Vorgezogene Verstärkung: Bundeswehr schickt zusätzliche Truppen nach Litauen (Neufassung, mehr Einzelheiten)
Angesichts der Spannungen zwischen Russland und der NATO und des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine verstärkt Deutschland wie andere Bündnispartner seine Präsenz an der NATO-Ostflanke. Die von der Bundeswehr geführte Battlegroup in Litauen soll um bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten aufgestockt werden. Dafür wird die für Mai geplante routinemäßige Verstärkung auf Februar vorgezogen.
Die Aufstockung kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am (heutigen) Montag bei einem Besuch beim Heer in Munster als Signal der Geschlossenheit im Bündnis an:
In einem ergänzenden Schreiben an die Obleute der Fraktionen in den Bundestagsausschüssen für Auswärtiges und Verteidigung erläuterten AA-Staatssekretär Andreas Michaelis und die Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Siemtje Möller, es handele sich um eine moderate Verstärkung mit Augenmaß zur Rückversicherung unserer Verbündeten und soll Deeskalation ermöglichen. Die Verstärkung stehe auch im Einklang mit der NATO-Russland-Grundakte, in der sich das Bündnis verpflichtet hat, nicht dauerhaft substanzielle Kampftruppen in den ehemaligen Mitgliedsländern des Warschauer Vertrags zu stationieren.
Die Bundeswehr führt bereits seit Februar 2017 das Bataillon der so genannten enhanced Forward Presence (eFP, verstärkte vorgeschobenen Präsenz) in dem baltischen Land. Die NATO hatte diese Battlegroups als eine Reaktion auf die russische Annexion der Krim zur Unterstützung der östlichen Mitgliedsländer Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen eingerichtet.
Derzeit sind in diesem Battaillon in Rukla in Litauen rund 560 deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Tschechien stellen rotierend zeitweise – manche auch dauerhaft – Soldaten für dieses Bataillon. Am Mittwoch dieser Woche findet die Rotation auf das elfte deutsche Kontingent statt, den Kern der Battlegroup stellt damit das Panzergrenadierbataillon 411 aus Viereck in Mecklenburg-Vorpommern unter Führung von Oberstleutnant Daniel Andrä.
Zudem hält die Bundeswehr für dieses Bataillon so genannte Verstärkungskräfte bereit, meist aus anderen Truppengattungen wie z.B. der Artillerie. Regelmäßig werden sie für Übungen nach Litauen verlegt. Im vergangenen Jahr war die Battlegroup sowohl im Mai als auch November mit knapp 400 deutschen Soldatinnen und Soldaten auf jeweils knapp 950 aufgestockt werden.
Jetzt sollen rund 350 Soldatinnen und Soldaten nicht erst bislang geplant im Mai, sondern möglichst bald nach Litauen verlegt werden, dafür wird die Verlegebereitschaft, die so genannte Notice to Move (NTM), auf fünf Tage herabgesetzt. Sie kommen vor allem aus der Aufklärungs-, Artillerie- und ABC-Abwehrtruppe. Details wie z.B. die geplante Zahl von Haubitzen für diese Verlegung nannte das Verteidigungsministerium zunächst nicht. Auch blieb offen, wie lange diese zusätzlichen Truppen in den NATO-Einsatz gehen.
Litauen hatte in den vergangenen Wochen wiederholt um eine Aufstockung der NATO-Präsenz im Land gebeten. Nach Einschätzung des Vorsitzenden des Militärausschusses der Allianz, des niederländischen Admirals Rob Bauer, gibt es allerdings bislang keine konkreten Anzeichen für eine Bedrohung der Mitgliedsländer der Allianz im Baltikums, wie der Baltic News Service berichtet:
NATO has not seen any signs that Russia might be planning to attack the Baltic states, according to Admiral Rob Bauer, chairman of the NATO Military Committee. …
“Up until now, we don’t see an intent, we don’t expect an attack on NATO soil by Russia – either directly or via Belarus.”
The NATO representative’s view was echoed by Lithuania’s Chief of Defence Valdemaras Rupšys. “[Russia’s military buildup] is changing the security situation, and also accordingly the readiness of NATO and our national military capabilities, but there’s no direct threat tactically or operationally at this stage,” the army chief said.
Andere NATO-Länder hatten in den vergangenen Tagen bereits eine Aufstockung ihrer Truppen im Osten Europas angekündigt und zum Teil auch bereits umgesetzt. Die USA verlegten rund 1.700 Soldatinnen und Soldaten aus Fort Bragg nach Polen sowie ein Kommando-Element nach Wiesbaden; ein Stryker-Bataillon aus Bayern soll nach Rumänien verlegt werden. Großbritannien kündigte eine Verdoppelung seiner Truppen an der NATO-Ostflanke an, unter anderem die Entsendung von 350 Soldaten nach Polen – allerdings offensichtlich bilateral und nicht im Rahmen der NATO . Frankreich prüft die Einrichtung einer NATO-Battlegroup, analog zum Baltikum, in Rumänien. Mehrere weitere Nationen wollen z.B. Kriegsschiffe ins Schwarze Meer verlegen.
(Archivbild Januar 2022: Verlegung von Bundeswehr-Gerät für die 11. Rotation nach Litauen – Pascal Warner/Bundeswehr)
Und einsam und allein fährt der Kat I MAN durch die Pampa. Schönes Bild.👍Passt zum Thema.
@Dante
Und: er fährt 👍
Dann doch 350 Soldatinnen und Soldaten, hoffentlich übernimmt sich die BW nicht.
Die andere Nachricht ist damit in den Hintergrund geraten. Unmut in der Bundeswehr über die Ministerin.
Was wohl mehr wiegt?
Jetzt müssen die Verstärkungskraefte der Battlegroup wahrscheinlich auch 6 Monate in Litauen dienen. Nur Frage ich mich,Bob es nicht sinnvoller gewesen wäre, wie die USA Fallschirmjäger zu verlegen oder das Panzerbataillon der schnellen Eingreiftruppe, die dieses Jahr schon Bereitschaft haben? Die 30 Leos würden mehr abschrecken.
Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Tschechien stellen mit uns gemeinsam Kräfte in Litauen.
Litauen hatte in den vergangenen Wochen wiederholt um eine Aufstockung der NATO-Präsenz im Land gebeten, s.o.
Im Sinne gemeinsamer Operationsplanung muss unterstellt werden, alle machen ihre Hausaufgaben und prüfen/stellen zusätzliche „Verstärkungskräfte“ bereit.
Erfüllt sein kann der Auftrag im Verständnis einer NATO-Absicht zur Rückversicherung der Litauer/Balten, wenn die Verdoppelung der Gesamtstärke gelänge.
Aber Dante, das ist doch nicht die Pampa. Dort wird sogar vor Bodenwellen gewarnt.
Ich freue mich über das Statement von Admiral Rob Bauer.
Nun. Es wird sehr ernst.
Es bleibt zu hoffen, dass die Diplomatie das Ruder noch herumzureißen versteht.
Viele hier im Blog wissen, was die notice to move Anpassung bedeuten kann.
Denn wenngleich Admiral Rob Bauer das wohl korrekt wiedergibt, ist auch der „zivile Teil“ der hybriden Kriegsführung Russlands im Baltikum unangenehm.
Bzgl der Ukraine bin ich mir ferner nicht sicher, ob die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik gut genug kommuniziert, dass Wirtschaftssanktionen nicht das Ende der Spirale sind bzw nicht zwangsläufig sein müssen.
Wir haben 2022, 77 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs und machen uns berechtigt Gedanken über Krieg mit Russland. Bitter.
Mal ’ne Frage: Gibt es eigentlich irgendeine irgendwie geartete Initiative der Bundesregierung, im Angesicht der sich verschlechternden Lage in Europa erkannte, Defizite bei der Bundeswehr schnell zu schließen? Was ist mit Luftabwehr. Es gibt Ausrüstung of the shelf (Skyranger auf Boxer, IRIS-T Boden-Luft), die man schnell beschaffen und ausbilden könnte. Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass deutsche Behörden etwas aus ihrem Trott ausbrechen.?
@StMarc
„Was ist mit Luftabwehr“?
Nichts.
Strategische Ebene: Luftverteidigung / integrierte ~, z.B. mit NLD
Operative Ebene: Flugabwehr
Taktische Ebene: qualifizierte Fliegerabwehr und Fliegerabwehr aller Tr.
Luftabwehr, existiert nicht.
@StMarc
„Gibt es eigentlich irgendeine irgendwie geartete Initiative der Bundesregierung, im Angesicht der sich verschlechternden Lage in Europa erkannte, Defizite bei der Bundeswehr schnell zu schließen?“
Frau Lambrecht kann ja dem Haushaltsausschuß oder dem Parlament eine Wunschliste vorlegen, so wie es der ukrainische Botschafter der Bundesrepublik ggü. getan hat.
@Sachlicher
„Viele hier im Blog wissen, was die notice to move Anpassung bedeuten kann.“
Deutschland macht mobil?
StMarc sagt:
07.02.2022 um 21:45 Uhr
„Mal ’ne Frage: Gibt es eigentlich irgendeine irgendwie geartete Initiative der Bundesregierung, im Angesicht der sich verschlechternden Lage in Europa erkannte, Defizite bei der Bundeswehr schnell zu schließen?“
Ja, sparen, Personalstärke reduzieren und allgemeine Altersgrenze heraufsetzen:(https://augengeradeaus.net/2022/02/finanz-warnbrief-ans-verteidigungsministerium-realistische-planung-bei-langfristigen-ausgaben-soldaten-altersgrenze-steht-zur-disposition/)
Wir bekommen dann die erste mechanisierte Rollator-Brigade der Welt.
Hätten wir überhaupt 30 einsatzbereite Leos – und ausreichend Gefechtsmunition?
@closius, oder provozieren. Je nach Sichtweise. Wobei es schon Sinn machen dürfte mit den jetzt geplanten Kräften zu verstärken. Die Leos kann man ja im Bedarfsfall immer noch hinterherschicken. Und auch mit den Fallschirmjägern, ja die wären ggf kurzfristig verfügbar. Nur was hätte man dann noch an Kräften hier die kurzfristig verfügbar wären?
@Sachlicher:
alia iacta est ! Ein politisches Alphatier hat der NATO klare Forderungen gestellt und sich mit China Rückendeckung geholt. Gleichzeitig wird neben der direkten Konfrontationslinie die rechte Flanke zunehmend geschützt. Die linke ist durch die Schwarzmeerflotte und der derzeit laufenden maritimen Großübung auch zumindest nicht unbewacht. Gesichtsverlust für die NATO oder Putin (eher unwahrscheinlich), alternativ wird die Ukraine russisches Staatsgebiet. Wir bewegen uns zurück zum „kalten Krieg“.
@StMarc:
Wenn ich hier die Berichterstattung, Stichwort Brief Finanzstaatssekretär, sowie unseren Beamtenapparat in Verbindung mit den Lieferzeiten der Industrie berücksichtige wird auf absehbare Zeit nichts passieren. Es besteht kein politischer Wille, die Industrie hat ihre Kapazitäten folgerichtig reduziert und die Juristen im Bereich Beschaffung tun das restliche um die Einsatzfähigkeit einer Armee möglichst zu reduzieren.
Meine These ist: Die medialen Augen der Welt sind auf Olympia gerichtet. In dieser Phase werden die miliärischen Kräfte bereitgestellt. Nach Olympia werden die ukrainsichen Kräfte frontal gebunden während parallel von Belarus aus der Stoß in den Rücken erfolgt. Die Streitkräfte von Belarus werden die Flanke sichern.
Spätestens in der zweiten Märzwoche wird die Ukraine vollständig besetzt sein und Deutschlands Beitrag zur Internationalen Sicherheit wird der verbale Ausdruck der politischen Unzufriedenheit sein.
Dies impliziert nicht, dass DEU militärische Aggressionen hervorrufen soll aber defence and deterrence bedarf zumindest einer Möglichkeit zur militärischen Handlungsfähigkeit.
@Closius und @Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
Seit dem Regierungswechsel frage ich mich bei Ihren Kommentaren, was sich in der militärischen Welt so grundlegend verändert hat, das sich Ihre Kommentare so gedreht haben.
@Closius verlangt als Verstärkung Fallschirmjäger oder Kampfpanzer. Ja, was denn nun? Irgendetwas, was einfach nur gut aussieht und viel Krach macht? Da werden sich schon genug Leute den Kopf zerbrochen haben, wie diese Verstärkungskräfte aussehen sollten. Und @KPK verlangt einfach nur die Verdoppelung der Kräfte, weil das, was man jetzt beschlossen hat, kann nicht gut sein.
Sie beide gehören doch zu den Verfechtern in jeder Diskussion zum Baltikum, die immer von einem Stolperdraht gesprochen haben und mit mangelnder Tiefe des Raumes im Baltikum und dem Suwalki-Gap argumentiert haben. Das zählt jetzt anscheinend alles nicht mehr.
Das, was Sie beide verlangen, wäre alles nur „Show of Force“ ohne jeden taktischen Hintergrund und genauso sinnfrei, wie die Reaktion einiger Staaten, Kampfflugzeuge an die NATO-Grenzen zu verlegen, die im ersten Angriff gleich weg wären. Und man sollte auch bedenken, das dieses verstärkte Bataillon wahrscheinlich mind. 5% der einsatzfähigen Kräfte des deutschen Heeres darstellt, abgeleitet aus dem verfügbaren Großgerät. Warum also sollte ich noch mehr von dem, was ich sowieso nur unzureichend habe in diese Mausefalle Baltikum stecken?
@ StMarc:07.02.2022 um 21:45 Uhr
Jetzt muß die BW zeigen, ob sie das kann, wozu sie aufgestellt ist. Da stellt man dann fest, die Einsatzbereitschaft lässt zu wünschen übrig, das gibt selbst das Verteidigungsministerium und der GI zu zu. Jetzt rufen alle nach mehr Geld, gern auch ad hoc.
Wie wäre es mit mehr Verantwortungsgefühl für Einsatzbereitschaft und eine größere Bereitschaft zum wirtschaftlichem Handeln der Angehörigen des BMVg und der Bundeswehr selbst?
Um u.a. Forderungen nach höheren deutschen Rüstungsausgaben zu überprüfen, erteilte die Verteidigungsministerin den Auftrag, im BMVGg und der BW eine gründliche Bestandsaufnahme durchzuführen. Dann mal los, kann sicher auch beschleunigt werden.
Übrigens, für die radikale und konzeptionslose Auflösung der Heeresflugabwehrtruppe des Heeres war wer verantwortlich? Die Politik? Also warum braucht man nun „….Luftabwehr. Es gibt Ausrüstung of the shelf (Skyranger auf Boxer, IRIS-T Boden-Luft), die man schnell beschaffen und ausbilden könnte. “
Hat die Ministerin gestern beim Heer qualitativ hochwertige Luftabwehr gesehen? Wenn nein, warum nicht? Hätte sie doch gleich mal fragen können. Die Offiziere, dies damals alles zerschlugen, eventl waren noch einige bei der mini ALÜ dabei?
Vorsicht also mit dem Trott der Behörden, wer selbst im Glashaus sitzt…
@ StMarc……….Seit wann kann für die Bw Ausrüstung schnell beschaftt und Soldaten auch möglichst schnell daran aausgebildet werden? Sowas habe ich noch nie erlebt. Dazu muss doch erstmal der Bedarf ermittelt werden ( wahrscheinlich über Jahre hinweg ) dann die Ausschreibung,.und dann….ja dann wenn das Gerät/Ausrüstung da ist…….wird getestet und erprobt.und bis es in die Truppe kommt,.sind die ersten Soldaten schon nahe dem DZE,.die es eigentlich gebraucht hätten,…….
Sachlicher sagt:
07.02.2022 um 21:38 Uhr
….
“ Viele hier im Blog wissen, was die notice to move Anpassung bedeuten kann. “
Raune, raune. Andre nicht. Was bedeutet die denn ? – Danke.
@StMarc:
Ja, das FM hat diese Initiative doch bereits umrissen::
https://augengeradeaus.net/2022/02/finanz-warnbrief-ans-verteidigungsministerium-realistische-planung-bei-langfristigen-ausgaben-soldaten-altersgrenze-steht-zur-disposition/
:-)))
Symbolpolitik. Richtig aber zu wenig!
Sicherheitspolitisch sind nun wiederholt die Entwicklungen eingetreten, die in früheren Überlegungen als schlimmster Fall angenommen worden waren. Die derzeitige Situation erfordert, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungsbereitschaft an der Ostflanke der NATO verstärken. Heer nur bedingt einsatzbereit, Probleme in Wasser und Luft.
Auch die militärische Führung versagt zunehmend. Von den Generalen zeigt kaum einer Rückgrat und wagt es, der politischen Führung zu widersprechen. In den Gründungsjahren der Bundeswehr ist die Generalität viel selbstbewusster aufgetreten und habe sich nicht weggeduckt, wenn die Politik Entscheidungen zum Schaden der Sicherheit Deutschlands getroffen habe.
Ist die Bundeswehr angesichts dieser Mängel überhaupt in der Lage, ihre Nato-Verpflichtungen zu erfüllen? Verlieren die Partner das Vertrauen in Deutschland? Ist DEU verteidigungsbereit?
Der allgemeine Mangel an Realismus in der deutschen Sicherheitspolitik ist gerade in bestürzender Art und Weise sichtbar. Das „Erkennen des Feindes“ ist die wichtigste Aufgabe der Politik. In der DEU Regierung droht jedoch die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen Feind und Freund verloren zu gehen.
Für die Bundeswehr bedeutet dies, dass endlich Personalumfang, Führungs- und Infrastruktur, Material und Ausbildung angepasst werden müssen. Wissen wir seit 2014, reden viel und machen wenig. Seit fast 10Jahren!
Um Abschreckungs- und Verteidigungsbereitschaft zielgerichtet zu erreichen, stellt sich die Frage: Wie könnten Konflikte KONKRET aussehen und welche Schlüsse sind daraus zu ziehen? Dabei agiert die BW immer noch in einem Spannungsfeld verschiedener Aufgaben, die sie gleichrangig erfüllen soll.
Wie wäre es nun mit Schwerpunktbildung?
Die Zukunft wird zeigen, ob der Zustand der Bundeswehr den aktuellen Erfordernissen angepasst werden kann und ob die neue Ministerin Antworten auf die Probleme findet. Sie steht vor schwierigen Aufgaben.
@all
Auch wenn es für manche schwer verständlich ist: Es hat schon seinen Grund, dass ich versuche, die Debatte beim jeweiligen Thema zu halten, damit nicht in Stammtischmanier dann alles, was jeder dazu sagen möchte, auch noch mal berücksichtigt wird. Es wäre hilfreich, wenn jeder Kommentator (hier kein Grund zum Gendern, sind in der Regel Männer) das vielleicht kurz überlegen würde, ehe er den Knopf zum Absenden drückt.
Vor allem aber: Niemand hat die Absicht, Luft abzuwehren. Es. gibt. keine. Luftabwehr. Sehr wohl aber Flugabwehr und Luftverteidigung. Danke.
@SUN TZU
„… während parallel von Belarus aus der Stoß in den Rücken erfolgt.“
Ich denke nicht, daß Lukaschenko es gutheißt, wenn sein Land in einen Krieg hineingezogen wird. RUS müßte dann auch eine Garantieerklärung für BLR abgeben.
Zudem: es bietet sich dann eigentlich nur Kiew als Angriffsziel an, was allerdings auch in Schlagdistanz liegt.
Zu den 5000 gespendeten Helmen, dürfen gerne noch alle verfügbaren Lochkoppeln, alte Nässeschutz Anzüge und sonstiger alter Kram geliefert werden. Dann kann in Innland mal das neue Zeug ausgegeben werden.
Es sind ja schon m Ernstfall nicht mal für alle eine PSA vorhanden!
Deshalb lieber Finger weg von dem viel zu heißen Eisen
[Es war nirgendwo davon die Rede, dass Helme für Litauen gespendet werden. Haben Sie sich im Thread vertan? T.W.]
@nur so
„Seit wann kann für die Bw Ausrüstung schnell beschaftt und Soldaten auch möglichst schnell daran aausgebildet werden?“
Das geht schon, nennt sich „einsatzbedingter Sofortbedarf“, hätte natürlich mit dieser Bezeichnung ein gewisses Gschmäckle 😎
Zudem lassen sich darüber wohl keine großen Beträge mobilisieren.
Modernisierte“ Luftabwehr,“ also nein (?), weil T.W. sagt „ Vor allem aber: Niemand hat die Absicht, Luft abzuwehren. Es. gibt. keine. Luftabwehr. Sehr wohl aber Flugabwehr und Luftverteidigung. Danke.“
Begriffe ändern sich, entwickeln sich. Doch wenn es der Sache nicht dient, können Sie und wir alle auf belehrend wirkende Beiträge verzichten. Luftabwehr ist gebräuchlich, auch wenn es dem aktuellen Teminologielexion nicht entspricht. Hier geht es Ihnen doch um die Sache, oder?
Es ist Ihr Blog, natürlich. Doch Anspruch und Wirklichkeit sollten Sie auch für sich selbst zulassen.
Betrifft dann auch Gendern, weil hier ja „in der Regel Männer“. AHA! ?
Haben Sie an anderer Stelle nicht zurecht angesprochen, dass sich ein bestimmtes Klientel über Gendern hochnäsig, gar abfällig äußert?
Sie möchten kein Stammtischniveau, gut so. Das unterscheidet sie auffallend von anderen.
Verfallen Sie bitte nicht selbst in eine Art von Hinweis/Belehrung, der Ihrem hohen Anspruch nicht entspricht. Ironie war dies offenbar nicht.
[Die einen pissen mich an, weil ich gendere, die anderen, weil ich seit langem immer wieder darauf hinweise, dass „Luftabwehr“ nicht der passende Begriff ist. Um Inhalte scheint’s keiner/m zu gehen. T.W.]
Was machen eigentlich die EU-Battlegroups gerade?
@Sun Tzu
@Thomas Melber
Ich denke Sun Tzu spricht da schon viel Wahrheit aus, wie der Angriff vonstatten gehen könnte (sofern er den kommt, wovon ich noch nicht ausgehe)
Beachtet man zunächst einmal die Dislozierung der BTG so ist zwar ein rein frontaler ost-west Angriff auf KIEV möglich und hat auch Aussicht auf Erfolg, wenn ich objektbezogen (auf KIEV) denke, die Mglk von BELARUS in die tiefe Flanke bzw den Rücken zu stoßen ermöglicht mir aber dasselbe und hat den charmanten Vorteil, dass ich die gesamte ukrainische Westgrenze absehbar NLT x×48h genommen habe und damit auf alle Fälle schonmal internationale Verstärkung hemme oder ganz unterbinde, RUS Flugabwehr sei dank.
Die ‚Krim-BTG‘ zusammen mit den 2-3 BTG in Transnistrien nehmen ODESSA und die anderen möglichen SPOD (Sea Port of Debarcation – Entladehäfen) und die gesamte UKRAINE ist im Sack. Der Rest ist ein Rechenspiel: Als ob die internationale Gemeinschaft a) schnell genug handlungsfähig zu sein um noch Kräfte oder Material vor dem dicht werden der APODs und SPODs Verstärkungen ran zu führen ist unwahrscheinlich und b) sobald der Sack zu ist, wird man RUS gewähren lassen um keinen ‚all out war‘ ausbrechen zu lassen.
Zum Baltikum:
Hier sieht der Drops etwas anders, aber nur leicht besser aus.
Mit Blick auf die ans Baltikum grenzender Friedensgarnisonen der RUS Armee bleibt mir persönlich erstmal die Spucke weg. Operationen der verbundenen Waffen haben die Russen jedenfalls verinnerlicht. Hier wird aber die reine Drohkulisse reichen um unsere Kräfte zu binden und uns zu hemmen. Alle Kräfte die wir jetzt ins Baltikum schicken, sind passiver Flankenschutz für einen möglichen Angriff auf die UKR, weil sie dafür nicht mehr zur Verfügung stehen. Abgesehen davon: Angriff aufs Baltikum lässt NATO und EU aktiv werden, das kann sich auch ein PUTIN, innen, außen und wirtschaftsolitisch nicht leisten könne. Die UKR ist aber streng genommen ‚blockfrei‘, zumindest vertraglich und damit aus RUS Sicht legitime Beute.
Ob wir dann 30 LEO (merkwürdige Zahl, ich rechne mal um in zwei Kp + BtlFüGrp) einen Unterschied machen?
FschJg: Ja, meine (eingeschränkt) sprungfähigen Kameraden und ich können das gerne machen…aber mit welchem Nährwert solange nicht ein geschlossener politischer Wille dahintersteckt. Es wäre eine Option um Korridore in die UKR offenzuhalten (dann vllt zusammen mit den KPz :D ), aber letztendlich sind wir bordeauxroten auch sehr gehemmt im Friedensbetrieb, auch KABUL hat gezeigt, dass bei uns der Heldenklau grassiert wenn es drauf ankommt und wir froh sind, wenn wir auf dem Papier verlegefähige Kompanien stellen können.
@Pio-Fitz: Ich glaube nicht, dass Sie Ihre Vorwürfe, ich hätte meine Meinung so geändert oder sei der Stolperdrahtfan so belegen können. Ich denke ich bin hier als Hardliner oder Falke bekannt in AG, der immer für mehr Truppen oder deren Einsatz ist. Ich wüsste nicht, daß ich meine Meinung je geändert hätte, nur will ich Herrn Wiegold nicht zu oft provozieren.
Ich habe immer die These vertreten, daß das Baltikum zumindest teilweise zu verteidigen ist, anhand des Beispiels der Kurland-Armee, die alle russischen Großoffensiven abwehren konnte. Das Baltikum wäre also zu verteidigen, aber die Nato wird niemals soviele Truppen schicken, wie dazu nötig wären. Da ist der Stolperdraht besser als nichts. Nur unter massiven Druck der USA, von Polen und des Baltikums die 350 Soldaten vorzuziehen, die man für die Einsatzfähigkeit der Battlegroup sowieso braucht und vermutlich nur aus Sparsamkeitsgründen nicht dauerhaft dort stationiert sind, ist nur eine kleine Beruhigungspille für das Baltikum.
Eine Verlegung von 30 Leo II nach Litauen hätten einen höheren Abschreckungseffekt, sind aber viel zu wenig, um einen russischen Angriff auf die Ukraine zu verhindern, wenn Putin wirklich angreifen will. Meine Fallschirmjägeridee ist dagegen viel eher eine Show-Idee, von der ganzen Weltpresse würde ich ein Fallschirmjägerregiment einfliegen lassen, am besten sogar per Sprung absetzen lassen, wenn denn genug A 400 M flugfähig sind und die BW überhaupt genug Fallschirme und Helme hat. Beides würde schöne Bilder für die ganze Welt geben und niemand würde Deutschland mehr als nur russlandfreundlich ansehen, was die Ukraine im Stich lässt.
Abschreckung ist auch immer ein bisschen Show. Leider habe ich den Verdacht, daß der Kanzler und die SPD die Abschreckung ganz vergessen haben, die die sozialliberale Koalition neben der Ostpolitik auch gegenüber dem Warschauer Vertrag und der UdSSR praktiziert hat! Der Marder, der Leopard II, die Tornados, die Phantoms, Alpha-Jet, Fregatten F 122, die Milan, der Gebhard, die Roland-Flugabwehrsysteme…….alle diese Waffensysteme sind während der Kanzlerschaft von Willy Brandt und Helmut Schmid bestellt, gekauft oder entwickelt worden. Die BW wurde damit erheblich modernisiert und kampfwertgesteigert.
Die Möglichkeiten der BW sind eingeschränkt, aber das bisschen was die BW an Abschreckung aufbieten könnte, sollte mobilisiert und nach Osten verschoben werden, um die Kriegsgefahr durch Abschreckung zu reduzieren.
Zur ziemlich dringenden Frage der Flugabwehr (!) : was ist eigentlich aus den Protectoren von Kongsberg geworden?
Hat da jemand einen neunen Stand?
( diese Dringlichkeit höre bei allen mir bekannten Dienstgraden – unverständlich, dass da nicht mehr geht!?)
Durchschnittliche Temperatur Kharkiv
https://de.climate-data.org/europa/ukraine/oblast-charkiw/charkiw-6389/#climate-graph
Ab dem 17ten hat es +5 grad am Tag und +1 grad in der Macht. Wir haben statistisch gesehen also ein eher wärmeres Jahr.
[So, noch ein letztes Mal zum Mitschreiben: Oben steht „Litauen“. Es geht um die Verstärkung des NATO-Bataillons in Litauen. Und damit zusammenhängende Entwicklungen in Litauen. Ja, diese Verstärkung hängt mit den Entwicklungen in der Ukraine zusammen, aber warum man die Temperaturen der ukrainischen Stadt Kharkiv und andere Geschehnisse in der Ukraine in einem Thread zu Litauen ausbreitet, entzieht sich meinem Verständnis. T.W.]
@Closius Sehe die Truppen im Baltikum doch eher dafür die Motivation an der Heimatfront zu stärken. Wenn die komplett aufgerieben sind, dürften die betroffenen Länder in denen die Särge ankommen, dazu bereit sein massiv zu mobilisieren und zu kämpfen.
Wenn etwas Deeskalation ermöglicht, dann die Rasputitza (das Tauwetter). Rückversicherung, ok.
@Pio-Fritz
Was Sie wollen, mir ist das nicht klar.
– „was sich in der militärischen Welt so grundlegend verändert hat“, zeigt der Blick nach BLR und an die RUS – UKR Grenze, sowas nennt sich „grundlegende Änderung der Lage“, die eine neue BdL erfordert.
– „Show of Force“ findet im Baltikum nicht statt, dazu reichte Bisheriges. „Ohne jeden taktischen Hintergrund“ – stimmt, aber nur, da hier die strategische, also militärpolitische Ebene betroffen ist.
Eine Vstk der Tr in LTU enthält kein Zeichen an einen RUS Truppenführer, vielmehr stellt sie ein klares Signal an den (Selbst)Herrscher aller Reußen im Kreml und die Litauer dar: die Entschlossenheit des Bündnisses.
[Die Debatte zur „Luftabwehr“ habe ich mal, Ihrer Anregung folgend, rausgenommen. T.W.]
Hallo zusammen,
meine Frage ist untergegangen, aber es interessiert mich wirklich:
Hätten wir überhaupt genug einsatzbereite Leo II um ein PzBtl vollständig auszurüsten und zu verlegen?
@ Closius sagt am 08.02.2022 um 14:48 Uhr
„Meine Fallschirmjägeridee ist dagegen viel eher eine Show-Idee, von der ganzen Weltpresse würde ich ein Fallschirmjägerregiment…“
Die Bundeswehr ist nicht im Ansatz in der Lage ein Fallschirmjägerregiment einfliegen zu lassen. Weder Sprungeinsatz, noch Kampflandung. Kaltstart – Fehlanzeige.
Diese Fähigkeit hat sich die BW selbst gründlichst zerschlagen, ich denke, das wissen Sie als Fallschirmjäger.
Ich beende diesen OT mit dem Hinweis, dass das Thema DEU Luftbeweglichkeit unverändert ein einziges Chaos ist (vom Hubschrauber bis zum Fallschirmsprung) und nicht zur Abschreckung dient. Wenn noch zulässig, durch @T.W., schnell noch: schauen Sie (Closius) nach NLD, was die in kurzer Zeit bewegt haben.
Die OP in AFG zur Evakuierung war das Maximalste der DEU Fähigkeit, wir wissen auch, dass DEU allein gar nichts könnte und kann.
Wäre was für die Bestandsaufnahme. OT ENDE.
Präsenz an der NATO-Ostflanke, so wie sie ist, erfüllt ihren Zweck, primär ist es ein politisches Signal.
@Christian Diwisch: Derzeit werden die 104 Leopard 2 KPz,die man noch bei der Industrie hatte, in Ihrer Ausstattung auf A 7V hoch gerüstet.
Das PzBtl 393 in Bad Frankenhausen hatte im letzten Jahr 36 Leo 2 A7 V erhalten, und bekommt die restlichen 8 Anfang 2022 (oder hat Sie schon?).
Dafür geben die Ihre Leo 2 A6 / A6 M weiter.
Es müssten also genügend da sein,um die nach Litauen (nicht Charkow) zu verlegen.
@Petra (med02) T. Wiegold
Ich denke, es sollte auch interessierten Laien möglich sein, an diesem Forum teilzunehmen, wenn sie nicht alle aktuellen militärischen Fachtermini drauf haben. Vor allem aber würde ich mir einen respektvolleren Ton wünschen.
[Oh, ich bisweilen auch. T.W.]
Immer mal ruhig. Gestern erst hat eine RC-135 ihre Runde über Polen und der Ukraine gedreht, samt Abstecher zur Krim, dieweil andere Assets über den Baltenstaaten, der Ostsee und dem Mittelmeer vor der syrischen Küste aktiv waren. Heute wurde auch wieder viel geflogen. Gehen wir mal davon aus, daß man in der NATO-Führung zumindest eine gewisse Vorstellung hat, was auf der anderen Seite der Grenze so los ist. Auch wenn das nicht zunbedingt heißt, daß man uns die Wahrheit erzählt.
Derweil etwas weiter weg von der Ukraine: Spotter haben Bilder von einer Mig-31K geschossen, die gestern in Kaliningrad gelanded ist. Das ist die Variante, die den Kinschal-Flugkörper tragen kann. Wissenschon, diese Hyperschallrakete mit Mach 10 und geschätzt 1.000 km Reichweite. Wobei man als Luftwaffe mit einer Mig-31 natürlich auch noch andere nützliche Dinge machen kann. IIRC bekommt Polen seine Patriot-Systeme erst dieses Jahr geliefert. Egal ob zur Flug-, Luft- oder Raketenabwehr ;-)
[Zur Ergänzung ein Link zu Kinschal/Kinzhal:
https://www.forbes.com/sites/sebastienroblin/2022/02/08/russia-deploys-hypersonic-missile-to-baltic-in-range-of-nato-capitols/
T.W.]
@StMarc
Gibt das Vorhaben NNbS mit IRIS-SL
Da fehlt gerade aber auch das Geld…
@Mwk
Ist beauftragt, das ist aber halt nicht das gleiche als fertig und geliefert. Ist ja nicht nur eine Waffenstation, sondern ein gesamtes Missionsmodul mit Radar, Munition, Bedienstande, Software, etc.
@ Memoria
Selbst wenn das Geld für solche Systeme da wäre (!):
Wer soll es sinn- und verantwortungsvoll zum Einsatz bringen? Es hatte schon seinen Grund, dass es für solche Waffensysteme eine eigene Truppengattung gab, denn da geht es um wesentlich mehr als um „Feuerbereitschaft zur Fliegerabwehr, Feuerverbot“. mit G36, Maschinengewehr, MK 20 mm und Co.
@Hans Dampf:
Es handelt sich um ein System in Verantwortung der Luftwaffe. Genau aus den genannten Gründen.
Ich hatte gestern schon mal die Frage gestellt (und ich bezog mich dabei ausdrücklich auf die folgenden in diesem Thread unbeanstandet veröffentlichten Kommentare von Sun Tzu – und auch Madmax223), wie man auf den Gedanken kommt, die Russen würden durch die Pripjetsümpfe einen Großangriff mit Panzertruppen planen.
Aber diese Frage scheint hier offensichtlich nicht erwünscht zu sein, denn der Kommentar wurde zensiert.
[Sie haben sich soeben selbst aus dem Spiel genommen. Ich habe mehrfach darauf verwiesen, dass dieser Thread um Litauen rpt Litauen rpt Litauen und die Truppenverstärkung dort geht. Jetzt in Kindergarten-Manier darauf zu verweisen „die anderen durften aber auch!“, den Hinweis zu ignorieren und dann auch noch frech zu behaupten „der Kommentar wurde zensiert“, zeigt hohes Trollpotenzial. So, Ihr Kommentar steht jetzt hier, damit reicht es. T.W.]
@Closius, was soll bitte an 30 Leos im Baltikum abschreckend sein? Zum einen dürfte es für Russland kein Problem sein auf seinem Territorium eine „Übung“ mit dem mehrfachen an Panzern abzuhalten. Zum anderen hat die NATO ja schon erklärt bei einem russischen Angriff auf die Ukraine nicht aktiv zu Gunsten der Ukraine einzugreifen. Die würden also brav im Baltkum bleiben und dort weiter üben. Strahlen also 0,00 Gefahr für Russland aus.
@Cybee, welche Särge sollen da in der Heimat ankommen? Ja die eFP-Kräfte dürften im Zweifelsfall aufgerieben werden, nur dürfte es anschließend kaum noch Gelegenheiten geben die Särge in die jeweiligen Heimatländer zu fliegen bzw die Kapazitäten der wenigen Flüge wird man vermutlich dringender für anderes brauchen.
Über die Rückführung wird man nach Ende der Kämpfe in Ruhe sprechen. Oder es lassen und neue Soldatenfriedhöfe im Baltikum anlegen.
Um die deutsche Verstärkung hat sich der Nebel etwas gelichtet.
Vom Artillerielehrbataillon 325, PzLehrBrig 9 Munster, gehen am 14. Februar sechs Panzerhaubitzen 2000 in Munster mit Schwerlasttransportern (SLT) Richtung Litauen in Marsch. Eine weitere Batterie der PzHaub umfasst zwar „nur“ 6 Rohre, die taktischen Möglichkeiten des Kdr der Battlegroup werden aber erhöht.
Zu den Aufklärungs-, ABC-Abwehr-, Feldjäger- und Sanitätskräften, die in der 350-köpfigen Verstärkung enthalten sind, ist zusätzlich nichts erwähnt.
https://www.presseportal.de/pm/127975/5144630
Uff, das ist schon heftig.
„Zurzeit befindet sich ein einsatzklarer Marineseeaufklärer auf dem Fliegerhorst Nordholz, der durch eine 11-köpfige Crew geflogen wird”, sagte ein Sprecher der Deutschen Marine gegenüber dem Behörden Spiegel.
Dieser eine einsatzklare Seefernaufklärer befindet sich aktuell allerdings nicht mehr in Deutschland, sondern auf dem Stützpunkt Helsinki in Finnland, um von dort aus Aufklärungsflüge in der mittleren und östlichen Ostsee durchzuführen“.
Mit Hinweis auf die Beschaffung der P-8A Poseodon ab 12/23 „verfügt die Bundeswehr erst ab 2025 wieder über genügend einsatzfähige Seefernaufklärer“.
So wünschenswert die mögliche Entspannung an der Ostflanke zwischen dem FIN Meerbusen und dem Asowschen Meer auch ist, die anstehende Entscheidung zum EP 14 zieht hoffentlich Vorteile aus dem RUS Aufmarsch seit 08/21.
https://www.behoerden-spiegel.de/2022/02/15/der-letzte-fliegende-seefernaufklaerer-ist-in-finnland/
Zum FIN Neutralitätsbegriff keine Anmerkung an dieser Stelle.
[Der Klarstand der P-3C ist zwar inzwischen ziemlich bedrückend, allerdings ist 1 Maschine einsatzklar, wenn auch der aktuelle Stand, nicht der dauerhafte. Das macht es nicht viel besser, aber sollte dabei auch berücksichtigt werden. T.W.]