Nach dem Tod Rabbanis: Nur Verzweiflungstaten der Aufständischen in Afghanistan?

Den tödlichen Anschlag heute in Kabul auf den afghanischen Ex-Präsidenten Burhannudin Rabbani, inzwischen Vorsitzender des Hohen Friedensrates, zu bewerten maße ich mir nicht an.

Allerdings stellt sich auch für den Beobachter von außen die Frage: Bei aller militärischen Unterlegenheit der Taliban und anderer Aufständischen-Gruppen, bei allen berechtigten Hinweisen darauf, dass sie taktisch und operativ keine Erfolge erzielen – sind solche Anschläge, wie der von wenigen Tagen auf die US-Botschaft und das ISAF-Hauptquartier und die Serie der tödlichen Angriffe auf afghanische Führungspersonen wirklich nur als Verzweiflungstaten der Aufständischen zu werten?

Dieses Erklärungsmuster von ISAF und westlichen Staaten scheint mir zunehmend dünn. Denn auf die Wahrnehmung im Land selbst haben diese Attacken eine verheerende Wirkung.

(Und noch eine andere Frage, die auch die deutsche Politik beantworten muss: hat der Tod Rabbanis Auswirkungen auf die Afghanistan-Konferenz Anfang Dezember auf dem Petersberg bei Bonn? Und wenn ja, welche?)