Personalstärke Juli 2019: So starke Steigerung wie seit Jahren nicht mehr
Nachgetragen fürs Archiv: Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr ist im Juli so stark gestiegen wie schon seit Jahren nicht mehr. Im vergangenen Monat dienten 182.832 Soldaten, fast 1.500 mehr als die 181.377 im Juni. Damit wurde auch erstmals die bereits für Ende 2018 angepeilte Marke von 182.000 deutlich überschritten.Den stärksten Anstieg zu Begin der zweiten Jahreshälfte gab es bei den Zeitsoldaten, deren Zahl sich von 120.326 auf 122.101 erhöhte. Die Zahl der Berufssoldaten blieb mit 53.056 gegenüber 53.050 praktisch unverändert; dagegen ging die Zahl der Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL) um mehr als 300 von 8.001 auf 7.675 zurück.
Die Statistik zu der militärischen Personalstärke für Juli 2019, vom Ministerium bereits am 21. August (da war ich in Urlaub) wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht:
182.832 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.131
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 3.173
Streitkräftebasis: 27.589
Zentraler Sanitätsdienst: 20.053
Heer: 63.105
Luftwaffe: 27.807
Marine: 16.693
CIR: 13.122
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 976
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.629
Bereich Personal: 7.554, davon bis zu 5.400 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 53.056 Berufs- und 122.101 Zeitsoldaten (Gesamt: 175.157) sowie 7.675 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt 2019: 8.279).
Zur Bundeswehr gehören 22.392 Soldatinnen.
Die Bundeswehr hat rund 81.000 zivile Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Stand: 31. Juli 2019
Die Daten der militärischen Personalstärke seit Januar 2016, wie immer von einem Leser (vielen Dank!) in einer Tabelle fortgeschrieben:
Seit Mai 2019 werden die Zahlen zu Frauen in der Bundeswehr und zu den Zivilbeschäftigten detaillierter veröffentlicht (allerdings, ebenso wie bei der militärischen Personalstärke, unter dem immer gleichen Link, bei dem die Daten des Vormonats überschrieben werden – deshalb nehme ich das auch in meine Archivierung auf)
Die gesonderte Statistik zu Frauen in der Bundeswehr:
Derzeit macht der Anteil der Soldatinnen in der Bundeswehr circa zwölf Prozent aus: Von den insgesamt knapp 183.000 Soldaten der Bundeswehr – Berufssoldaten, Zeitsoldaten und Freiwillig Wehrdienstleistende – sind 22.392 Frauen.
2001 dienten noch gut 6.700 Soldatinnen in der Bundeswehr.
Soldatinnen nach Teilstreitkraft/Organisationsbereich
Heer 4.377
Luftwaffe 2.316
Marine 1.639
Streitkräftebasis 2.829
Sanitätsdienst 8.150
Cyber- und Informationsraum 1.219
Ministerium und andere Bereiche 1.862
Soldatinnen nach Dienstgradgruppe (Inklusive Anwärter)
Offiziere 5.875
Unteroffiziere mit Portepee 7.943
Unteroffiziere ohne Portepee 3.490
Mannschaften 5.084
Soldatinnen nach Status
Berufssoldat 3.384
Zeitsoldat 17.588
FWDL 1.420
Die Statistik zu den Zivilbeschäftigten
Insgesamt sind 80.635 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesministerium der Verteidigung und in der Bundeswehr beschäftigt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.551
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.211
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 22.873
Statusverhältnis aller zivilen Beschäftigten
24.457 Beschäftigte sind Beamte/Beamtinnen, Richter/Richterinnen und Professoren/Professorinnen.
51.214 Beschäftigte sind Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen.
4.964 stehen derzeit in einem Vorbereitungsdienst für eine Beamtenlaufbahn oder in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis.
Frauen im Zivilpersonal
Von den insgesamt 80.635 zivilen Beschäftigten sind 30.197 Frauen. Das entspricht rund 37 Prozent. Frauen sind in allen Bereichen der Bundeswehr beschäftigt.
Statusverhältnis der zivil beschäftigten Frauen
20.958 Arbeitnehmerinnen
1.536 Frauen im Vorbereitungsdienst beziehungsweise in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis
7.703 Beamtinnen, davon
1.463 im höheren Dienst,
3.174 im gehobenen Dienst,
3.036 im mittleren Dienst und
30 im einfachen Dienst
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten werden seit Mai 2019 veröffentlicht)
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Foto: Fernspäher trainieren den heimlichen Anmarsch übers Wasser mit Faltbooten auf dem Truppenübungsplatz Klietz am 12.07.2019 – Christian Vierfuß/Bundeswehr)
Dafür sind dann wohl mit Masse die neuen OA die zum 1. Juli Dienstantritt hatten verantwortlich, oder?
Interessant, wenn man die Zahlen aus „Juli 2018“ zum Vergleich in die Hand nimmt.
Steigerung nur bei:
Ministerium und nachgeordnete Dienststellen = von 4.019 auf 4.304 ( +285 | +7,1 %)
Heer = von 61.290 auf 63.105 ( +1815 | +3,0 %)
Marine = von 16.339 auf 16.693 ( +354 | +2,2 %)
CIR = von 12.599 auf 13.122 ( +523 | +4,2 %)
Steigerung aus diesen 4 (von 10) Bereichen: 2977
Gesamtsteigerung: 3035
SKB, Luftwaffe, Sanität = von 75.540 auf 75.449 ( -91 )
@Sailor sagt: 29.08.2019 um 19:17 Uhr
„Dafür sind dann wohl mit Masse die neuen OA die zum 1. Juli Dienstantritt hatten verantwortlich, oder?“
Nicht nur. Auch die sonstigen Schulabgänger. Sind ja auch viele UA/FA und Landser, die zum 01.07. anfangen. Noch ein paar Schulabgänger zum 01.08. und 01.09., aber der Hauptzugang erfolgt nun mal aus den diversen Schul-/Ausbildungsabgängern Mitte des Jahres.
Der 1. Juli war in den letzten Jahren daher immer ein Termin für einen Sprung bei den SaZ. Es kommt also ansich jetzt nicht überraschend. Die Höhe des Sprungs in diesem Jahr allerdings ist durchaus erfreulich :)
Über den Rest des Jahres wird es jetzt vermutlich nur noch relativ geringe Steigerung geben, im Wesentlichen über den Jahresverlauf vermutlich eher eine Stabilisierung mit insgesamt vielleicht einer überschaubaren, weiteren Steigerung. Den nächsten größeren Sprung wird es dann (hoffentlich) wieder in einem Jahr geben ;)
Insgesamt: Gute Nachricht :)
@Johannes Dru sagt: 29.08.2019 um 22:50 Uhr
„SKB, Luftwaffe, Sanität = von 75.540 auf 75.449 ( -91 )“
Warum Heer, Marine und CIR jetzt den besonderen Sprung machen ist klar.
Luftwaffen wird vmtl. in den nächsten Monaten nachziehen. Sanität habe ich keine Ahnung.
Was ich nicht verstehe, ist warum die SKB nicht auch deutlich angestiegen ist. Denn die SKB (wie auch CIR) ist ja eigentlich heeresdominiert und sollte vergleichbare Zahlen aufweisen…
@Sailor Dies dürfte zutreffen. Leider. Als Hinweis: Der diesjährige OA-Jahrgang ist größer als 1.500 Anwärter. Das heißt ohne OA wäre die Personalstärke wahrscheinlich sogar gesunken. Dazu kommt die hohe Abbrecherquote. Der Rückgang der FWDL ist auch bezeichnend angesichts des traditionell auch dort starken 1. Juli (Schuljahresende).
Naja, wollen wir das beste hoffen.
@ Koffer
Welcome Back !
Zitat: „Warum Heer, Marine und CIR jetzt den besonderen Sprung machen ist klar.
Luftwaffen wird vmtl. in den nächsten Monaten nachziehen. Sanität habe ich keine Ahnung.“
Ich bitte um Aufklärung. Bei der Lw sind meines Wissens die Dienstposten im Gesamten immer noch überplant, d.h. es werden in allen STANs Dienstposten zum Streichen gesucht, um den Aufwuchs in anderen Bereichen gegen zu finanzieren.
Sicherlich erfreulich.
Dazu ein paar Fragen:
-Wie viele Dienstposten hat der militärische Teil der Bundeswehr eigentlich zu besetzen, bzw. wie viele sind aktuell offen?
-Wie viel von dem Plus an Soldaten ist auf Verlängerungen zurückzuführen?
@NielsKar sagt: 30.08.2019 um 1:25 Uhr
„@Sailor Dies dürfte zutreffen. Leider.“
Wie bereit erwähnt nur anteilig. Auch UA/FA und Landser treten zum 01.07. aufgrund Schul-/Ausbildungsende traditionell gerne den Dienst an.
„Als Hinweis: Der diesjährige OA-Jahrgang ist größer als 1.500 Anwärter. Das heißt ohne OA wäre die Personalstärke wahrscheinlich sogar gesunken.“
1. Ja.
2. Ja und? Natürlich, wenn ich über 2.000 Dienstantritte rausrechne, dann bekomme ich ein Minus. Aber warum sollte ich diese rausrechnen? Sie kommen ja jedes Jahr! Und zudem steht dem ja auch die Quote der ca. 2/3 Abgänger entgegen, die 13 Jahre später wieder gehen.
„Der Rückgang der FWDL ist auch bezeichnend angesichts des traditionell auch dort starken 1. Juli (Schuljahresende).“
Eher nicht. Aufgrund der Kapazitätsbegrenzung bei den Ausbildungsplätzen kann nicht jeder in jedem Monat anfangen (einfach kein Platz). Vermutlich wird sich die Zahl der FWDL daher in den nächsten Monaten wieder leicht erhöhen/stabilisieren.
@Georg sagt: 30.08.2019 um 9:21 Uhr
[Koffer]“Luftwaffen wird vmtl. in den nächsten Monaten nachziehen. Sanität habe ich keine Ahnung.“
[Georg]“Ich bitte um Aufklärung.“
Die Lw hat traditionell die „Sommerdienstantritte“ über mehrere Monate als Heer und Marine gestreckt. Ich vermute also, dass die Lw den positiven Trend der beiden anderen TSK bis inkl. Oktober nach/aufgeholt haben wird.
„Bei der Lw sind meines Wissens die Dienstposten im Gesamten immer noch überplant, d.h. es werden in allen STANs Dienstposten zum Streichen gesucht, um den Aufwuchs in anderen Bereichen gegen zu finanzieren.“
Ist mir nicht bekannt. Kann vielleicht so sein, sehe ich aber vor dem Hintergrund der jährlich im Rahmen des Aufwuchses bis 2024 freizugebenden „Scheiben“ an neuen DP insgesamt eher als unwahrscheinlich oder zumindest unproblematisch an. Insgesamt hat auch die Lw einen (moderaten) Bedarf an zusätzlichen Soldaten.
Aus dem Walhalla Newsletter:
„Bundeswehr mit 197.000 Planstellen – Darüber hinaus hat die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf für den Bundeshaushalt 2020 vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Zahl der Planstellen. Demzufolge geht die Regierung von 197.106 Planstellen bei der Bundeswehr aus.“
Weiß man schon wie diese Stellen sich verteilen und ob neue Verbände geplant sind?
[Ich kenne diesen Newsletter ja nicht, aber da wäre dann schon die Bundestagsdrucksache mit dem Haushaltsentwurf die erste Quelle und nicht so was. Die Planstellen sind rechnerisch; hier auf AG finden sich auch die tatsächlichen Zahlen… und es scheitert nicht an im Haushalt hinterlegten Stellen. T.W.]
@Thomas Melber:
Das deckt zumindest meine Frage.
Wie sind diese ominösen 182.000 verplant und wieviel braucht man wirklich?
@Roter Milan
Was ist „ominös“ (bedenklich, zweifelhaft, unheilvoll) an einer regierungsseitigen Festlegung und parlamentarischen Zustimmung, die der Neuausrichtung der Bundeswehr/Trendwende Personal seit 2011 mit neuer Zielgröße (PSM 185) folgt?
Worauf kommt es an?
Truppenteile der Verbandsebene materiell und personell so ausstatten, dass diese über eine vollumfängliche [alle Führungsgrundgebiete (FGG) gem SollOrg] und durchhaltefähige (verlege-/schichtfähig 24/7) Einrichtung zur Führung im Einsatz verfügen.
@Roter Milan
https://oeffentlicher-dienst-news.de/bundeswehr-im-bundeshaushalt-2020-planstellen-fuer-berufssoldaten/
Planstellen insgesamt 180.106
nachrichtlich: Freiwilligen Wehrdienst Leistende 12.500
Reservistendienst Leistende 4.500
Soldatinnen und Soldaten insgesamt 197.106
Die Aufschlüsselung nach DP befindet sich am Ende der Seite.
@ Klaus-Peter Kaikowsky
Genau darauf wird es ankommen! Schön, wenn jetzt schon mal soviel Personal reinkommt, am Ende des Tages wird es aber drauf ankommen, ob wir dieses Personal auch solange halten können, bis es dort ankommt, wo es jetzt fehlt. Ich persönlich sehe da eher ein Problem, als bei den Einstellungszahlen.
In meiner Einheit (im Schichtbetrieb) sind mehrere kritische Bereiche mit genau einem Soldaten besetzt. Das engt die Möglichkeit, Schichtbetrieb sinnvoll und unter den Grundsätzen von „Planbarkeit von Familie und Beruf“ durchzuführen, doch deutlich ein. Wie in vielen technischen Verwendungen hilft es da zumindest nicht kurzfristig, wenn jetzt ein Nachfolger bestimmt wird. Bei Ausbildungsdauern von 1-2 Jahren (ausgehend von einem erfahrenen PUO) werde ich in meiner Dienstzeit den notwendigen Aufwuchs wohl nicht mehr live erleben.