Monat: September 2011

Blockierte Grenzübergänge im Norden des Kosovo

Im Norden des Kosovo stehen, wie eigentlich schon erwartet, die Zeichen wieder auf Auseinandersetzung. Nach Angaben des Belgrader Senders B92 riegelte die internationale Schutztruppe KFOR am Donnerstag den Grenzübergang Jarinje zwischen Nord-Kosovo und Serbien ab. Auf einem Foto der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug sind deutsche Soldaten zu sehen, die an der Grenze Stacheldraht verlegen. Der zweite der beiden umstrittenen Grenzübergänge, an denen es Ende Juli zu schweren Auseinandersetzungen gekommen war, sei von Serben mit Lastwagen blockiert worden. Eine bereits bestehende Barrikade

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Erneuter Schießunfall in Afghanistan – wieder mit der P8

Anderswo hab ich schon mal den Spruch erwähnt: Dreimal ist ein Trend. Deswegen stellt sich langsam die Frage: Was ist mit der Pistole P8, der Dienstwaffe der Bundeswehr in Afghanistan? Heute meldet bundeswehr.de: Am 15. September hat sich um 11.57 Uhr Ortszeit (09.27 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit) ein deutscher Soldat im Observation Point North (Distrikt Baghlan–e Jadid) während der Schießausbildung unbeabsichtigt mit seiner Pistole P 8 in den Fuß geschossen. Am 23. August gab es einen weit schwer wiegenderen Zwischenfall mit

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Kosovo: Noch ist es nur der Krieg der Worte

Zur Lage im Kosovo gibt es nach wie vor nur Dritte-Hand-Quellen und wenig direkte Information. Nun gut, damit muss man leben. Aber was vom russischen UN-Botschafter aus New York berichtet wird, lässt schon ein bisschen aufhorchen: Speaking about the new conflict between Serbs and Albanians in Kosovo, Churkin revealed that the Kosovo Albanian authority in Pristina has announced plans to take over Serb-populated Northern Kosovo by force while the NATO force in the region – KFOR – and EU representatives deployed

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Kosovo: Die gekaufte Zeit läuft ab

Die Lage im Kosovo ist in den vergangenen Tagen (ich gebe zu: auch bei mir) im Rauschen anderer Ereignisse untergegangen. Doch Berichte aus dem serbisch kontrollierten Norden des Landes legen nahe, dass sich die Situation wieder zuspitzt – wenige Tage nach Amtsantritt des neuen KFOR-Kommandeurs, des (ebenfalls) deutschen Generalmajors Erhard Drews als Nachfolger von Erhard Bühler. Vor allem aber unmittelbar vor dem Auslaufen einer Vereinbarung aus dem August, die der NATO-geführten Schutztruppe die Kontrolle über umstrittene Grenzübergänge zugesteht – bis

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Munition ist das Mindeste

Dass Stéphane Beemelmans, Staatssekretär im Verteidigungsministerium und ein enger Vertrauter von Minister Thomas de Maizière, am Dienstagabend vor vollem Haus in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) schon mal Details der anstehenden Neuausrichtung der Bundeswehr verraten würde, hat vermutlich niemand erwartet. Und wenn, enttäuschte der Redner die Erwartung gleich zu Beginn: Vielleicht erfahren Sie noch was Geheimes dabei – das wird dann grob fahrlässig sein. Deshalb war die Rede des Staatssekretärs auch wenig überraschend – auch wenn ich vermute,

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Kabul attack

Seit gut einer Stunde – und offensichtlich immer noch – passieren in der afghanischen Hauptstadt schwere Angriffe von Aufständischen; kombinierte Selbstmordattentate und Gefechte. Zu den Zielen sollen unter anderem die schwer geschützte US-Botschaft und das ISAF-Hauptquartier gehören. Die Situation ändert sich permanent; in meiner Twitter-Timeline hier rechts auf der Seite und unter twitter.com/thomas_wiegold versuche ich die Ereignisse nachzuzeichnen; vor allem unter Berufung auf Journalisten in Kabul, die mehr oder weniger live via Twitter berichten. Nachtrag: ISAF hat heute recht schnell

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Doppelte Präsenz der Deutschen Marine gegen Piraterie

Am Horn von Afrika hat die Deutsche Marine ihr Kontingent zur Beteiligung an der EU-Antipirateriemission Atalanta praktisch verdoppelt: Seit Montag gehört die Fregatte Köln offiziell zum deutschen Atalanta-Kontingent. Flaggschiff ist bereits die Fregatte Bayern, auf der auch der Stab des Force Headquarters der Mission unter dem deutschen Flotillenadmiral Thomas Jugel eingeschifft ist. Das ist eine der wenigen positiven Nachrichten aus dem Pirateriegebiet. Es sei denn, man will dazurechnen, dass die Seychellen jetzt spanischen Fischtrawlern schwere Waffen gegen die Piraten zugestehen

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RC N Watch: Das steckt hinter der Übergabe im Norden

Enteqal heißt die Transition (deutsch: die Übergabe in Verantwortung) in Afghanistan, und das Afghan Analysts Network hat alle sieben Städte und Regionen, in denen bislang die Verantwortung an die Afghanen übergeben wurde, genauer unter die Lupe genommen. Masar-i-Scharif ist die letzte Stadt in dieser Serie der Enteqal Seven, und für einen Blick auf diese Stadt, Sitz des (deutsch geführten) ISAF-Regionalkommandos Nord, aber auch für die weiteren Übergabe-Aussichten im Norden, ist der Beitrag lesenswert: The Enteqal Seven (7): Opportunities and Concerns

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Milizen als Problem: Vergewaltigung und Schutzgelderpressung in Kundus

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat heute einen Bericht zum zunehmenden Problem der Milizen, aber auch der Afghan Local Police (ALP) in Afghanistan vorgelegt. Diese bewaffneten Organisationen,  als Teil des afghanischen Sicherheitsapparates eingesetzt, gehen in manchen Bereichen rücksichtslos gegen die Bevölkerung vor – und dann bisweilen schlimmer als es die Aufständischen tun. Die Mitteilung von HRW (einschließlich eines Links zum kompletten Bericht) findet sich hier. Das Vorgehen der Milizen in der Provinz Kundus nimmt darin einen breiten Raum ein.

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