Ausweitung der Atalanta-Mission: Neues Mandat verschoben

Die von den EU-Außen- und Verteidigungsministern beschlossene Ausweitung der Antipirateriemission Atalanta auf Einsätze an der somalischen Küste wird von Deutschland nicht so schnell wie geplant umgesetzt: Das dafür nötige neue Mandat steht nicht auf der Tagesordnung der Sitzung des Bundeskabinetts am (morgigen) Mittwoch. Das bestätigte das Bundespresseamt.

Ursprünglich war die Kabinettsberatung für den 28. März geplant gewesen, um möglichst bald eine erste Lesung des neuen Mandats im Bundestag zu ermöglichen und dann nach der Osterpause einen Parlamentsbeschluss zu bekommen. Doch die Ausweitung scheint ungeachtet der deutschen Regierungszustimmungen im EU-Rat in den Bundestagsfraktionen umstritten. Die SPD hatte bereits öffentlich die Ausweitung des Handlungsbereichs der Atalanta-Seestreitkräfte auf Küste und Binnengewässer Somalias abgelehnt, in anderen Fraktionen scheint es ebenfalls zumindest Bedenken zu geben.

Das ist natürlich die Herausforderung – und Chance – für den Atalanta-Kommandeur, den britischen Konteradmiral Duncan Potts: Der muss den deutschen Abgeordneten am morgigen Mittwochnachmittag im Verteidigungsausschuss erklären, worin aus militärischer Sicht der Sinn dieser Ausweitung besteht.