Multikulti gegen Piraten: Thai-Admiral auf britischem Schiff kommandiert Anti-Piraterie-Verband
Nicht so ganz zu Unrecht wurde hier in den Kommentaren angemerkt, dass beim Thema Piraterie überwiegend die EU-Mission Atalanta im Mittelpunkt steht… Deshalb mal ein Blick über linke Grenze, rechte Grenze hinaus.
Es klingt wie eine Multikulti-Story: Ein thailändischer Konteradmiral übernimmt an Bord eines US-Kriegsschiffes das Kommando über die Combined Task Force 151 und führt von Bord eines britischen Schiffes. Sein dänischer Vorgänger hatte sich zuvor mit seinem türkischen Kollegen getroffen, der den Verband der NATO-Antipirateriemission Ocean Shield führt, und mit dem spanischen Atalanta Force Commander. Und natürlich mit den Russen, die in der Region ebenfalls gegen Piraterie aktiv sind (warum werden eigentlich nicht die Chinesen und die Inder erwähnt?)
Muscat, Oman (March 29, 2012) Change of command ceremony of Combined Task Force (CTF) 151: Rear Admiral Tanin Likitawong, Royal Thai Navy, relieved Commodore Aage Buur Jensen, Royal Danish Navy, as Commander Combined Task Force (CTF) 151. Established in January 2009, CTF 151 was set up in order to deter, disrupt and suppress piracy, protecting maritime vessels, of any nationality, international trade, and securing freedom of navigation for benefit of all. (U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 3rd Class John Callahan via CMF)
Ganz am Rande interessant: Die Combined Maritime Forces zeigen auf ihrer Webseite auch immer noch die deutsche Flagge, obwohl die Beteiligung der Deutschen Marine im Rahmen von Operation Enduring Freedom bereits im Sommer 2010 endete.*
(*Abweichend von der jetzt hier üblichen Praxis verlinke ich einen Artikel auf der Webseite eines deutschen Printmediums, da es sich um eine von mir verfasste Geschichte handelt.)
Am HoA verdienen sich so einige Nationen ihre Seebeine – ganz im Sinne der amerikanischen „1,000 ship Navy“ aus der Marinestrategie von 2007, also dem dezentralen, kooperativen Verbund von Seestreitkräften mit verstärkter Interoperabilität, gegenseitigem Vertrauen und vertiefter Freundschaft. Und im Übrigen: Wo sonst sind alle P5 des UN-Sicherheitsrates so Hand in Hand engagiert? Das lohnt sich, weiter im Blick zu behalten.