniper Team Competition auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels am 7. August 2022 – U.S. Army photo/Cpl. Brandon Best)
@ Tom Cruise und andere
Was Sie da in Bezug auf die Frauen in der Bundeswehr als Allerheilmittel beschreiben (Mehr KiTa, Schwangerschaftsuniformen die extra eingeführt wurden – aber gar nicht getragen werden müssen, alles kann, nichts muss…) zeigt doch eindrucksvoll, was mittlerweile für ein (Außen-) Bild von diesen Streitkräften herrscht – und das leider auch zutrifft. Für einen offenbar nicht unerheblichen Anteil ist eine Verwendung in der Truppe – da wo es knallt, stinkt und nass wird und was eigentlich „beim Bund“ so passiert – offenbar nicht das Primäre, was man mit diesem Beruf in Verbindung bringt. Man ist im Wesentlichen an einem zivilähnlichen, ortsnahen Beruf mit besserer Bezahlung interessiert. Und die Struktur der Bundeswehr trägt dem auch Rechnung. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Wie sieht die Realität der segensreichen Attraktivitätsmaßnahen aus? Einerseits Überalterung. Überall. Wieso? Weil doch alles „heimatnah“ passieren muss, und die durch z.T. sehr großzügigen Stellenbündelung auch heimatnah bis zum Erreichen der Altersgrenze passieren kann. Auf der anderen Seite: Junge Kerls und Mädels in Ämtern, Stäben und Kommandos. Nichts für ungut, die gehören in die Truppe – nicht in Ämter, Stäbe oder oder Kommandos, nur weil die „heimatnah“ liegen. Nach der Zeit in der Truppe kommt dann die Zeit im Amt, dann sitzen dort auch Leute, die Ahnung haben und ihre Erfahrung auch gewinnbringend einbringen können.
Nein, früher war sicherlich nicht alles besser, aber DAS war besser. Eindeutig.
Was war das für eine aufrüttelnde Rede vom Herrn Bundeskanzler Ende Februar. Und was ist seitdem passiert? Nüscht. Weder strukturell/personell, noch materiell, noch irgendwie etwas anderes. Gut, wieso auch, so, wie sich „der Russe“ derzeit in der Ukraine anstellt, muss man da auch keine große Angst haben. Da kann man also beruhigt auskuppeln und rollen lassen – wie das Frau Ministerin dem Vernehmen nach ja von Beginn an vor hatte.
Der Warnschuss „Krim“ blieb ungehört und der „Ukraine“ scheint es auch zu bleiben.
Mit Allgemeinplätzen wie „wir müssen attraktiver werden!“ wird sich das Problem der Strukturen und dem fehlenden Personal sicherlich von ganz allein lösen. Man findet auch ganz viele Gründe, wieso eine Wehrpflicht zwar in Nordeuropa funktioniert – aber auf gar keine Fall bei uns. Eine Pflichtfeuerwehr in einem Gesetz zu verankern, das geht. Aber wenn den Streitkräften offenbar der Nachwuchs fehlt, dann überlässt man das dem Markt. Gute Idee, geht ja auch nur um die Streitkräfte, als ultima ratio des Staates, und wenn der Markt das nicht regelt, dann ist das eben so, kann man nichts machen.
@Pio-Fritz
Ihre Reaktion auf @Tom_Cruise ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist Ihnen ja bloß der Kragen geplatzt, weil Sie zuletzt zu viele „Chauvi-Sprüche“ hören mussten, aber um seinen Beitrag als sexistisch zu interpretieren, musste man ihn schon so interpretieren wollen. Zumal bspw. in der Wehrpflicht-Debatte in Schweden von der dortigen (gewiss nicht frauenfeindlichen) Regierung offen kommuniziert wurde, dass Industriestaaten Frauen als Rekrutenpool erschließen müssen, weil die Zahl der wehrfähigen und wehrwilligen Männer schrumpft.
@Thomas Wiegold
Ich danke Ihnen abermals für Ihre Dokumentationsbemühungen, muss aber zugeben: Ich würde fast wünschen, dass Sie zu diesen Wasserstandsberichten keine Kommentare mehr zulassen würden. Es ist kein Erkenntnisgewinn zu erwarten, stattdessen werden nur die ewig gleichen Beobachtungen und Argumente wiederholt, sowie gegen Zweckoptimisten gestänkert. Es würde genügen, sich diese Zahlen halbjährlich anzusehen und zu bewerten.
Und da sage noch jemand, das Heer marschiere nicht vorn, mit dem Fortschritt.
@Deutsches_Heer
„Operation Heer“ – spannende Jobs & neue Herausforderungen. Auf der digitalen Messe erleben die Besuchenden am 14. & 15. Oktober hautnah, was #Soldatinnen & #Soldaten im #Heer z.B. bei den Kampf-, Kampfunterstützungs- oder Logistiktruppen im Dienstalltag & im Einsatz leisten.
„Sei dabei, wenn es heißt: „Sprung auf – marsch, marsch!“ und registriere dich jetzt“.
https://meetyoo.live/register/1/operation-heer
@Hans Dampf sagt: 06.09.2022 um 11:14 Uhr
„Was Sie da in Bezug auf die Frauen in der Bundeswehr als Allerheilmittel beschreiben (Mehr KiTa, Schwangerschaftsuniformen die extra eingeführt wurden – aber gar nicht getragen werden müssen, alles kann, nichts muss…) zeigt doch eindrucksvoll, was mittlerweile für ein (Außen-) Bild von diesen Streitkräften herrscht – und das leider auch zutrifft.“
Ich würde Sie bitten zu erläutern wie eine Armee in heutiger Zeit ohne KiTa funktionieren soll.
Wollen Sie unseren Soldaten verbieten Kinder zu bekommen bzw. einen berufstätigen Partner zu haben???
Gerade wenn Sie (zurecht!) anmahnen, dass wir als Bundeswehr uns wieder mehr auf das Kämpfen konzentrieren müssen (sowohl tatsächlich als auch in der Kommunikation!), gerade dann sollte doch eine tatsächliche Ermöglichung eines 24/7-Soldat-Konzeptes auch Ihre Billigung finden.
Ich sehe keinerlei Chancen auf eine Kombination von erfolgreicher Nachwuchswerbung und funktionierenden militärischen Einheiten jenseits der Ämterebene, wenn wir nicht MEHR in KitA und Kinderbetreuung und Unterkünfte für Familien etc. etc. investieren VIEL MEHR
@ muck
Guter Vorschlag. Es würde der Langfristigkeit bei der Veränderung der Personalsituation in der Bundeswehr entsprechen.
@ Hans Dampf 06/09/22 1114Uhr
Danke, 100% Zustimmung und sehr erfrischend geschrieben.
@d´r Spieß sagt: 07.09.2022 um 14:33 Uhr
„@Hans Dampf 06/09/22 1114Uhr
Danke, 100% Zustimmung und sehr erfrischend geschrieben.“
Könnten Sie hierzu bitte weiter ausführen? Ich versuche (kein Ironie hier!) ernsthaft zu verstehen, warum jemand in heutiger Zeit etwas gegen KiTa-Förderung/Bereitstellung/Unterstützung durch die Bw haben kann und/oder gegen die aktive Kommunikation dieser Förderung/Bereitstellung/Unterstützung.
@Koffer 07.09.2022 um2120Uhr
Sorry for late calling.
Tun sie das nicht, reduzieren sie den von mir gelikten Kommentar von @Hans Dampf nicht auf KiTa´s.
Lesen bitte den ganzen Kommentar- mit all seinen vorgebrachten und m.M.n. trefflichen Argumenten. Und als KpFw sehe ich es in ganz vielen Punkten genauso. Wo @Hans Dampf aber 100% Recht hat, wir sind die STREITKRÄFTE der Bundesrepublik Deutschland.
Deshalb können wir gerne, wenn wir geeignetes Personal für GG § 87a haben, wenn wir Gerät und Ausrüstung für unseren Auftrag (wieder GG §87a) haben, auch die sehr groß gewordene Sparte der „Wehrverwaltung“ mit Personal welches den Kernauftrag der Streitkräfte nicht erfüllen kann oder will, mit Inframaßnahmen und Geld und Sonstigem unterstützen.
Aber erst die Pflicht, dann die Kür. M.M.n. machen wir das aus Kopfzahlengründen z.Zt. anders.
@d´r Spieß sagt: 14.09.2022 um 15:16 Uhr
„Tun sie das nicht, reduzieren sie den von mir gelikten Kommentar von @Hans Dampf nicht auf KiTa´s.“
Aha, so verstehe ich Sie besser. Ich hatte Ihr „Danke, 100% Zustimmung“ mißverstanden.