Personalstärke Dezember 2021: Zum Jahresabschluss fast unverändert
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist zum Jahresende 2021 im Vergleich zum Vormonat praktisch unverändert geblieben – und liegt weiterhin knapp unter 184.000. Insgesamt zählte die Truppe im Dezember vergangenen Jahres 183.695 Soldat*innen, kaum weniger als im November mit 183.750. Einem leichten Anstieg bei Berufs- und Zeitsoldaten steht dabei ein Rückgang der Freiwillig Wehrdienst Leistenden um rund 400 gegenüber.
Die Statistik für Dezember 2021, wie üblich unter dem immer gleichen Link eingestellt:
Insgesamt leisten 183.695 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.125
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 3.296
Streitkräftebasis 27.717
Zentraler Sanitätsdienst 19.886
Heer 62.933
Luftwaffe 27.326
Marine 16.121
Cyber- und Informationsraum 14.356
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 952
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.766
Bereich Personal 8.217
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 55.256
Soldaten auf Zeit 119.921
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.239
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 279
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
23.606 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; rund 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.605
Luftwaffe 2.466
Marine 1.689
Streitkräftebasis 3.143
Sanitätsdienst 8.169
Cyber- und Informationsraum 1.440
Ministerium und andere Bereiche 2.094
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.461
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.061
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.569
Mannschaften 5.515
Status
Berufssoldatin 4.292
Zeitsoldatin 17.709
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.561
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 44
Die wie immer von einem Leser (vielen Dank!) erstellte und fortgeschriebene Tabelle zur Personalstärke:
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 81.931 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.693
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.753
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 23.485
Von den 81.931 Zivilbeschäftigten sind 31.317 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Alle Angaben Dezember 2021, kein Stichtag angegeben)
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz ab April 2021):
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Juni 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
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November 2020
Oktober 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
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November 2017
Oktober 2017
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November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Archivbild Oktober 2021: Soldaten der Division Schnelle Kräfte in einem Transporthubschrauber CH-47F Chinook der U.S. Army bei der NATO-Übung Green Griffin – Jana Neumann/Bundeswehr)
Angenommen die Bundeswehr wird künftig ihre Sollstärke unverändert beibehalten, wie könnten sich die Chancen auf Berufssoldat (BS) mit einem mittelmäßigen Leistungsbild verändern?
Wird nochmal ein Schluck aus der großen Flasche genommen, d.h. das Bestandspersonal zum (beantragten) BS ernannt?
Oder setzt man eher auf Lücke statt Krücke?
@Soldat im BAAINBw
Meine persönliche Erfahrung der letzten Jahre: Man akzeptiert auch die Krücke.
Ebenfalls mein persönlicher Eindruck: viele der richtig guten Soldaten stellen den BS-Antrag erst gar nicht.
Mein dritter Eindruck: wer zum Vorgesetzten geht und sagt: ja ich will BS werden, der wird dahin „gefördert“, auch wenn sein Leistungsbild im Vergleich zu anderen noch Spielraum nach oben erkennen lässt.
Die Zahlen sind nicht ideal/„schön“, abweichend zur ursprünglichen Erwartungshaltung, aber: stabil.
Eine Abkehr vom aktuellen PSM (Personalstrukturmodell) ist mE eher unwahrscheinlich, da dies weitere Problembereiche offenlegen würde.
Zur Zeit erwarte ich persönlich hier eher keine sich ergebenden/anwachsenden Möglichkeiten abseits der bisher gelebten Praxis i.R.d. Übernahmekonferenzen.
Wie war denn das Bewerberaufkommen bei den FWDL? Ist der Rückgang der Zahl der FWDL darauf zurückzuführen, daß man wegen der CoVid-19 Lage weniger Auswahlgespräche führen konnte?
Zumindest bei den Freiwilligen HSch könnte ursächlich sein, daß viele Ausbildungen abgesagt bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben wurden.
Betrachten / ausweisen sollte man den Bereich der Reservisten, insbesondere jetzt auch die Grundbeorderung.
Ich denke, die Zahlen werden auf Grund der Impfpflicht für Soldaten weiter stagnieren. Mal gucken, wie lange diese Pflicht bestand haben wird.
Man hätte den Leuten wenigstens durch tägliches Testen, die Möglichkeit geben können trotzdem weiterhin Teil der Bw werden zu können und zu bleiben, aber ist nur meine Meinung….
Eine Frage stelle ich mir trotzdem noch. Wie konnte das Cyber- und Informationsraum in so kurzer Zeit (2017 gegründet), so groß werden? Mit 14.356 Soldaten ist der fast so groß, wie die Marine und die Marine versucht ja seit Jahren schon mehr Leute zu bekommen.
Vielleicht, kann mir das einer erklären??
[Wie eigentlich seit Jahren bekannt, hat CIR div. Eloka und anderes übernommen, es sind ja nicht nur die Computernerds. Die Ansicht zur Duldungspflicht ist Ihre Meinung, aber nicht Thema in diesem Thread. T.W.]
@Appendix1 sagt: 18.01.2022 um 22:21 Uhr
„Eine Abkehr vom aktuellen PSM (Personalstrukturmodell) ist mE eher unwahrscheinlich, da dies weitere Problembereiche offenlegen würde.“
M.E. würde das einige Probleme lösen, zum Beispiel den viel zu großen Wasserkopf schrumpfen und damit auch die ungesunde Aufblähung der Gruppe der Berufssoldaten. So ein Moloch braucht auch Nachschub. Die erste Folge wäre, das die quantitativen Personalzahlen einbrechen und nicht mal eben so schnell aufgeholt werden können. Die Qualität des Personalkörpers würde aber steigen. Das würde allerdings ein neues Personalstärkegesetz und entsprechende finanzielle Mittel bedingen. Und natürlich den politischen Willen zu radikalen Veränderungen.
Guten Morgen,
mein Eindruck ist eher, dass die Personalstärke ihren Wendepunkt erreicht hat. Dies hängt massiv damit zusammen, dass in der freien Wirtschaft mittlerweile auch in den Bereichen in denen die Bundeswehr noch wildern konnte , gleiche bzw. bessere Löhne bezahlt werden. Bei uns in der Umgebung verdient man z.B. als ungelernter Hilfskoch mittlerweile mehr als ein SAZ Mannschaft oder Unteroffizier.
Hinzu kommt, dass die Menschen die sich als Konservativ bezeichnen würden , sich sehr gut überlegen , ob die Bundeswehr noch ein geeigneter Arbeitgeber ist.
Der letzte Punkt dürfte sein, dass ein Konflikt mit Russland am Horizont ist und es gibt noch genug Menschen die wissen was ein Krieg mit „dem Russen“ für die Soldaten und Soldatinnen bedeutet. Da ist sie Bundeswehr plötzlich kein normaler Arbeitgeber mehr, wie oftmals suggeriert wurde.
@Cybee sagt: 19.01.2022 um 9:15 Uhr
Wenn Sie nur auf das Brutto schauen, dann bekommen Sie natürlich in der freien Wirtschaft mehr als bei der öffentlichen Hand bzw. Bundeswehr. Beim Netto sieht die Sache dann schon anders aus, denn in der freien Wirtschaft zahlen Sie Sozialabgaben von über 20% des Bruttos. da vergleicht man schnell Äpfel mit Birnen.
Was das Einsatzszenario angeht, bin ich bei Ihnen. Das mag manchen abschrecken. Auch ohne die derzeitige Krise alleine schon der Gedanke, in irgendwelchen Auslandseinsätzen monatelang mit nicht genau definierten Aufgaben zu sein. Und das vielleicht mehrfach und in den gleichen Einsätzen während der Dienstzeit.
Die Bundeswehr war allerdings noch nie ein Arbeitgeber wie jeder andere, die Polizei auch nicht. Wer das glaubt, der geht lieber woanders hin.
@Cybee
Dann sollte man sich realistischerweise auch von der 3. personell vollaufgefüllten (Heeres-) Division verabschieden und tragfähige Reservestrukturen aufstellen, und das nicht mit einem Zeithorizont 2032 sondern 2025.
Schoenes Bild fuer den Artikel ausgewaehlt: Neigungsgruppe Gefecht nimmt heuer den Luftbus Richtung Trainingslager, Anzug: Was ihr wollt.
[So schnell kann’s gehen: Und schon ist die Anzug-Debatte in diesem Thread beendet. T.W.]
@Pio-Fritz Ich spreche vom Netto. Es ist gleichauf. Hätte ich auch nicht geglaubt, was dort heute aufgerufen wird.
2000 Netto sind drin, wenn jetzt noch der Mindestlohn steigt, sinkt die Attraktivität zusätzlich. Wie Sie schon richtig sagen, der Soldatenberuf ist speziell.
Zu Ihrem Argument mit den Auslandseinsätzen, wer partout nicht in den Auslandseinsatz möchte, geht nicht in den Einsatz, gibt genug Schlupflöcher die ich hier nicht weiter ausführen möchte.
Cybee sagt: 19.01.2022 um 9:15 Uhr
Pio-Fritz sagt: 19.01.2022 um 9:38 Uhr
Moin, ich musste ob Ihrer beiden Aussagen etwas schmunzeln. Als langjähriger „Zivilist“ (gedient – in 2 deutschen Armeen) stolperte ich über die Zeilen.
„…Konservativ bezeichnen würden , sich sehr gut überlegen , ob die Bundeswehr noch…..“. Ich frage mich schon, nachdem der deutsche Steuerzahler jährlich Milliarden für DIE Bundeswehr zur Verfügung stellt, zu welchen LEISTUNGEN die Bundeswehr in der Lage ist. Kampfeinsatz über 6 Monate mit 30.000 Stärke und bis zu 2000km von der Heimat entfernt? Oder doch eher 10.000 Stärke Einsatz 1 Jahr Amtshilfe innerhalb Deutschlands.
„Wenn Sie nur auf das Brutto schauen, dann bekommen Sie natürlich in der freien Wirtschaft mehr als bei der öffentlichen Hand bzw. Bundeswehr.“ Wirklich? Wer von den Langerdienenden möchte sich einmal zu Testzwecken direkt auf eine Stelle in der Wirtschaft bewerben und dort vom NETTO das Selbe bekommen?
Das Eigenbild der Bundeswehr. Immer wieder unfassbar. Für einen Zivilisten. Da wundere ich mich nicht, warum Ihre Rekrutierungszahlen stagnieren.
Übrigens: In der Verteidigung gegen RUS benötige ich jedenfalls die Bundeswehr nicht. Sich zu wehren, braucht keine Bürokratie. Soviel zum Konservatismus.
Ja, ich weiss, es ist hier übelst böse, wenn man andere Dinge thematisiert, die nicht in strikter Themenlinie des Blogposts daherkommen. Aber da Scheuklappen selten diskussionstauglich sind, frage ich trotzdem, was die Leserschaft so denkt, wie nah wir einem Spannungsfall gekommen sind, und somit der Reaktivierung der Wehrpflicht. Sie ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. Insofern hat dieser Kommentar dann doch wieder was mit der Personalstärke zu tun. Nur nicht mit der zum Dezember letzten Jahres.
[Ich verstehe den Ansatz und das Diskussionsbedürfnis, bitte dennoch darum, jetzt nicht an dieser Stelle ne Wehrpflichtdebatte anzuzetteln. Zumal selbst eine Reaktivierung nicht über Nacht was an der Personalstärke ändern würde. T.W.]
Es muss langsam eine Besoldungstabelle Bundeswehr her um den Sold etwas vom Dienstgrad abzukoppeln.
Eine vernünftige Übergangsversorgung um die Leute weg vom BS auf den SaZ25 oder 20+ zu ziehen.
Und man muss langsam erkennen das 185T an Truppenstärke halt das ist was man bekommen kann solange man nicht für EU Bürger die Laufbahnen auf macht oder eine Dienstpflicht wieder einführt.
Und zuletzt raus aus der Fläche und große Garnisionen auf machen,
@Thomas Melbert
Die Schaffung einer tragfähigen Reservestruktur dürfte in Zukunft ähnlich schwierig wie die Gewinnung aktiver Kameradinnen und Kameraden sein.
Lebensältere Reservisten – die heute noch in vielen Bereich die Reserve prägen – werden in den nächsten Jahren sukzessive altersbedingt ausscheiden.
Lebensjüngere Kameradinnen und Kameraden werden bei einem sich verschärfenden Fachkräftemangel eher Schwierigkeiten bekommen sich nutzbringend – das ist mit zeitlichen Abwesenheiten vom zivilen Arbeitsplatz verbunden – in die Reserve einbringen zu können.
Lebensjüngere Jahrgänge werden bereits heute von vielen Institutionen heiß umworben, sie wissen und erfahren seit langem, daß sie „Mangel-Ressource“ sind und haben eine deutlich höhere Erwartungshaltung als Lebensältere. Passt das Angebot nicht zur individuellen Erwartungshaltung, ist das nächste gleich um die Ecke.
Gerade heute wieder erlebt, wie ein völlig erstarrtes, phantasieloses und zivilen Arbeitgebern gegenüber inkompatibles Personalsystem die kluge Besetzung von DP verhindert. Jenseits der geschlossenen Verbände gibt es eine Menge Aufgaben, die dann je nach Prio der Führung zur Lücke ODER der Krücke führen. Nach aktueller Beobachtung eher Krücken….Hauptsache der DP ist besetzt, leider immer mehr Wiedereinsteller, auch mit dem Faktor „Soziale Verantwortung“…. Auch bei den Reservisten zeigt es sich, dass die richtig guten Leute zivilberuflich immer weniger abkömmlich sind. Reservedienst während der normalen Arbeitszeiten wird bei den meisten Arbeitgebern als Hobby gesehen. Eine klare und länger planbare statusunabhängige Teilzeit wäre hier für alle Seiten einen Versuch wert. Beispiel: ein Dienstposten A14 mit bestimmtem FACHLICHEM Profil im Volumen 50% soll für drei Jahre besetzt werden – und dann wird via Stellenbörse und/oder PersEntw nach E – B – L im Sinne Art 33.2 besetzt, mit BS, SAZ oder eben Res. Gerade zwischen verschiedenen AG des ÖD wäre das sicher realisierbar. Utopie? Findet zivil innerhalb von Ländern und zwischen Ländern und dem Bund schon statt, wenn auch eher selten. Abgesehen davon: Eine riesengroße Zone prekär teilzeitbeschäftigter sehr gut Qualifizierter ist der wissenschaftliche Nachwuchs – aber da fehlen Wille und Idee, wie in anderen Ländern (Skandinavien, UK, USA) dieses Potential als Reserveoffiziere richtig zu erschließen, zu fördern und in einen atmenden Personalkörper zu integrieren. P.S.: Neben einer Besoldungsordnung Bundeswehr wäre auch ein getrenntes „Pensionssystem Soldat“ mit Punkten für alle NICHT – BS angebracht, ganz im Sinne einer Betriebsrente.
@ Küstengang01
Kann dem Vorschlag mit den Garnisionen durchaus zustimmen. Ich z. B. habe meinen Wehrdienst damals z. B. in der damaligen Garnisionsstadt Koblenz abgeleistet. Inzwischen sind viele der Kampfverbände aber ausnahmslos in die Pampa gezogen, was mich persönlich davon abgehalten hat, mich später als Wiedereinsteller zu bewerben. Viele junge Menschen aus den Ballungsräumen wollen in der Regel nicht raus auf’s Land ziehen und dann am WE dauerhaft über Jahre 200-300 km oder mehr in die Heimat fahren. Das gilt vermutlich auch für ältere Interessenten, seit es für einige Laufbahnen keine Altersbeschränkungen mehr gibt. Vielleicht sollte man sich tatsächlich überlegen, wieder vermehrt Standorte nahe der westlichen Ballungsräume zu eröffnen?
Die Verteilung (bzw die zugrunde liegenden Zahlen für die Prozentuierung) 27,4% Offiziere, 34,1% UmP, 15,1%UoP, 23,4% Mannschafter findet man speziell für die BW-Frauen an jeder Ecke. Dagegen ist es mir nicht gelungen, die korrespondierenden Zahlen für den Gesamtbestand oder die Männer aufzutreiben. Daher die Frage hier: Entspricht diese Verteilung auf die Laufbahnen in etwa der der Männer oder gibt es nennenswerte Abweichungen? Dank vorab für sachdienliche Hinweise. Schon ein „educated guess“ wäre eine Hilfe.
@Zivi a.D. sagt: 19.01.2022 um 20:11 Uhr
Den Stellenkegel finden Sie im EP14. Da natürlich nicht die tatsächliche Stellenbesetzung.
@Pio-Fritz
sagt: 19.01.2022 um 9:00 Uhr
@Appendix1 sagt: 18.01.2022 um 22:21 Uhr
„Eine Abkehr vom aktuellen PSM (Personalstrukturmodell) ist mE eher unwahrscheinlich, da dies weitere Problembereiche offenlegen würde.“
M.E. würde das einige Probleme lösen, zum Beispiel den viel zu großen Wasserkopf schrumpfen und damit auch die ungesunde Aufblähung der Gruppe der Berufssoldaten.
Hat man sich diesen „Wasserkopf“ aber erstmal angefuttert, wird man ihn auf (berechenbare Zeit) nicht einfach so wieder los. Das haben die zurückliegenden „Reformen“ ja eindrucksvoll gezeigt. U.a. deshalb steht die Personalstruktur heute so da wie sie ist. Es wird nicht „verschlankt“, es wird umorganisiert und umgeschichtet. An den erforderlichen Stellen/Ebenen wird leider „aus Gründen“ nicht korrigiert. Es werden (mE) unnötige Strukturen erfunden, „Erhaltungs-DP“ geschaffen, die natürlich auch immer mal wieder nachbesetzt werden, die aber trotzdem erfunden und im Ziel (eigentlich) völlig wirkungslos sind…. Das ist auch ein Teil des Problems.
@sputo.di.rospo und Soldat im BAAIN: ja, ja und ja. Wir nehmen alles, Hauptsache die Zahlen stimmen. Man erinnere sich nur an die tolle Logik, das Aufheben der besonderen Altersgrenze mit der alternden Bevölkerung zu erklären. Dass uns weitere „alte Säcke“ nicht gegen die konkreten Bedrohungen helfen, dürfte klar sein. Wen wundert’s? Man suche die Prioritäten der neuen Ministerin nach Gefechtsbereitschaft ab………..
@Strunzgescheit, ja die Frage des Standortes macht sicher einen Teil der Frage aus ob ein Arbeitgeber attraktiv ist. Aber, auf welcher Grundlage soll es Standorte in der Nähe westlicher Ballungsräume geben? Allein aus geographischen Gründen hoffentlich nicht.
Das wird schon einen tieferen Sinn gehabt haben das z.b. die ehemalige Panzergrenadierdivision 6 in Hamburg / Schleswig-Holstein stationiert war und nicht in Ostfriesland.
Man erntet was man säht…. Jahrelange Entwicklung hin zu einem bewaffneten THW, Aufgabe der Wehrpflicht , vdL-Werbung im Sinne von „ein Job wie jeder andere“ und „Verkopfung“ der Struktur tragen also Ihre Früchte und man wundert sich dass LV/BV augenscheinlich nicht mehr ins Portfolio passen.
Dann hört man tagesaktuell die Befürchtung eines „Krieg im Herzen von Europa“ und noch immer wundert man sich dass man dem „nur“ mit Sanktionen begegnen kann – wissentlich dass es gegenseitige Abhängigkeiten gibt und am Ende nur der längere Atem entscheidend ist, konventionelle Kräfte aber wohl nur auf einer Seite mit ins Kalkül gezogen werden als Teil einer umfassenden Strategie (selbst wenn diese nur Drohgebärde sind).
Ungläubig verfolgt man als geneigter Beobachter wie wenig Wechselwirkungen und Nebeneffekte im Rahmen der Neustrukturierung(en) und einhergehender PSMs betrachtet werden und man stumm politischen Vorgaben folgt ohne deutlich die damit verbundenen Risiken aufzuzeigen und notfalls damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Offensichtliche Zusammenhänge Org – Stationierung -Pers stärke-Altersstruktur werden ausgeblendet nur um genehme Antworten zu liefern und nicht nachhaltige Zahlen zu generieren aber aktuell „fein raus“ zu sein.
Ja Garnisonstädte, am liebsten im Westen, damit die Truppe dann nur 600km fahren muss um Üben zu können, macht natürlich Sinn. Und im Blicke der BV ist der Anmarschweg auch gar nicht sooo lange und keinen Gefährdungen ausgesetzt.
Frohes Weiter-rumgeschwurbel!
@Mathias sagt: 19.01.2022 um 12:50 Uhr
„„Wenn Sie nur auf das Brutto schauen, dann bekommen Sie natürlich in der freien Wirtschaft mehr als bei der öffentlichen Hand bzw. Bundeswehr.“ Wirklich? Wer von den Langerdienenden möchte sich einmal zu Testzwecken direkt auf eine Stelle in der Wirtschaft bewerben und dort vom NETTO das Selbe bekommen?“
Ich weiß nicht, was Sie veranlasst zu schmunzeln. Sie reißen die Texte auseinander und bringen dann als Statement dieselbe Argumentation, die ich im nachfolgenden Satz (den Sie nicht zitiert haben) gebracht habe. So eine Art der Diskussionsführung bringt nichts und ist – gelinde gesagt – einfach nur unhöflich.
@Appendix1 sagt: 19.01.2022 um 22:42 Uhr
„Hat man sich diesen „Wasserkopf“ aber erstmal angefuttert, wird man ihn auf (berechenbare Zeit) nicht einfach so wieder los. “
Die Strukturen sind ja nicht in Stein gemeißelt, man muss gewisse Sachen nur auf einen Schlag auflösen, ansonsten dauert das viel zu lange, bis die Veränderungen greifen. Ich wiederhole mal aus meiner Antwort den entscheidenden Teil:
„Das würde allerdings ein neues Personalstärkegesetz und entsprechende finanzielle Mittel bedingen. Und natürlich den politischen Willen zu radikalen Veränderungen.“
Das ist das Instrument, das man dazu braucht. Man kann ja die Kameraden, die aus aufgelösten Stäben und Ämtern kommen, nicht einfach auf die Straße setzen. Und andere adäquate Verwendungen wird es nur wenig geben. Das wäre auch nichts Neues und gab es in den letzten dreißig Jahren schon mehrmals, hier die letzte Personalanpassung: https://www.gesetze-im-internet.de/persanpassg/BJNR401900001.html
Ich bin davon überzeugt, dass die BRD eine in allen Bereichen funktionierende Armee in nicht vernachlässigbarer Grösse braucht. Unbedingt!
Ich werde aber alles in meiner Macht stehende aufbieten, um zu verhindern, dass meine Enkel sich unter das Kommando der seit 20 Jahren herrschenden Unverantwortlichkeit begeben.
Da wird die Besoldungs-und Laufbahndiskussion nichts dran ändern und ich bin nicht alleine.
Die Entscheidung, ob fähige junge Menschen es als Möglichkeit sehen, für einige Jahre freiwillig zur BW gehen wollen, fällt während der Pubertät in den Familien bei Gesprächen am Frühstückstisch oder zu anderen Gelegenheiten.
Das Bild, was die Politik und Führung für diese Gespräche anbietet ist schlicht katastrophal.
@Kvogeler: Absolute Zustimmung meinerseits. Sie sind definitiv nicht allein. Ich werde es genauso machen!