Monat: September 2011

Zur falschen Zeit am falschen Ort?

Als Aufständische am 28. Juli Regierungsgebäude und den benachbarten Rundfunksender in Tarin Kowt, der Provinzhautpstadt der afghanischen Provinz Uruzgan, angriffen, reagierten die ISAF-Truppen. Es kam zu Gefechten mit Taliban-Selbstmordattentätern – und in den Wirren der Auseinandersetzung wurde auch der afghanische Journalist Omaid Khapalwak erschossen, der für die BBC und die afghanische Nachrichtenagentur Pahjwok arbeitete. Sechs Wochen später liegt der ISAF-Bericht zu diesem Todesfall vor (hier die veröffentliche executive summary). Kernaussage: Dem US-Soldaten, der den Journalisten erschoss, ist kein Vorwurf zu

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Besatzung französischer Yacht vermutlich nach Kaperung entführt

Wenige Tage nach Freilassung der Besatzung – mit Kindern – der dänischen Segelyacht Ing ist am Freitag Donnerstag vermutlich erneut eine Yacht-Besatzung somalischen Piraten in die Hände gefallen. Nach Angaben des französischen Außenministeriums wurde ein französischer Katamaran vor der Küste des Jemen leer aufgefunden, nachdem es zuvor einen Notruf gegeben hatte. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine ungenannte Quelle berichtet, waren vier Personen an Bord. Auf der Yacht seien verdächtige Hinweise gefunden worden. Nach französischen Angaben hatte

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Deutscher Soldat bei Kundus verwundet

Bei einem Anschlag mit einer Sprengfalle ist am Freitag ein deutscher Soldat im Distrikt Char Darrah bei Kundus mittelschwer verwundet worden. Sein Zustand sei aber stabil; er befinde sich bereits im Feldlazarett in Masar-i-Scharif zur weiteren Behandlung, bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Der Soldat saß bei dem Anschlag in einem – geschützten – Fahrzeug vom Typ Enok, das schwer beschädigt wurde. Mehr Details kommen wohl noch. Die Infos auf bundeswehr.de: Sprengstoffanschlag auf deutsche Patrouille Foto: Thiemo Schuff (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0-de

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Kauft deutsch! Abgerechnet wird in Franken.

Zum Ende dieser Haushaltswoche des Bundestages mit der ersten Beratung des Etats für das kommende Jahr kann man ja mal in die Details der veranschlagten Ausgaben werfen. Und da fällt, gerade im Nachgang zu dem angestrebten Dialog des Verteidigungsministers mit der Industrie, eine interessante Einzelheit auf – beim Nächstbereich-Flugabwehrsystem Mantis, zu dem ja in dieser Woche auch schon was zu lesen war. Die deutsche Rüstungsindustrie, heißt es immer wieder, muss mit verlässlichen Aufträgen rechnen können – um die gewünschten Kernfähigkeiten

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Türken vs. Israelis?

Das Thema habe ich hier bewusst noch nicht aufgegriffen, weil es eigentlich den Rahmen dieses Blogs sprengt. Aber ich sehe in den Kommentaren zu einem anderen Thread, dass die mögliche Konfrontation zwischen der Türkei und Israel etliche meiner Leser bewegt… Inhaltlich sage ich von meiner Seite erst mal nichts dazu, empfehle aber zur Lektüre die Betrachtungen der Bloggerkollegen und Marinekenner von informationdissemination.net: Diplomacy can be ugly: But the bigger point is that Israel doesn’t want to fight Turkey, and despite

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„Gegen Piraten helfen nur Soldaten“

Die Innenminister der Küstenländer wollen mehr Soldaten gegen Piratenangriffe am Horn von Afrika. Bislang seien doch nur 300 der insgesamt 1.400 deutschen Marinesoldaten im Einsatz, die laut Mandat für die EU-Mission Atalanta möglich sind, argumentiert der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann laut NDR. Na denn… Bin gespannt auf die Ergebnisse der Gespräche mit dem Verteidigungsminister. (Der die Landesminister vermutlich darauf hinweisen wird, dass im Mandat vor allem der Schutz der Schiffe des Welternährungsprogramms mit Hilfslieferungen für Somalia steht; weniger der Schutz

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Die No-Fly-Zone. Bald in ganz Nordafrika?

Nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes – und bereits während der Kämpfe in Libyen – gab es schon etliche Berichte, dass Teile des umfangreichen Waffenarsenals der libyschen Streitkräfte ihren Weg auf den Schwarzmarkt finden. Was in Deutschland besonders Aufmerksamkeit erregt hat, waren die Meldungen über G36-Gewehre aus deutscher Produktion. Aber in dem nordafrikanischen Land kamen Waffen abhanden, die deutlich problematischer sind: Große Mengen von russischen Flugabwehrraketen Igla-S, NATO-Bezeichnung SA-24 Grinch, sollen aus den Depots verschwunden sein – und keiner weiß, wo

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Afghanistan war/ist k/ein Irrtum?

Zum zehnten Jahrestag des 11. September 2001, am kommenden Sonntag, häufen sich die Interviews mit deutschen Politikern in allen Medien zu den Konsenzen der Anschläge von nine/eleven. Auffällig finde ich: Afghanistan und der internationale wie deutsche Militäreinsatz dort steht eigentlich immer im Mittelpunkt – weil es für Deutschland die scheinbar offensichtlichste Konsequenz ist. Vielleicht auch, weil die Kollegen danach am intensivsten fragen und/oder diesen Aspekt herausstellen…  (Obwohl es im Bereich der Innenpolitik, der Sicherheitsgesetze zum Beispiel, weit mehr Dinge gab

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Freigelassene Segler, kämpfende Piraten

Eine Aktion somalischer Piraten, die vor allem in Dänemark viel Betroffenheit ausgelöst hat, ist beendet: Die Besatzung der dänischen Segelyacht Ing – ein Elternpaar, drei Kinder und zwei Crewmitglieder – sind nach einer offiziellen Bestätigung des dänischen Außenministeriums frei gelassen worden. Für die Dänen sollen nach Angaben der BBC drei Millionen US-Dollar Lösegeld gezahlt worden sein, diese Zahl wird natürlich nicht offiziell bestätigt. Die Segelyacht war im Februar vor Somalia gekapert worden. Auch der Frachter MV Panama mit seiner aus

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