Personalstärke Mai 2024: Weiter Richtung 180.000, Berufs- und Zeitsoldaten wieder unter 170.000
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist im Mai weiter zurückgegangen und liegt mit 180.215 leicht unter der des Vormonats. Auffällig dabei: erstmals seit August 2017 ist die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten unter die Schwelle von 170.000 gesunken.
Die Statistik für Mai 2024 veröffentlichte das Verteidigungsministerium in dieser Woche, fast Ende Juli, wie üblich unter dem immer gleichen Link:
(Seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-2023-Zahlen)
Insgesamt leisten 180.215 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.115
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 9.111
Streitkräftebasis 22.323
Zentraler Sanitätsdienst 20.191
Heer 60.884
Luftwaffe 26.956
Marine 15.321
Cyber- und Informationsraum 13.735
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 958
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.890
Bereich Personal 7.731
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 57.357
Soldaten auf Zeit 112.617
Freiwillig Wehrdienstleistende 10.013
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 228
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.287 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.624
Luftwaffe 2.681
Marine 1.704
Streitkräftebasis 2.599
Sanitätsdienst 8.317
Cyber- und Informationsraum 1.400
Ministerium und andere Bereiche 2.962
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.889
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.425
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.459
Mannschaften 5.514
Status
Berufssoldatin 5.171
Zeitsoldatin 17.259
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.838
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 19
Die wie immer von einem Leser – vielen Dank! – erstellte und fortgeschriebene Tabelle dazu:
Mai_2024_BWPers
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten – analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen.
Beschäftigt sind 80.761 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.830
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 2.528
Streitkräftebasis 6.370
Zentraler Sanitätsdienst 4.305
Heer 2.447
Luftwaffe 4.616
Marine 1.811
Cyber- und Informationsraum 1.776
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 32.844
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.549
Bereich Personal 10.130
Militärseelsorge 465
Rechtspflege 90
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen:
Von den insgesamt 80.761 zivilen Beschäftigten sind 31.501 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 10.270
im höheren Dienst 2.117
im gehobenen Dienst 4.241
im mittleren Dienst 3.889
im einfachen Dienst 23
Arbeitnehmerinnen 19.338
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.893
(Stand 31. Mai 2024)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 15. Juli 2024:
Insgesamt sind 865 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
(Die diversen Anerkannten Missionen wie z.B. die NATO-Battlegroup in Litauen sind eben damit nicht erfasst.)
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Foto: Rekrutinnen und Rekruten der Fahnenabordnung beim Feierlichen Gelöbnis 2024 anlässlich des 80. Jahrestages des Deutschen Widerstands auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums in Berlin am 20.07.2024 – Tom Twardy/Bundeswehr)
@Flo:
Genau. Mir hat mal einer der B-Ebene hinsichtlich der „Reihungskonferenzen“ sinngemäß gesagt:
„Ich weiß nicht, was ihre Soldaten fachlich machen – und wenn, ich könnte es meinem Vorgesetzten auch nicht erklären, da er davon keine Ahnung hat. Geben Sie mir ein Argument, warum er besser „C“ sein soll, wie z.B. Orgranisation von PolBil/Sportfest/XY oder herausragende Vortragstätigkeiten. Das verstehen die alle“.
@DrStOffz: Genau sinngemäß so hat mir ein S1 StOffz die Verleihungspraxis der Ehrenkreuze der Bundeswehr erläutert. Von spektakulären Ausnahmen abgesehen (die inzwischen ja die besonderen Ausführungen bekommen können), seien z.B. die weit überdurchschnittliche Pflichterfüllung im KERNAUFTRAG und/oder eine leidenschaftliche fachliche Expertise durch Einsatz in der Freizeit keinerlei Kriterium der Vorgesetzten mehr. Da werden dann Dienstalter, Nebenaufgaben oder sonstige „leicht sichtbare“ Kriterien herangezogen. Und natürlich gibt es immer noch den Nasenfaktor und das Trostpflaster. Zudem mit Blick auf die Verleihungszahlen der einzelnen Stufen im Verhältnis muss gesagt werden, dass das Instrument der Auszeichnung von Soldaten mit den vier Grundformen des Ehrenzeichens weitgehend nicht mit den Faktoren Attraktivitätssteigerung, Leistungsgerechtigkeit, Werbung für das Ansehen der Bundeswehr, Sichtbarkeit von Anerkennung etc. in Zusammenhang steht. Neulich erst bei einer zivilen Verleihung von Flutmedaillen 2021 konnte ich im Gespräch mit Feuerwehr und THW nicht erklären, warum bei manchen Soldaten zwar die Auslandseinsätze zu erkennen sind, aber ansonsten bei der Mehrzahl kein Zusammenhang zwischen erlebter dienstlicher Leistung und Ordensspange zu erkennen ist. Solche nebensächlichen Beobachtungen steigern aber den Eindruck, dass die Bundeswehr ein irgendwie intransparenter und nicht sehr leistungsgerechter Arbeitgeber/Dienstherr ist. Wir reden nicht von amerikanischer Ordensfluten, sondern von sichtbarer Transparenz gegenüber der (Fach)-öffentlichkeit.
@Marcus sagt: 30.07.2024 um 12:37 Uhr
„@Pio-Fritz 29.07.2024 14:10 Genau das ist aber der Punkt! Die Reserve wird zu aktiv Dienenden werden müssen, um überhaupt die Personallücken füllen zu können. Und dies wird unabhängig von einem Spannungs-/Verteidigungsfall oder einer Wehrdienstleistung passieren müssen.“
Aber der Unterschied zwischen einem aktiven Soldaten und einem Reservisten ist Ihnen schon klar? Vor allem in rechtlicher Hinsicht?
Diese Diskussion mit Ihnen ist völlig sinnfrei, Ihnen scheinen die rechtlichen Parameter völlig egal zu sein. Wir sind hier nicht in Russland, wo einfach Soldaten „ausgehoben“ werden, um die Lücken in dem „Spezialeinsatz“ zu schließen.
In spätestens 5 Jahren wird sich die Bw sowieso umschauen. Alle geburtenstarke Jahrgänge gehen dann in ihre verdiente Pansion! Entweder wird gnadenlos das Alter hoch gesetzt und dann schnell gehandelt werden müssen, oder wir haben in 5 – 10 Jahren ca 25% weniger Soldaten. Es bleibt spannend.
@Pio-Fritz 31.07.2024 8:54 Uhr
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Sie sich jetzt im klein klein irgendwelcher rechtlicher Fragen verbeißen. Mir ging es lediglich darum darzulegen wie ich denke das die Bundeswehr ihr Personalproblem lösen muss, und worauf es letztendlich hinauslaufen wird.
Aber gut, wenn auf diesem Portal eher (unwichtige) Kleinigkeiten und Rechthaberei größere Relevanz haben, als das Gesamtbild und wie man die BW besser aufstellen kann, ja dann sollten wir die Diskussion besser einstellen.
Ich bin dann raus, obwohl ich Ihren Blog Thomas Wiegold sehr schätze und gerne lese.
Mit General Sieger an der Spitze wird das BAPersBw selbst bald der Sieger sein.
@Marcus
Unterschätzen Sie die rechtlichen Fragen nicht. Das beginnt z.B. bereits mit dem Wegfall der sog. „Resi-Litze“.
Es haben aktive Sdt. eben andere Befugnisse als Zivilisten, auch wenn diese Reservisten sind. Die Kameraden im RWDV haben einen Sonderstaus, der m.M.n. aber nicht ausdefiniert ist.
Im Zweifel wird man Ihnen vor Gericht ans Zeug flicken, wg. Kompetenzüberschreitung, Anmaßung von Befehlsbefugnissen, o.ä.
Z.B. bei „Bahnfahren in Uniform“ hat der Sdt. nur die Befugnisse, die „Jedermann“ hat.
@Florian Staudte: Ihr Kommentar „beeindruckt“. Würden Sie General Sieger persönlich kennen – was bei mir der Fall ist – wüssten Sie, wie wenig zutreffend Ihr inhaltsleerer Kommentar tatsächlich ist.
@ Heiko Kania
Ich traue ihm zu, erfolgreicher als seine Vorgängerin zu sein. Und das wäre doch schön.