Personalstärke November 2020: Leicht gestiegen, weiter unter 184.000
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr ist im November im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen, bleibt aber unter 184.000. Grund für die leichte Erhöhung von 183.528 auf 183.870 ist praktisch allein ein Anstieg bei den Freiwillig Wehrdienst Leistenden von 8.072 auf 8.477. Die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten änderte sich dagegen kaum. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die militärische Personalstärke um knapp 900.
Die am Tag vor Heiligabend veröffentlichte Statistik für November 2020, wie üblich unter dem immer gleichen Link eingestellt:
Insgesamt leisten 183.870 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr.
Bundesministerium der Verteidigung 1.114
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 3.271
Streitkräftebasis 27.334
Zentraler Sanitätsdienst 19.848
Heer 62.872
Luftwaffe 27.550
Marine 16.514
Cyber- und Informationsraum 14.183
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 959
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.727
Bereich Personal 8.498
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
53.322 Berufssoldaten
122.071 Zeitsoldaten
8.477 Freiwillig Wehrdienstleistende
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
23.092 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; rund 12 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.428
Luftwaffe 2.424
Marine 1.701
Streitkräftebasis 2.992
Sanitätsdienst 8.123
Cyber- und Informationsraum 1.363
Ministerium und andere Bereiche 2.061
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 4.677
Unteroffizierinnen mit Portepee 7.336
Unteroffizierinnen ohne Portepee 4.729
Mannschaften 4.724
Status
Berufssoldatin 3.755
Zeitsoldatin 17.711
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.626
Die von einem Leser (vielen Dank!) immer wieder aktualisierte Tabelle mit den Zahlen zur Übersicht: 20201223_BwPers
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten:
Beschäftigt sind 81.317 Zivilistinnen und Zivilisten. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.635
Bundeswehrverwaltung, Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere, dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 56.201
Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 23.481
Von den 81.317 Zivilbeschäftigten sind 30.834 weiblich. Das entspricht rund 38 Prozent.
(Stand aller Zahlen: November 2020, keine Angabe zum Stichtag)
Die Angabe zur Personalstärke der Auslandseinsätze (weiterhin ohne die anerkannten Missionen wie die NATO-Battlegroup in Litauen), Stand 18. Dezember 2020:
Einsatz | Einsatzgebiet | Stärke | davon Frauen | davon Reservisten | davon FWDLFreiwillig Wehrdienst Leistende |
---|---|---|---|---|---|
Resolute Support | Afghanistan | 1.187 | 86 | 87 | 0 |
KFOR | Kosovo | 67 | 5 | 7 | 0 |
UNMISS | Südsudan | 12 | 1 | 0 | 0 |
UNAMID | Sudan | 0 | 0 | 0 | 0 |
UNIFIL | Libanon | 144 | 18 | 6 | 2 |
EUTM | Mali | 101 | 12 | 12 | 0 |
MINUSMA | Mali | 888 | 62 | 44 | 1 |
Atalanta | Horn von Afrika | 72 | 1 | 5 | 0 |
Sea Guardian | Mittelmeer | 432 | 49 | 7 | 24 |
EUNAVOR MED Irini | Mittelmeer | 22 | 2 | 0 | 0 |
Anti-IS-Einsatz/Fähigkeitsaufbau Irak | Syrien/Irak | 227 | 15 | 15 | 0 |
Einsatz/Mission | Einsatzgebiet | Stärke |
---|---|---|
STRATAIRMEDEVACStrategic Air Medical Evacuation | Deutschland | 51 |
MINURSO | Westsahara | 1 |
UNMHA | Jemen | 3 |
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen (die der Zivilbeschäftigten ab Mai 2019; die der Auslandseinsätze ab November 2019):
Oktober 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
September 2019
August 2019
Juli 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Archivbild November 2020: Bei der Gebirgsflugausbildung mit dem NH-90 im Allgäu werden ein Heeresbergführer und ein Rettungssanitäter mit Hilfe der Seilwinde hochgezogen – Jana Neumann/Bundeswehr)
Vielleicht könnte man zukünftig noch die Anzahl der Soldatinnen und Soldaten ausweisen, die noch ohne fremde Hilfe eine Hindernisbahn überwinden und auf 200 m einen stürmenden Schützen mit dem G36 treffen können.
Ohne Scherz: Wir wären alle mehr als überrascht, wie gering der Prozentsatz ist.
Qualität vor Quantität. Im Zweifel „Lieber Lücke als Krücke!“
Nur noch 19.000 bis zur Sollstärke in 2027.
Es gibt Foristen, die glauben „wir schaffen das“.
Auch denen ein besinnliches Weihnachstsfest.
@Lucky.Sailor sagt: 24.12.2020 um 12:53 Uhr
„Nur noch 19.000 bis zur Sollstärke in 2027.
Es gibt Foristen, die glauben „wir schaffen das“.
Auch denen ein besinnliches Weihnachstsfest.“
Sorry, aber das wurde doch hier schon mehrfach erklärt. Es sind nicht 19.000, sondern eher 10.000 (denn Sie müssen natürlich die RDL komplett und den Teil der FWD flex, der nur rechnerisch/politisch begründet ist rausrechnen.
Aber die entscheidende Frage ist doch nicht, ob wir diese 10.000 in 7 Jahren schaffen, die bisherige Anwerbe-„Kurve“ sieht ja recht gut.
Die entscheidende Frage ist doch vielmehr, wie viele davon überaltert bzw. soldatisch nur eingeschränkt geeignet ( Berufsverständnis und/oder körperlich) sind und wie viele davon wir im Wasserkopf haben.
Die Fixierung auf die 203.000 lenkt doch von den wichtigen Fragen ab.
Rein zahlenmäßig läuft es ganz gut (jetzt mal COVID-19 2021 außen vor), aber viel wichtiger ist doch: Bekommen wir die „richtigen“ und stimmt die Struktur in die diese kommen?!
Naja, diese Minischwankungen in der Personalstärke sind der Erwähnung nicht wert. Alles unter 0,5% der Gesamtzahl könnte ein Zählfehler oder eine statistische Ungenauigkeit sein. Abhaken, nächster Tagesordnungspunkt.
@koffer:
Wichtig ist ja erstmal, dass die Zahlen stimmen. Die xls-Liste will gefüllt werden.
Ob die dann auch alle passen, schauen wir hinterher. Und was nicht passt, wird passend gemacht.
So langsam kann ich ihre Zuversicht teilen. Man muss es eben nur häufig genug hören….
👍🏼
@Gast sagt: 26.12.2020 um 9:37 Uhr
Ich erkenne die Ironie durchaus, aber ich versuche dennoch ernsthaft zu antworten.
„Wichtig ist ja erstmal, dass die Zahlen stimmen. Die xls-Liste will gefüllt werden.“
Dieser Aussage stimme ich derzeit durchaus zu, und zwar solange wie man (leider) die aktuellen Rahmenbindungen nicht anpassen (möchte/kann).
Solange wir ein BS System haben, welches den strukturellen Wasserkopf nicht nur begünstigt, sondern geradezu fordert ist die Befüllung von DP auch mit nur anteilig geeigneten Kandidaten besser als diese DP gar nicht zu befüllen.
Ich würde allerdings sehr, sehr stark dafür werben, dass wir bei nahezu allen anderen Armee mit Einsatz-/Kriegserfahrung uns bessere Systematiken abschauen.
Aber mit Blick auf die Mehrheitsverhältnisse auf Bundesebene, die erfolgte Verlängerung der Lebensarbeitszeit von Zivilisten und dem was die Politik den zivilen Gewerkschaften und der Öffentlichkeit realistisch bereit ist derzeit zuzumuten, muss ich mir das leider als Wunschtraum abschreiben.
Und solange die Fakten so sind wie sie sind, hilft es nichts den drittbesten Weg zu verdammen, wenn nunmal der erst- und zweitbesten Weg nicht funktioniert.
„Ob die dann auch alle passen, schauen wir hinterher. Und was nicht passt, wird passend gemacht.“
Sicherlich nicht ganz richtig, aber in der Tat könnte (!) man mit besserer Ausbildung und stärkeren positiv/negativ Sanktionen mehr aus dem bestehenden Personalkörper herausholen.
„So langsam kann ich ihre Zuversicht teilen. Man muss es eben nur häufig genug hören….“
Was ich gerne hätte, wäre, dass ich nicht immer wieder die Fakten mit Blick auf die angeblichen und tatsächlichen Zahlen (RDL und FWD flex) wiederholen müsste :( Dieser Hinweis trifft an dieser Stelle aber nicht Sie, sondern andere.
@koffer.
Besten Dank für Ihre Antwort – aber auf welche Frage eigentlich.?
„ Ich erkenne die Ironie durchaus“: leider war da keine Ironie versteckt, sondern allenfalls bittere Realität.
Gast
@Gast sagt: 27.12.2020 um 23:19 Uhr
„Besten Dank für Ihre Antwort – aber auf welche Frage eigentlich.?“
Auf Ihren Kommentar 26.12.2020 um 9:37 Uhr.
@Lucky.Sailor
Die Trendwende Personal erscheint mir unter den gegebenen Umständen realistischer als die Trendwende Material. Ganz abgesehen davon ist es im Zweifelsfalle wurscht, ob wir 2027 nun 200.000, 203.000 oder 204.204 Soldaten haben. Zur Not lässt sich Personal leichter generieren als Material. Und dabei denke ich nicht einmal an die Wehrpflicht, sondern an Maßnahmen, die aus fiskalischer wie politischer Sicht erstaunlich billig kämen.
Bieten Sie den ersten 5.000 FWDL jeder Ziehungsrunde eine substantielle Prämie für ihre Unterschrift an, und eine noch substantiellere, wenn sie nicht in der Schnupperzeit abbrechen.
Geben Sie Rekruten (offensichtlich innerhalb des Rahmens des militärisch Vertretbaren) die Möglichkeit, die Laufzeit ihrer Verträge auf den Monat genau selbst zu bestimmen.
Ermöglichen Sie unkomplizierte und unbürokratische Dienstzeitverlängerungen.
Bieten Sie langfristige Verwendungsmöglichkeiten für niedriger Qualifizierte und Menschen, die keine Führungsverantwortung übernehmen, sondern einfach nur arbeiten wollen.
Auch vorstellbar erscheint eine Bautätigkeit des Bundes – wohlgemerkt, nicht: der Bundeswehr – zugunsten von Soldatenfamilien. Durch die Bereitstellung von Wohnraum, und sei es gegen eine Miete in vertretbarer Höhe, könnte man verhindern, dass Soldaten quer durch die Republik pendeln müssen, weil sie am neuen Standort keinen bezahlbaren Wohnraum finden.
Und, und, und. Da ist noch so viel Luft nach oben, für vergleichsweise wenig Geld und Aufwand.
@ muck
Viele der Maßnahmen die Sie vorschlagen, kennt man aus der alten Bw (vor 1990) !
Verpflichtungsprämien. Dienstzeitverlängerung bei Personal bis zur Ebene StUffz im Battalion oder Rgt.
W0hnungsfürsorge mit Bundesbedienstetenwohnungen, die mittlerweile fast alle in die Privatwirtschaft abgegeben wurden, bzw. die geförderten Wohnungsbaudarlehen für Bauunterunternehmer sind abgelaufen und die Wohnungen werden frei vermietet.