Kategorie: Freunde&Verbündete

Vorerst kein Partnering mehr mit den Afghanen

Der Mord an zwei US-Offizieren im afghanischen Innenministerium am vergangenen Freitag wirkt sich auf die Arbeit von ISAF über die Hauptstadt hinaus aus: Nicht nur die Offiziere mit Berater- und Verbindungsfunktion und die zivilen Berater wurden aus den Ministerien und Institutionen in Kabul abgezogen – auch das Partnering der Bundeswehr mit der afghanischen Armee ist bis auf weiteres ausgesetzt. Die Kräfte bewegen sich aus den Compounds nicht hinaus, sagte der Sprecher des Berliner Verteidigungsministeriums, Stefan Paris, am (heutigen) Montag in

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Anschlag auf Camp in Imam Sahib – ISAF-Verwundete, Deutsche vermutlich nicht betroffen (Update: 10 verwundete US-Soldaten)

Auf einen Außenposten der ISAF-Truppen in Imam Sahib bei Kundus gab es heute einen Anschlag: Nach Angaben der BBC wurde ein NATO-Soldat getötet. Das ist noch nicht bestätigt, klar scheint aber, dass es schwer verwundete amerikanische Soldaten gegeben hat. Es soll sich um einen Angriff mit einer Handgranate während einer Protestdemonstration gehandelt haben. Die Details sind noch sehr spärlich; nach Angaben der Bundeswehr allerdings handelt es sich um einen Außenposten, in dem keine deutschen Soldaten stationiert sind. Nach Angaben des

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Weitere Proteste gegen Koran-Verbrennung: UN in Kundus unter Belagerung

Die – teils gewalttätigen – Proteste gegen die Verbrennung von Koran-Exemplaren durch US-Soldaten in Afghanistan halten weiter an: Am Samstag zeichnete sich vor allem in Kundus im Norden des Landes eine weitere Eskalation ab. Der Gebäudekomplex der Vereinten Nationen in Kundus wurde nach verschiedenen Berichten belagert, es soll bisher mindestens zwei drei Tote gegeben haben. Das UN-Personal soll sich aber in einen Sicherheitsraum zurückgezogen haben. In der ostafghanischen Provinz Laghman wurde der Gouverneurspalast gestürmt; von dort gibt es Meldungen über

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Elf Tote und schlechte Aussichten

Auch wenn die Proteste gegen die Verbrennung von Koran-Exemplaren durch US-Soldaten in Afghanistan am heutigen Freitag, dem islamischen Feiertag, nicht so gewalttätig ausfielen wie befürchtet: elf Tote gab es landesweit auf jeden Fall, nach den bisherigen Zählungen. Und es gibt zunehmend trübe Aussichten. Auch der deutsche Afghanistan-Experte Thomas Ruttig äußerte sich heute (erneut) skeptisch – nach seinen gestrigen Aussagen im Deutschlandfunk heute in der Süddeutschen Zeitung. Dabei kritisiert er auch die – beschleunigte – Räumung des Bundeswehr-Stützpunkts Talokan, der offiziell

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Gespannte Ruhe in Afghanistan

Nach den gewalttätigen Demonstrationen der vergangenen Tage in Afghanistan, ausgelöst durch die Verbrennung von Koran-Exemplaren auf der US-Basis Bagram im Osten des Landes, herrscht derzeit in der Hauptstadt Kabul wie im ganzen Land gespannte Ruhe: Unklar ist, ob der zumindest vordergründig religiös motivierte Konflikt durch die heutigen Freitagsgebete weiter angeheizt wird. Je nach Entwicklung schreibe ich diesen Thread fort und empfehle zunächst zum Lesen ein Bericht der Agentur Reuters über das Gespräch mit dem afghanischen Arbeiter, der die Verbrennung der

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Und es geht weiter: Tote bei Protesten gegen Koran-Verbrennung

Gestern habe ich schon versucht, es deutlich zu machen: Die gewalttätigen Proteste gegen die Verbrennung von Exemplaren des Koran auf einer Müllhalde vor dem ISAF/US-Stützpunkt Bagram in Afghanistan haben ihre Auswirkungen auf ISAF – der religiöse Hintergrund und die Frage, ob hier geschickt ein Anlass genutzt wird, ist dabei erst mal zweitrangig. Heute hielten die Proteste an, mindestens vier, vermutlich mehr Menschen kamen dabei ums Leben. Gestern hatten sich bereits ISAF-Kommandeur John Allen und US-Verteidigungsminister Leon Panetta dafür entschuldigt; heute

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Koran in die Müllverbrennung? So verliert man den Info-Krieg

Nein, es geht nicht um den Islam. Nicht in erster Linie jedenfalls. Der Zwischenfall auf der ISAF – faktisch: US – Basis Bagram in Afghanistan könnte in die Lehrbücher: als Beispiel, wie man (wenn auch vermutlich unbeabsichtigt) die Bevölkerung eines Landes gegen sich aufbringt. Deshalb gehen aus meiner Sicht auch die Diskussionen über den intoleranten Islam und die Vergleiche von Religiosität in islamischen Ländern mit anderen Gesellschaften in diesem Fall an der Sache vorbei. Bislang scheinen die Fakten so auszusehen:

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Koran auf dem Müll: When will they ever learn?

Der Krieg, oder auch: der Einsatz in Afghanistan dauert nun mehr als zehn Jahre, und selten fehlen die Hinweise, dass er a) länger dauert als Erster und Zweiter Weltkrieg zusammen und b) dass es kein Krieg gegen den Islam ist. Ok. Nur, warum, ist dann bei manchen ISAF-Soldaten noch immer nicht ein Mindestmaß an interkultureller Kompetenz angekommen? Heute morgen hat sich der ISAF-Kommandeur, der amerikanische General John R. Allen, in einer offensichtlich sehr schnell aufgenommenen Videobotschaft beim afghanischen Volk entschuldigt:

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