Schlagwort: Afghanistan

Angriff auf Hospital in Kundus: US-Militär spricht von ‚menschlichem Versagen‘ (Update: MSF)

Der tödliche Luftangriff der USA auf ein Krankenhaus der Organisation Ärzte ohne Grenzen in Kundus in Nordafghanistan war nach Einschätzung des US-Militärs Folge menschlichen Versagens und wurde zudem von organisatorischen Mängeln begünstigt. Der Kommandeur der NATO-geführten Mission Resolute Support wie auch der US-Truppen in Afghanistan, US-General John Campbell, legte am (heutigen) Mittwoch in Kabul die wesentlichen Erkenntnisse der militär-internen Untersuchung des Zwischenfalls am 3. Oktober vor, bei dem mindestens 30 Menschen ums Leben kamen: The report determined that the U.S.

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Luftbilder für Afghanistans Armee

Nach dem (gestrigen) Beschluss des Bundeskabinetts, den deutschen Einsatz in Afghanistan um ein weiteres Jahr zu verlängern und die Zahl der Bundeswehrsoldaten in der Mission Resolute Support aufzustocken, liegt die Frage nahe: Was bringt die relativ geringe Aufstockung um 130 deutsche Soldaten, und was kann die NATO-geführte Truppe mit ihrer Beratungsaufgabe am Hindukusch eigentlich konkret leisten? Dazu gibt’s beim MDR ein Interview mit Hans-Lothar Domröse, dem deutschen NATO-General, der als Befehlshaber des Joint Forces Command Brunssum für den Afghanistan-Einsatz zuständig

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Bundesregierung will Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan verlängern

Das Bundeskabinett hat am (heutigen) Mittwoch erwartungsgemäß der Verlängerung des deutschen Einsatzes in der NATO-geführten Mission Resolute Support in Afghanistan zugestimmt. Zugleich wurde mit dem Mandat, das bis Ende 2016 gelten soll, die Obergrenze für die Zahl der Bundeswehrsoldaten von 850 auf 980 erhöht, wie Augen geradeaus! bereits vor einer Woche berichtet hatte. Das Mandat geht jetzt in den Bundestag, der abschließend darüber entscheiden muss. Nach Einschätzung der Bundesregierung haben die afghanischen Sicherheitskräfte zwar bewiesen, dass die grundsätzlich selbst für

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Auswärtiges Amt sieht kaum Möglichkeiten für Abschiebung nach Afghanistan

Die von Teilen der Regierungskoalition favorisierte verstärkte Abschiebung von afghanischen Flüchtlingen in sichere Regionen ihres Heimatlandes ist nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes kaum möglich. Der Politische Direktor des Ministeriums, Andreas Michaelis, habe vor Außenpolitikern der Unionsfraktion auf die problematische Sicherheitslage am Hindukusch hingewiesen, berichtet der Spiegel vorab. In einem von Michaelis angeführten internen Lagebericht der deutschen Botschaft in Kabul heiße es, die „Ausdehnung der Taliban“ sei heute größer als zu Beginn des militärischen Eingreifens der internationalen Truppen im Jahr 2001.

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Schutzzonen in Afghanistan: Militärisch nein, politisch ja?

Am vergangenen Samstag habe ich (mich) hier laut gefragt, ob die von Bundespolitikern der Union öffentlich diskutierten Schutzzonen in Afghanistan, die die Abschiebung von Afghanen in anscheinend halbwegs friedliche Landesteile erleichtern sollen, eine Luftnummer sind oder ernst gemeint. Ich könnte die Frage heute wieder stellen. Wenn ich mir anschaue, was in der Bundespressekonferenz der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Boris Nannt, und Regierungssprecher Steffen Seibert geantwortet haben (und der Sprecher des Innenministeriums, Johannes Dimroth, eben nicht). Außer der Information, dass die

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Bundeswehr-‚Schutzzonen‘ in Afghanistan: Luftnummer oder echt jetzt?

Vor mehr als zwei Jahren, im Juni 2013, übernahmen die afghanischen Sicherheitskräfte formal die Sicherheitsverantwortung für ihr Land, die damalige Schutztruppe ISAF begann ihren Abzug und konzentrierte sich fortan auf die Beratung von afghanischer Armee und Polizei. Trotz aller Rückschläge und Probleme auch bei der Sicherheitslage sind es immer mehr die Afghanen selbst, die für ihre Sicherheit verantwortlich sind, und unser Engagement wird immer ziviler, lobte der damalige deutsche Außenminister Guido Westerwelle. Folgerichtig wurde ISAF zu Beginn dieses Jahres von

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Luftangriff auf MSF-Hospital in Kundus: Pressekonferenz von Ärzte ohne Grenzen

Zum Luftangriff auf die Klinik von Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières, MSF)  in der nordafghanischen Stadt Kundus, bei dem am 3. Oktober 30 Menschen ums Leben kamen, präsentiert die Organisation am (heutigen) Donnerstag in Kabul ihre bisherigen Erkenntnisse. Vom US-Militär, dessen AC-130-Flugzeug das Krankenhaus angriff, gibt es bislang keinen ersten Bericht zu dem Luftschlag. Das Fact Sheet mit der internen MSF-Aufarbeitung des Vorfalls (darunter auch eine Liste der Telefonkontakte, mit denen die Organisation in jener Nacht versuchte den Angriff

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NATO in Afghanistan: Zurück zum Kampfauftrag?

Bei der Endphase des NATO-Manövers Trident Juncture in Saragossa in Spanien kann ich aus privaten Gründen leider nicht dabei sein. Aber etliche deutsche Kollegen sind am (heutigen) Mittwoch Dienstag dort und haben mit dem Kommandeur des NATO Joint Forces Command Brunssum gesprochen, der auch die Übung leitet: Der deutsche General Hans-Lothar Domröse (Foto oben rechts) ist formal der Chef auch der NATO-geführten Mission Resolute Support in Afghanistan. Deswegen werde ich natürlich hellhörig, wenn ich seine heutigen Aussagen lese, zum Beispiel

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Neue Details zum Luftangriff auf MSF-Klinik: Hospital unter Taliban-Kontrolle vermutet?

Zu dem Luftangriff auf ein Krankenhaus der Organisation Ärzte ohne Grenzen in der nordafghanischen Stadt Kundus sind neue Einzelheiten bekanntgeworden, die auf schwerwiegende Fehler des US-Militärs hindeuten. Bei dem Luftschlag am 3. Oktober, der vermutlich 30 Menschen das Leben kostete, waren möglicherweise US-Soldaten zwar informiert, dass es sich um ein Krankenhaus handelte – sie gingen aber davon aus, dass es unter Kontrolle der Taliban sei. Aus der aktuellen Meldung der Associated Press vom (heutigen) Montag: The Army Green Berets who

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