Eine Warnung vom Bundespräsidenten

Bundespräsident Christian Wulff ist heute zu seinem ersten Besuch in Afghanistan (um zum ersten Besuch eines deutschen Bundespräsidenten seit 1967) in Afghanistan eingetroffen. Ausführliche Berichte über den Besuch sind überall zu finden, zum Beispiel hier und hier (und über das Kinderrad als Geschenk für Karzais Sohn), das muss ich nicht nacherzählen.

Aber einen Punkt greife ich auf: Wie Diplomaten gebraucht auch ein Bundespräsident eine sehr subtile Sprache. Und wenn man diesen Maßstab anlegt, ist diese Passage aus seiner Tischrede beim Mittagessen mit Präsident Hami Karzai schon ziemlich deutlich:

Vor Ihnen liegen große Aufgaben. Umso wichtiger wird es sein, dass die Menschen in Afghanistan im Zuge dieses Prozesses spürbare Verbesserungen ihrer Situation erfahren. Sie brauchen wirtschaftliche und soziale Perspektiven, aber sie müssen auch mehr Vertrauen in verantwortliche staatliche Institutionen und Sicherheitskräfte fassen können.

Weniger subtile Gemüter würden vermutlich sagen: Verdammt, Karzai. Ihr müsst auch selbst was tun, damit es in Afghanistan voran geht.