Schlagwort: Bundeswehrreform

Miese Stimmung in der Truppe

Gleich zwei heute veröffentlichte Umfragen unter Bundeswehrangehörigen belegen: um die Stimmung in der Truppe steht es angesichts der Bundeswehrreform, der Neuausrichtung, nicht zum Besten. Nach einer Umfrage des Bundeswehrverbandes sehen fast 90 Prozent der befragten militärischen Führer vom Kompaniefeldwebel bis zum General dringenden Nachsteuerungsbedarf: Vor allem die zunehmende Belastung der Soldatinnen und Soldaten wird beklagt. Auch nach einer eigenen Umfrage der Bundeswehr durch ihr Sozialwissenschaftliches Institut wird die Reform von vielen Bundeswehrangehörigen negativ gesehen. Hier zum Reinhören der O-Ton die

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Stimmung bei der Bundeswehr-Reform: Kampf um die Interpretationshoheit

Von der Umfrage des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV) zur Stimmung bei der Bundeswehr-Reform, der Neuausrichtung, sind bisher nur wenige – vernichtende – Aussagen öffentlich bekannt: 88 Prozent der in der Umfrage erfassten militärischen Führer sind der Meinung, dass die Reform nachgebessert werden muss; drei Viertel nehmen an, dass die Bundesregierung nicht hinter dieser Reform steht. Die Details der DBwV-Umfrage wird es erst heute am frühen Nachmittag geben; bereits jetzt geht allerdings das Verteidigungsministerium darauf ein und hat heute die (hier in

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Erstmals weniger als 200 Generale

In den gut 20 Jahren seit deutscher Einheit und Ende des Kalten Krieges ist die Bundeswehr zwar von rund einer halben Million Soldaten (und zeitweise mit NVA-Eingliederung noch mehr) auf mittlerweile rund 200.000 und künftig 175.000+ Männer und Frauen geschrumpft. Die Zahl der Generale und Admirale blieb allerdings trotz aller Reduzierungen über der 200er-Marke – bis jetzt: Das neue Personalstrukturmodell 185 (benannt nach der künftigen Maximalgröße von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten und mindestens 5.000, bis zu theoretisch möglichen 15.000 freiwilligen

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Was fehlt bei der Bundeswehrreform: Möblierungsgerät, Buchedekor

Bisweilen ist es doch erstaunlich, woran es bei der Reform der Bundeswehr mangelt. Ich hatte immer vermutet, an Stellen. Oder Ausrüstung. Alles falsch. Aus einem Schreiben des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZ) Köln von vergangener Woche: Mit o.a. Verfügung vom 24.05.2012 hat die Wehrbereichsverwaltung West mitgeteilt, dass der durch die Umstrukturierung der Bundeswehr große Bedarf an Möblierungsgerät in Buche Dekor nicht gedeckt werden kann. Im gesamten Wehrbereich sind Anforderungen von ca. 2.000 Büroausstattungen erstellt worden. Hiervon entfallen auf den Bereich des BwDLZ Köln

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Das verzögerte Reformbegleitgesetz, und: Pfingsten-low-ops

Manchmal stößt man mit der Recherche an Grenzen: Ganz offensichtlich geht der Entwurf des BundeswehrReformbegleitgesetzes wieder an den federführenden Verteidigungsausschuss zurück, zur erneuten Beratung. Nachdem der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, das gestern Abend mitgeteilt hatte, habe ich mich natürlich bemüht, die Gründe herauszufinden – komme allerdings bislang nicht so recht weiter. Es gibt verschiedene Erklärmöglichkeiten und -versuche, die alle was für sich haben und sich nicht gegenseitig ausschließen. So sollen Voten des (mitberatenden) Rechtsausschusses nicht berücksichtigt worden sein.

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Zehntausende BMVg-Beschäftigte „leisten keinen aktiven Dienst mehr“

Das wird jetzt hoffentlich nicht als Beamten-Bashing missverstanden – und die Überschrift erklärt sich auch gleich: In der vergangenen Woche hat das Verteidigungsministerium dem Grünen-Abgeordneten Tobias Lindner den angeforderten Bericht zur Verkleinerung des zivilen Personalkörpers der Bundeswehr vorgelegt. Der Parlamentarier ist Mitglied im Haushaltsausschuss und wollte aus seiner Haushälter-Sicht wissen, wie hoch die Zahl der Zivilbediensteten im Bereich des Verteidigungsministeriums derzeit über der von Minister Thomas de Maizière angepeilten Zahl von 55.000 Dienstposten liegt. Ich zitiere mal aus der Antwort:

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Personalabrechnung ins BMI – ein Grundgesetz-Problem?

Das ist jetzt was für die Hardcore-Fans von Verwaltungsrecht und Grundgesetz-Artikel 87b: Die Pläne im Verteidigungsministerium, vor allem vorangetrieben von Staatssekretär Stéphane Beemelmans, die Personalabrechnung aus dem BMVg in das Bundesinnenministerium auzulagern, stoßen schon länger auf Widerstand. Bislang vor allem aus der Beamtenschaft, jetzt aber auch von der SPD. Deren Verteidigungsexperte Rainer Arnold sieht darin einen Verschiebebahnhof für Zivilpersonal des Verteidigungsministeriums, mit dem Ziel, die Reduzierung des BMVg-Apparats zu kaschieren sagen wir mal vorzutäuschen, die Stellen aber anderswo zu erhalten.

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Der Landarzt trägt bald Uniform

Ups, da bin ich mit der Überschrift wieder übers Ziel hinausgeschossen. Aber etwas was Wahres ist schon dran, wie ich heute in einem Pressegespräch mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ingo Patschke, lernen konnte: Wie bisher schon – und nach der Bundeswehrreform noch mehr – muss die Sanität den Spagat zwischen Einsatz- und Inlandsversorgung meistern – und die Präsenz von Truppenärzten auch da hinbekommen, wo es personell sehr eng wird. Denn ein Minimum von drei Ärzten und zwei Zahnärzten,

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