Schlagwort: Horn von Afrika

Und es geht doch: Piraten an Oman übergeben

In der Vergangenheit war die Festnahme somalischer Piraten selbst bei einer lückenlosen Beweiskette immer wieder ein vergebliches Unterfangen: Nach der Festsetzung durch Marinesoldaten, egal ob unter EU- oder unter NATO-Kommando, wurden die Seeräuber in den meisten Fällen wieder in Somalia an Land gesetzt – es fand sich keine Nation, die zu einer Strafverfolgung bereit gewesen wäre. Deshalb ist die Ausnahme des vergangenen Wochenendes so bemerkenswert: Die niederländische Fregatte Evertsen, Flaggschiff der NATO-Antipirateriemission Operation Ocean Shield, hatte eine omanische Dhau, die

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Piraten schlagen dicht vor der Küste des Iran zu

Mal ehrlich: Als Pirat würde ich mich fragen, ob es sonderlich clever ist, ausgerechnet einen chinesischen Frachter ausgerechnet dicht vor der Küste des Iran zu entführen. Wie heute das chinesische Handelsschiff Xianghuamen. Größere Karte anzeigen Der Ort der Kaperung nach den von der NATO veröffentlichten Koordinaten Nachtrag: Inzwischen gibt es Meldungen, das gekaperte Schiff sei bereits wieder von der iranischen Marine befreit worden. Bei dem Frachter handelt es sich offensichtlich um die frühere Thor Navigator. Das Schiff wurde 1987 in

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Propaganda mit Piraten

Gestern hatte ich schon darauf hingewiesen, dass die offiziellen, von Nachrichtenagenturen aus Teheran verbreiteten Meldungen zur Pirateriebekämpfung durch die iranische Marine zumindest Fragen aufwerfen. Das gilt noch ein bisschen mehr für das ebenfalls gestern veröffentlichte Video des iranischen Senders Press TV dazu: Iran, sagt der Marinekommandeur, habe derzeit 19 Schiffe mit jeweils (!) 500 bis 600 Seeleuten und Soldaten an Bord im Anti-Piraterie-Einsatz im Indischen Ozean. Hey, das ist ja mehr als EU und NATO zusammen aufbieten können! Vielleicht sind

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Iranische Marine schießt von Piraten entführten Containerfrachter frei

Die Nachricht ist schon deswegen bemerkenswert, weil man von diesem Beteiligten an der Anti-Piraterie-Front im Indischen Ozean recht wenig Details erfährt: Ein Patrouillenboot der iranischen Marine soll einen von somalischen Piraten entführten iranischen Frachter frei geschossen haben. Nach Berichten iranischer Nachrichtenagenturen dauerten die Feuergefechte zur Befreiung des Containerfrachters Armis 48 Stunden. 13 Piraten seien festgenommen worden und sollen in Iran vor Gericht gestellt werden. Nun werfen die Berichte der iranischen Nachrichtenagenturen FARS und IRNA (ich muss mich mangels Sprachkenntnissen auf

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Bundesrat dringt weiter auf hoheitliche Schutzteams gegen Piraten

Auf Antrag der Küstenländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat der Bundesrat heute die Bundesregierung aufgefordert, nicht nur das Gesetzgebungsverfahren für die Zulassung privater bewaffneter Sicherheitsdienste gegen Piraten zu beschleunigen. Weiterhin verlangen die Länder, dass Soldaten oder Polizisten für den Schutz einzelner deutscher Schiffe bereit gestellt werden sollen: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, zeitnah die für das Zertifizierungsverfahren erforderlichen Gesetzesänderungen zu initiieren und umzusetzen. Zudem hält der Bundesrat in besonderen Gefährdungslagen eine individuelle Begleitung von deutschflaggigen Schiffen durch hoheitliche Sicherheitskräfte (Vessel Protection

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Multikulti gegen Piraten: Thai-Admiral auf britischem Schiff kommandiert Anti-Piraterie-Verband

Nicht so ganz zu Unrecht wurde hier in den Kommentaren angemerkt, dass beim Thema Piraterie überwiegend die EU-Mission Atalanta im Mittelpunkt steht… Deshalb mal ein Blick über linke Grenze, rechte Grenze hinaus. Es klingt wie eine Multikulti-Story: Ein thailändischer Konteradmiral übernimmt an Bord eines US-Kriegsschiffes das Kommando über die Combined Task Force 151 und führt von Bord eines britischen Schiffes. Sein dänischer Vorgänger hatte sich zuvor mit seinem türkischen Kollegen getroffen, der den Verband der NATO-Antipirateriemission Ocean Shield führt, und

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Neues Atalanta-Mandat: Gegen das Geschäftsmodell der Piraten

Der oberste militärische Chef der EU-Antipirateriemission Atalanta, der britische Konteradmiral Duncan Potts, hat heute die Mitglieder des Verteidigungsausschusses über die vorgesehene Ausweitung des Atalanta-Mandats informiert. Keine ganz leichte Aufgabe: Gerade in Deutschland regt sich Widerstand gegen die vorgesehene Möglichkeit der europäischen Seestreitkräfte, auch an Land aktiv zu werden. An dem Briefing durfte ich, natürlich und leider, nicht teilnehmen. Ich höre aber von mehreren Teilnehmern, dass Potts vor allem dafür warb, mit neuen Möglichkeiten dass Geschäftsmodell der Piraten erfolgreicher als bisher

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Ausweitung der Atalanta-Mission: Neues Mandat verschoben

Die von den EU-Außen- und Verteidigungsministern beschlossene Ausweitung der Antipirateriemission Atalanta auf Einsätze an der somalischen Küste wird von Deutschland nicht so schnell wie geplant umgesetzt: Das dafür nötige neue Mandat steht nicht auf der Tagesordnung der Sitzung des Bundeskabinetts am (morgigen) Mittwoch. Das bestätigte das Bundespresseamt. Ursprünglich war die Kabinettsberatung für den 28. März geplant gewesen, um möglichst bald eine erste Lesung des neuen Mandats im Bundestag zu ermöglichen und dann nach der Osterpause einen Parlamentsbeschluss zu bekommen. Doch

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Ausweitung der Atalanta-Mission: Der Blick aus der Region

Eine interessante Ergänzung zu der von der EU beschlossenen Ausweitung ihrer Anti-Pirateriemission Atalanta auf die somalische Küste: Infos und Meinungen in einem Al Jazeera-Beitrag (jetzt doch mal in einen eigenen Thread verschoben): Nachtrag: Erstmals ist den somalischen Piraten wieder ein Erfolg gelungen. Nach vorliegenden Meldungen wurde der iranische Frachter Eglantine mit 23 Seeleuten an Bord in den Gewässern der Malediven entführt. Die Meldung der NATO: At 0330 UTC 26 MAR 12 a merchant vessel was reported Hijacked by pirates in

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