Personalstärke Oktober 2021: Nun wieder unter 183.000
Erstmals seit knapp zwei Jahren ist die militärische Stärke der Bundeswehr wieder unter 183.000 Soldatinnen und Soldaten gefallen. Im Oktober dieses Jahres dienten 182.873 aktive Soldaten in den Streitkräften, im Monat davor waren es 183.346 gewesen. Der Rückgang ist vor allem auf die geringere Zahl der Zeitsoldaten zurückzuführen, die Zahl der Berufssoldaten und Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL) stieg dagegen. Im November 2019 war mit 182.979 Soldatinnen und Soldaten zuletzt die Marke von 183.000 unterschritten worden.
Die Anfang Dezember veröffentlichte Statistik für Oktober 2021, wie üblich unter dem immer gleichen Link eingestellt:
Insgesamt leisten 182.873 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.125
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 3.292
Streitkräftebasis 27.792
Zentraler Sanitätsdienst 19.640
Heer 62.231
Luftwaffe 27.253
Marine 16.168
Cyber- und Informationsraum 14.369
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 945
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.764
Bereich Personal 8.294
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 54.379
Soldaten auf Zeit 119.826
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.246
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 422
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
23.448 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; rund 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.539
Luftwaffe 2.459
Marine 1.697
Streitkräftebasis 3.159
Sanitätsdienst 8.057
Cyber- und Informationsraum 1.438
Ministerium und andere Bereiche 2.099
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.488
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.018
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.536
Mannschaften 5.406
Status
Berufssoldatin 4.149
Zeitsoldatin 17.688
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.546
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 65
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 81.843 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.686
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.583
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 23.574
Von den 81.843 Zivilbeschäftigten sind 31.276 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Alle Angaben Stand Oktober 2021, kein Stichtag angegeben)
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz ab April 2021):
September 2021
August 2021
Juli 2021
Juni 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
September 2019
August 2019
Juli 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Archivbild Oktober 2021: Bundeswehrsoldaten bei der Übung Green Griffin auf dem Übungsplatz Klietz – Jana Neumann/Bundeswehr)
Bin mal gespannt, wann der hier wohlbekannte Mitforist sich auch diesen Rückgang wieder schönredet.
Ich bleibe dabei, mittelfristig ist eine Personalstärke größer 185.000 aus demographischen und sozialen Gründen in diesem Land (ohne Wehrpflicht) nicht mehr erreichbar.
Davor können auch die Anhänger des „das Glas ist halbvoll“ nicht länger die Augen verschließen.
Würde mich nicht wundern, wenn die Zahlen weiter sinken. In den sozialen Medien macht sich unter Soldaten der Frust breit, und auch im Umfeld meines noch aktiven Bruders (Uffz in der Sanität) höre ich Ähnliches. Niemand wird Soldat, um das zweite Weihnachtsfest daheim in Folge nur deshalb zu verpassen, weil es im bald dritten Pandemie-Jahr in den Gesundheitsämtern, Krankenhäusern und Pflegeheimen immer noch an Personal fehlt.
@LuckySailor – das war mein ertser Gedanke beim lesen der Headline. Ich glaube auch nicht an die 185.000 auf mittlere Sicht. Das einzige was bleibt, sind die Aufträge für 203.000 und die Durchhalteparolen.
Wäre ich PresseOffz würde ich diese Zahlen mit der Headline: „78 % Steigerung bei der Zahl der Soldaten im Heimatschutz in einem Monat“ bewerben. Da ich aber kein PresseOffz bin würde ich eher sagen: „Heer verliert 3 Kampftruppenbataillone innerhalb von 15 Monaten“.
@Lucky Sailor sagt: 02.12.2021 um 10:52 Uhr
„Bin mal gespannt, wann der hier wohlbekannte Mitforist sich auch diesen Rückgang wieder schönredet.“
Seufz, wenn also nichts mehr geht, dann ein argumentum ad hominem…
Aber gerne auch nochmals, wenn Sie es denn unbedingt wünschen:
Die Zahlen machen jedes Jahr einen Sprung zum 01.07. (so auch dieses Jahr im üblichen Rahmen erfolgt).
Über die folgenden Monate sind es dann schwankende Zahlen aber insgesamt über den 11-Monatszeitraum durchschnittlich stabil.
D.h. also der Rückgang in einem Monat ist ohne jegliche Bedeutung falls (!!) die Zahlen insgesamt bis Juni 2022 gehalten werden können. Ob das der Fall ist kann ich (und ich bin vom Fach) derzeit noch nicht sagen. Aber Sie sind in der Lage bereits jetzt Schlussfolgerungen zu ziehen? Bin beeindruckt.
Übrigens sage ich nicht, dass es nicht so ist. Kann durchaus sein, dass wir dieses Jahr das erste mal seit 2015 ein Minus machen. Ich habe zwar noch nichts in diese Richtung gehört, aber ausschließen möchte ich es nicht.
Das einzige, was ich sagen kann, ICH traue mir derzeit keine Prognose zu. Aber bitte, wenn Sie es können.
Ansonsten: pfffffffff
@muck sagt: 02.12.2021 um 11:12 Uhr
Das ist genau der Punkt, den ich auch bemängele. Niemand wird Soldat um dann drei Jahre hintereinander in RP borkenkäferbefallene Bäume zu entrinden oder als Telefonist, Schnelltester etc. über ziemlich lange Zeiträume Amtshilfe zu leisten.
Wenn der Soldat das gewollt hätte, dann hätte er/sie sich als Mitarbeiter bei den Landesforsten oder Kreisverwaltung/Gesundheitsamt beworben.
Natürlich kann man das befehlen und dann läuft es, werden andere argumentieren. Es trägt nur nicht zur Berufszufriedenheit bei.
Ein weiterer Stolperstein in der Personalgewinnung neben miserabler Materiallage und unzureichender persönlicher Ausrüstung, insbesondere Schutzausstattung.
@ Lucky Sailor
Sie meinen doch bestimmt „Koffer“?
Zu einem vernünftigen Entschluss kann man nur kommen, wenn man eine ordentliche Lagefeststellung macht.
180k sehr gute Soldatinnen und Soldaten sind besser als 203k weniger gute. Eigentlich ganz einfach.
@Florian Staudte sagt: 02.12.2021 um 12:51 Uhr
„180k sehr gute Soldatinnen und Soldaten sind besser als 203k weniger gute. Eigentlich ganz einfach.“
Ich wäre schon zufrieden wenn wir nur 180k einsatzfähige Soldaten in einer einsatzfähigen Struktur hätten.
Davon sind wir ja Meilen entfernt :(
@Florian Staudte sagt: 02.12.2021 um 12:51 Uhr
„180k sehr gute Soldatinnen und Soldaten sind besser als 203k weniger gute. Eigentlich ganz einfach.“
Bei der Personalstärke werden nur Köpfe gezählt, die Qualität der Soldaten nach irgendwelchen festzulegenden Kriterien wird nicht betrachtet. Von daher macht Ihre Aussage wenig Sinn.
Die wesentliche Information ist, das es weniger Soldaten als im Vormonat sind. Man kann natürlich auch weitergehende Betrachtungen machen, aber eben nur im Hinblick auf die Personenzahl. Um auf Ihr Beispiel zu kommen, 180k sind eben deutlich weniger als 203k.
Florian Staudte sagt: 02.12.2021 um 12:51 Uhr
„180k sehr gute Soldatinnen und Soldaten sind besser als 203k weniger gute. Eigentlich ganz einfach.“
Das kommt darauf an, wie die Ausstattung in den Verbänden aussieht. Wenn nur 75% der Ausrüstung vorhanden ist, muß ich meine echte Gesamtstärke eigentlich auch auf 75% reduzieren. Die restlichen Personen wären dann nur eine Austauschreserve, um die Ausrüstung zu nutzen. Davon muß man natürlich noch die nicht einsatzbereite Ausrüstung abziehen. Ein zusätzlicher Faktor wäre die Anzahl und Häufigkeit realistischer Übungen, um auch eine Truppe zu haben, die weiß sie sie machen soll. Und dann kommt dazu, wie viele ‚echte‘ Kampfverbände man hat. 180K Sanitäter reicht nicht aus, egal wie gut die sind.
Sie sehen, die Zahl wird immer kleiner. Nur Köppe zählen reicht nicht.
Einfach mal ein einfaches Argument:
Natürlich spielt auch Geld eine Rolle. Mit ~2 Mrd. € mehr im Jahr könnte man jedem Soldaten 1000 € im Monat mehr zahlen, auch mehr je nachdem wie man das nach Dienstgrad verteilt. Das könnte helfen und das könnte sich unser Staat durchaus leisten und auch mehr …
@Fox1 sagt: 02.12.2021 um 14:26 Uhr
Einfach nur mit Geld um sich werfen bringt gar nichts. Sie bekommen genau die Personen, die Sie nicht haben wollen. Nämlich den „Verteidigungsbeamten“, der nur auf das Geld schielt.
Im Bundesdurchschnitt gesehen sind die Bezüge der Soldaten schon gut. Gerade bei den Mannschaftern, die ja eine angelernte Tätigkeit ausüben.
Solche Jobs für Ungelernte gibt es ansonsten nur noch in der Politik, die besser bezahlt werden.
@Fox1
Tut es eben nicht ausschlaggebend. Das wurde immer und immer wieder in vielen kleinen und großen Studien bestätigt. Richtig groß letztmalig vor über 10 Jahren zum Höhepunkt von ISAF – wo man meinen könnte das man “sich das schon bezahlen lassen möchte:
http://bendler-blog.de/wp-content/uploads/2011/05/streitkraftebefragung-2009_23-02-2011.pdf
Seite 17 im Dokument gibt eine gute Übersicht wie Soldaten denken. Für mich hat sich gefühlt in der Truppe nichts verändert.
Was soll ich mit der Kohle wenn ich das Privatleben, Zeit und Familie nicht habe es zufriedenstellend auszugeben?
Aber dazu sprechen in der Truppe halt 2 Generationen. Die Generation Soldatenfamilie (45-50+) für die das Nomadenleben ja wohl mal einfach Teil des Berufs ist und sich die Familie mal nicht so anstellen soll. Und die Generation drunter, meist mit Partnern die auch mindestens ebenbürtig Karrieren verfolgen und sich einen Scheiss für “das ist guter Brauch in der Truppe” interessiert und das schlichtweg nicht mitmacht.
Man versucht langsam (sehr langsam) sich auf die neue Generation einzustellen. Aber das ist im starren Bürokratierahmen nicht so einfach. Das die “hat doch bei mir auch geklappt Blabla” Generation die Entscheidungen (noch) trifft, hilft dabei wenig.
Bei der Wahl des Arbeitgebers zählt Feeling, Standort und Perspektive.
Das kann jetzt jeder selbst bewerten wie das bei der Bw im Prozess wohl ist.
@Jas sagt: 02.12.2021 um 15:39 Uhr
Auch wenn ich zur Generation 50+ gehöre, die von Ihnen geschilderten Probleme und Auffassungen sind nicht neu. Auch vor 35 Jahren gab es mit Familie etc. die gleichen Diskussionen wie heute, man musste nur etwas hinter die Kulissen schauen. Und auch damals gab es schon Pendler, weil die Familie den zwölften Umzug nicht mitgemacht hat und die Scheidungsquoten waren entsprechend. Und das ist mit den in den 90ern beginnenden Auslandseinsätzen nicht besser geworden.
Es gibt eben immer Leute, die sich auch den größten Mist schönreden. Es wäre an der Zeit für eine grundsätzliche Entscheidung für Großstandorte mit einer Infrastruktur, die auch den Lebenspartnern eine vernünftige Arbeit ermöglicht, die nicht mitten im Nirgendwo liegen.
@ Koffer
Es ist gar nicht so einfach, sich so einen Ruf in dem Forum zu erarbeiten. Jedem seine Meinung….. Bitte weiter so. Das macht es spannend.
———
Es ist geringfügig seltsam, wenn immer von einer Auftragsflut für 203k gesprochen wird. Für die Teilnahme an der monatlichen Gewinnausschüttung kann die Gesellschaft schon ein bisschen Performance von der Bundeswehr verlangen.
Aufgrund zweier kompletten Divisionen von Verwaltungssoldaten haben wir leider extreme Ungleichgewichte. Das ist doch das reale Problem. Wenige laufen im roten Bereich und ein riesiger Teil pimmelt nur rum. Ich sehe es jeden Tag.
Ich teile die Auffassung, dass 203.000 nicht (seriös) erreichbar sind. Ich halte die Erreichung aber auch nicht für erstrebenswert, da bereits die 183.000 nicht ausgestattet werden können. Da die politische Absicht zur signifikanten, planbaren Erhöhung des Verteidigungsetats nicht wirklich besteht, würden mehr Personal (Betriebsausgaben) nur noch weniger Ausrüstung (Investitionen) zulassen. Eigentlich müsste die Personalstärke gesenkt werden, um das Verhältnis zwischen Betrieb und Investitionen zu verbessern. Daran hat aber weder die Politik noch die Bundeswehrführung ein Interesse. Politisch kommt es am Ende nur darauf an, möglichst viele Mittel aus dem Einzelplan 14 für Arbeitsplätze und Wirtschaftsförderung zu verwenden. Die Fähigkeiten der Bundeswehr spielen im Parlament faktisch keine Rolle. Zum Glück fällt das fehlende Kriegsgerät beim Einsatz in Gesundheitsämtern, Krankenhäusern und Pflegeheim nicht auf.
Sicherheitspolitisch sollten und müssten wir m.E. ganz erheblich mehr als 200.000 Soldaten anstreben. Aber die Anstrengungen der Ministerin/des BMVgs der letzten Jahre, die Zahlen auch nur auf etwas über 200.000 anzuheben, hatten die vorläufig andauernde Nebenwirkung von ungeeignetem Personal. Leider haben allzu angepasste militärische Führer das auch zu wenig thematisiert. Sorry, ich habe beides unangenehm erfahren. Schweren Herzens plädiere ich daher für einen geplanten Umfang von << 180.000.
Leicht „off topic“: Warum „gendern“ Sie im ersten und letzten Satz des ersten Absatzes, dazwischen aber nicht?
Ist das eine mißlungene Anbiederung an den Zeitgeist? Oder ein widerwilliges Einflechten von „woken “ Elementen, in der Hoffnung, daß die Problempony-Träger_Inn/inn:ens*X es nicht merken? Unfähigkeit?
Im Ernst: Was soll das? Fühlt sich jemand „nicht mitgemeint“?
[Unfähigkeit natürlich, aber das haben Sie ja schon vermutet. T.W.]
Die Regierung müsste eigentlich einen Verteidigungsumfang definieren den man im Bündnisfall der NATO/EU anbieten will.
Dann kann man schauen was man sich im Grundbetrieb an aktiven Personal hält um adhoc Einsätze und den Rest bespielen zu können. Alles andere muss dann eben die Reserve bringen. Ich hätte da keine Probe z.b. die 4./ Kp als nicht aktiv auszuplanen, dafür hätte die 2./ und 3./ dann aber 100% Stan Personal. Die Einheiten hätten den Fuhrpark einer ganzen Kompanie um bei Übung und Ausbildung auch Lücken zu schließen.
@ Küstengang01
Wir sind die vierstärkste Industrienation der Erde. Wir sollten ohne solche Taschenspielertricks auskommen.
Aber fragen Sie doch z.B. mal Vertreter der Jusos oder auch gestandene Politiker, was die Hauptaufgabe des Staates ist. Da gibt es bestimmt interessante Antworten. Nur halt nicht die richtigen.
@Küstengang01
Wurde nicht ein sog. Level of Ambition (LoA) definiert und auch Fähigkeiten und Kräfte bei der NATO eingemeldet? Sind wir nicht auf Kurs zur Bw 2032 zum Heer 4.0?
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/faehigkeitsprofil-der-bundeswehr-165518
Davon ab halte ich das Ziel 2032 für eher unambitioniert, insbesondere bei Berücksichtigung der derzeit vorgebrachten Bedrohungslage (UKR / Krim 2014 – Entscheidung NATO + Bw 2015 / 2016 – Vorlauf 10 Jahre – Abschluß wesentlicher Maßnahmen 2026 / 2027).
Was bei diesem Thema leider wenig genannt wird, ist die Frage des Umgangs mit Bewerbern. Ich habe FWDL geleistet und mir wurde im Karrierecenter vieles versprochen, was so nie gehalten werden konnte. Gleiches ist Kameraden passiert und Bekannten, die nach meiner Zeit eingetreten sind.
Momentan befinde ich mich in einem Reserveausbildungsverhältnis. Hierauf hatte ich mich mehrfach beworben, wurde zwei Mal abgelehnt. Dabei wurde mir auch keine Alternative angeboten (mit Vordienstzeit hätte es bestimmt irgendetwas gegeben), so dass ich ohne persönliche Initiative für die Bw wieder verloren gewesen wäre. Bereits mehrfach wurden Lehrgänge verschoben, dies habe ich erst auf meine aktive Nachfrage erfahren, Termine wurden von Seiten der Bw nicht gehalten, Kommunikation mit dem BaPersBw sehr schwierig.
Eine aktive Offizierslaufbahn habe ich aufgegeben, weil ich trotz mehrfacher Nachfrage keine rechtzeitge Aussage von der Bw erhalten habe und die zivilen Arbeitgeber schlicht schneller waren.
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus und in meinem Umfeld: es ist auch ein verwirrender, unübersichtlicher und schlicht unprofessioneller Umgang mit Bewerbern, der den Einstellungsprozess kompliziert macht.
@Bewerber
Deckt sich leider mit meinen Beobachtungen. Die Karrierecenter sind zu träge und langsam. Termine zu bekommen dauert ewig. Und dann trifft der Interessent auf uninterressierte, demotivierte und irgendwo anders aussortierte Kaŕrierberater. Grauenhaft, ich habe es u.a. mit meinem Sohn ausprobiert.
@Pio-Fritz
„Grauenhaft, ich habe es u.a. mit meinem Sohn ausprobiert.“
Ernsthaft? Als langjähriger und einsatzerfahrener SaZ a.D. würde ich meinen Sohn (oder Tochter), wenn er mit dem Wunsch zu mir käme, zur Bundeswehr zu wollen, in den Keller sperren und erst raus lassen, wenn er wieder klar im Kopf geworden ist.
Gerade, wenn man nicht (mehr) arm ist (und es nötig hat), sollte man einen möglichst weiten Boden um die Truppe machen. Also meine Kinder werde/würde ich garantiert nicht dabei unterstützen.
Ich sehe die Zahlen das erste Mal und was mich überrascht ist der Anteil BS zu SaZ. In der Annahme, dass wir junge, sportliche und fitte Soldaten brauchen sollte der primäre Fokus bei 18-35 jährigen liegen oder sehe ich da was falsch? Mir erscheint der Anteil an Berufssoldaten die ja meist Ü30 sind sehr hoch.
Die BW Stärke wird in den nächsten Monaten und Jahren in Sachen Truppenstärke in den freien Fall kommen. Die von der Ampel angekündigte Anpassung der BW Stärke an die Demografie kann nur als Stopp der Bw Verstärkung auf 203.000 Soldaten verstanden werden. Aber dies garantiert auch keine 182.500 Soldaten. Obwohl 182.500 Soldaten die Zielstärke war, wurde der Personal Abbau bis 2016 ungebremst fortgesetzt auf 176.000 Soldaten. Warum sollte es diesmal anders sein? Die Zahl der deutschen, wehrfähigen sinkt jedes Jahr, die Zahl der Menschen mit Migration Dahintergrund steigt jedes Jahr. Ohne Öffnung der Bw für Ausländer hat die Bw keine Zukunft. Noch schlimmer ist, dass die neue Regierung keine Minderjährige an der Waffe ausbilden will, was bedeutet, dass die Bw nicht nur 1.400 Minderjährige Soldaten verliert, sondern die meisten Realschüler, die 16 oder 17 Jahre alt sind, wenn sie mit der Schule fertig sind. Warum sollten diese warten bis sie volljährig sind, wenn sie schon mit 16 Jahren zur Polizei können oder gleich eine Lehre Anfangen können.
[Das mit den unter 18-jährigen hatten wir hier doch schon rauf und runter diskutiert, warum jetzt Tage später noch mal? Weil jeder mal alles gesagt haben muss? T.W.]