RC N Watch: „Das Feuer wurde erwidert“

Bisweilen ist die offizielle Darstellung eines Zwischenfalls in Afghanistan, an dem deutsche Soldaten beteiligt waren, doch schon sehr nüchtern. Wie bei dem Ereignis am Freitagabend:

Am 21. Oktober um 19.35 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (22.05 Uhr Ortszeit) wurden afghanische und deutsche Kräfte zur Sicherung nach einem Sprengstoffanschlag auf ISAF-Kräfte, circa 40 Kilometer nordöstlich von Kundus, eingesetzt.

Während der Durchführung dieses Auftrages beschossen Unbekannte die Kräfte in der Sicherung mit Handwaffen. Das Feuer wurde erwidert. Nach Abschluss der Untersuchung der Anschlagstelle verlegten die Kräfte zurück in das Wiederaufbauteam (PRT) Kundus. Es gab keine Verwundeten oder materiellen Schäden.

Aus der Ortsangabe 40 Kilometer nordöstlich von Kundus kann man immerhin folgern, dass es im Distrikt Archi passierte – wo in den vergangenen Wochen überhaupt einiges passierte (vielleicht steht ja auch deshalb der Distrikt nicht dabei, weil es zu einfach zu vergleichen wäre…) Außerdem muss man folgern, dass der IED-Angriff nicht deutschen Soldaten galt, sonst hätte es wohl dabei gestanden. Interessant ist auch, dass die zum Entsatz entsandten deutschen Kräfte in tiefer Dunkelheit (abends um zehn Uhr) los mussten.

Das ist ja fast wie früher die Prawda lesen: das Meiste steht zwischen den Zeilen.