NATO-Battlegroup in Litauen: Wechsel an der Spitze, Weichen für künftige Brigade gestellt
Die multinationale Battlegroup der NATO in Litauen hat einen neuen deutschen Kommandeur – aber mit der inzwischen zwölften Rotation der internationalen Truppen in dem baltischen Land wurden zugleich die Weichen gestellt für die Verstärkung, die Deutschland angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine den Litauern versprochen hat. Neben das Bataillon der enhanced Forward Presence (eFP) der Allianz soll langfristig der Kern einer schnell verlegbaren Bundeswehrbrigade nach Litauen treten.
Am (heutigen) Mittwoch übergab in Rukla in Litauen der bisherige Kommandeur des eFP-Bataillons, Oberstleutnant Daniel Andrä vom Panzergrenadierbataillon 411, das Kommando über die rund 1.600 Männer und Frauen starke multinationale Kampfgruppe an Oberstleutnant Marco Maulbecker, Kommandeur des Panzerbataillons 203 in Augustdorf. Die Battlegroup, der Soldat*innen aus Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Belgien, Tschechien und Luxemburg angehören, ist der litauischen Iron Wolf-Brigade unter ihrem – seit einer Woche amtierenden – neuen Kommandeur Oberst Aurelijus Motiejūnas unterstellt.
Vor der Kommandoübergabe hatte Andrä, der das eFP-Bataillon seit Februar führte, in einer separaten Zeremonie die Führung des deutschen Kontigents in Litauen an Oberst André Hastenrath abgegeben, den stellvertretenden Kommandeur der Panzerbrigade 21 Lipperland. Während die NATO-Battlegroup wie bisher taktisch der litauischen Brigade unterstellt ist, soll Hastenrath das so genannte Forward Command Element (FCE) der deutschen Brigade aufstellen, die künftig als Verstärkung in Litauen vorgesehen ist. Diese Aufgabe wird langfristig die Panzergrenadierbrigade 41 Vorpommern übernehmen, von der aber jeweils nur Teile der Brigade im Baltikum präsent sein werden.
Die etwas komplizierte Struktur – Hastenrath ist zugleich Verbindungsoffizier zur Iron Wolf-Brigade und truppendienstlicher Vorgesetzter der deutschen Soldat*innen in Litauen – ist die Folge der Zusage von Bundeskanzler Olaf Scholz, die in Litauen stationierten NATO-Kräfte zu verstärken. Zwar sollte schon seit fünf Jahren die von Deutschland geführte NATO-Battlegroup als Stolperdraht signalisieren, dass ein russischer Angriff auf das baltische Land ein Angriff auf die ganze Allianz wäre. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stellte sich für das Bündnis die Frage: Muss es im Baltikum künftig more than a tripwire geben, mehr als die bisherige vorgeschobene Präsenz?
Scholz hatte im Juni mit Präsident Gitanas Nausėda eine schrittweise Aufstockung der Bundeswehrpräsenz in dem baltischen Land vereinbart. Deutschland sei bereit, eine robuste und kampfbereite Brigade zur Abschreckung und Verteidigung gegen eine russische Aggression zu führen. Dafür sollen zunächst ein Kommandoelement sowie deutsche Kampftruppen im Land stationiert werden, ergänzt um Einheiten aus anderen NATO-Staaten. Langfristig soll diese Einheit auf eine komplette Kampfbrigade aufwachsen.
In den Details fiel es dann ein wenig anders aus als offensichtlich von dem baltischen Land erhofft: Nach einem später bekannt gewordenen deutschen Vorschlag für die NATO soll dauerhaft ein Brigadestab in Litauen stationiert werden, nicht jedoch eine komplette Brigade.
Mit den jetzigen Kommandowechseln ändert sich also die Struktur der NATO-Präsenz in Litauen, die seit ihrer Einrichtung im Februar 2017 von der Bundeswehr geführt wird. Bereits die bisherige elfte Rotation unter Andrä war schon im Februar angesichts der absehbaren Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, noch vor Kriegsbeginn, kurzfristig verstärkt worden. Mit der neuen Struktur ist dauerhaft mehr NATO- und damit auch Bundeswehrpräsenz in Litauen geplant.
Fürs Archiv die Übersicht über die bisherigen Rotationen der deutschen Beteiligung undFührung der eFP-Battlegroup, die von wechselnden Bataillonen gestellt werden:
Beginn und 1. Rotation: Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach
2. Rotation: Panzergrenadierbataillon 371, die Marienberger Jäger
3. Rotation: Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen
4. Rotation: Panzerbataillon 393 aus Bad Frankenhausen
5. Rotation: Panzerbataillon 104 aus Pfreimd
6. Rotation: Panzergrenadierbataillon 391 aus Bald Salzungen
7. Rotation: Panzergrenadierbataillon 371, die Marienberger Jäger
8. Rotation: Panzerbataillon 104 aus Pfreimd
9. Rotation: Panzerlehrbataillon 93 aus Munster
10. Rotation: Panzerbataillon 414 aus Bergen
11. Rotation: Panzergrenadierbataillon 411 aus Viereck
(Foto: Kommandoübergabe des eFP-Bataillons von Daniel Andrä, r., auf Marco Maulbecker, l., in der Mitte der neue Kommandeur der litauischen Iron Wolf Brigade, Aurelijus Motiejūnas – Foto Arnas Chemerka/Litauische Streitkräfte)
Ist doch wenig. Normaleweise sollte doch ne Brigade mit um die 5000 Leuten rotieren.
Es soll doch gar keine komplette Brigade rotieren, auch in Zukunft sollen nur Teile der PzGrenBrig 41 „vorausstationiert“ sein, der „Rest“ verbleibt in Deutschland auf Abruf. Meiner Meinung nach ist das auch ein Grund dafür, die Brigade als „mittlere“ Brigade umzugliedern.
@Dante
Wenn Sie eines sicher abgreifen können, bei etwas Mühe, dann Zahlen zur Stärke der Brigaden.
Sie schwankt zwischen 4400 und 6000. Für jede Brig, national bzw unter DEU Beteiligung bi- national, findet sich dies.
Die Aussage „um die 5000 Leuten rotieren“ ist schon deutlich schwach, lässt sie doch den zwingend logischen Unterschied zwischen Jägerverbänden und Mittleren Kräften mit hohen Infanterieanteilen im Gegensatz zu mech Verbänden unberücksichtigt.
Sie könnten das besser?
@KPK
Was sollen denn die persönlichen Anfeindungen? Spielt doch gar keine Rolle ob 4.400, 5.000 oder 6.000. Die eigentliche Erkenntnis ist doch, dass ein deutscher Oberst und ein sich selbst verwaltender Brigadestab „more than a tripwire“ sind.
Die Frage ist doch ob Berlin dann auch bereit ist die Vorpommern rechtzeitig zu deployen, wenn der Vladimir „Manöver“ in Grenznähe abhält. Oder ob dann wieder gesagt wird…. „jetzt nicht eskalieren, bloß nicht an der Eskalationsspirale drehen.“ Und wie oft Vladimir dann dieses Spiel spielt bevor die Wehrbeauftragte und der President des Bundeswehrverbandes dann im Morgenmagazin die häufigen Verlegungen beklagen, die Soldaten auch Mal eine Pause bräuchten.
Wir tun ja immernoch so als ob in Moskau sich noch irgendwer um die NATO-RUSSLAND GRUNDAKTE scheren würde. Man sollte Mal lieber Reihe um dort eine komplette Brigade stationieren und die alle 60 Monate austauschen. Familien kommen dann mit und die Liegenschaften Zuhause wird in der Zeit von Reserveverbänden bespielt.
@O.Punkt
Brigaden werden von mindestens Obersten geführt. Was daran ist die Nachricht?
Die mal so hingeworfene Kopfstärke von „um die 5000 Leute“ (Leute? ) ist einigermaßen flau und gehaltlos.
@Küstengang01, welche Reserven sollen da die Kasernen füllen wenn dauerhaft eine Brigade im Ausland stationiert wird? Ich wäre ja eher dafür die Zeit zu nutzen um z.B. die Kasernen in der Zeit in aller Ruhe zu renovieren/ sanieren / umzubauen.
Ach Mist, das würde ja erfordern das die linke Hand weiß was die rechte tut um zeitgerecht entsprechende Gelder einplanen und die entsprechenden Aufträge vergeben zu können.
@all
durch Ihre Kommentare entsteht bei mir der Eindruck, dass die Panzergrendierbrigade 41 die zusätzliche Brigade in LTU langfristig stellt/führt (nach Herstellen Initialbefähigung durch PzBrig 21).
Aus Innensicht kann ich sagen, dass das Heer die Verantwortung über das Forward Command Element und die „Litauen Brigade“ regelmäßig, alle zwölf Monate wechseln wird. Dabei kann es zu Überschneidungen mit dem Auftrag Truppensteller eFP Battlegroup kommen.
@ Küstengang
Erwarten Sie bitte nicht, dass Ihr Vorschlag auf mehrjährige Stationierung viele Anhänger finden dürfte. Zumal weder Infrastruktur zum Wohnen (Housing für mitreisende Familien), Infrastruktur für die präsente Brigade einschl. notwendiger Munitionslagerkapazitat oder gar ein Vergütungsmodell existiert (Auslandsverwendungszuschlag versus Auslandsdienstbezüge, irgendwer muss ja die Familie mit allen Zusatzkosten auch unterhalten).
Es war schon ein mehrjährige Prozess die Infrastruktur für die eFP Battlegroup hinzustellen.
@ Küstengang01
Die Brigade 41 (woll künftig „mittlere Kräfte) soll die Aufagbe übernehmen, kann man so tun. Zumindest ein Teil der Brigade außer einem/dem „Rumpfstab“ sollte auch vor Ort sein, z.B. ein Bataillon mittlere Kräfte, vollständig mit Material und Personal, Personal mindestens für 36, gern auch 48 – 60 Monate fest vor Ort. Das Material für ein weiteres Bataillon würde man parallel vor Ort lagern. Das könnte dann im Aufwuchsfall durch Personal eines aktiven Bataillons (z.B. 411 , noch Panzergrenadiere) übernommen werden und deren Technik in Viereck würde das Reservebataillon 908 (ebenfalls noch Panzergrenadiere) übernehmen. Haken an der Sache, ich denke das Geld im 100 Mrd.-Vermögen reicht nicht einmal für eine Vollausstattung der aktiven Verbände.
Oder wir finden doch noch Menschen in den verantwortlichen Strukturen, die sich jetzt mall von unseren 100 %-Lösungen wegbewegen. Der Ansatz mit Patria scheint in diese Richtung ein Hinweis, aber auch noch nicht mehr. wenn es uns gelingt (z.B. als Ersatz für die M113 Mörser) Systeme von Patria für 1,5 Mio. Stückpreis statt 6 – 8 Mio. zu bekommen, die „Germanisierung“ auf ein Mindestmass zu beschränken und eine wirtschaftliche Lizenzfertigung in Deutschland zu organisieren (FFG in Flensburg kooperiert schon mit Patria) Könnten wir vielleicht doch zügig vorankommen. Wenn man dann noch für einen Teil des Fuchs-Ersatzes auf Eagle 6×6 zugreift, könnten bestimmte Dinge vielleicht schneller vorangehen.
Bei ESUT gab es gerade einen Artikel dazu, Link https://esut.de/2022/08/fachbeitraege/ruestung/35953/fuchs-nachfolge-neue-6×6-fuer-die-bundeswehr/ (hoffentlich okay)
Persönlich bin ich gespannt, was wir den im September an 25 Mio. Vorlagen für die Ausschüsse sehen werden. Hoffentlich auch Heeresthemen neben dem 2. Los Puma und nicht nur Schiffe, Boote, Hubschrauber und Flugzeuge (auch sicher wichtig, aber die Basis bildet für mich bei LV/BV das Heer und das wurde viel zu lange vernachlässigt.
Zustimmung @Küstengang01! Wenn es dumm läuft, sind wir in nicht allzu ferner Zeit an dem Punkt, an dem die USA sagen „Hallo Europa, wir kümmern uns im Schwerpunkt um CN und drumherum. Mit RU und Afrika müsst ihr alleine klar kommen!“ Und dann stehen wir da: Kurze Hose, Holzgewehr…
Das ganze ist doch sowieso eine hinfällige Diskussion. Es gibt in Litauen keine Unterkünfte für so viele Soldaten, die Flächen für die Fahrzeuge reichen auch nicht und Übungsmöglichkeiten gibt es schon für die EFP BG viel zu wenige. Das EFK hat einer Vorgängerrotation nach einer Beschwerde, dass die Kräfte nicht üben können, weil multinationale Übungen durch das EFK meist nicht genehmigt werden und für nationale Kräfte keine Übungsräume frei sind mitgeteilt, dass eine in Übunghaltung nicht notwendig sei, der Auftrag ist durch bloße Anwesenheit schon erfüllt. So motiviert man Soldaten. Und wenn ich mir anschaue, wie Fahrzeuge in der 12. Rotation immer noch unter freiem Himmel im Dreck stehen, die Unterkünfte eine abenteuerliche Elektrik haben und stark renovierungsbedürftig sind, während bei unseren Verbündeten die Fahrzeuge in beheizten Hallen stehen und der Block voll auf westlichen Standard renoviert ist wird das auch in zehn Jahren nichts mit der Infrastruktur für dauerhaft stationierte Kräfte in Brigadestärke. Wenn man die dort haben möchte müssen die Rahmenbedingungen stimmen, so wie für unsere Verbündeten in Westdeutschland zu kalter Krieg Zeiten. So wie man es jetzt macht vergrault man sich die Soldaten und Nachwuchs generiert man so auch nicht, eher im Gegenteil.
Ein anderer Ansatz wäre einen doppelten Fahrzeugpool mit Ausrüstung aufzubauen und dauerhaft in Litauen zu stationieren, so dass die Soldaten bei Alarmierung nur noch rangeführt werden müssen und die Brigade sofort einsatzbereit ist. Das sehe ich aber aktuell auch noch nicht, in Litauen wartet man auch gerne mal mehrere Monate, bis man eine kaputte Hose tauschen kann, weil genau gar nichts da ist. Seit 11 Rotationen erklären Politiker und Generale bei ihren Besuchen, dass sich das alles bald ändern wird, aber es ist aktuell eher der 12. Versuch der ersten Rotation. Geändert hat sich nichts und es wird sich auch in Zukunft nichts ändern, weil der politische Wille fehlt und es Geld kostet.
@KPK:
Den Artikel von TW nicht gelesen? Es geht hier einfach nicht um Strukturen oder ob ein B3 oder B6 irgendwas führt. Die Kernaussage lautet: Unsere Allierten haben eine Brigade erwartet („more than a tripwire“) und bekommen einen Stab und einen Oberst („more than a tripwire“).
Wenn ich mir zum Geburtstag einen Porsche wünsche, und man mir sagt, ich bekommen Einen, und dann packe ich das Paket aus und es ist ein Wartburg drin, wäre ich „not so amused“.
@Dante sagt: 10.08.2022 um 18:04 Uhr
„Ist doch wenig. Normaleweise sollte doch ne Brigade mit um die 5000 Leuten rotieren.“
Aber Sie haben den Text des Hausherrn schon gelesen und auch verstanden?
das Thema wurde hier im Blog auch schon ausführlich diskutiert. Ich habe mir mal erlaubt, für Sie den entscheidenden Passus aus dem obigen Text zu kopieren:
„Während die NATO-Battlegroup wie bisher taktisch der litauischen Brigade unterstellt ist, soll Hastenrath das so genannte Forward Command Element (FCE) der deutschen Brigade aufstellen, die künftig als Verstärkung in Litauen vorgesehen ist. Diese Aufgabe wird langfristig die Panzergrenadierbrigade 41 Vorpommern übernehmen, von der aber jeweils nur Teile der Brigade im Baltikum präsent sein werden.“
Das litauische Heer verfügt nach meiner Kenntnis über:
– eine Brigade mittlere Kräfte (Iron Wolf Mech. Infantry Brig. mit 4 mech. Inf.Btl., derzeit 2 Btl. mit Boxer-Vilkas und 2 mit M113, sowie 1 Art.-Btl. mit PzH2000, – keine Kampfpanzer);
– eine leichte Brigade mit 3 mot. Inf.-Btl. und 1 Art.Btl., – auch hier keine Kampfpanzer.
Ist angesichts dessen die PzGrenBrig 41 die Unterstützung, die Litauen z. B. zur Verteidigung des Suwalski-Gap braucht? Zwar ist diese Brig. geographisch buchstäblich „naheliegend“, aber sie verfügt als einzige dt. PzGrenBrig. über kein eigenes PzBtl.!
Gleichermaßen frage ich mich natürlich auch, ob die im Rahmen der Neuorganisation geplante Brigade mittlere Kräfte 41 die passende Unterstützung sein würde?
Oder sind nicht eher schwere Kräfte, insbesondere Kampfpanzer, nötig. Den bisherigen Rotationen waren doch auch in den meisten Fällen zumindest einige Kampfpanzer beigefügt!
Mal ne „blöde Frage“ und zum Teil auch O.T:
Ist eigentlich irgendwo das materielle Aufwuchsprinzip, wie wir es noch in den 90ern hatten, noch oder wieder angdacht?
Also der Btl. Kdr. führt matereille 2 Btl. und übernimmt im V-Fall das gekaderte Btl. (damit er es in Friedenszeiten nicht kannibalisiert) und sein S3 führt im V-Fall dann das „Ursprungs“-Btl?
Würde sich ja ggf. hier anbieten:
Die 41er bewirtschaften „beide“ Brigaden materiell und halten dafür einen Mat-Zg. dauerhaft vor Ort und die eFP rotiert quasi nur personell rein und raus.
@DD Nach Medienberichten von Ende Dezember 2021 tun wir für die Kasernenanlage in Litauen erstmal das, was wir so meisterlich beherrschen, wir planen (für einen einstelligen Millionenbetrag, ich finde gerade keinen Link ohne Paywall). Ich dachte immer, für Kasernen „auf der grünen Wiese“ gibt es Standartprojekte in Modulbauweise (zumindest für die Unterkünfte)
@ 332F
das litauische Heer wird zeitnah aufgerüstet (Nexter Haubitzen; https://esut.de/2022/06/meldungen/34836/litauen-will-franzoesische-haubitzen-beschaffen/ und weitere Boxer für zwei Bataillone; https://esut.de/2022/04/meldungen/33590/mehr-als-100-weitere-boxer-fuer-litauen/)
Für die schnelle Abschreckung soll die zusätzliche Brigade ja gerade aus mittleren, schnell eigenverlegbaren, also radbeweglichen, Kräften bestehen.
@332F Litauen besteht zu über der Hälfte aus Wald und Sumpfgebieten. Der Grundwasserspiegel liegt meist bei 50cm und die meisten Freiflächen sind für schwere Kettenfahrzeuge nicht oder nur eingeschränkt befahrbar, so dass diese auf die Wege angewiesen sind. Im Rest des Baltikums sieht es da nicht großartig anders aus. Deshalb hat Litauen keine Kampfpanzer.
Kampfpanzer sind nur als politisches Signal in Litauen. Das Gelände ist extrem Panzerungünstig, selbst für die SPz der Grenadiere ist das Gelände extrem schwierig. Sinnvoll sind in Litauen motorisierte Infanterieverbände, die abgesessen in den Wäldern kämpfen und durch ihre Fahrzeuge im Kampf unterstützt werden.
Zweckmäßig wäre es die geplante Jägerkompanie für die Slowakei in Litauen zu stationieren und die Panzer- oder Panzergrenadierkompanie für Litauen in der Slowakei.
@ DD:
„Kampfpanzer sind nur als politisches Signal in Litauen.“
Dass die Bundeswehr aus ihrem gewiß nicht überbordenden KPz-Bestand militärisch sinnlos KPz. in Litauen stationiert – nur als politisches Signal – fände ich schon befremdlich. Würden nicht militärisch sinnvolle Stationierungen auch als politisches Signal ausreichen?
Und gibt es nicht doch – begrenzte – Bereiche, die für einen Angriff mit Panzerverbänden geeignet wären und wo man gegenhalten können muss?
@332F
Neben dem politischen Signal gibt es noch einen zweiten Grund für Panzertruppen: insbesondere die derzeit verantwortliche 1.PzDiv hat deutlich mehr Pz/ PzGrenBtl als JgBtl (7:3)