Personalstärke Februar 2022: Bleibt bei unter 184.000
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr ist im Februar im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Unverändert sind es insgesamt weiterhin weniger als 184.000 Männer und Frauen in Uniform. Ein leichtes Plus gab es bei den Berufssoldaten und bei den Freiwillig Wehrdienstleistenden (FWDL), allerdings ohne die im Heimatschutz; die Zahl der Zeitsoldaten nahm ab.
Die Statistik für Februar 2022 wurde am (heutigen) Dienstag wie üblich unter dem immer gleichen Link eingestellt. (Die zunächst falsche Angabe, dass es sich um die Zahlen für März handele; ist inzwischen korrigiert; außerdem wurde erstmals ein Stichtag angegeben):
Insgesamt leisten 183.638 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.124
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 3.336
Streitkräftebasis 27.761
Zentraler Sanitätsdienst 19.732
Heer 62.876
Luftwaffe 27.390
Marine 16.186
Cyber- und Informationsraum 14.439
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 953
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.776
Bereich Personal 8.065
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 55.616
Soldaten auf Zeit 118.914
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.782
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 326
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
23.691 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; rund 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.623
Luftwaffe 2.504
Marine 1.708
Streitkräftebasis 3.198
Sanitätsdienst 8.104
Cyber- und Informationsraum 1.450
Ministerium und andere Bereiche 2.095
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.427
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.078
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.568
Mannschaften 5.618
Status
Berufssoldatin 4.347
Zeitsoldatin 17.613
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.672
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 59
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 81.318 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.702
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.463
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 23.153
Von den 81.318 Zivilbeschäftigten sind 31.192 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Alle Angaben Stichtag 28. Februar 2022)
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz ab April 2021):
Januar 2022
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Juni 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
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Juli 2020
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November 2016
Oktober 2016
September 2016
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Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Foto: Soldatin bei der Gefechtsstandübung Stolzer Wettiner der VJTF (L) 2023 in Wildflecken im März 2022)
Eine kleine Korrektur, bei mir steht auf der BW HP zu den Zahlen der BW zweimal ausdrücklich der Stichtag 28.02.2022! Vielleicht war ursprünglich kein Stichtag zu Februar veröffentlicht, das weiß ich nicht, aber jetzt steht da zweimal der 28.02.2022 als Stichtag. Dies ist erstaunlich, weil normalerweise kein Stichtag veröffentlicht wird. Auch als die Zahlen heute Erstmals veröffentlicht wurden, noch mit der falschen Angaben März, war kein Stichtag angegeben.
[In der Tat, ist jetzt geändert und erstmals mit Stichtag versehen. Ändere das oben. T.W.]
1 Milliarde Sondervermögen, Luftabwehr etc für die strategische Verteidigungsfähigkeit weil es eben mal aufgefallen ist, dass es um die Dinge nicht zum Besten steht..Da wäre in Bezug auf die Perspnalstärke mal eine Ansage des Hohen Hauses nett wie man gedankt die Verteidigung mit Manpower zu stellen.
Wie sagte einer meiner Chefs bei einem Vortrag an der Offizierschule als er ein Bild der Allianz Arena an die Tafel warf:
“ Was sehen Sie hier? Richtig, die Kapazität des deutschen Heeres plus Platz für Gäste“…
Die Zahl der Berufssoldaten (BS) gibt keine Auskunft mehr über die Qualität/ Fähigkeiten der Soldaten.
Da mittlerweile auch Mannschaftssoldaten BS werden können nur damit die Statistik passt.
Interessant wäre die Zahl aufgeschlüsselt nach Offz/ Uffz m.P/ Uffz / Msch
@polli
Die Soldatenlaufbahnverordnung hat sich zwar durchaus sehr geändert letztes Jahr, dass Mannschaften nun aber „mittlerweile BS werden können“ stimmt so nicht. (Mal von den Ausnahmen wie zB des Einsatzweiterverwendubgsgesetzes etc. abgesehen)
Unteroffiziere, Feldwebel und Offiziere können sich zum BS bewerben und dementsprechend ernannt werden.
Die Ampelkoalition hat bisher nur zu verstehen gegegen, daß sie den Aufwuchs der BW auf 203.000 Soldaten nicht will. Allerdings hat die Ampelkoalition bisher keine eigene Truppenstärke genannt, ob es bei den ca. 183.000 Soldaten bleiben soll oder nur eine Erhöhung auf mehr als 183.000, aber weniger als 203.000 Soldaten geben soll? Wer eine Raketenabwehr aufstellen wil, die Flugabwehr verstärken will, der braucht mehr Personal und meines Wissen waren nach dem Plan von AKK/General Zorn, für die drei Divisionen (ohne Rakentenabwehr) 2.000 neue Dienstposten für die Flugabwehr vorgesehen. Es wird also mal Zeit, daß der Kanzler zur Truppenstärke Farbe bekennt. Mehr Fähigkeiten(wobei eigentlich nur Fähigkeitslücken geschlossen werden sollen) geht nicht ohne mehr Personal. Und jeder, der sich die russische Kriegsführung anschaut, mit sehr viel Artillerieeinsatz, und sich vier letzten Artilleriebataillone der BW anschaut weiß, daß die BW zusätzliche Artilleriebataillone benötigt. Denn eigentlich sind für eine voll ausgeplante Divison, mit drei Brigaden, 3 Artilleriebataillone für die Brigaden erforderlich und ein Artillerieregiment für die Division. Und drei Divisionen sollen voll ausgestattet werden. Wir bräuchten also 8 Artilleriebataillone für 8 Brigaden mindestens und drei Artillerieregimenter. Ein Regiment hat wenigstens zwei Bataillone, also müssten 14 Artilleriebataillone vorhanden sein, wir haben nur 4, also müssten wir 10 neue Artilleriebataillone aufstellen. Woher sollen soviele Artilleristen kommen? Die 203.000 Soldaten sind folglich eine Mindeststärke, zu der noch mehr Reservisten kommen müssen und die Politik müsste deutliche Anreize schaffen, um mehr Soldaten zu gewinnen. Nur ein paar zusätzliche Rentenpunkte, wovon schon als Idee zu hören war, wird keine jungen Menschen zur BW treiben, weil 17 – 30 jährige, was das Hauptpotential von Bewerbern sein dürfte, macht sich noch keine großen Gedanken um die Rente und wird nicht wegen Rentenpunkten zur BW strömen.
[Mir fehlt noch der Beleg/Link für die Behauptung „Die Ampelkoalition hat bisher nur zu verstehen gegegen, daß sie den Aufwuchs der BW auf 203.000 Soldaten nicht will.“ T.W.]
Msch werden regulär kein BS – nur als Einsatzgeschädigte.
Ansonsten ist die steigende Zahl an BS nur eines: die Hypothek für die Zukunft.
Closius 06.04.2022 um 10:25 Uhr
„also müssten 14 Artilleriebataillone vorhanden sein,“
Könnten wir dann hinter jedes aktive Kampftruppenbataillon ein Artilleriebataillon stellen?
Bei der Betrachtung der Zahlen fällt auf, dass die Personengruppe „Besonderes Wehrdienstverhältnis nach §4 ResG“ nie aufgezählt wird. Rechtlich gesehen stehen diese in einem dauerhaften Wehrdienstverhältnis, an eTrA, Dienst-IT und dem Recht zum kostenlosen Bahnfahren in Uniform (!!) erkennbar. Das müssten in den Heimatschutzkompanien und den KVK/BVK mindestens ca. 1300 Dienstposten mit nebenamtlichen Soldatinnen und Soldaten sein. Andererseits wundert mich diese Lücke in der Darstellung aber nicht, wenn in der Corona-Einsatz Evaluation der SKB auf zehn Seiten Fragebogen mit keiner Silbe auf die TerrRes eingegangen wird. Die Überstunden nach SAZVO sind eben relevant, die verbrannte Freizeit der KVK nicht. Der zuständige Ersteller der Evaluation im KdoSKB wusste im Telefonat noch nicht einmal, was Kreisverbindungskommandos genau machen und das der §4 ResG rechtlich als Status existiert. Ganz nach dem Motto: wenn ich das Licht nicht anmache, muss ich die Probleme und unbesetzten Stellen auch nicht sehen. Und in der Statistik der erbrachten Stunden tauchen die auch nicht auf. Sind ja DVag und Freizeit. Und kein Einsatz. Und hier wahrscheinlich off topic…
Wir müssen jetzt eigentlich unseren V-Umfang definieren…
Wie viel Personal braucht die BW um ihren LV/BV Auftrag im V-Fall zu erfüllen!
Sprich wenn man im Ernstfall 3 Panzerdivisionen und eine Luftbewegliche Division + Unterstützungskräfte + Marine + Luftwaffe dem Bündnis zur Verfügung stellen will oder soll….. muss meine Rechnung doch sein (X aktive Soldaten + Y Reservisten = Verteidigungsumfang)
Wenn man liest wir müssen 10 weitere Arteleriebattalione aufstellen, kann man die mit 100% aktiven Dienstposten ausplanen oder mit 50% aktive + 50% Reserve ausplanen.
Ich kann drei Panzerdivisionen aufstellen mit je drei Brigaden oder ich Stelle nur zwei Brigaden aktiv auf und halte die dritte für den V-Fall als Teil aktive Einheiten vor.
Wo nimmt man jetzt die ganzen Reservisten her um solche Einheiten mit Leben zu füllen?!
-entweder Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht.
-oder ich muss dazu übergehen der Reserve handfeste Vorteile für den Dienst in die Hand zu geben…. zusätzliche Rentenpunkte, fester Sold wie in Angelsächsischen Ländern für verpflichtende Diensttage pro Jahr.
Ersteres ist günstig letzteres ist dann so wie in westlichen Berufsarmeen.
@Küstengang01
Gerne vergesen wird – das blendet auch der GI leider aus – daß es zudem sehr viel Personal für Wach- und Sicherungsaufgaben und allg. mil. Aufgaben ((W)HNS, u.a.) und natürlich auch für Feldersatz benötigt wird.
Gut, der Feldersatz kann z.T. über die Grundbeorderung erfolgen, wobei das dann auch seine Zeit dauert bis der Aufwuchs vollzogen ist.
Um Mal ein Beispiel für „festen Sold“ für Reservisten zu geben…..
Wenn man jetzt 14 Diensttage pro Jahr annimmt und den Dienstag mit 12h ansetzt…. macht das 168 Stunden pro Jahr.
-ein Mannschafter könnte dann z.b. mit 25€/h
-ein Uffz mit 30€/h
-ein PUO mit 35€/h
-ein Offz mit 40€/h
-ein StOffz mit 45€/h
Dazu etwaige Zulagen für Spezialisten und Einheits- Teileinheitsführer.
Nehmen wir nun Mal einen HGfr. d.R….
25€*168h = 4200€ pro Jahr = 350€ pro Monat.
Für knapp etwas mehr als einen Tag pro Monat kein schlechter Lohn.
Und selbst wenn wir jenes Beispiel Mal für einen Major vor nehmen….
45€*168h = 7560€ pro Jahr = 630€ pro Monat.
Nimmt man jetzt an das der Major als Kompaniechef jetzt mehr Diensttage und eine Chef Zulage erhält…. ist der schnell bei 1000€ pro Monat.
Ebenfalls ein nettes Taschengeld für jemanden der Studiert hat.
@Küstengang01: Bevor die Frage des „woher“ bei der Gewinnung von Reservisten beantwortet würde, müsste die gesamtgesellschaftliche Bereitschaft zur Akzeptanz der Abwesenheiten während des Wehrdienstes geschaffen werden. Nicht nur in der freien Wirtschaft, besonders im öffentlichen Dienst. Mir sind etliche Fälle bekannt, wo das Kriterium „engagierter Reservist“ bei Beförderungen bzw. Bewerbungen der game stopper für gute Leute wurde. Diese fehlende Akzeptanz und die immer dichter werdende Belastung in den meisten zivilen Berufen hat dazu geführt, dass leider häufig nur noch „zivil deutlich unterbeschäftige“ Personen viel Zeit ( 2 Wochen p.a. aufwärts) für Reservedienst haben. Was dann immer wieder kein gutes Licht auf Reservisten wirft und die harmonische Einbindung in aktive Strukturen manchmal doch erschwert… Eine FUNKTIONIERENDE RESERVE – das ist im Rahmen der Zeitenwende sicher eines der besonders dicken Bretter, das mit Geld nur bedingt zu bohren sein wird …
@ Küstengang01 06.04.2022 um 13:13 Uhr
Wenn ich es richtig sehe, dann haben wir 4 oder 5 Panzerbataillone und 9 Panzergrenadierbataillone.
Nehmen wir mal die Brigade mit 3 aktiven Kampftruppenbataillonen, dann kommen wir auf gut 4 Brigaden.
Und die verteilen wir auf 3 Divisionen und machen damit LV/BV?
Eigentlich bräuchten wir 9 Brigaden, wären 27 aktive Kampftruppenbataillone.
@Windlicht sagt:
06.04.2022 um 15:52 Uhr
Ich sage doch entweder gesetzlicher Pflichtdienst oder ein Anreizsystem wie es z.b. USA & UK betreiben.
Wenn ich über das Anreizsystem gehe, kann es mir auf gut deutsch egal sein ob der HFw d.R. im Zivilleben Schulhausmeister, Paketbote oder Elektromeister ist. Hauptsache er kann sein Soldatenhandwerk und steht zur Verfügung.
Dem Arbeitgeber muss man dann nur gesau so wie bei freiwilligen Feuerwehrleuten oder THW Helfern klar machen…. die Reservisten schützen auch DICH UND DEINE FAMILIE!
In den letzten 30 Jahren hatten Reservisten halt ehr den Ruf…. die wollen nur Saufen, Ballern und sind eh heimliche NeoNazis und warum gehen die da noch hin wir sind doch von Freunden umzingelt. Das da Chefs ehr nicht mitgemacht haben ist schon fast naheliegend.
Entschließt man sich wieder für einen Pflichtdienst stellen sich die Probleme nicht…. ist aber eine so tiefgreifende Änderung des Gesellschaftsvertrages das man ein Referendum drüber abhalten sollte.
Ein Blick über den Atlantik zeigt doch wer in der Reserve dient. Den Softwareentwickler von Facebook und Apple findet man da weniger aber den Handwerker, Autoverkäufer oder die untere Mittelschicht schon ehr.
Der eine sagt sich… hab ich nicht nötig und der andere denkt halt… extra Money kann ich immer brauchen.
Oder es unterschreiben die Jungs und Mädels einen Dienstvertrag die sich sonst eine Hochschulausbildung nicht leisten könnten.
Machen sie doch Mal den Selbstversuch und fragen den nächsten Paketboten oder Pizzalieferanten ob er/sie für 350€ extra pro Monat zwei Wochen pro Jahr Soldat sein würde….
Und wer mir jetzt kommt mit Spiegel der Gesellschaft…. das haben wir seit 2011 nicht mehr.
Bis dahin haben wir alle bekommen die nicht Nein gebrüllt haben aber jetzt sieht das doch ganz anders aus.
Wenn man Berufsarmee sein will muss man auch die Reserve nach Marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten locken und das ist in unserer Gesellschaft meist Kohle und dann Ruhm & Ehre.
Ich habe letztens im Fernsehen eine Bericht über ein polnisches Modell gesehen.
1 Samstag im Monat. Schien aber sowas wie ein „einfacher“ Dienst zu sein, also Infanterist, keine speziellen Gerätschaften. Praktisch fast wie Miliz.
Ich würde mir das wirklich überlegen (wenn ich auch mal mit einer Switchblade…..). Bringt sowas was oder braucht man immer 14 Tage Übung am Stück und Ausbildungen für spezielle Geräte?
@Dominik sagt:
06.04.2022 um 16:41 Uhr
Die polnische WOT umfasst 15 Brigaden (1 pro Region) leichte Infanterie (Jägertruppe) und ist eine Territorialverteidigung und gut vergleichbar mit unseren Heimatschutzkompanien nur halt etwas größer aufgehängt.
Und was leichte Infanterie in der Verteidigung bringt sehen wir gerade in der Ukraine.
Bei den Polen bekommt jeder Reservist der WOT auch knapp 500 Zloty pro Monat.
Der Generalinspekteur hat in seinem Welt Interview(mit Zahlschranke, jetzt aber auf der Seite des Ministeriums auch veröffentlicht) daß die Panzergreanadierbrigade 37 ihr Material behalten soll, die nächste volleinsatzbereite Brigade die 12 Panzerbrigade sein soll und die 3 Brigade, die voll Einsatzbereits sein soll, nicht die Gebirgsjägerbrigade 23 sein soll, sondern die Deutsch-Französiche Brigade. Laut General Zorn soll 2025 die 10.Panzerdivision voll einsatzfähig sein, mit 15.000 Soldaten, und den drei Brigaden 12. Panzer, 37. Panzergrenadier und D/F-Brigade. Damit erklärt sich die bisher merkwürde Zahl von nur 15.000 Soldaten(die 10 Panzer hat heute schon 18.000 Soldaten), denn in der D/F-Brigade dienen nur ca. 2.500 deutsche ‚Soldaten, die andere ca. 2.500 Soldaten sind Franzosen.
Die BW hat bisher 8 Brigaden, wobei die D/F-Brigade als 8 Brigade gerechnet wird bisher. Der Bühler Plan, der soviel Artillerie vorsah dagegen, sah die Auflösung der D/F-Brigade vor, deren Einheiten sollten auf die 10. Panzerdivision verteilt werden, so daß die 37. Panzergrenadierbrigade und die 12. Panzerbrigade, je ein Jägerbataillon erhalten sollten, wie dies bisher bei den Brigaden der 1. Panzerdivison üblich ist. Diesen Teil des Bühler Plans erschließt sich mir nicht, würde ich nicht machen und ich glaube, daß die Politik die D/F-Brigade für sakrosankt hält. Auf jeden Fall sah der Plan weiter vor, daß die Brigaden der 1. Panzerdivision wieder alle ihr Artilleriebataillon erhalten sollten und bei der 10. Panzerdivision nur teilweise ein aktives Artilleriebataillon und teilwese nur Artilleriebataillone aus Reservisten. Aber um hier einen obigen Irrtum richtig zu stellen, der Plan sieht nur zwei Panzerdivisionen vor. Die dritte Divison(leichte Division teilweise genannt) sollte aus der Luftlandebrigade 1 bestehen und einer neu aufzustellenden Panzerbrigade mit drei Kampfbataillonen. Dies ist sehr merkwürdig, weil ich erwartet hätte, daß die Fallschirmjäger und die Gebirgsjäger eine leichte Division bilden sollten, aber nach der grafischen Darstellung soll die Gebirgsjägerbrigade 23 in der 10. Panzerdivison bleiben und die 3. Division bzw. leichte Division soll aus Fallschirmjägern und einer Panzerbrigde bestehen.
Fallschirmjäger und Panzertruppe in einer Division halte ich für Unsinn.
Wir haben genau 6 Panzerbataillone, 9 Panzergrenandierbataillone, 5 Jägerbataillone, 3 Gebirgsjägerbataillone und zwei Fallschirmjägerregimenter. Dazu im Verhältnis 14 Artilleriebataillone, statt 4 wie jetzt, wäre zuviel, wie nur 4 jetzt zu wenig sind.
Deshalb meine ich, der Bühler Plan muss überarbeitet werden. Wobei mich interessieren würde, ob nach Ansicht der Fallschirmjäger und Gebirgsjäger hier in AG, eine leichte Division aus Fallschirmjägern und Gebirgsjägern funktioneren könnte oder wäre hier zuviel kultureller Unterschied zwischen diesen Infanterieeinheiten zu erwarten? Denn der Bühler Plan sieht auch vor, daß die DSK zerschlagen wird, Hubschrauberkommando und Luftlandetruppe aufgeteilt werden und nicht in einer Division bleiben. Nur Fallschirmjäger und Panzertruppe in einer leichten Division halte ich für keine Verbesserung gegenüber dem jetzigen DSK.
@escrimador
Inkl. des DEU/NDL PzBtl 414 sind es 6 PzBtl, 9 PzGrenBtl, 3 GebJgBtl, 4,5 JgBtl und 2 FschJgRgt.
Das ergibt 3 PzBrig, 2PzGrenBrig, 1 GebJgBrig, 1 LLBrig und den DtA der DEU/FRA Brig (= 2/3 einer JgBrig). Also genug für 2 MechDiv, die DSK ist aber etwas knapp aufgestellt.
@closius
Bzgl. des „Bühler-Plans“ ist ihre Darstellung nicht ganz korrekt.
Die Div A sollte 3 MechBrig, die Div B 2 MechBrig und eine GebJgBrig und die Div C eine LLBrig, Teile einer InfBrig/ JgBrig und eine neue, dritte Brig erhalten.
Bzgl. Artillerie ist die Planung derzeit 3 ArtRgt, aus denen dann jeweils eine Divisionsartilleriegruppe und drei Brigadeartilleriegruppen gebildet werden können, und ein RakArtBtl für die Korpsebene.
„ob er/sie für 350€ extra pro Monat zwei Wochen pro Jahr Soldat sein würde“
Sorry, aber das wollen sie doch nicht wirklich in der Breite oder?
350 Euro Brutto oder von mir aus steuerfrei mal 12 Monate und das für 2 Wochen Reservedienst.
Keine Ahnung wie man das politisch durchbringen möchte, aber ich bin politisch dagegen!
Wir reden hier von 4200 Euro für 10 oder 14 Tage „Arbeit“. Davon ist mit Sicherheit die Hälfte nur bisschen zuhören und Powerpointfolien anschauen.
Dann kommen noch die rechtlichen Grauzonen.
Da wird es dann auch wiede einige geben, die in den 14 Tagen sich eine „Verletzung“ zuziehen (die schon vorher war) und damit schön in den Genuss der Krankenversorgung (finazieller Art) der Soldaten kommen.
Diese Reservisten müssen dann auch ausgebildet werden (Ausbilderkosten etc.).
Der Mehrwert ist bei 2 Wochen relativ gering.
Dann doch lieber im öffentlichen Dienst Stellen schaffen (bei Bundesbehörden oder Landesbehörden), die quersubventioniert werden vom EP14.
60 % der Arbeitszeit wird in der Behörde gearbeitet (Verwaltungstätigkeiten oder auch mittlerweile outgesourcte Tätigkeiten wie Reinigungsdienste und ähnliches) und die anderen 40 % der Arbeitszeit wird als Soldat geübt. Von mir aus immer im 3 Wochen-Wechsel und es geht auch 70 % Behörde und 30 % Bundeswehr.
Diese Kräfte wären eine wirkliche Bereicherung.
Von denen benötigt man auch nur 10000 in der gesamten Republik, dafür wären das aber richtige Reservesoldaten, vorzugsweise noch ex-SaZ im Übergang vom Bundeswehrdienst in die Nachverwendung Zivilwirtschaft/Öffentlicher Dienst.
Nach beispielsweise 8 Jahren Unteroffizier noch 5 Jahre die 60%/40% Regelung und dann komplett raus aus der Reserve und zu 100 % rein in die Behörde oder Privatwirtschaft.
@Sudoku sagt:
06.04.2022 um 19:21 Uhr
Meine Fresse ich werde langsam ungehalten……
Bei solchen Modellen sprechen wir über ausgebildete Soldaten die beordert werden und bei denen ca. 14 Tage pro Jahr ausreichen um die Fähigkeiten zu erhalten.
Der kniff an der Geschichte ist Einheiten zu haben die relativ schnell Mobilisiert werden können.
(Bei den Israelis ist die Masse der Reserveeinheiten in unter 24h an der Front)
Die Kohle muss man in die Hand nehmen um Ernstfall das Personal im Sack zu haben.
Die USA haben vor knapp 50 Jahren ihre Wehrpflicht ausgesetzt und sind trotzdem durch den Kalten Krieg gekommen. Die Masse ihres Verteidigungsumfangs stellt die Nationalgarde (es gibt mehr NG Divisionen als von der US Army) und wie haben sie das gemacht…. $ $ $.
Oder ich hab Streitkräfte wie Israel, Singapur, Finnland oder die Schweiz…. mit einer funktionierenden Wehrpflicht.
Die 350…. oder sonst wie viel Euronen sind einzig und allein dafür da das im V-Fall genug Soldaten auf dem Hof stehen und die auch wissen was ihre Aufgabe ist…..
Klar kann man im Fall der Fälle auch einfach jeden zwischen 18 und 60 einziehen und Greiftrupps durch die Discos jagen….. 6 Wochen verkürzte AGA machen und die Clowns nach 8 Wochen an die Front werfen. Klar auch ein Weg.
Es geht hier nicht um einem Minijob bei dem man sich darüber aufregen kann das man die ganze Kohle für einen Samstag pro Monat bekommt, sondern um eine Investition in die Nationale Sicherheit. Scheinbar sind wir bei dem Personal was den Job Vollzeit machen will langsam am Ende angelangt….. also braucht es Personal was zumindest ein oder zwei Tage im Monat Bock hat.
Wenn der Russe dann im Baltikum oder in Polen einmarschiert, dann wird es bestimmt den ein oder anderen geben der dann nicht auf dem Kasernenhof antritt….. aber da gibt’s dann die Feldjäger und das Wehrstrafgesetz.
@Küstengang01 sagt: 06.04.2022 um 20:58 Uhr
„Bei solchen Modellen sprechen wir über ausgebildete Soldaten die beordert werden und bei denen ca. 14 Tage pro Jahr ausreichen um die Fähigkeiten zu erhalten.“
Absolut! Das US-amerikanische Prinzip „one weekend a month two weeks a year“ hat sich nun ja wirklich bewährt.
Und ja ich bin definitiv bei Ihnen, damit sich genügend dazu verpflichten, muss man dafür halt auch Geld in die Hand nehmen. Motivation von Soldaten nur oder primär über Geld lehne ich strikt ab, aber Geld ist ein wichtiger Zusatzmotivator und gerade für solche Modelle nahezu unabdingbar.
Ich frag mich was manche wollen mit ihrem Aufwuchs ? Wir haben derzeit 183.638 Soldatinnen und Soldaten Im Dienst ( diese haben ja alle einen DP) , dazu kommen Ca 20.400 Unteroffizier- und Offizier-Dienstposten die nicht besetzt sind ( also DP wären da bloß kein Personal ) . Das wären ca 204000 dienstposten die die Bundeswehr derzeit hat . Obwohl da noch nicht die derzeit unbesetzten manschaftposten dabei sind . Also für was einen aufwuchs bitte ?
@LLFm sagt:
07.04.2022 um 4:26 Uhr
Es geht doch um eine Aufwuchs Fähigkeit im V-Fall. Die hatten wir einst nun nicht mehr.
Als Beispiel kann man sich das Heer der US Streitkräfte anschauen…..
-480.893 aktive US Army
-336.129 Reservisten der Army National Guard
-188.707 Bundesreserve Army Reserve
Macht über 100% an Aufwuchsfähigkeit mit ausgebildeten Reservisten für die auch alles an Gerät vorhanden ist.
Was und wie viel man in Friedenszeiten benötigt ist doch einerseits, was ich in Kriegszeiten brauche eine andere Frage. Nur vorbereitet darauf muss man sein.
Möglich, dass ich mich mit folgendem Kommentar zu Reservisten total in die Nesseln setze, aber anyway….
Ich suche gerade konkret einen Reservisten mit spezieller _nicht-militärischer_ (!!) Qualifikation – ob der Mensch OG, OL, OTL oder O ist, ist mir egal, sofern er eine bestimmte zivile Qualifikation mitbringt, die auf diesem DP benötigt wird. Ja, das ist keine typisch militärische Anforderung, und nein, das ist bestimmt auch nicht „kriegsentscheidend“.
Aber wie kann es in der heutigen Zeit sein, dass es kein System gibt, wo man eine Datenbank nach genau solchen Dingen abfragt, und die einem dann zwei, drei Namen mit Adressen und Qualifikation ausspuckt?
@Fussgaenger sagt: 07.04.2022 um 13:05 Uhr
„Aber wie kann es in der heutigen Zeit sein, dass es kein System gibt, wo man eine Datenbank nach genau solchen Dingen abfragt, und die einem dann zwei, drei Namen mit Adressen und Qualifikation ausspuckt?“
Ganz einfach, mit Abschaffung der Kreiswehrersatzämter wurde auch die Wehrüberwachung abgeschafft. Selbst bei den heute ausscheidenden Zeitsoldaten und FWDLern werden keine Daten erhoben und gespeichert. Wenn der entlassene Soldat zwei-, dreimal umzieht und keine Übergangsbezüge etc. mehr bekommt, dann ist er aus dem Sichtfeld von P entschwunden. Und die Karrierecenter können das nicht leisten, dafür sind die zu wenige und zu schwach aufgestellt.
Also wer immer hier von einem „blühenden“ einsatzfähigen Aufwuchs der Streitkräfte durch gut ausgebildete und noch besser ausgerüstete (hahaha) Reservisten träumt, der braucht eine Wehrüberwachungsorganisation.
Zitat von Pio-Fritz:
Also wer immer hier von einem „blühenden“ einsatzfähigen Aufwuchs der Streitkräfte durch gut ausgebildete und noch besser ausgerüstete (hahaha) Reservisten träumt, der braucht eine Wehrüberwachungsorganisation.
Dazu möchte ich zu einer anlehnenden Diskussion Anregen was den Artikel GG 80a (Spannungsfall) angeht.
Aufgrund der militärischen Unterstützung der Ukraine in Form von Waffenlieferungen zur Verteidigung gegen die Russische Aggression sowie der bisherigen wirtschaftlichen Sanktionen und dem was folgen kann, stellt sich die Frage ob die Feststellung des Spannungsfalls gegeben ist oder nicht.
[Äh, nein, die Frage stellt sich nicht; der Spannungsfall ist gegeben, wenn der Bundestag ihn feststellt. Insofern können wir solche Spekulationen hier einfach lassen. T.W.]
Pio-Fritz sagt:
07.04.2022 um 15:05 Uhr
Worüber unterhalten wir uns denn über klein, kleiner, am kleinsten, Mini, Micro….. ?
Es muss doch erst defeniert werden WAS wollen wir haben und dann über das WIE können wir das umsetzten…..
Unsere aktuelle Bundeswehr ist auf internationale Einsätze im Rahmen eines Systems der Kollektiven Sicherheit ausgelegt (UN/EU/OSZE/NATO).
Kann aber zur Zeit eigentlich nicht bis sehr sehr limitiert LV/BV.
Also muss unsere politische Führung entscheiden welche Bundeswehr sie will. Dann kann der GI ausformulieren was er für die Auftragserfüllung braucht… und wenn da unter Punkt 3001 steht Wehrüberwachung, ja dann unterhalten wir uns darüber.
Bis dahin trinke ich sicherlich das ein oder andere Frustbier um den Puls zu senken.
Unter Punkt 5218 steht dann aber auch „Kosten“ und dann wird gestrichen.
Was hier so gerne gefordert wird, sind nämlich laufende Kosten und die mag eine Institution überhaut nicht gerne.
Während immer über allen Entscheidungen auch das Problem des Personals dafür schwebt!
Ist ja nicht so, als wenn es keinen Mangel an Fachkräften oder sogar Hilfsarbeitern/Quereinsteigern gibt. Auch beiim öffentlichen Dienst
Kreiswehrersatzämter müssen auch besetzt werden, damit die Wehrüberwachung funktionert.
Gleichzeitig bezweifel ich auch stark, dass sich überhaupt genügend fachlich kundige Reservisten finden lassen würden (damit meine ich ExSAZ) und der mediale Aufschrei (meiner Meinung nach richtig) und der Aufschrei in der Bevölkerung wäre auch aus den unterschiedlichsten Gründen groß bei den 350 pro Monat für 2 Wochen Reserveleistung.
Aufwandsentschädigung für THW / freiwillige Feuerwehr Mitglieder müsste sehr hoch ausfallen für den „Stundeneinsatz“ den die im Vergleich zu den Soldaten leisten.
Und nein, das ist keine Neiddebatte sondern einfach Verhältnismäßigkeit.
Der Soldat im Inland bekommt auch weniger als ein Soldat im Auslandseinsatz und dort wird auch gestaffelt nach Gefährlichkeit.
Wieso sollte also ein Reservist für seinen Vorbereitungsdienst (jährliche 14 Tage Übung) ohne erkennbare akute Gefahr 4000 Euro dafür bekommen?
Während der Feuerwehrmann für seine Übung/Training nichts bekommt und für einen Einsatz lächerliche Geldsummen.
Sprechen wir es doch einfach aus: Reservedienst lohnt sich (bis auf Studenten und rüstige Frührentner, die damit ihre Bezüge aufbessern und sich evtl. auch (noch) nicht von ihrem alten Dienst trennen können) in vielen Fällen eher nicht. Ein Beispiel: Kommt man für seine RDL aus dem ÖD, erlebt man als Dankeschön, dass die Bezüge der Übung mit den regulären Einkünften verrechnet werden – und da nützt auch keine coole Prämie für wochenlange Übung, denn für so einen langen Zeitraum wird man in der Regel gar nicht freigestellt. Ich spare es mir des Weiteren, über fehlende Waffensysteme und/oder Material zu schreiben; es hat schon seinen Grund, warum auf Heer.de Berichte über inaktive Truppenteile so gefeiert und gepusht werden: Man kann halt über jede einzelne berichten, weil sie so verdammt selten sind.
@Küstengang01 hat zudem alles andere angesprochen – wir sind weit weit weg von „kriegstauglich“.
Zitat von Pio-Fritz:
„Also wer immer hier von einem „blühenden“ einsatzfähigen Aufwuchs der Streitkräfte durch gut ausgebildete und noch besser ausgerüstete (hahaha) Reservisten träumt, der braucht eine Wehrüberwachungsorganisation.“
Auszug aus dem Wehrpflichtgesetz (WPflG)
§ 48 Bereitschaftsdienst, Spannungs- oder Verteidigungsfall
(2) Im Spannungs- oder Verteidigungsfall gelten Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 bis 5 und folgende Vorschriften:
1. die Meldebehörden übermitteln dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr zur Vorbereitung von Einberufungen und Heranziehungen die Daten nach § 15 Absatz 3;
2. die Meldung nach § 24 Absatz 6 Satz 1 Nummer 1 ist innerhalb von 48 Stunden zu erstatten; § 24 Absatz 6 Satz 1 Nummer 1 zweiter Halbsatz ist nicht anzuwenden;
[Ich hatte schon erwähnt, dass wir derzeit weder Spannungs- noch Verteidigungsfall haben? T.W.]
@Küstengang01 sagt: 07.04.2022 um 17:01 Uhr
„Pio-Fritz sagt: 07.04.2022 um 15:05 Uhr
Worüber unterhalten wir uns denn über klein, kleiner, am kleinsten, Mini, Micro….. ?
Es muss doch erst defeniert werden WAS wollen wir haben und dann über das WIE können wir das umsetzten…..“
Aber es ist doch definiert worden, was die Bundeswehr für eine Reserve haben will. Und zwar in der „Strategie der Reserve“ im Oktober 2019. Da steht die personelle und materielle(!) Ausstattung etc. drin. Von daher sind wir schon seit mehr als zwei Jahren beim WIE können wir das umsetzen.
Nur geschehen ist seitdem genau – nichts.
Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel. Ich bin als Leiter eines Kreisverbindungskommandos (KVK) Reservist in einem besonderen Wehrdienstverhältnis. Zu meiner Ausstattung gehört ein Notebook (erneuert 2021) sowie ein Mobiltelefon im 2G-Standard (ausgegeben 2007), mit dem man telefonieren und SMS-Schreiben kann.
Kommunikation ist mein „Hauptwaffensystem“. Trotzdem schickt man meine Kameraden und mich mit einem 15 Jahre alten Mobiltelefon los! Das führt natürlich dazu, das die meisten Kameraden (mich eingeschlossen) per Rufumleitung mit ihrem privaten Smartphone telefonieren. Das ist nicht im Sinne des Erfinders, wurde aber aus der Not heraus akzeptiert und erlaubt.
Seit mittlerweile 10(!) Jahren kommt das Thema als Diskussionspunkt im Landeskommando auf den Tisch. Sie meinen doch nicht, die Bundeswehr hat es bis heute hinbekommen, für alle Leiter und stellvertretenden Leiter ein Smartphone zu besorgen? Weit gefehlt. Der S6 zuckt mit den Schultern und die Bw als Organisation bekommt es nicht hin, für das gesamte Bundesgebiet ca. 1.000 Mobiltelefone einzukaufen, um alle KVK/BVK technisch auf Stand zu bringen. Die Verträge existieren ja schon.
Das ist natürlich jammern auf hohem Niveau. Für mich ist das ein ganz signifikantes Beispiel dafür, wie weit die Papierlage und die Realität auseinanderklaffen. Da kann man locker den Grand Canyon mehrfach reinschieben. Man hat den Eindruck, im BMVg leben die im Glücksbärchiland.
Lassen Sie uns zusammen ein bis acht Frustbier zischen. Ich schmeiß den ersten Kasten auf den Markt.
@Fussgaenger sagt: 07.04.2022 um 13:05 Uhr
„Aber wie kann es in der heutigen Zeit sein, dass es kein System gibt, wo man eine Datenbank nach genau solchen Dingen abfragt, und die einem dann zwei, drei Namen mit Adressen und Qualifikation ausspuckt?“
Datenschutz???
Soldat & Technik meldet, dass der Heeresinspektor erklärt hat, dass zwar die Heeresflugabwehrtruppe nicht mehr aufgestellt werden soll, aber die Nahbereichsflugabwehr im Rahmen der Artillerietruppe vom Heer sichergestellt werden soll. Dafür soll die Artillerietruppe von bisher 4 auf 9 Bataillone ausgebaut werden.
[Das war am gestrigen Mittwochabend; ich selbst war bei dem Termin nicht, schaue aber, ob ich was dazu nachtragen kann. T.W.]
@ExRoländer sagt: 07.04.2022 um 18:01 Uhr
Sie sollten dringend von Ihrem „Spannungs- oder Verteidigungsfall“-Trip herunterkommen. Wie der Hausherr schon angemerkt hat, tritt der nicht automatisch ein, sondern muss vom Bundestag festgestellt werden. Und was soll der Bundestag feststellen? In der Ukraine ist Krieg? Und das bedroht Deutschland jetzt ganz konkret wie?
Mal abgesehen davon sehe ich nicht, das die Einwohnermeldeämter und das BA PersBw eine gemeinsame Schnittstelle haben, die eine Datenübergabe möglich macht,
„Die Digitalisierung in Deutschland macht uns Schwierigkeiten, aber wir werden den Deutschen so gut es geht helfen, sagt ein ukrainischer Flüchtling.“ So ein kolportierter Witz im www.
@Closius: Ich denke hier liegt ein Missverständnis vor. Die Artillerie soll von 4 auf 9 Bataillone aufwachsen, aber nicht „für“ die Flugabwehr, sondern Fähigkeiten für den Nahbereichsschutz sollen in die Bataillone integriert werden.
Zitat von SuT:“ Man beabsichtigt jedoch nicht die Heeresflugabwehrtruppe wieder neu aufzustellen, sondern diese Fähigkeit in die zukünftigen Artilleriebataillone einzugliedern, … Seiner Aussage zufolge will das Heer überdies die Artillerie in Zukunft …die Anzahl der Bataillone von vier auf neun steigern.“ Also über die Eingliederung hinaus, will man die Anzahl der Battaillone von vier auf neun steigern.
Das könnte bedeuten, dass von den 8 Brigaden in den letzten zwei Panzerdivisionen dann jede Brigade ihre eigene Artillerieeinheit bekommen könnte. Derzeit ist das wohl nur für die D/F-Brigade gegeben. Die übrigen drei Art.-Bataillone sind derzeit oberhalb, bei den Divisionen aufgehangen.
Vielleicht plant man ja das 9. Bataillon ja als reines Raketenartillerie-Btl. mit den paar verbliebenen Mars als „Korps“-Artillerie (ohne Korps, bei zwei Divisionen…).
Mal eben 3000 Soldat*innen mehr für die HFla, Kampfboote für die Marine (und da will man noch mehr Schiffe, bzw welche vorziehen), BMD in Deutschland mit aller Sensorik und und und.
Alles on top zu unseren bisherigen Planungszielen.
Also alles nicht(!!) in 203000 Planstellen enthalten. Und selbst diese 203000 haben nicht für die alten Ziele ausgereicht. Daher Eckpunkte Papier – aber ist ja gestoppt. Sollte da nicht was kommen?
Neue Fähigkeiten (also doch auch Aufrüstung und nicht nur Ausrüstung?) Neues Material am besten morgen. Aber Organisation? Prozesse? Personal? Ausbildung? …. Doch eine große Reform?
Vielleicht kann der Hausherr bei Gelegenheit da mal nachbohren.
Ich würde mich wirklich freuen
@Pio-Fritz sagt: 07.04.2022 um 21:00 Uhr
„Mal abgesehen davon sehe ich nicht, das die Einwohnermeldeämter und das BA PersBw eine gemeinsame Schnittstelle haben, die eine Datenübergabe möglich macht,“
Doch die Schnittstelle gibt es. Die Bw hat diese auch nach Aussetzung der Wehrpflicht immer erhalten, weil gem. § 58c SG die Einwohnermeldeämter die Namen und Anschriften der im nächsten Jahr volljährig werdenden deutschen Jugendlichen zum Zwecke eines FWDL-Informationsanschreiben an die Bw übermitteln müssen.
Nennt sich XMeld.
Aber natürlich könne wir trotzdem nicht von heute auf morgen die Wehrüberwachung wieder einführen. Abgesehen davon, dass ja die notwendige gesetzliche Grundlage fehlt, bzw. die bestehende Grundlage nicht aktiviert wurde, müssten die entsprechenden Datenfelder erweitert werden (den aktuell ist es ja nur und ausschließlich Name und Anschrift). Außerdem müssten in allen Meldeämtern die Datensystem aktualisiert werden und die Nutzer geschult werden.
Und im BAPersBw müssten die notwendigen Kapazitäten zur Datenverabeitung/Nutzung geschaffen werden. Denn es ist etwas anderes, ob man einmal im Jahr den Datensatz eines Jahrgangs bekommt, und daraus ein Anschreiben macht oder aber eine funktionierende und ständige Überwachung aller Wehrpflichtigen einführen würde.
Also Zusammenfassung: ja die Schnittstelle ist da, aber die organisatorische Umsetzung würde vermutlich Jahre benötigen. In einem Krisenfall mit einer nationalen Kraftanstrengung vielleicht weniger, aber es dürften selbst im Fall der Fälle Monate sein.
@Jas: Ich habe es schon richtig verstanden, aber für Dritte, die den Artikel noch nicht gelesen haben, nicht präzise formuliert, daß der Aufwuchs von 4 – 9 Artilleriebataillone bzw. Flugabwehrartilleriebataillone, was diese dann wären, gemischt aus normaler Artillerie und Flugabwehrfähigkeiten bestehen soll und die zusätzlichen Bataillone der Verstärkung der Artillerie .dienen sollen und der Wiederaufstellung einer Nahbereichsflugabwehr im Heer. In welcher Stärke die Flugabwehr integriert werden sollen, also nur durch Flugabwehr-Züge oder Flugabewehrbatterien hat der Heeresinspekteur nach dem Artikel nicht gesagt. Es wird also keine 5 Flugabwehrbataillone geben, sondern wegen der Ukraine Krise mehr Artillerie und im Rahmen der zusätzlichen Artillerie soll das Heer auch wieder Nahbereichsflugabwehr bekommen. Aber keine Wiederaufstellung der Heeresflugabwehrtruppe.
Ich finde die Eingliederung der Heeresflugabwehr in die Artillerie besser, als wenn die Nahbereichsflugabwehr allein bei der Luftwaffe bliebe und dort von zentralen Standorten, ggf. weit weg von den Heereseinheiten nur bliebe oder dort nur verstärkt würde. Durch eine Wiederaufstellung der Heeresflugabwehr, auch wenn nur als Teil der Artillerie, ist mehr Zusammenarbeit und häufigeres üben mit den Panzerverbänden zu erwarten.
Allerdings hätte ich persönlich sicher ehe zur Wiederaufstellung der Heeresflugabwehrtruppe als Truppengattung tendiert, weil ich immer für Traditionen bin. Und das Jägerbataillon 291 beweist, daß zwei Truppengattungen in einem Bataillon funktionieren können. Aber besser eine Taube in der Hand als gar nichts haben. Denn vielleicht fürchten ein paar Leute, daß die Wiederaufstellung der Flugabwehrtruppe ein Schuldeingeständnis wäre, daß die Auflösung der Truppengattung ein Fehler war oder die Luftwaffe könnte dagegen sein, daß es wieder eine Truppengattung Heeresflugabwehr gibt und dann ist die Artillerielösung möglicherweise für die Gesichtswahrung anderer gedacht.
@Pio-Fritz sagt:
07.04.2022 um 18:08 Uhr
*Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel. Ich bin als Leiter eines Kreisverbindungskommandos (KVK) Reservist in einem besonderen Wehrdienstverhältnis. Zu meiner Ausstattung gehört ein Notebook (erneuert 2021) sowie ein Mobiltelefon im 2G-Standard (ausgegeben 2007), mit dem man telefonieren und SMS-Schreiben kann.“
Deswegen bin ich seit Jahren schon zur Zivilverteidigung beim THW gewechselt. Da bekommt man alle ein bis zwei BONN (THW Zeitangabe für Innovation – ein Bonn etwa 5 Jahre) auch neue TK Mittel. Meine Lagekarte unter Klarsichtfolie liebe ich, bin aber froh dass wir dieses Jahr in den Fachzügen Führung & Kommunikation dann doch einen LTE Router bekommen haben.
Und bis ich eine Digitale Lagekarte bekomme, behalte ich sehr gern meine Folienstifte und Magnettafeln…. lange wird es nicht mehr dauern, immerhin hat man angefangen den Fach-& Technischenzügen Tablets in die Hand zu drücken. Nimmt einem dann aber auch einen nicht endenden Quell an Kopfklatsch Momenten wenn man wilde, komische Einheitenerfassungsbögen bekommt. Digitalisierung kann auch was Gutes haben…. denke ich ; )
@Closius
Nicht falsch verstehen – aber es ist mir reichlich Wurscht ob das Heere eine Truppengattung wieder aufleben lässt oder nicht.
Mir geht es aus planerischer Sicht um den Dreiklang
Personal – Material – Infrastruktur
Und als Truppenführer auch noch um Ausbildung.
Durch diese politische Atombombe “100 Mrd für Ausrüstung” werden alle blind für den Rest und diskutieren nur noch wie dieses Geld ausgegeben werden kann (Material). Das ist wirklich auf dem Niveau des Wettrüstens der 80er. Ich warte bis einer in der Öffentlichkeit Panzer zählt.
Da waren wir aber mal weiter. Reden wir über Effekte. Und da ist die materielle Verfügbarkeit eben nur ein Teil. Ja heute ist Truppe oft ohne Material bzw. ohne ausreichend Zeit damit. Aber die jetzige Diskussion ist doch Murks. Das führt doch zu Material ohne Truppe, Truppe ohne Ausbildung und Ausbildung ohne Infrastruktur. Wenn in einer Gleichung eine Null ist…. Kennt man ja.
Eigentlich müssten hier die letzten Berichte zur Einsatzbereitschaft und die Mängelberichte der Wehrbeauftragten stehen und man setzt die 100Mrd dagegen.
Was aber zu beobachten ist: Dinge.
Heeresflugabwehr. Raketenabwehr. FCAS bis 2040. Eurofighter als ECR. Nachfolger Leo. Etc.
Alles bestimmt wichtig. Aber alles löst die Hoflage nicht. Warum wird das als erstes und so prominent gemacht? Gibt es dazu eine Planung oder wird jetzt erstmal munter gekauft und dann schauen wir mal wie wir das operationalisieren?
Rucksäcke – ok. Westen und Helme – gut. Klamotten – ayo wenn es wirklich so ein Problem war…
Aber ich sehe, lese und höre nichts von wie wir das dann auch machen (liest einsetzen) wollen.
Die letzte Ministerin musste mit dem GI folgendes Problem lösen:
“So wie wir heute organisiert sind, können wir mit der auferlegten Personaldecke und der absehbaren Finanzlinie die NATO Planungsziele nicht erreichen”
Organisation und Prozesse
Personalorganisation
Finanzen und Material
Das wollte man mit dem Eckpunktepapier angehen.
Jetzt wirft die Regierung einfach wahnsinnig viel Geld auf das Problem und alle tun so als es sich auflöst. Das ist doch nicht im Ansatz durchdacht.
In den USA steht die Reserve aber auch erst an dritter Stelle. Dort gibt es ja noch die Nationalgarde , deren Angehörige sind ja auch freiwillige in einer Art Milizsystem. Dann gibts noch die Staatsgarden . Die haben sogar eine eigene Luftflotte
@Koffer sagt: 07.04.2022 um 21:57 Uhr
„Nennt sich XMeld.“
Vielen dank für den Hinweis und die Richtigstellung. Man lernt ja nie aus :-).
Dann gibt es wenigstens eine Basis, auf der man aufbauen könnte, wenn man denn wollte.
Als Randbemerkung:
„Und bis ich eine Digitale Lagekarte bekomme, behalte ich sehr gern meine Folienstifte und Magnettafeln“
Ich hoffe, dass alles digitale auch analog trotzdem noch vorhanden ist und nicht weggeworfen wird.
Gerade im THW sollte man sich ja bewusst sein, wann wie welche Geräte vielleicht nicht mehr nutzbar sind im Katastrophenfall.
In 95 % der Einsatzfälle (Fluten und so) sind die Digitalen Geräte bestimmt ein sehr großer Vorteil, aber wenn (hoffentlich nie) einer der 5 % eintritt, kann man mit den digitalen Geräten nicht viel anfangen oder nicht mehr so viel oder so lange.
LLFm sagt:
08.04.2022 um 0:50 Uhr
Ja, es wird immer gerne mit anderen Staaten verglichen wenn es um Teile der Bundeswehr geht und was gehen kann, aber jeder Staat hat eine völlig anderen Aufbau, auch im Militär.
Gerade diesen Reservevergleich BRD/USA finde ich einfach nur lächerlich.
Es gibt zum Beispiel in den USA kein Äquivalent zum THW, diese Aufgaben werden AUCH von der Nationalgarde/Reserve übernommen. Die FEMA ist ja nur ein Überbau für die Organisation des Katastrophenschutzes (das was bei uns die 1000 hauptamtlichen THW Mitarbeiter sind)
Man kann das halt nicht vergleichen