Wechsel an der Spitze der NATO-Battlegroup in Litauen (zunächst nur national)

In angespannten Zeiten hat die deutsche Führung der NATO-Battlegroup in Litauen gewechselt: In einer nationalen Zeremonie übergab der bisherige Kommandeur Oberstleutnant Hagen Ruppelt vom Panzerbataillon 414 das Kommando über den deutschen Kern des NATO-Verbandes an Oberstleutnant Daniel Andrä vom Panzergrenadierbataillon 411. Die Zeremonie zum fünfjährigen Bestehen des Bündnis-Engagements in Litauen und die formale Übergabe des Kommandos über den multinationalen Verband ist für den (morgigen) Mittwoch vorgesehen.

Als Reaktion auf das russische Vorgehen in der Ost-Ukraine und die Annexion der Krim hatte die NATO 2016 die Einrichtung von vier verstärkten Bataillonen an der Nordostflanke der Allianz, die enhanced Forward Presence (eFP) beschlossen. In den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen sollen die rotierend von anderen Staaten der Allianz beschickten Battlegroups den östlichen Bündnismitgliedern den Rückhalt der anderen NATO-Staaten signalisieren – und faktisch als Stolperdraht ein vor allem von den Balten befürchtetes russisches Übergreifen auf diese Länder verhindern.

Die Battlegroup in Litauen wird seit ihrer Einrichtung im Februar 2017 von der Bundeswehr geführt. Derzeit sind in Rukla in Litauen rund 560 deutsche Soldatinnen und Soldaten in diesem Einsatz. Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Tschechien stellen rotierend zeitweise – manche auch dauerhaft – Soldaten für dieses Bataillon. Am (gestrigen) Montag hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht angekündigt, dass die Battlegroup möglichst schnell mit rund 350 deutschen Soldatinnen und Soldaten verstärkt werden soll.

Die Übergabe von Ruppelt an Andrä am (heutigen) Dienstag markierte den Wechsel von der 10. auf die 11. deutsche Rotation in dieser Mission. Da das Kommando über den multinationalen Verband erst am Mittwoch wechselt, wurde die Übergabe nicht wie sonst üblich durch den Kommandeur der litauischen Iron Wolf-Brigade vorgenommen, sondern national vom Kommandeur der 1. Panzerdivision der Bundeswehr, Brigadegeneral Heico Hübner.

Zur Übersicht die bisherigen Rotationen der Bundeswehr in der enhanced Forward Presence:

Beginn und 1. Rotation: Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach

2. Rotation: Panzergrenadierbataillon 371, die Marienberger Jäger

3. Rotation: Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen

4. Rotation: Panzerbataillon 393 aus Bad Frankenhausen

5. Rotation: Panzerbataillon 104 aus Pfreimd

6. Rotation: Panzergrenadierbataillon 391 aus Bald Salzungen

7. Rotation: Panzergrenadierbataillon 371, die Marienberger Jäger

8. Rotation: Panzerbataillon 104 aus Pfreimd

9. Rotation: Panzerlehrbataillon 93 aus Munster

10. Rotation: Panzerbataillon 414 aus Bergen

(Foto oben: Aufmarsch zur Kommandoübergabe in Rukla; Foto unten: Ruppelt, l., und Andrä,Š r., mit HŸübner, Mitte – PAO eFP NATO Battlegroup LTU)