Personalstärke Januar 2021: Kleines bisschen mehr, dank FWDL
Ungewöhnlich lange hat es diesmal gedauert, aber jetzt hat das Verteidigungsministerium doch die Zahlen zur Personalstärke im Januar dieses Jahres veröffentlicht: Zu Jahresbeginn ist die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten von 183.777 im Dezember nur minimal auf 183.829 gestiegen. Der Zuwachs ist fast ausschließlich auf die Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL) zurückzuführen, es sind nun
gegenüber 8.251 im Vormonat. Die Zahl der Berufssoldaten stieg um 32 auf 53.348; die der Zeitsoldaten sank dagegen um 349 auf 122.210.Die Statistik für Januar 2021, am (heutigen) Mittwoch wie üblich unter dem immer gleichen Link eingestellt:
Insgesamt leisten 183.829 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.137
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 3.288
Streitkräftebasis 27.357
Zentraler Sanitätsdienst 19.884
Heer 62.807
Luftwaffe 27.571
Marine 16.490
Cyber- und Informationsraum 14.221
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 954
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.742
Bereich Personal 8.378
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
53.348 Berufssoldaten
121.861 Zeitsoldaten
8.620 Freiwillig Wehrdienstleistende
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; rund 12 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.437
Luftwaffe 2.440
Marine 1.702
Streitkräftebasis 3.015
Sanitätsdienst 8.131
Cyber- und Informationsraum 1.371
Ministerium und andere Bereiche 2.062
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 4.694
Unteroffizierinnen mit Portepee 7.375
Unteroffizierinnen ohne Portepee 4.738
Mannschaften 6.351
Status
Berufssoldatin 3.771
Zeitsoldatin 17.734
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.653
Die von einem Leser (vielen Dank!) immer wieder aktualisierte Tabelle mit den Zahlen zur Übersicht: BWPers_Jan2021
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 81.278 Zivilistinnen und Zivilisten. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.649
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.185
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 23.444
Von den 81.278 Zivilbeschäftigten sind 30.794 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Stand aller Zahlen: Januar 2021, keine Angabe zum Stichtag)
Die Angabe zur Personalstärke der Auslandseinsätze (weiterhin ohne die anerkannten Missionen wie die NATO-Battlegroup in Litauen), Stand 1. März 2021:
Einsatz | Einsatzgebiet | Stärke | davon Frauen | davon Reservisten | davon FWDLFreiwillig Wehrdienst Leistende |
---|---|---|---|---|---|
Resolute Support | Afghanistan | 1.068 | 80 | 86 | 0 |
KFORKosovo Force | Kosovo | 66 | 4 | 8 | 0 |
UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan | Südsudan | 10 | 1 | 0 | 0 |
UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon | Libanon | 132 | 10 | 6 | 2 |
EUTMEuropean Union Training Mission Mali | Mali | 93 | 8 | 11 | 0 |
MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali | Mali | 893 | 57 | 65 | 0 |
Atalanta | Horn von Afrika | 50 | 6 | 6 | 0 |
Sea Guardian | Mittelmeer | 85 | 12 | 1 | 8 |
EUNAVOR MEDMediterranean Irini | Mittelmeer | 8 | 1 | 0 | 0 |
Anti-IS„Islamischer Staat“-Einsatz/Fähigkeitsaufbau Irak | Syrien/Irak | 239 | 21 | 15 | 2 |
Einsatz/Mission | Einsatzgebiet | Stärke |
---|---|---|
STRATAIRMEDEVACStrategic Air Medical Evacuation | Deutschland | 51 |
MINURSOThe United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara | Westsahara | 3 |
UNMHA | Jemen | 1 |
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; die der Auslandseinsätze ab November 2019):
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
September 2019
August 2019
Juli 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Foto: Soldaten des Logistikbataillons 171 transportieren mit Hilfe des Containerstaplers Orion einen Container auf einem Üungsplatz in Burg – Torsten Kraatz/Bundeswehr)
„Zuwachs“ ist aber sehr optimistisch ausgedrückt. Prozentual ist das nahezu nichts (0,0283%), absolut 52 Köpfe. Ich würde eher von „gleichbleibend“ sprechen.
Ich glaube, von der „Trendwende Personal“ ihrer Vorgängerin hat sich AKK längst verabschiedet. Dauert wohl noch, bis das der Öffentlichkeit positiv verkauft werden soll.
Erst mal muss die GORCH FOCK wieder einsatzfähig gemacht und die aktuelle Kostenrechnung dafür aufgehübscht werden.
Zum Vergleich.
Die Briten haben sich bei der Army einer Reduzierung, „Gesundschrumpfen“ (?), verschrieben.
https://ukdefencejournal.org.uk/british-army-reportedly-to-be-cut-by-12500-over-decade/
Von 100.000 (+) über 80.000 auf künftig 70.000, in zwei Schritten bis 2030.
Wesentlich fällt die Schrumpfung bei den armored regiments ins Gewicht.
@KPK: Eher bei der Armored Infantry, da auch der Warrior wegfallen soll.
Ob in D noch so viel weiterer Aufwuchs geplant ist, ist mir nach den letzten Äußerungen des GI nicht so klar.
@ein_versuch sagt: 10.03.2021 um 16:42 Uhr
„Ob in D noch so viel weiterer Aufwuchs geplant ist, ist mir nach den letzten Äußerungen des GI nicht so klar.“
Nach den letzten Äußerungen soll es bei der 203.000 als Zielwert vorläufig bleiben.
Von daher stehen also noch 10.000 zusätzliche Soldaten in den nächsten Jahren an (die darüber hinausgehenden 10.000 sind Reservisten und FWD flex).
Wenn es darüber hinaus weitere Soldaten braucht können vielleicht ja ein paar mit der durch den GI angekündigten Verkleinerung des Wasserkopfs erreicht werden. Kurzfristig natürlich nicht, denn die ein OStFw aus dem KdoCIR kann ja noch als Kanonier in einem neuen ArtBtl eingesetzt werden, aber durch sukzessive Umwidmung der Dienstposten…
Die Briten geraten in Erklärungsnot hinsichtlich ihrer Heeres(!)stärke allgemein, insbesondere aber in Bezug auf die abgebildeten Fähigkeiten, denn:
„Washington has traditionally relied on the UK to field a heavy division, which means an army of roughly 100,000 personnel“.
https://amp.ft.com/content/4a002266-21ee-495e-83c6-7baeebffdd52?__twitter_impression=true
Wie es aussieht, konzentriert die Regierung Johnson die Personalstärke bei zumindest nicht wachsenden Volumina im Haushalt auf Cyber, Digitales und die Infanterie. Marine mit den zwei neuen Trägern und die R.A.F scheinen unantastbar.
Die „heavy division“ lebt durch armor und armored infantry: die mechanisierte Komponente gibt Personal ab.
@KPK:
Auch bei uns ein – mMn – unumgänglicher Schritt, ggf. mit etwas anderer Schwerpunktsetzung beim radikalen Schnitt.
Leider fehlt es aber für diese Entscheidung noch an der vorgeschalteten Kommission/Arbeitsgruppe/Steuerkopf, der Hinterlegung des Vorganges im Prozessmanagementportal sowie – und das ist die größte Hürde – am ressortübergreifend final abgestimmten Formular zu deren Beantragung/ sarc
Im Vergleich zum Januar 2020 ist die Personalstärke klar gesunken!
Man kann (und wird) das jetzt gerne auf Corona schieben, wenn man weiter die Augen vor den demografischen Realitäten in Deutschland verschließt.
Ich halte jede Wette, dass man sich von den 203.000 spätestens nach der BT-Wahl verabschieden wird.
Der/die neue Verteidigungsministrierende wird uns das mit den richtigen Worten schon verkaufen.
Man kann mit Reservisten – FWDL, „Dein Jahr für Deutschland“, Grundbeorderung – schon sehr viel machen, allerdings muß man auch die Strukturen für das In-Übung-Halten schaffen und Material hierfür vorhalten.
Die jährliche Auffrischungsübung müßte auch eigentlich verpflichtend sein, zumal der Erhalt bestimmter ATN auch an Wiederholungs ( über-) prüfungen gebunden sind.
@Koffer: Danke, hatte das falsch im Kopf. Dann ist ja doch noch ein durchaus sportliches Ziel zu erreichen…
@ KPK: Naja, beim letzten Irak-Abenteuer bestand die „heavy division“ des UK aus einer mechanisierten und zwei leichten Brigaden (3 Commando & 16 Air Assault)…
Das Festhalten an dem Zielwert von 203.000 ist illusorisch.
In wenigen Monaten werden wir eine Kehrtwendung erleben.
Wenn Corona überwunden ist und die Wirtschaft wieder anzieht, dann werden die Personalzahlen erheblich runtergehen .
Aus wirtschaftlicher Not und Zukunftsangst konnte dieses Jahr etwas Personal gewonnen werden.
Welcher Führungskraft will man denn heute noch schönreden , dass er mit Frau und schulpflichtigen Kindern alle 2,5 Jahre für weniger Geld
regelmäßig umziehen soll ? Nicht mehr zeitgemäß !
27.500 Soldaten in der Luftwaffe, bei nicht mal 700 (bemannten) Fluggeräten. Also knapp 40 Soldaten pro Fluggerät. Kann mir das jemand plausibel machen?
Die Frage ist durchaus ernst gemeint – ich verstehe das nicht. Warum hat die Luftwaffe nicht entweder sehr viel mehr Flugzeuge oder sehr viel weniger Personal?
@ein_versuch sagt: 10.03.2021 um 22:09 Uhr
„Danke, hatte das falsch im Kopf. Dann ist ja doch noch ein durchaus sportliches Ziel zu erreichen…“
Ja, in der Tat, es war schon ohne das personaltechnisch verlorene 2020 Jahr eine Herausforderung aber mit der Corona-Delle umso mehr…
Vor allem, wenn man das erklärte GI Ziel die Wasserköpfe zu verkleinern bedenkt, denn solche kann man auch mit Dienstzeitverlängerungen bedienen, aber Truppe braucht halt auch Netto-Neueintellungen.
Von daher könnte es hier zu konkurrierenden Personalzielen kommen.
@ Seb Wntr: Zunächst einmal die Gliederung eines Geschwaders:
https://de.wikipedia.org/wiki/Taktisches_Luftwaffengeschwader_74#Gliederung
Wie Sie sehen, machen die Piloten gegenüber Instandsetzung, Elektronik, Wartung, Nachschub etc nur einen sehr geringen Teil aus. Dazu kommen dann noch weitere Logistiktruppenteile, das Objektschutzregiment, Flugabwehrraketengeschwader, die Flugbereitschaft, Ausbildungsverbände und Infrastruktur wie Flugmedizin, Flugsicherung etc.
@Seb Wntr und @ein_versuch
Warum nicht einfach mal die Website der Bundeswehr, Teilstreitkraft Luftwaffe besuchen? Das macht das Leben viel einfacher: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe
Interessante Side Facts diesen Monat:
– 20 DP im BMVg mehr. Damit höchste Kopfzahl seit Sep 2012 (wieder das alte Thema Kopflastigkeit)
– CIR hat auch noch ein paar Köpfe gefunden und nun einen neuen Höchstwert in seiner inzwischen auch schon 4jährigen Geschichte erzielt
– Auch die Zahl der weiblichen Soldaten ist auf ein neues abolutes Hoch gestiegen
Und weil wir alle so schön im Inizidenzen lesen geübt sind, Es ist seit 4 Jahren, dass erste Mal das im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang zu verzeichnen ist. Das könnte auf eine „Trendwende“ hindeuten :-)
@JPW_FIDES
Die @LegionEtrangere
hat 2021 1400 neue Rekruten gewonnen, bei Gesamtstärke von ca 9.500 Mann.
„Etwas“ mehr als hierzulande
Abenteuer, Kampf, Kriegertum zieht benötigte Klientel für Kampftruppe.
Die richtige PR muss halt her.
Die Berufsidentität des Kämpfers rekrutiert sich nicht über Schönwetter-Werbung.
„personaltechnisch verlorene 2020 Jahr“
In Zeiten von Unsicherheiten, Wirtschaftseinbruch und Kurzarbeit sollten die Bewerberzahlen explodieren.
Ja, teilweise sind Bewerbungsprozesse ausgesetzt oder verschoben worden.
Aber das sollte locker kompensiert worden sein von interessierten Bewerbern (auch Fachkräften).
Da dies in Zahlen nicht belegt werden kann, ist die Trendwende spätestens JETZT gescheitert!
Wenn man (die Bundeswehr) es nicht einmal in dieser Zeit schafft, überproportional viele Bewerber zu rekrutieren, dann wird man es in einer wirtschaftich stabilen Lage oder in einem Wirtschaftsaufschwung erst Recht nicht schaffen.
Interessant ist eigentlich die extrem geringe Steigerung in den einzelnen Bereichen von Jan 2019 auf Jan 2021 (also über 2 Jahre)
BMVg: 1.117 > 1.137
DstSt: 3.111 > 3.288
SKB: 27.603 > 27.357
ZSan: 20.150 > 19.884
Heer: 61.837 > 62.807
LW: 27.902 > 27.571
MAR: 16.438 > 16.490
CIR: 12.997 > 14.221
IUD: 971 > 954
AIN: 1.631 > 1.742
Pers: 7.755 > 8.378
Ich kann da keinen Aufwuchs sehen, über den es sich lohnt zu sprechen.
Von gestiegener Kampfkraft ganz zu schweigen
@ Denethor
Man kann eigentlich aus den aufgelisteten Zahlen noch mehr rauslesen:
ZSan – 266
Lw: – 327
Mar: + 52
AIN: +111
CIR: + 1224
Heer: + 970
Pers: + 623
Also ZSan und Lw haben Personal verloren, also mehr SaZ und BS sin ausgeschieden als Nachwuchs gewonnen werden konnte.
Marine ist ungefähr konstant geblieben.
AIN: Hat 111 mehr Soldaten (Spezialisten) zuversetzt bekommen um die Logistik (Systeme in Nutzung) zu verbessern, weil Beamten und Angestellte nicht verfügbar oder nicht kompetent auf dem Waffensystem waren.
Heer: + 970 mehr Soldaten (inwieweit sind dies mehr FWDL oder mehr SaZ, die länger bleiben ?)
CIR: + 1224 Dies ist der einzige echte Aufwuchs im Bereich der IT-Unterstütung usw.
Pers: + 623 Hier hat man anscheinend mehr Studenten, Offz-Anwärter für die Hochschulen eingestellt. Dies wird sich in der Truppe erst in 2-3 Jahren auswirken, wenn dann dieses „Mehr“ an Offz-Anwärtern dann noch bei der Bw geblieben ist und nicht in der Zwischenzeit aufgeschieden ist.
@Denethor sagt: 19.03.2021 um 19:47 Uhr
„In Zeiten von Unsicherheiten, Wirtschaftseinbruch und Kurzarbeit sollten die Bewerberzahlen explodieren.
Ja, teilweise sind Bewerbungsprozesse ausgesetzt oder verschoben worden.
Aber das sollte locker kompensiert worden sein von interessierten Bewerbern (auch Fachkräften).“
Ehrlich gesagt verstehe ich Sie nicht. Sie widerlegen sich ja selbst in Ihrer Aussage.
Ja, man würde sich etwas anderes wünschen. Aber wenn Corona-bedingt nun einmal nicht mehr ging, dann ist das halt ein begrenzendes Faktum, was sich durch Wünsche nicht aufheben lässt.
Ob sich diese Corona-Delle kurzfristig wird ausgleichen lassen, wird man erst nächstes Jahr sehen können.
Was verstehen Sie denn nicht?
Durch das teilweise !!!! Aussetzen vom Bewerbungsprozess fehlen natürlich Bewerber, die sich im Coronajahr beworben haben oder beworben hatten und eigentlich eingeladen worden wären (und eingestellt).
Gleichzeitig sollte dieser kleine Anteil (weil teilweise Aussetzung) locker kompensiert werden, ja eigentlich sogar mit Sicherheit um ein mehrfaches ausgeglichen werden durch die riesige Zahl an Interessenten in Form von Angestellten in Kurzarbeit oder in Kündigung.
Natürlich haben wir keine Rezession und Millionen von Arbeitslosen zusätzlich im Vergleich zu vor-Corona, aber Kurzarbeitergeld oder eben Arbeitslosengeld ist nun mal faktisch weniger und viele schauen sich dann doch nach anderen Branchen und Arbeitgebern um.
Zumindest aus meinem Bekanntenkreis kann ich das so bestätigen und deshalb bin ich doch sehr verwundert, dass es die Bundeswehr nicht einmal in dieser Zeit schafft ordentlich Aufwuchs zu generieren.
Es sind jetzt auch genügend Monate ins Feld gegangen um Veränderungen an den Zahlen sehen zu können.
Warum sie das Jahr als „personaltechnisch verloren“ sehen, vestehe eher ich nicht.
Für jeden Personaler war 2020 ein tolles Jahr endlich mal wieder aus den Vollen zu schöpfen.
Wenn er es von der Anzahl an Stellen durfte.
Richtig gut ausgebildete Fachkräfte standen auf einmal ohne Job da oder mit einer sehr unsicheren Zukunft.
@Denethor sagt: 20.03.2021 um 19:47 Uhr
„Was verstehen Sie denn nicht?“
Ihre Aussage. Sie ist in sich widersprüchlich.
„Gleichzeitig sollte dieser kleine Anteil (weil teilweise Aussetzung) locker kompensiert werden, ja eigentlich sogar mit Sicherheit um ein mehrfaches ausgeglichen werden durch die riesige Zahl an Interessenten in Form von Angestellten in Kurzarbeit oder in Kündigung.“
Leider ist das nicht möglich. Es gab letztes Jahr, wie ich aus dem Bereich des BAPersBw höre, mehr als genug Bewerber. Aber coronabedingt waren die Testkapazitäten leider so eingeschränkt, dass man weniger auswählen konnte, als sowohl Plätze vorhanden waren, als auch qualifizierte Bewerber.
Ärgerlich, aber leider Fakt.
„Warum sie das Jahr als „personaltechnisch verloren“ sehen, vestehe eher ich nicht.
Für jeden Personaler war 2020 ein tolles Jahr endlich mal wieder aus den Vollen zu schöpfen.“
Ehrlich gesagt ist das das erste was ich höre. Übrigens auch aus der Privatwirtschaft. Corona war für alle eine Katastrophe.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
Zitat: „Die Berufsidentität des Kämpfers rekrutiert sich nicht über Schönwetter-Werbung.“
+1 genau so ist es!
@0815 sagt: 20.03.2021 um 21:44 Uhr
„Zitat: „Die Berufsidentität des Kämpfers rekrutiert sich nicht über Schönwetter-Werbung.“
+1 genau so ist es!“
Ich stimme Ihnen grundsätzlich zu.
Allerdings sollten Sie bedenken, dass wir für die Kampftruppen mehr als genug Bewerber haben. Die Zahlen bei der Logistik und FüUstg sind schlechter.
Natürlich sollten auch dieser Nachwuchs die richtige Grundeinstellung haben, aber man muss für diese Kräfte halt immer einen Spagat fahren zwischen zu zivil und zu martialisch…
@ Koffer
Zitat:
„Leider ist das nicht möglich. Es gab letztes Jahr, wie ich aus dem Bereich des BAPersBw höre, mehr als genug Bewerber. Aber coronabedingt waren die Testkapazitäten leider so eingeschränkt, dass man weniger auswählen konnte, als sowohl Plätze vorhanden waren, als auch qualifizierte Bewerber. “
Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Aussage nicht.
Wie muss ich mir das vorstellen ? Da bewerben sich aufgrund der Corona Lage mehr Interessenten bei der Bw und die Bw kann, obwohl sie aufwachsen will, diese Interessenten nicht testen wegen Corona ?
Ja waren denn alle Mitarbeiter der Karriere-Center im Home-Office und wollten keinen Kontakt mit den Bewerbern riskieren ?
Waren Musterungsärzte (falls es die heute noch so gibt) nicht bereit aufgrund der Corona-Pandemie die Kandidaten körperlich zu untersuchen, oder waren Psychologen nicht bereit mit einem Kandidaten sich für 30 Min in einen Raum zu setzen und den Bewerber zu interviewen ?
Vielleicht hat die Bw doch eine zu große „Home-Office“-Regelung für ihre Mitarbeiter. Noch dazu wo viele Bw-Angehörige während ihren Home-Office Zeiten zu hause nichts tun ( ! ), ausser darauf zu warten, dass sie wieder zum Dienst kommen dürfen.
@Georg sagt: 21.03.2021 um 8:29 Uhr
„Wie muss ich mir das vorstellen ? Da bewerben sich aufgrund der Corona Lage mehr Interessenten bei der Bw und die Bw kann, obwohl sie aufwachsen will, diese Interessenten nicht testen wegen Corona ?
Ja waren denn alle Mitarbeiter der Karriere-Center im Home-Office und wollten keinen Kontakt mit den Bewerbern riskieren ?
Waren Musterungsärzte (falls es die heute noch so gibt) nicht bereit aufgrund der Corona-Pandemie die Kandidaten körperlich zu untersuchen, oder waren Psychologen nicht bereit mit einem Kandidaten sich für 30 Min in einen Raum zu setzen und den Bewerber zu interviewen ?“
Alle Ihre Fragen sind uneingeschränkt mit „JA“ z beantworten. Tatsächlich war es den Karriere-Centern untersagt (!) mit Interessenten und Bewerbern persönliche Gespräche zu führen, das ging nur per Telefoninterview. Das das nix wird, kann man sich an einer Hand abzählen. Dazu Zutrittsbeschränkungen und Kontaktregeln und schon ist die Misere da.
@Georg sagt: 21.03.2021 um 8:29 Uhr
„Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Aussage nicht.“
Einigen der Dinge die Sie ansprachen sind wohl genauso gewesen. Einiges hat auch @Prio-Fritz bereits klargestellt.
Nur einige kleine Anmerkungen:
„Wie muss ich mir das vorstellen ? Da bewerben sich aufgrund der Corona Lage mehr Interessenten bei der Bw und die Bw kann, obwohl sie aufwachsen will, diese Interessenten nicht testen wegen Corona ?“
Hier haben Sie mich etwas falsch verstanden. Ob es wegen Corona MEHR Interessenten gab als zuvor kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass es mehr Interessenten gab als getestet werden konnte.
„Ja waren denn alle Mitarbeiter der Karriere-Center im Home-Office und wollten keinen Kontakt mit den Bewerbern riskieren ?“
Ich denke nicht, dass es am Willen der Kameraden und Kollegen lag (zumindest nicht ausschließlich), es dürfte die häufig außerhalb der Truppe sehr enge Auslegung der notwendigen Hygienestandards auch eine erhebliche Rolle gespielt haben.
Insgesamt möchte ich übrigens ausdrücklich nicht behaupten, dass das alles alternativlos war.
Ich denke hier hätte man pragmatisch auch andere Wege gehen können, aber DEU und Pragmatismus sind ja eh schon ein Problem und das noch in Fragen, wo die ÖRA (öffentlich-rechtlich Aufsicht > aka mil Äquivalent der Amtsärzte) ein gewichtiges Wort mitzureden hatte…
Ich befürchte bestimmte Stellen im OrgBer Personal haben hier den Pragmatismus ganz weit hinten angestellt.
Eine Tatsache ist auf jeden Fall, dass die Truppe sich schneller auf die Lage eingestellt hat und die Grundausbildungsplätze „Corona-tauglich“ gemacht hat, als es die KarrC mit der Anpassung an die Lage nachkamen. Es hätte also rein faktisch mehr eingestellt werden können…
Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich mit dem Vorgang nicht selbst befasst war, vielleicht bin ich da auch zu hart gegenüber den Kameraden und Kollegen im Bereich Personal.