Personalstärke Oktober 2022: Ein großer Sprung – ausschließlich mit FWDL
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist im Oktober sprunghaft gestiegen – allerdings ausschließlich aufgrund der neu eingestellten Freiwillig Wehrdienstleistenden (FWDL). Nachdem die Zahl im September erstmals seit drei Jahren unter 182.000 gefallen war, erhöhte sie sich im Oktober auf fast 183.000, weil die FWDL-Stärke von 7.817 auf 9.371 stieg. Die Zahl der Berufs- und Zeitsoldat*innen sank dagegen leicht.
Die Personalstärke für Oktober 2022, wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht:
Insgesamt leisten 182.963 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.118
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 8.564
Streitkräftebasis 22.871
Zentraler Sanitätsdienst 19.664
Heer 62.650
Luftwaffe 27.033
Marine 15.948
Cyber- und Informationsraum 14.259
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 965
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.822
Bereich Personal 8.069
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 56.358
Soldaten auf Zeit 117.234
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.913
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 458
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.047 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.726
Luftwaffe 2.570
Marine 1.724
Streitkräftebasis 2.597
Sanitätsdienst 8.128
Cyber- und Informationsraum 1.441
Ministerium und andere Bereiche 2.861
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.744
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.121
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.519
Mannschaften 5.663
Status
Berufssoldatin 4.636
Zeitsoldatin 17.689
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.654
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 68
Die wie üblich von einem Leser erstellte und fortgeschriebene (vielen Dank!) Tabelle mit den Daten zur Personalstärke:
BWPers_Oktober_2022
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 81.830 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.789
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.536
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 23.505
Von den 81.830 Zivilbeschäftigten sind 31.451 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Alle Angaben Stichtag 31. Oktober 2022)
Die Einsatzzahlen, Stand 14. November 2022 (mit der leichten Unschärfe, dass die nicht mandatierte Marinemission in der Ägäis nicht Teil der mandatierten NATO-Mission Sea Guardian ist; die jeweiligen Einheiten werden lediglich auch Sea Guardian assigniert):
Einsatz | Einsatzgebiet | Stärke | davon Frauen | davon Reservisten | davon FWDLFreiwillig Wehrdienst Leistende |
---|---|---|---|---|---|
KFORKosovo Force | Kosovo | 66 | 7 | 7 | 0 |
EUFOREuropean Union Force ALTHEA | Bosnien und Herzegowina | 28 | 3 | 7 | 0 |
UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan | Südsudan | 12 | 3 | 0 | 0 |
UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon | Libanon | 142 | 10 | 4 | 2 |
EUTMEuropean Union Training Mission Mali | Mali | 200 | 18 | 1 | 0 |
MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali | Mali | 1.121 | 93 | 64 | 0 |
Sea Guardian | Mittelmeer | 82 | 9 | 0 | 5 |
EUNAVOR MEDMediterranean Irini | Mittelmeer | 52 | 4 | 3 | 0 |
CDCounter Daesh/CBICapacity Building Iraq/NMI NATO Mission Iraq | Syrien/Irak | 272 | 23 | 21 | 0 |
MINURSOThe United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara | Westsahara | 3 |
Weitere Missionen
Mission | Einsatzgebiet | Stärke |
---|---|---|
eFPenhanced Forward Presence | Litauen | 916 |
eVAenhanced Vigilance Activities BG SVK | Slowakei | 496 |
Unterstützungsleistungen (nicht in der Gesamtstärke enthalten)
Unterstützungsleistung | Einsatzgebiet | Stärke |
---|---|---|
STRATAIRMEDEVACStrategic Air Medical Evacuation | Deutschland | 36 |
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz ab April 2021), überwiegend ohne die nicht regelmäßig eingestellten Einsatzzahlen:
September 2022
August 2022
Juli 2022
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Januar 2013 bis Dezember 2015
(Archivbild Oktober 2022: Ein Airmobile Protection Team des Objektschutzregiments der Luftwaffe bereitet sich nach der Landung eines Airbus A400M auf die Sicherung des Flugzeugs am Boden vor)
Erfreulich der Trend, gerade weil es FWDL sind. Fragt sich nur warum so plötzlich.
Mir scheint bei den weiteren Missionen VAPB in Estland zu fehlen. Wird diese Mission anders gebucht oder fehlt die Mission tatsächlich in der Auflistung (auch auf der Seite der Bundeswehr nicht zu finde)?
Mein Lob an den Hausherrn für die Beharrlichkeit bei der Speicherung von Daten und Fakten!
Rückgang von FWDL im September mit erneutem Anstieg im Oktober kann die letzten 3 Jahre (mehr habe ich nicht angeschaut) so beobachtet werden. Das hat wohl mit dem Beginn von Studium, Lehre etc. Mitte September und daher besonders vielen Abgängen zu tun. Dieses Jahr aber besonders deutlich.
Falls die prognostizierte Rezession für 2023 kommt, steigt der Personalbestand evtl. weiter an. Viele werden sich denken: sicher ist sicher.
Das hatte ich nicht erwartet und es ist erfreulich, es verbessert das bisher mit Blick auf die Personalgewinnung äußerst unerfreuliche Jahr 2022 zumindest ein bisschen.
Jetzt bleibt es abzuwarten, ob auf dieser Höhe die Zahl bis zum nächsten „Jahressprung“ im Juli 2023 gehalten werden kann (was eine gute Nachricht wäre) oder ob es „abschmilzt“…
Im Vergleich zum Stand Oktober 2021 lediglich eine „Steigerung“ um eine Handvoll.
Und das soll jetzt die Trendwende sein?
Das Ziel von 203.000 ist realistisch nicht mehr erreichbar und ist inoffiziell längst aufgegeben.
Die demographisch mögliche Obergrenze ist erreicht und eine weitere (notwendige!) Erhöhung der Truppenstärke bei den „Indianern“ bleibt ohne Reaktivierung der Wehrpflicht reines Wunschdenken.
Nicht verwunderlich.
Die aktuelle Wirtschaftslage verleitet ggf. den einen oder anderen FWDL dazu (parallel zu der Uncle Sam Nachwuchsgewinnung) die Bundeswehr als Übergangslösung in Betracht zu ziehen. Ob man diejenigen die kommen, auch gebrauchen/halten kann, bleibt abzuwarten.
Der Rückgang der SaZ/BS ist hier viel entscheidender und wird ggf. bei anhaltender Auftragsdichte und außenpolitischer Lage weiter sinken, da ist parlamentarisches Fingerspitzengefühl gefragt. Denn Druck formt zwar Diamanten, diese lösen sich bei fehlender Entlastung aber auch ganz schnell in Kohlenstoff auf ;)
Herbstkatzen taugen nichts,
So der Mythos.
Im Winterquartal trennt sich bereits in der Grundausbildung, die Spreu vom Weizen. Witterungsbedingte härtere Ausbildung holen die Rekruten aus der bisherigen Wohlfühlzone. Die Erfahrungen in den Ausbildungsquartalen 1 und 4 haben gezeigt, daß hier die erlebte Kameradschaft am größten ist und der Raum für persönliche Selbstdarstellung am kleinsten, was eine bessere Grundlage für die Innere Führung bietet.
Aus meiner Sicht sollten wir eine Diskussion über die Sollstärke der Bundeswehr beginnen. Die aktuelle Sollstärke war sicherlich nach dem Ende des kalten Krieges angemessen. Die Welt hat sich leider verändert.
Bei der Übersicht der Missionen fehlt noch das Forward Command Element (FCE) eVA Brigade Litauen, das seit Oktober (?) ebenfalls Missionsstatus hat. Stärke bis zu 35.
[Ich dokumentiere an dieser Stelle lediglich die Veröffentlichung des Bundesministeriums der Verteidigung. Wenn jemand der Meinung ist, die hätten was weggelassen: einfach denen sagen. Nicht hier abladen. T.W.]
Herr Wiegold, das war kein „finger-pointing“ und „Abladen“, sondern sollte lediglich ein freundlicher Hinweis sein…
Grundsätzlich ist es eine gute Nachricht, mehr Personal zu generieren. Es bleibt aber abzuwarten, wieviele der „Neuen“ nach einem halben Jahr noch dabei sind. Und ganz wichtig: Es ist „nur“ eine Zahl, die nichts über die Qualität aussagt!
Wenn das keine ‚Zeitenwende‘ ist, dann hol mich der nordkoreanische Unterleutnant aus dem Keller des BMVg.
Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Es wird doch alles gut.
@Stabstäter sagt: 25.11.2022 um 9:48 Uhr
Sie machen es doch gerade schon wieder. Für wen soll der „freundliche Hinweis“ sein? Für das BMVg, dass diese Zahlen/Statistiken/Tabellen etc. veröffentlicht? Dann sollten Sie das richtig adressieren.
An den Zahlenteppichen aus dem BMVg sieht man immer wieder, das ein Monat rum ist….
Dann werden die die Veränderungen im niedrigen Prozentbereich positionsadäquat interpretiert und der Gegenseite Unwissenheit vorgeworfen.
Soweit die Rituale.
Ja, im Sommer kommen die ganzen OA vom Abi – im Herbst suchen viele Menschen mit fertiger, aber kaum mehr nachgefragter Ausbildung eine neue Perspektive (Maler, Lackierer, …). Die sind nur mittlerweile clever genug, sich nicht direkt als UA oder Mannschaft zu verpflichten, sondern machen erst einmal den „BW-Schnupperkurs“ namens FWDL.
Hier wird nur noch ein Verhungernder gewogen und sein langsames Sterben akribisch dokumentiert.
Natürlich wird sich nichts ändern. Selten war das Schlaglicht so lange, so grell auf die BW gerichtet und was kann der geneigte Zuschauer mitbekommen?
100.000.000.000, – EUR Sondervermögen, das nach 9 Monaten noch nirgendwo angekommen ist, weitere abgesteuerte Geräte, endlose Debatten über die Ausrüstung, noch ein paar Stäbe, Arbeitskreise, Abstimmungsgespräche, aber nichts Zählbares….
Wieviel intrisische Motivation muss ein Mensch denn haben, sich das ernsthaft anzutun?
Wer zeigt denn noch die „Führung“, die allerorten angemahnt und gleichzeitig demonstrativ vor sich hergetragen wird? Der GI, von dem ich in den letzten 10 Monaten NICHTS gehört habe? Der HI, der nach seinem öffentlichen „Wir sind blank“-Offenbarungseid auch nicht mehr stattfindet?
Von „Wer Führung bestellt hat, bekommt sie“-Olaf ist außer den üblichen Plattitüden von der ILA auch nichts zu hören gewesen und unsere IBuK wird auch nur als Arbeitskreis-Hopperin wahrgenommen.
Wo soll ein junger Mensch seine Motivation hernehmen?
Mir tun die 182.963 Soldaten (m/w/d) nur noch Leid, wenn man sieht, wie auch der Soldatenberuf zu einem „Klatsch-Beruf“ verkommt, dem zwar öffentlich deutlich mehr Respekt gezollt wird, als noch vor 2 Jahren, dessen gebetsmühlenartig wiederholte Wichtigkeit aber nicht mit Taten und/oder Entscheidungen unterfüttert wird.
Ich bin auf dieser Ebene nur noch frustriert.
@Koffer: Zitat: „es verbessert das bisher mit Blick auf die Personalgewinnung äußerst unerfreuliche Jahr 2022 zumindest ein bisschen.“
Naja lieber Koffer, mit einem quantitativen Erfüllungsgrad von 95% ist das das beste Jahr seit 2018 für die PersG, insofern ist Ihre Bewertung nicht umfänglich.
Leider lässt sich von den FWDLern kaum einer weiterverpflichten und wenn dann waren es zumindest bei mir in der Kompanie fast immer nur diejenigen, bei denen ich froh gewesen wäre, wenn sie die Bundeswehr für immer verlassen hätten. Das Konzept FWDL muss umgestellt werden, so wie es aktuell ist trägt es nicht dazu bei das große Personalloch zu schließen.
Das hat mehrere Gründe. Der wichtigste ist mMn. allerdings, dass die Grundausbildung mittlerweile derart abgespeckt schlecht ist, dass die Soldaten nach diesen drei Monaten so gut wie nichts können und dürfen. Beispielsweise an einem einfachen Wertungsschießen teilnehmen. Um mit den Soldaten irgendwas außer die Fahrzeughalle fegen zu lassen anfangen zu können müssen die erstmal auf Abholpunktausbildung (AP), wo sie das lernen was man früher in der Grundausbildung gelernt hat. Danach kommt die SGA, zur Not geht es aber auch ohne. Das alles geht aber auch wegen der verschobenen Grundausbildungen nicht nahtlos ineinander über. Je nach Verpflichtungszeit des FWDLers bekommt er also die abgespeckte Grundausbildung, fegt danach drei Monate die Halle, weil man im im Zug nunmal nicht die Zeit hat die Neuen auf unterstem Ausbildungsniveau in die Grundlagen im Umgang mit Handwaffen einzuweisen, so dass man sich halbwegs sicher sein kann, dass der Soldat auf der nächsten Übung nicht stirbt und hat dann wundersamer Weise keine Lust SaZ zu werden. Entweder muss man für die 6 Monats FWDLer wieder das alte AGA Konzept fahren, oder man lässt nur mindestens 9 Monate zu und kümmert sich um eine vernünftige Verknüpfung von Grundausbildung, AP Ausbildung und SGA und kann dann noch drei Monate mit dem Soldaten richtig arbeiten und ihn voll in den Dienst einbinden und auch mit auf Übungen nehmen, so dass er auch wirklich was von der Armee erlebt und einen Anreiz hat sich weiter zu verpflichten.
@DD
Das Personalloch ist noch viel größer wenn man sich ehrlich macht und dabei erkennt, welche Stärke an „bodengebundenen Kräften“ (also Heer + Sicherungskräfte Lw und Mar und Heimatschutz) man bei LV/BV tatsächlich und aus dem Stand benötigt.
Davon ab natürlich Vollausstattung der Verbände + Materialreserve.
@bow: Bravo. Nur dass es in der Realität noch viel schlimmer ist. Es gibt wirklich Stäbe wie KdoCIR, die glauben gut zu sein. Gefechtswert aber 0. Wer will schon da hin?
Das bisschen Schwankung in der Personalstärke, das wir mal wieder sehen, ist systemisch vollkommen irrelevant.
@Auslandsdiener
Wenn die Kameraden im KdoCIR (in Grafschaft / Gelsdorf) eine Waffe in die Hand nehmen müssen haben wir ganz andere Herausforderungen.
@ LuckySailor sagt: 25.11.2022 um 6:58 Uhr
„Das Ziel von 203.000 ist realistisch nicht mehr erreichbar und ist inoffiziell längst aufgegeben.“
203k war niemals ein Ziel. Es war immer schon nur eine symbolische Zahl. Wenn wir hier über 183k sprechen, dann war (und ist offiziell immer noch) irgendetwas zwischen 193k und 195k das Ziel. Der Rest sind Reservisten und FWD flex.
@36AA00 sagt: 25.11.2022 um 19:33 Uhr
„Naja lieber Koffer, mit einem quantitativen Erfüllungsgrad von 95% ist das das beste Jahr seit 2018 für die PersG, insofern ist Ihre Bewertung nicht umfänglich.“
Dazu habe ich eine sehr abweichende Meinung! Die durch die PersGOrg angegeben Erfüllungsgrade sind mEn „null-Aussagen“. Bringt keinen weiter, weil zu viele Teilfakten durch die Abteilung II ausgeblendet werden….
@Unknown
Brauchen wir noch mehr Berufssoldaten
@DD
Bei der Beschreibung der FWDL Dienstzeit wundert es mich das nicht alles was kann die Reisleine zieht
@Auslandsdiener
Wenn die Koordinaten, die sie für Unterstützung angeben auch da ankommen wo sie sollen hat CiR seinen Kampauftrag erfolgreich erfüllt,.
@ Koffer
Ist die Zahl von 203k Soldatinnen und Soldaten nun eine echte Zielgröße oder nur ein Wunsch?
Ihre Aussage ist bemerkenswert. Weil wir das Ziel nicht erreichen, ist nunmehr das Ziel falsch.
Mantraartig wurde das Ihnen entgegengehalten. Natürlich haben wir alle immer alles so nicht richtig verstanden. Das Licht leuchtet nur im Bendler-Block.
@ Koffer: Also AKK hat im Dez 2020 die mittelfristige Personaplanung (MPP) mit 203000 Soldaten einschließlich 4500 Reservisten gebilligt. Damit sind wir bei einer Zielgrösse von 198500 aktiven Soldaten. Vielleicht ist ja die normative Kraft des Faktischen das neue Ziel.
Ich schaue hier aller paar Monate Mal zum Thema vorbei. Ich komme inzwischen zum dem Schluss, dass wir in der Konstellation aus dem was die Bw bieten kann, da wo sie sich auf der Landkarte befindet, ihrer Struktur und unserer Gesellschaft mit dieser Ist-Stärke einen Grenzwert erreicht haben. Will man diese nachhaltig erhöhen und selbst zunächst einmal vorhandene DP vollständig ausnutzen, muss etwas an den ersten drei Faktoren geändert werden. D. h. entweder neue Anreize schauen, neue Standorte in gefragten Regionen oder Strukturen an das Angebot anpassen. Sonst lesen wir die gleichen Zahlen noch in 3 Jahren.
@Icarus: Grundsätzlich voll einverstanden. Vielleicht sollte man aber zusätzlich in Erwägung ziehen, dass das Bestandspersonal (Altpersonal oder Mittelbau), also die zwischen Ende 30 und Ende 50, mal etwas von dem „Attraktivitätskuchen“ abbekommt. Dies würde die Binnenwerbung ganz sicher ankurbeln. Funktioniert bei VW ja auch.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges Frage ich mich wann man eine ehrliche und offene Diskussion über die Wehrpflicht führt.
Die wurde vor 11 Jahren aus Kostengründen ausgesetzt mit der klaren Ansage… wir holen sie zurück wenn sich die Sicherheitslage ändert…. scheinbar hat sich die Sicherheitslage noch nicht genug geändert.
Teile unserer *Gesellschaftselite* tun gerne so als ob einmal beschlossene Gesetze den Charakter der Zehn Gebote haben… in Stein gehauen und als Gotteswort unveränderlich…. anders kann es nicht sein das es bis vor kurzem noch eine Schaumweinsteuer gab, die eingeführt wurde um die Kaiserliche Kriegsmarine zu finanzieren.
Soll man doch eine Volksabstimmung abhalten wenn unsere gewählten Volksvertreter zu Feige sind sich kontroversen Diskussionen zu stellen (wofür wir sie ja eigentlich gewählt haben)… andererseits besser nicht die Bürger könnten sonst noch Geschmack an Direkter Demokratie bekommen.
Im Rahmen der Gleichberechtigung könnte man §12a Abs. 1 Satz 1 GG um ein zwei Worte ergänzen ….und Frauen….
Das wäre dann Gleichberechtigung.
Man könnte wieder ein Territorialheer aufstellen das nur in Deutschland und im V-Fall eingesetzt werden darf…
Die Bundespolizei könnte ein gutes Dutzend Grenzschutzgruppen Aufstellen, wo halt Klipp und klar geregelt ist. Einsatz nur zur Grenzsicherung, Katastrophenhilfe, Objektschutz oder im V-Fall…
Das BBK könnte den Rest der weder sein Kreutz bei
A) Wehrdienst in der Bundeswehr
B) Wehrdienst im Heimatschutz
C) Grenzschutzdienst in der Bundespolizei macht dann als Zivilschutzdienstleistende zu Feuerwehr, Rettungsdienst, THW oder zur Bereitstellung einer ausreichenden Reserve im Gesundheitswesen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Krankenpflege einberufen
und wer dann noch einen KDV Antrag begründen kann, der kann dann auch gerne noch seine Dienstzeit in einer Seehundlauffangstation ableisten.
Das tolle daran wir müssten nur zwei Worte im Grundgesetz ändern oder lassen es sein und 50% eines Jahrgangs wären dann systematisch benachteiligt.
Man könnte natürlich auch alles beim Status Quo belassen und Hoffnung als Strategie verwenden, es soll ja Berufe geben in denen man damit vorm Richter landet… Wenn ein Fluglotse oder ein Fahrdienstleiter so planen würden…. wird schon glatt gehen… man o man ich würde nur noch zu Fuß gehen.
Als Bundeskanzler oder Verteidigungsminister:innen Schein das zu klappen, Landesverteidigung muss man da nicht wirklich als Priorität gesetzt haben.
„Eskadron sagt:
24.11.2022 um 18:43 Uhr“
Richtig. Ist ein unglaublich sicherer Arbeitgeber. Man muss schon den goldenen Löffel stehlen damit überhaupt sowas wie „Kündigung“ im Raum steht. Nix desto trotz saugt auch gerade der zivile Bereich viele Fachkräfte „von draußen“, aus der freien Wirtschaft ab. Ein BwDLZ könnte man locker mit 1/3 weniger Personal genauso effektiv betreiben wenn nur im Ansatz so wie draußen gearbeitet werden würde…
—–
In Bergen bzw. Oerbke sollen 3 (!) Bataillone aufgestellt werden in dem andere wieder Kompanien abgeben dürfen. Mehrwert = 0. Dadurch haben wir nicht einen Soldaten mehr auf dem Feld.
Man versteht den Amerikaner nur zu gut die den Blick auf Polen fokussieren
@ThomasMelber: nicht die in Grafschaft, sondern DIE im Stab in BONN. Die in Gelsdorf haben ja wenigstens noch was zu tun, ausser sich selbst zu verwalten.
Egal, weil OT.
Warum sollte ein junger Mann zur Bw gehen? Keine Ahnung. Leider.
@dd Oh Gott… und ich dachte 2012 liefs als FWDLer schon schlecht :D hab damals hauptsächlich wegen Unterforderung von 23 auf 17 Monate verkürzt. Als SaZ hätte ich immerhin noch Lehrgänge bekommen, aber unsere SaZ waren auch traurig und gelangweilt.
@Thomas Melber Im Krieg gibts keine Safe Spaces. Verstehen viele Drinnis und leider auch manche Draußis nicht.
@ORR:
1000%. M. E. n. versteift sich der Dienstherr leider nur zu sehr auf die Position, das „Bestandspersonal“ ja bereits im Sack zu haben. Daher liegt auf dieser Zielgruppe kein Fokus. Das gefährliche an dieser Strategie ist leider, dass die nur solange aufgeht, wie es für einen BS/Beamten nicht attraktiv/lukrativ ist, zu kündigen und in die zivile Wirtschaft zu wechseln. Hier lässt sich zunehmend die Bw aber vom zivilen Sektor abhängen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bewertung für immer mehr Kameraden in Richtung der zivilen Wirtschaft ausschlägt. Und dann stehen wieder alle entgeistert und wie vom Blitz getroffen da und fragen sich, wie das passieren konnte. Das wird sicherlich auch der Grund sein, warum der geplante BS Flex niemals kommen wird.
Das mit den FWDLern ist ne schwierige Sache. Als Chef stand ich immer ein bisschen doof da, wenn die kamen. Am besten hatte der Berater ihnen noch erzählt, dass sie als FWDL-8 selbstverständlich einen Führerschein machen dürften und dann musste man denen freundlich erklären, dass das a) Quatsch ist und b) man sie auch sonst kaum qualifizieren kann, da in den SGAs die Längerdienenden Vorrang haben (klar, die behalte ich ja auch).
Das ließe sich m.E. nach nur lösen, wenn man gesonderte FWDL-Kompanien aufstellt, in denen sie mit Schwerpunkt Heimatschutz ausgebildet werden oder eben von vornherein klarmachen, dass man nur ein gutbezahlter Praktikant ist.
Mir tat es immer leid um die Kameraden, denn viele hätte man bestimmt noch „fangen“ können, wenn ihnen Action geboten hätte (was aber nur begrenzt geht, wenn man nicht qualifiziert ist, was wiederum nicht geht, weil keine Zeit ist…)
@Paul sagt: 27.11.2022 um 13:29 Uhr
Das zeitliche Problem ist ja ein altbekanntes. Das hatte man schon, als der Wehrdienst auf 9 Monate reduziert wurde. Da hat man die Soldaten schon nicht mehr fertig ausbilden können. Es fiel nicht ganz so auf, weil es eben nahezu überall so war.
Auch wieder so ein hausgemachtes Problem. Man kann auch die Vorgabe machen, FWDL erst ab 12 Monaten. Urlaub etc. abgezogen sind die eh nur 10 Monate da.
Das wäre eine Variante zu Ihrer Idee mit dem Heimatschutz. Aber dafür bräuchte es wieder Ausbilder und Material. Beides schwierig, ansonsten finde ich Ihre Idee gut.
@Paul
Da müsste man vielleicht den Anspruch ändern.
FWDL primär ausbilden etc. was geht und nicht als Tagesdienstpraktikant „verschleißen“.
FWDL/Probezeit ist die Zeit wo auch die BW wie jeder andere Arbeitgeber zeigen muss ob es passt
@Florian Staudte sagt: 26.11.2022 um 13:24 Uhr
„Ist die Zahl von 203k Soldatinnen und Soldaten nun eine echte Zielgröße oder nur ein Wunsch?“
Weder noch. Die Zahl 203k ist eine rein fiktive, politische Zahl. In die Zahl sind zum einen die Reservisten einberechnet, die ja in den den 183k nicht drin sind, wenn Sie also von 183k sprechen (Stand heute) müssten Sie statt von 203k von 195,5k sprechen. Oder, wenn Sie argumentieren, dass ja auch (dienende) Reservisten Soldaten sind, dann haben wir derzeit halt nicht 183k, sondern 190,5k „aktive“ Soldaten.
Zudem sind bei den 203k einige (4K??? bin mir nicht ganz sicher, vielleicht auch 3.5k oder 4.5k) FWD flex dabei. Das sind Stellen für die in der Struktur keinerlei Stellen geschaffen sind, für die auch keine Ausrüstung beschafft wird und für die auch keine Ausbildungsplätze vorgesehen sind (noch nicht mal in der Grundausbildung). Diese (ca.) 4k sind Ausdruck politischen (!) Bereitschaft auch mehr FWD aufzunehmen als militärisch benötigt werden, wenn es genügend motivierte junge Staatsbürger gibt. Wir hatten diese Situation in den letzten 10 Jahren hin und wieder mal, dass wir diesen politisch gewünschten „Puffer“ brauchten. Aber militärisch gefordert und haushalterisch (inkl. Rüstung) hinterlegt sind sie nicht und es war auch nie beabsichtigt dies zu tun.
„Ihre Aussage ist bemerkenswert. Weil wir das Ziel nicht erreichen, ist nunmehr das Ziel falsch.“
Lach. Na dann. Ich habe ja die o.a. Erklärung nicht schon mehrere Dutzend male in den letzten Jahren abgegeben… Aber is klar, es ist ja einfach gegen mich zu polemisieren, als sich schlau machen zu lassen.
@ORR sagt: 26.11.2022 um 14:04 Uhr
In der aktuellen MPP ist die Zahl der RDL Tage nochmals signifikant hochgesetzt worden (s.o.)
„Damit sind wir bei einer Zielgrösse von 198500 aktiven Soldaten. Vielleicht ist ja die normative Kraft des Faktischen das neue Ziel.“
Vom Prinzip: Richtig. Sehr peinlich für die Bw.
Aber im Details: Nein, Sie müssen die FWD flex rausrechnen, die sind keine „Zielgröße“ weil Sie niemand „braucht“ und auch militärisch gar nicht“möchte“ (außer aus allgemeinen staatspolitischen Gründen).
PS
Ich bin übrigens nicht (!) gegen die FWD flex. Man kann immer die eine oder andere „Binnenwerbung“ aus ihnen gewinnen und die staatspolitischen Ziele der BReg trage ich auch mit (wer DEU dienen möchte, für den sollten wir immer eine Möglichkeit bereit stellen). Mein Punkt ist lediglich, dass wir nicht Äpfel (183k) mit Birnen (203k) vergleichen dürfen.
@ Koffer
Diese gesamte Diskussion um die „Zielgröße“ und den Grad der Zielerreichung erinnert mich an die anderen Leuchtturmprojekte unserer Bundeswehr: 1. Wir haben genug Munition, aber nur für 2 Tage. ; 2. Wir haben genug einsatzbereite Funkgeräte, können aber mit niemandem geschützt funken. ; …..
So lange wir nicht schonungslos ehrlich zu uns selbst sind, so lange kriegen wir den „Supertanker“ nicht mehr in das richtige Fahrwasser.
Wenn ich polemisieren möchte, dann kündige ich Ihnen das an. Versprochen.
@Koffer 27.11.2022 um 21:43 Uhr:
Sie sagen (und daran zweifle ich nicht), dass für die FWD flex in der Struktur keinerlei Stellen geschaffen sind, es wird auch keine Ausrüstung beschafft und es sind auch keine Ausbildungsplätze vorgesehen (noch nicht mal in der Grundausbildung). Sie sind militärisch nicht gefordert und haushalterisch (inkl. Rüstung) nicht hinterlegt, sie „braucht“ niemand, und militärisch “möchte“ man sie gar nicht (außer aus allgemeinen staatspolitischen Gründen). Dann kann ich mir bestens vorstellen, wie Personal, das „lediglich“ aus staatspolitischen Gründen den Weg in die SK findet, verwendet wird. Und aus diesem Personenkreis möchte die Bw die eine oder andere „Binnenwerbung“ gewinnen. Wow. Vielleicht sollte man staatspolitisch den uneingeschränkten Fokus wieder auf LV/BV legen.
Ich stimme Ihnen ja zu „…wer DEU dienen möchte, für den sollten wir immer eine Möglichkeit bereit stellen…“ dann aber bitte wertschätzend und nicht nach dem Motto: „Ihr seid hier, weil der Staat es will. Brauchen können wir Euch nicht, Material und Ausbildungsplätze haben wir auch nicht für Euch, etc.“.
@Florian Staudte sagt: 28.11.2022 um 19:24 Uhr
„So lange wir nicht schonungslos ehrlich zu uns selbst sind, so lange kriegen wir den „Supertanker“ nicht mehr in das richtige Fahrwasser.“
Genau. Wer Kritik äußerst (oder sich oder die Bw gegen Kritik verteidigt) muss sich halt den Fakten stellen. Nicht der selbst gewünschten Interpretation, sondern den Fakten. Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist eine der häufigsten und Falle bei der Analyse.
Und dabei sage ich ja nun nicht, das 183k eine gute Zahl wäre. Die Zahl ist leider deutlich hinter den Planungen zurück. Und was mEn noch viel wichtiger ist, selbst wenn wir mal die Zahl außen vorlassen, es sind teilweise die Falschen die wir haben (zu alt, nicht einsatzauglich, zu viele Stabstäter), aber Sie können halt die 183k einfach nicht mit 203k vergleichen wenn Sie sachlich und ehrlich argumentieren wollen.
„Wenn ich polemisieren möchte, dann kündige ich Ihnen das an. Versprochen.“
Ach?
@Koffer
Schlimmer ist, daß die 183k ja „brutto“ sind. Was könnte denn die Bw ins Feld stellen? Das Heer z.B. hat einen Personalumfang von 62.650 (*) – wie viele davon wären denn für Gefechtsdienst à l’ukrainienne tauglich bzw. wären von DG und Verwendung her sinnvoll einsetzbar?
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/personalzahlen-bundeswehr
(*) hinzu kämen dann noch Enabler der SKB u.a.
@ORR, im Umgang im täglichen Dienst wird es hoffentlich keinen Unterschied machen ob jemand FWD flex oder FWDL ist.
So wie ich das flex verstehe ist das der Spielraum um keinem sagen zu müssen, sorry FWDL ist dieses Jahr nicht mehr möglich weil alle Plätze vergeben.
Und erst wenn das der Fall ist wird geschaut wie man den dann ausgebildet bekommt und wo er dann hinterher bleiben kann. Nach dem Motto irgendwo wird schon ein Platz für die Grundausbildung frei sein weil ein eingeplanter Zeitsoldat abgesprungen ist und mit Glück bringt er eine nützliche zivile Qualifikation mit die irgendwo fehlt weil Auslandseinsatz, länger krank oder eingeplante Nachfolger abgesprungen sind
@ Koffer
Man muss doch wohl annehmen können, dass die von der Bundeswehr veröffentlichten Zahlen zur Personalstärke mit der politischen, strategischen, haushälterischen…. Zielgröße von 203k Soldatinnen und Soldaten in Verbindung zu bringen sind, um gerade nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Bemerkenswert finde ich die Feststellung, dass selbst die 183k eigentlich eine Mogelpackung sind. Zu viele Soldatinnen und Soldaten verfügen nicht einmal über das Mindestmaß an persönlicher Einsatzbereitschaft. Wir könnten problemlos eine „Adipositas-Division“ im Heer aufstellen.
Gestern wurde z.B. die neue Weisung ResArb 2023-2025 versandt. Einige richtig gute Punkte zur Personalplanung Res, die man dann aber auch umsetzen und für die unteren Ebenen umgehend runterbrechen muss. Das heiße Eisen Freiwilligkeit/Arbeitgeber geht man nicht an, auch nicht das Dokument dazu. Auf der anderen Seite kommen manche Aufgaben/Strukturen von Reservisten überhaupt nicht vor. Und ich rede hier von tausenden von Beorderungsdienstposten bzw. über §4 ResGes sogar in einem (aktiven) Dienstverhältnis stehenden Personen: Die gesamte Territoriale Verbindungsorganisation, für die man einserseits ständig neue Aufgaben ausbrütet, andererseits sie ständig vergisst. Ein Mosaikstein in der Gesamtplanung. Auch in den Personalstärke tauchen diese Dienstposten nie auf… Sollten die §4 ResGes Dienstposten in den 4500 Dienstposten für Res mit enthalten sein, dann wären das ja eigentlich nur 3300, da rund 1200 dauerhaft besetzt??? Kann ich mir rechtlich und haushälterisch nicht vorstellen, kann so nicht sein, denn §4ResGes ist eben keine RDL. Aber wo sind diese DP in der Stärkemeldung ausgewiesen? Abgesehen davon: eine sichtbare und reformierte TerrOrg könnte in der Nachwuchsgewinnung bzw. Außendarstellung der Bundeswehr in der ganz breiten Fläche auch wesentlich mehr Wirkung entfalten.
@Windlicht:
Solange beorderte Reservisten ohne Ableistung von eingesprungenen Sitzpirouetten nicht einmal einen EDTA bekommen, um im Ernstfall (Ausrufen des Katastrophenfalls und Aktivierung der Zelle KVK) die dienstliche IT ohne Begehung von oder Anstiftung zu Dienstvergehen ordnungsgemäß in Betrieb nehmen und bedienen zu dürfen, und ein evtl. trotz allem vorhandener EDTA standardmäßig bei Ausschleusung am Ende einer WÜ eingezogen eingesammelt wird, steht der Bundeswehr ohnehin hauptsächlich die eigene Bürokratie und Inflexibilität im Weg.
[Wo ist mein EDTA und was ist das überhaupt…? die übliche Bitte: nicht gebräuchliche Abkürzungen erläutern. T.W.]
@T.W.:
EDTA = Elektronischer Dienst-/TruppenAusweis
Mal eine ernstgemeinte Frage:
Wie viele der rund 183K sind tatsächlich in „kämpfenden Verbänden“ – also in klassischen Kompanien/Staffeln und sind nicht in irgendwelchen Stäben oder Ministerien oder….?
@TW: Der eDTA ist der „elektronische Dienst- und Truppen-Ausweis“.
EDTA = Ethyldiamintetraessigsäure wäre die gebräuchliche Verwendung der Abkürzung. Nur nicht bei der Bundeswehr, da heißt das eDTA = elektronischer Dienst- und Truppenausweis. Selbst beim Abküfi (Abkürzfimmel) muss man aufpassen :-).
Das von @metallkopf beschriebene Problem wird von den Landeskommandos unterschiedlich gehandhabt. Ohne Truppenausweis funktioniert die EDV nicht, aber den Truppenausweis eines Kameraden darf man nicht benutzen. Der eigene liegt im Zweifelsfall aber sicher und trocken beim S1. Ein Highlight am Wochenende.
Aber wieder mal selbstgemachtes Leid der Bundeswehr, das sich einfach lösen ließe. Die beorderten Soldaten behalten diesen einfach am Mann. Nein- doch – ohh.
@ T.W. EDTA= Elektronischer Dienst- und Truppenausweis Damit hat man auch Zugang zum Computer.
@ORR sagt: 28.11.2022 um 21:43 Uhr
„dann aber bitte wertschätzend und nicht nach dem Motto: „Ihr seid hier, weil der Staat es will. Brauchen können wir Euch nicht, Material und Ausbildungsplätze haben wir auch nicht für Euch, etc.“.“
Naja, es ist ja nicht so, als würde man das dem konkreten Soldaten selbst sagen. Es geht um die abstrakten Zielgrößen. Also darum wie man eine „Struktur“ baut. Nicht darum wie man einzelne Soldaten behandelt.
@Thomas Melber sagt: 28.11.2022 um 22:35 Uhr
„Schlimmer ist, daß die 183k ja „brutto“ sind. Was könnte denn die Bw ins Feld stellen?“
In der Tat! Das ist ja mein Mantra hier im monatlichen Kommentarfaden seit Jahren. Die Fixierung auf Zahlen ist volllkommen fehlgeleitet. Insbesondere wenn diese durch bestimmte Kommentatoren immer wieder falsch verwendet werden.
Unser Problem ist nicht die zu langsam wachsende Bw. Unser Problem ist der Wasserkopf und die mangelnde Einsatztauglichkeit.
@Florian Staudte sagt: 29.11.2022 um 7:43 Uhr
„Man muss doch wohl annehmen können, dass die von der Bundeswehr veröffentlichten Zahlen zur Personalstärke mit der politischen, strategischen, haushälterischen…. Zielgröße von 203k Soldatinnen und Soldaten in Verbindung zu bringen sind, um gerade nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.“
Wieso? Die Zahl 203k ist ja keine Lüge. Sie ist eine (reale) politische Zielgröße. Deswegen kann sie natürlich auch ohne schlechtes Gewissen in der politischen Kommunikation verwenden. Und gerade mit Blick auf die Reservisten ist es ja auch eine „echte“ Zahl, denn die Reservisten sind ja tatsächlich vorhanden. Und auch bei den FWD flex, wenn wir alle paar Monate/Jahre mal in diesen Bereich vorstoßen (so wie im Oktober mit 9.371 FWD gesamt ja geschehen), ist es ja nicht so, dass wir die nackt auf den Ex-Platz stellen oder nicht besolden würden.
Aber das hier ist ein Fachblog, d.h. wir hier sollten schon auf einem höheren fachlichen Niveau kommunizieren können als das der politischen Kommunikation.
Also, und das war der Kern meines ursprünglichen Kommentars, mit den 183k die wir jetzt haben liegen wir in etwa 10-12k, aber nicht 20k!, unter unserem Ziel für Ende des Jahrzehnts. Also fehlen uns derzeit nach Plan irgendetwas um die 2-3k (keine Ahnung wo wir derzeit gemäß Personalplanung eigentlich genau sein müssten), und wegen Covid ist die Entwicklung diesbezüglich seit 2020 nicht besonders positiv gewesen.
Aber ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal. Mein Problem sind nicht die fehlenden 2k oder 3k zum Plan, mein Problem ist das Durchschnittsalter der Armee und die fehlende Einsatztauglichkeit von Zehntausenden!
DARÜBER sollten wir uns Sorgen machen nicht um die 183k…
@Koffer
„Aber ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal. Mein Problem sind nicht die fehlenden 2k oder 3k zum Plan, mein Problem ist das Durchschnittsalter der Armee und die fehlende Einsatztauglichkeit von Zehntausenden!
DARÜBER sollten wir uns Sorgen machen nicht um die 183k…“
Vollste Zustimmung! Wir können hier noch so sehr über Schwankungen in politischen Zielgrößen streiten, Tatsache bleibt leider dass ein beträchtlicher Teil der Bundeswehrangehörigen den grundlegendsten Anforderungen des Soldatenberufes nicht mehr gewachsen ist.
Das ist natürlich auch der Strategie der Personalbindung geschuldet, die den Personalkörper immer stärker altern lässt. Aber eben auch der Bequemlichkeit einiger.
Das was die BW mit Sicherheit nicht noch mehr braucht sind alte Offiziere. (und das sage ich als Teil dieser Gruppe).
In meinen diversen Auslandseinsätzen ist selbst dort eine Überalterung des Personals zu bemerken. Aber solange wir Quantität vor Qualität einstellen und uns ans politischen Zahlenvorgaben festbeißen ist mMn keine Besserung in Sicht.