Schlagwort: Afghanistan

RC N Watch: „Das Feuer wurde erwidert“

Bisweilen ist die offizielle Darstellung eines Zwischenfalls in Afghanistan, an dem deutsche Soldaten beteiligt waren, doch schon sehr nüchtern. Wie bei dem Ereignis am Freitagabend: Am 21. Oktober um 19.35 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (22.05 Uhr Ortszeit) wurden afghanische und deutsche Kräfte zur Sicherung nach einem Sprengstoffanschlag auf ISAF-Kräfte, circa 40 Kilometer nordöstlich von Kundus, eingesetzt. Während der Durchführung dieses Auftrages beschossen Unbekannte die Kräfte in der Sicherung mit Handwaffen. Das Feuer wurde erwidert. Nach Abschluss der Untersuchung der Anschlagstelle verlegten

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USA lassen vorerst ihre Hubschrauber im Norden Afghanistans

Das dürfte für leichte Entspannung in den Stäben sorgen: Die USA wollen vorerst ihre rund 50 Hubschrauber im Norden Afghanistans belassen. Abgezogen werden dagegen rund 900 ihrer insgesamt 5.000 Soldaten im RC North, die derzeit Afghanen ausbilden, berichtet die Süddeutsche Zeitung heute. Die amerikanischen Hubschrauber sind für die Operationen des deutsch geführten Regionalkommandos entscheidend: Sie ermöglichen nicht nur die Beweglichkeit der Truppen und sind für den Nachschub wichtig – sondern sie stellen mit den 15 Forward MedEvac-Helikoptern den schnellen Transport

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Eine Warnung vom Bundespräsidenten

Bundespräsident Christian Wulff ist heute zu seinem ersten Besuch in Afghanistan (um zum ersten Besuch eines deutschen Bundespräsidenten seit 1967) in Afghanistan eingetroffen. Ausführliche Berichte über den Besuch sind überall zu finden, zum Beispiel hier und hier (und über das Kinderrad als Geschenk für Karzais Sohn), das muss ich nicht nacherzählen. Aber einen Punkt greife ich auf: Wie Diplomaten gebraucht auch ein Bundespräsident eine sehr subtile Sprache. Und wenn man diesen Maßstab anlegt, ist diese Passage aus seiner Tischrede beim

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Was ISAF gar nicht mag: Bewertung auf Grund der eigenen Erfolgsmeldungen

Ein wesentlicher Grundsatz, den Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeiter früh lernen, lautet: Was du sagst, muss wahr sein – aber du musst nicht alles sagen, was du weisst. Das ist aus Sicht einer Institution (wie auch eines Unternehmens) nachvollziehbar, kann aber auch nach hinten losgehen. Wie jetzt bei ISAF. Das Afghan Analysts Network hat sich die Pressemitteilungen der internationalen Schutztruppe über einen längeren Zeitraum vorgenommen und mal die Erfolgsmeldungen ausgewertet. Dabei kamen sie zu der Einschätzung, dass die Einsätze nicht gar so

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UN bestätigt Foltervorwürfe gegen afghanische Polizei und Geheimdienst

Erste Informationen aus einem Bericht der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) waren bereits Anfang September durchgesickert, jetzt hat die UN-Verwaltung in Kabul den Bericht auch offiziell vorgelegt: In Gefängnissen des afghanischen Geheimdienstes NDS (National Department of Security) und der Polizei wird immer wieder gefoltert. Das betrifft auch Gefangene, die von der internationalen Schutztruppe ISAF an die afghanischen Behörden übergeben wurden – Grund genug für ISAF, diese Übergabe zunächst auszusetzen. Folter ist dabei, betonen die Vereinten Nationen, nicht eine landestypische Form

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RC N Watch: Chef der Ortspolizei in Kundus erschossen

Der Chef der örtlichen Polizei (Afghan Local Police, ALP) in Kundus ist am Samstagabend erschossen worden, vermutlich von Taliban. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet heute: Unknown armed men gunned down a local police commander and his son in Kunduz province, 250 km north of capital city Kabul, Saturday night, police said Sunday. „Unidentified armed men opened fire on Abdul Khaliq, the commander of local police in Kunduz city, the capital of Kunduz province, last night, killing him along with his

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Angeblich Deutscher in Zentral-Afghanistan getötet

Ein Deutscher, vermutlich ein Tourist, soll nach bislang nicht bestätigten Meldungen aus Kabul in der zentralafghanischen Provinz Ghor erschossen worden sein. Ein Producer der BBC in der afghanischen Hauptstadt berichtete unter Berufung auf die örtlichen Sicherheitskräfte, zwei Bewaffnete auf einem Motorrad hätten im Distrikt Lal Wasar Jal das Feuer auf einen Geländewagen eröffnet. Dabei seien der Deutsche, sein afghanischer Fahrer und ein Wachmann getötet worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wurden bei dem Toten Dokumente gefunden, die auf seine deutsche

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Nach dem Tod Rabbanis: Nur Verzweiflungstaten der Aufständischen in Afghanistan?

Den tödlichen Anschlag heute in Kabul auf den afghanischen Ex-Präsidenten Burhannudin Rabbani, inzwischen Vorsitzender des Hohen Friedensrates, zu bewerten maße ich mir nicht an. Allerdings stellt sich auch für den Beobachter von außen die Frage: Bei aller militärischen Unterlegenheit der Taliban und anderer Aufständischen-Gruppen, bei allen berechtigten Hinweisen darauf, dass sie taktisch und operativ keine Erfolge erzielen – sind solche Anschläge, wie der von wenigen Tagen auf die US-Botschaft und das ISAF-Hauptquartier und die Serie der tödlichen Angriffe auf afghanische

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Afghanistan, differenziert

Die Nachricht kam erst, als der Minister schon wieder auf dem Heimflug war.  Wenige Kilometer nördlich von Taloqan in der nordafghanischen Provinz Takhar kamen Soldaten der afghanischen Armee (ANA) unter Feuer – und mit ihnen das deutsche Mentorenteam (Operational Mentoring and Liaison Team, OMLT). Deutsche Verwundete gab es nicht. Nur wenige Stunden zuvor hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière am Sonntag weit westlich von Taloqan ein anderes deutsches Mentorenteam besucht: In Hazrat-e-Sultan, Provinz Samangan, konnte OMLT-Chef Oberstleutnant Gisbert Husse dem Minister

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