GI-Zwischenbericht zum KSK: 62kg verschwundener Sprengstoff „falsch gezählt“ (Update: AKK)
Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn hat den angekündigten Zwischenbericht zur Umstrukturierung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr vorgelegt – und in einem Besorgnis erregenden Punkt ein wenig Entwarnung gegeben: Ein Großteil der Munition und des Sprengstoffs, die bei dem Eliteverband als vermisst gemeldet wurden, hat es höchstwahrscheinlich aufgrund eines Buchungsfehlers nicht gegeben.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Zorn hatten Anfang Juli nach rechtsextremistischen Vorfällen in der Einheit einen Umbau und auch eine Durchleuchtung des Kommandos angekündigt. Bis Ende Oktober hatte der Generalinspekteur einen Zwischenbericht vorlegen sollen, der am (heutigen) Montag dem Bundestag zuging und über den der Verteidigungsausschuss am kommenden Mittwoch debattieren will.
In dem Bericht verwies Zorn darauf, dass etliche der im Sommer angekündigten 60 Einzelmaßnahmen zum Umstrukturierung des Verbandes bereits vollzogen worden seien. Unter anderem sei die 2. Kommandokompanie aufgelöst worden, in der eine Häufung solcher Vorfälle festgestellt worden sei und bei der es 2017 eine fragwürdige Abschiedszeremonie gegeben hatte. Auch die Ausgliederung der Ausbildung aus dem Verband selbst und die Unterstellung unter das Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg sei begonnen worden.
Die meisten Maßnahmen könnten aber voraussichtlich erst im Sommer kommenden Jahres greifen, sagte der Generalinspekteur in einem öffentlichen Statement vor Journalisten. Es werde deshalb im Frühjahr einen weiteren Zwischenbericht um zum Juni 2021 einen Abschlussbericht geben.
Damit scheint weiterhin offen, ob dieser Spezialkräfteverband in seiner bisherigen Form erhalten bleibt oder die Spezialkräfte der Bundeswehr künftig anders organisiert werden. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Erich Pfeffer, soll dafür die Strukturen in den deutschen Streitkräften insbesondere im Vergleich zu Verbündeten überprüfen.
In einem Punkt, den Zorn noch im vergangenen Juli als einen Anlaß zu Besorgnis bezeichnet hatte, gibt der Bericht allerdings vorsichtige Entwarnung:
Ermittlungen im Zuge des schwerwiegenden Fundes von Munition, Sprengstoff und Waffen auf dem Privatgrundstück eines KSK-Soldaten in Sachsen hatten im Juni 2020 zu der Erkenntnis geführt, dass Verschuss, Nutzung und Verbleib von 37.000 Munitionsartikeln1 im Überbestand sowie von 48.000 Munitionsartikeln und 62 Kilogramm Sprengmitteln im Unterbestand durch den Verband nicht mehr zweifelsfrei nachvollzogen werden können. (…)
Als Zwischenergebnis kann festgehalten werden, dass ein hoher Anteil der Abweichungen nachvollzogen werden konnte. Diese lassen sich vornehmlich auf eine unsachgemäße Buchführung zurückführen. (…)
Es verbleiben allerdings absehbar Unterbestände in Höhe von 13.000 Munitionsartikeln und 62 Kilogramm Sprengmitteln, deren Verbleib sich nicht mehr mit absoluter Sicherheit bestimmen lassen wird. Anhaltspunkte für Diebstahl oder Unterschlagung dieser Artikel konnten bisher nicht identifiziert werden. Vielmehr deuten die Untersuchungen bezüglich der genannten Sprengmittel darauf hin, dass hier ein Zählfehler und infolgedessen fehlerhafte Bestandsberichtigungen im logistischen System über mehrere Jahre zur Feststellung eines vermeintlichen Fehls geführt haben. So wurde vermutlich im Oktober 2018 bei einer Bestandsprüfung durch das Fachpersonal des Verbandes 62 Kilogramm Sprengmittel „mehr“ gezählt, als de facto vorhanden waren. Diese wurden als „realer Bestand“ in die Buchführung aufgenommen. Da die Munition mutmaßlich tatsächlich nie vorhanden war, führte die darauffolgende Jahresinventur im Dezember 2019 zu einem vermeintlichen Unterbestand in Höhe von 62 Kilogramm.
Als Konsequenz aus dieser falschen Buchführung soll das KSK künftig mehr Logistikpersonal bekommen – das den tatsächlichen Zu- und Abgang von Munition und Sprengstoff auch ordnungsgemäß verbucht. Bisher habe es eine andauernde Überbelastung des logistischen Fach- und Führungspersonal, die vorschriftswidrige Delegation von originären Aufgaben in der Munitionsbewirtschaftung sowie offensichtlich unzureichende Dienstaufsicht gegeben, heißt es in dem Bericht.
Wie ebenfalls bereits angekündigt, soll auch die Sicherheitsüberprüfung der Soldaten in den Spezialkräften ausgeweitet werden. Derzeit werde das gesamte Personal des Verbandes in einem vierstufigen Prozess unter Beteiligung des Militärischen Abschirmdienstes hinsichtlich seiner untadeligen Haltung und seiner manifesten Verfassungstreue überprüft: Nur wer fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht, wird auch in Zukunft an anderer Stelle im KSK dienen können.
In seinem Bericht betonte der Generalinspekteur, die Angehörigen des Kommandos hätten die Herausforderung angenommen, die nötigen Umstrukturierungen nach Bekanntwerden der rechtsextremistischen Vorfälle auch mitzumachen. Sein Ziel sei es, dass das KSK im Frühjahr kommenden Jahres wieder operativ voll einsatzbereit zu machen: Deutschland benötigt auch weiterhin professionelle und einsatzbereite Spezialkräfte der Bundeswehr. Wir werden alles unternehmen, damit sie höchsten Ansprüchen gerecht werden.
Update: Aus der häuslichen Quarantäne äußerte sich die Verteidigungsministerin in einem kurzen Statement zum Bericht; hier das Audio dazu:
Nachtrag: Via Twitter wurde der Generalinspekteur dann auch öffentlich noch mal deutlich:
Nachtrag 4. November: Der Bericht steht inzwischen auf der Webseite des Verteidigungsministeriums (danke für den Leserhinweis) und vorsorglich fürs Archiv auch hier:
20201030_Zwischenbericht_KSK_GI
(Archivbild Juni 2019: Soldaten des Kommandos Spezialkräfte seilen sich aus dem Hubschrauber H145M LUH SOF ab beim Vorüben für den Tag der Bundeswehr in Pfullendorf – Jana Neumann/Bundeswehr)
@Bruxismus:
Ja warum werden denn beim Schlachtfest in Schleswig seit Jahrzehnten acora publicum ein Schwein geschlachtet und dann von multinationalen NATO-Aircrews, ATC und Technikern verputzt?
Danach ein paar Spiele. Verliererteams trinken einen Schnaps mit Schweineauge drin.
Kanonenböller fliegen durch die Reihen. Bierselige Verbrüderung, bis zum nächsten Jahr.
Huch, wie schlimm. Nannte sich Feier. Das gabs schon lange, bevor Sie hier einen auf kultursensibel machen.
Buchen Sie das ab unter Crew-Integrity, Fight hard/Play hard/Stay hard oder blamen Sie das in diesem Fall auf die „Community of Fighter Pilots“. Die ist grenzenlos. Genauso wie die der Fallis oder anderer Truppengattungen (keine Wertungsreihenfolge und Präferenz). Da sind Soldaten buchstäblich grenzenlos. Deswegen hat man ja auch Weihnachten 1. WK im Niemandsland Fussball gespielt. Muss man nicht verstehen. Vor allem als Aussenstehender.
P.S.: Natürlich gibts das seit wenigen Jahren nicht mehr. Sie können sich beruhigt zurücklehnen und aufatmen. Die Wehrbeauftragte kann auch runterfahren.
Ich erinnere nur daran, dass hier im Forum bereits von Anfang an darauf hingewiesen wurde, dass es sich auch um Buchungsfehler handeln könne.
Jeder, der hier so argumentiert hat, wurde daraufhin verbal „gesteinigt“.
Jetzt lese ich hier schon wieder ähnliche Ansätze….
Es ist (war?) Alleinstellungsmerkmal Dieser Seite, das hier sehr viel Fachexpertise zusammentraf, und man gemeinsam ohne allzu grosse Vorbehalte über kleine und grosse Probleme referieren konnte…. Ich hoffe, dies wird sich auch weiter so entwickeln…
Ist jetzt langsam gut? Für die Fans von „62 Kilo sind doch gar nix“ und „Schlachtfest hatten wir auch“ kurz noch mal zur Erinnerung, vom Mai dieses Jahres:
Das Ministerium listete zudem in einer Übersicht für den Verteidigungsausschuss auf, welche Maßnahmen gegen KSK-Angehörige unter Extremismusverdacht seit Einrichtung der Koordinierungsstelle für Extremismusverdachtsfälle im vergangenen Herbst ergriffen wurden:
• ein Oberstleutnant, ein Stabsunteroffizier, ein Oberstabsgefreiter und ein Obergefreiter wurden aus der Bundeswehr entlassen
• gegen einen Oberstleutnant gibt es einen rechtskräftigen Strafbefehl; es erfolgte eine Anschuldigung vor dem Truppendienstgericht; die Versetzung aus dem KSK ist erfolgt
• gegen einen Stabsunteroffizier wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet; die Versetzung aus dem KSK ist erfolgt
• gegen einen Hauptfeldwebel wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet; die Versetzung aus dem KSK steht bevor
• gegen einen Oberstabsgefreiten wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet; die Anschuldigung vor dem Truppendienstgericht steht bevor; Ausübung des Dienstes und Tragen der Uniform wurde verboten
• gegen einen Oberstabsfeldwebel steht die Einleitung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens bevor; die Versetzung aus dem KSK ist beabsichtigt
• ein Oberstabsfeldwebel [dabei handelt es sich offensichtlich um den Mitte Mai festgenommenen 45-jährigen] sitzt in Untersuchungshaft; die Einleitung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens steht bevor, Ausübung des Dienstes und Tragen der Uniform wurde verboten
• gegen einen weiteren Oberstabsfeldwebel läuft ein einfaches Disziplinarverfahren, die Versetzung aus dem KSK ist beabsichtigt
• bei sechs weiteren Soldaten – ein Stabsfeldwebel, vier Hauptfeldwebel und ein Stabsunteroffizier – hat sich der Verdacht nicht bestätigt.
https://augengeradeaus.net/2020/05/nach-rechtsextremismus-faellen-im-ksk-strukturanalyse-der-eliteeinheit-geplant/
Aber natürlich können GI, Ministerium, MAD und alle anderen in der Bundeswehr nicht rechnen und eine Grillparty nicht richtig einordnen.
Der Hausherr mag ja keine Spekulationen. Das sollten wir respektieren und uns an gegebene Informationen halten: die vermissten sogenannten Sprengmittel wurden sicherlich aus „Spreng- und Anzündmitteln“ zusammengefasst. Also nicht nur Sprengkörper, sondern auch zB Sprengkapseln und Anzündschnüre usw und vereinfacht in Kilogramm angeben. Ungünstig, aber nun ja.
Wir dürfen uns auf die mögliche Klärung in 2021 freuen.
Es ist eigentlich so, dass es in den allermeisten Fällen irgendwann eine Tatsachenfeststellung gibt.
Noch ein reales Beispiel, stark verkürzt: Munition wurde zur Entsorgung an die Industrie abgegeben und befand sich daher eine Zeit lang redundant in zwei verschiedenen Systemen als Buchungsbestand. In diesem Zeitraum ist eine völkerrechtliche Meldepflicht an die VN erfolgt. Natürlich mit falschen Zahlen.
Worst case quasi 🙈
Wurde später zwar erkannt und transparent korrigiert, aber trotzdem ärgerlich, wenn man selber im Vorgang mitgearbeitet hat 😅.
@ T. Wiegold:
Bruxismus hat dem Werfen eines Schweinekopfes eine rassistischen Spin geben wollen:
–> Verletzung religiöser Gefühle. Er meinte wohl den Islam.
Dem habe ich faktenbasiert widersprochen.
Ich habe nicht Rechtsextremismus relativiert oder das Munitionsfehl bagatellisiert. Extremisten haben keinen Platz im Staatsdienst.
OffTopic aus.
Die NZZ von heute nimmt Bezug zum Zwischenbericht und stellt fest:
„Angewiesen auf die Spezialeinheit ist die Bundeswehr nicht unbedingt. Ursprünglich war das KSK zur Befreiung von Geiseln in Krisengebieten gegründet worden. Dem Vernehmen nach gibt es bis jetzt jedoch keine einzige deutsche Geisel, die vom KSK befreit worden wäre.“
Zum NZZ-Kommentar über die Geiselbefreiungen: Ich halte es bis heute für einen Geburtsfehler der ministeriellen Öffentlichkeitsarbeit zum KSK, diesen Verband mit Schwerpunkt Hostage Rescue verkauft zu haben. Sicherlich war es nachvollziehbar, weil man sich so höhere gesellschaftliche und politische Akzeptanz erhoffte. Es ist auch nicht so, daß die anderen Aufgaben verschwiegen wurden. Aber bis heute fehlt das Verständnis von Spezialkräften als strategischem Hochwertinstrument.
Was ebenso fehlt ist das Verständnis von hybrider Kriegführung, mit der sich strategische Hochwertinstrumente durch unkonventionelle nichtmilitärische Mittel lahmlegen lassen. Zum Beispiel durch Informationsoperationen und Fakenews.
…hinzu kommt ja auch, dass wohl diverse Befreiungsoperationen geplant und vorbereitet waren, aber dann von oberster Stelle nicht genehmigt oder abgeblasen wurden. Dass bisher keine Geiseln befreit wurden, lag also nicht am Fehlen von entsprechenden Situationen oder an Unfähigkeit des KSK, sondern an fehlendem politischen Willen (Mut).
@Fussgaenger sagt:04.11.2020 um 12:13 Uhr
Und das hat jetzt mit dem Thema Rechtstextremismus beim KSK-Umstrukturierung etc. genau was zu tun? Das was Sie beschreiben, nennt man „Primat der Politik“.
„sondern an fehlendem politischen Willen (Mut).“
Äh, vielleicht wurde auch abgewogen und der Einsatz des KSK als nicht geeigent gehalten …
Was sich hier manche immer anmaßen – echt schlimm teilweise!
Keiner hier wird über die geplanten Einsätze tiefere Kentnisse haben und wenn doch, sich nicht äußern. Aber natürlich wissen einige gleich, dass fehlender politischer Wille (Mut) der Grund für den Nicht-Einsatz war.
Fakt:
Spezialkräfte haben spezielle Fähigkeiten, die ein Staat immer gerne haben möchte (für den Moment, der hoffentlich nie eintritt) und die ein Staat manchmal auch benötigt (wenn man proaktiver in der Außenpolitik mitspielen will (ob man die Spezialkräfte einsetzt oder nur vorhält, ist fast egal).
Die Frage ist aber – trifft das auf Deutschland zu
UND
ist es uns das Wert?!
Also der Preis, den die Gesellschaft dafür zu zahlen hat (finanziell und auch gesellschaftlich – Geheimhaltung / Abschottung / Corpsgeist etc.)
Das entscheidet die Gesellschaft und nicht das Militär und auch nicht die Politik.
Deutschland hat sich über die Jahre / Jahrzehnte hin zu einer Schweiz entwickelt – die Politik und die Welt möchte aber diese Entwicklung nicht und steuert deshalb dagegen mit „wir müssen Verantwortung tragen“ usw.
Die Gesellschaft sollte umfassend informiert werden über die Notwendigkeiten von Spezialkräften (und auch wie angesprochen Hybrider Kriegsführung) über Politik und Medien und dann aber auch frei entscheiden können (z. B. über die Wahlen – Parteienverhältnisse in der Legislative).
Das Resultat muss man dann aber auch akzeptieren!
Auf beiden Seiten.
Sprengstoff klingt natürlich interessanter, aber
„Es verbleiben allerdings absehbar Unterbestände in Höhe von 13.000 Munitionsartikeln“
Aus der Verwendung des Sammelbegriffs „Munitionsartikeln“ muss man wohl schließen, dass von allem etwas fehlt. So viele Zählfehler bei unterschiedlichen Artikeln kann man doch gar nicht versehentlich machen.
Also, was wird weiter zur Auffindung unternommen? Wenn ich den Ton des Berichtes des Generalinspekteurs interpretiere scheint man das Ergebnis mit einem Schulterzucken abzuliefern. Ist halt so, da kann man nicht mehr machen.
Das mag für einige endlich die richtige Reaktion sein, kam das plötzlich genaue Hinsehen für diese Kameraden schon einer Majestätsbeleidigung gleich. Schwamm drüber und vergessen. Aber das ist die gleiche Art des Wegsehens die zu den beschämenden Zuständen im KSK geführt haben.
Da wird ein ganz schlechtes Beispiel gegeben. Warum sich beim nächsten Fehlen eines einzelnen Schuss aufregen wenn andere mit einem Gemischtwarenladen von 13000 Munitionsartikeln aller Art davon kommen? Schade, Chance vertan.
Spekulation oder Fakten?
Man kann viel Spekulationen in die Fakten mit einbauen. Da „hier“ keiner im Forum vmtl. direkt dabei war, oder ggfs. direkt davon betroffen ist (Die meisten hier sicherlich) ist es die Mühe doch gar nicht wert da weiter munter „Fact’s and Assumption’s“ zu jonglieren.
Ebenfalls die Mutmaßung, daß der Hauptauftrag Geiselbefreiung, nicht der absolute Schwerpunkt im Verband ist; Stop: R&B (Retten und Befreien) gibt es ja; und die Sinnhaftigkeit eines Verbandes mit international noch hoch angesehener Reputation wegen fehlender offiziell Bestätigter Aktionen niedergeredet wird.
Schon einmal etwas von der Bundespolizei (GSG 9) gehört? Eine ganz klare Abgrenzung zum Einsatz des KSK regelt deren Einsätze mittlerweile fast Weltweit.
Ja , es ist in Anbetracht der Fehlenden / Falschgebuchten / Gestohlenen oder durch Ausserirdische entwendete „Utensilien“ alles ganz schlimm.
Unterm Strich, bleibt ohnehin nur eins übrig. Mängel erkennen,Mängel ansprechen, Mängel abstellen und Kontrolle(n) folgen lassen!
Wer Befehle erteilt muss deren RICHTIGE Umsetzung auch stringent kontrollieren.
Will ich den Laden „Reformieren“ , so darf ich aber „Denunzierung-Bespitzelung“ a la DDR nicht als Werkzeug verwenden. Das vergiftet nämlich die Kultur im Verband genauso, wie missverstandene Soldatische Tugenden und Auslegungen von Traditionen, die eben genau dort hin geführt haben, wo der Verband jetzt steht!
Trennung, Thema SAP: Wir regen uns tagtäglich über dieses System auf. Ob im Personalwesen oder in der Materialbewirtschaftung/ Materialerhaltung. Aus der „Froschperspektive betrachtet“ ist das ganze viel zu umständlich, zu Arbeitsintensiv und „frist“ zuviel Zeit. Doch eines bleibt immer, -die Schnittstelle Mensch-.
@Fred Langer sagt: 04.11.2020 um 13:12 Uhr
„Da wird ein ganz schlechtes Beispiel gegeben.“
Ich würde eher sagen, egal wie man versucht, die Fehlbestände zu erklären, es bleibt immer ein „Geschmäckle“. Und zwar bei der ganzen Causa KSK.
Ich finde den Denkansatz von @emil93 gut, ob man überhaupt Spezialkräfte haben möchte. Wobei das zu kurz gegriffen ist. In der jetzigen Struktur und den Einsätzen der Bundeswehr bräuchte man sie weiterhin. Möchte man nur noch LV/BV, kann man das zur Disposition stellen.
Dazu bräuchte man den, hier im Forum schon öfter angemahnten, gesellschaftlichen Diskurs, der schlicht nicht stattfindet.
Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass Australien auch massiv Probleme mit der Disziplin in den Spezialkräften hat, was bei denen am Ende sogar in Kriegsverbrechen gemündet ist. Es geht hier gar nicht um den Vergleich, aber um den Umstand, dass als Lösung ähnliche Instrumente genutzt werden sollen, wie beim KSK. Allen voran eine stärkere Integration in die Truppe. Es ist also nicht so völlig unheard of.
https://theconversation.com/the-reputation-of-australias-special-forces-is-beyond-repair-its-time-for-them-to-be-disbanded-148795
@Pio-Fritz: Danke für ihre Beiträge. Ich bin überzeugt, wäre SiPo nicht gefühlt eine Randerscheinung politischen Alltags, wäre es nie so weit gekommen.
Ein demokratisch legitimierter Politiker ist immer angehalten, den Wähler mit den Themen zu begegnen, die ihn interessieren. Auf der anderen Seite ist es doch ein Zeichen der sicherheitspolitischen Nestwärme, wenn SiPo den Wähler weniger interessiert.
Treu Dienen im Stillen und hoffen, dass man nicht unverhofft an Bedeutung gewinnt, da der Preis dieser Bedeutung immer zu hoch sein wird….
@Pio-Fritz
Das ist eine wichtige Anmerkung und vielleicht dazu ein Kommentar, quasi als „mini-gesellschaftliche“ Diskussion hier … Spezialkräfte sind meiner Meinung nach auch künftig wichtig und sinnvoll, da hab ich (leider) keine Zweifel. Auch ist mir eingängig, dass deren Einsätze im Verborgenen stattfinden und eine gewisse Abschottung sinnvoll und wichtig ist. Aber es muss zwingend sichergestellt sein, dass sich daraus keine Gefahr für unsere Gesellschaft ergibt oder gar geduldet wird. Mögliche
Ansatzpunkte sehe ich hier im Bereich Auswahlprozess/Eignung, Innere Führung, internationalere/europäische Zusammenarbeit, Pflege eigener Bw-Traditionen (ohne missverständlichem Bezug zu Wehrmacht etc.) und auch einer zeitlichen Begrenzung des Dienstes (gern auch mit anstrebenswerter, attraktiver Beförderung und Weiterverwendung in anderen Bereichen.) Ich denke, dass diese Punkte alle schon adressiert wurden, aber vielleicht noch prioritärer angegangen werden müssen. Ich sehe hier übrigens auch Defizite in der öffentlichen Wahrnehmung und Kommunikation, ganz klar. Aber das hat eben auch viel mit bereits benannter Abschottung zu tun. All das anzugehen braucht Ehrlichkeit, Geduld und auch Zeit. Aber das sollten wir uns gegenseitig alle wert sein.
@JPW
„Was ebenso fehlt ist das Verständnis von hybrider Kriegführung, mit der sich strategische Hochwertinstrumente durch unkonventionelle nichtmilitärische Mittel lahmlegen lassen. Zum Beispiel durch Informationsoperationen und Fakenews.“
In diesem Zusammenhang empfehle ich zu prüfen, wo die Behauptung einer angeblich den Aufstand planenden Untergrundarmee in der Bundeswehr (für die es weiterhin keinerlei Beweise gibt) ihren Ausgang nahm. Meines Wissens nach waren das einige wenige Medienberichte, die nie wirklich hinterfragt wurden und deren fantasievolle Darstellungen sich irgendwann verselbstständigt haben. Ich behaupte nicht, dass diese Berichte Teil der Informationsoperationen z.B. eines gewissen Staates im Osten waren, aber angesichts der Wirkung solcher Berichte dürfte dieser Staat spätestens jetzt auf den Plan gerufen sein. Somit ist sichergestellt, dass bald ähnliche Vorwürfe gegen andere Hochwert-Fähigkeiten erhoben werden und die Bundeswehr sich mit allem möglichen beschäftigt außer ihrem eigentlichen Auftrag.
[In diesem Zusammenhang empfehle ich dringend, auch nur den Anschein des Versuchs des Derailings hier zu unterlassen. Da klingt manches so, als sollten alle Vorwürfe im Zusammenhang mit dem KSK zur Psyops-Kriegführung gegen die Bundeswehr erklärt werden. Ich kann mich mit diesem Eindruck auch täuschen, aber es wäre nicht gut, wenn dieser Eindruck entstünde. T.W]
@PsyOpa: Grundlage der Spekulationen sind Einlassungen des Christchurch-Attentäters in seinem Terror-Manifest.
Auch General Kraitmayr geht darauf ein im Rahmen eines Interviews mit einer WashPost Journalistin.
@Pio-Fritz:
„Ich finde den Denkansatz von @emil93 gut, ob man überhaupt Spezialkräfte haben möchte. Wobei das zu kurz gegriffen ist. In der jetzigen Struktur und den Einsätzen der Bundeswehr bräuchte man sie weiterhin. Möchte man nur noch LV/BV, kann man das zur Disposition stellen.“
Das zur Disposition stellen, wäre kriegstheoretisch und kriegsgeschichtlich gewagt.
Spezialkräfte hätten auch bei LV/BV eine große Bedeutung.
Historisch empfehle den Blick in das Jahr 1940:
Spezialkräfte nahmen Schlüsselgelände für die Panzerdivisionen (Fort Eben-Emael).
Wenn man Spezialkräfte abschafft, dann bitte konsequent auch den Rest abwickeln. Egal ob für nationale Risikovorsorge, Einsatz und LV/BV.
@AoR
„Grundlage der Spekulationen sind Einlassungen des Christchurch-Attentäters in seinem Terror-Manifest.“
Gibt es denn irgendwelche konkreten Hinweise darauf, dass der Attentäter Verbindungen zur Bundeswehr oder gar zum KSK hatte oder ist das nur eine weitere unbelegte Behauptung?
@T. Wiegold
Ich habe nicht „alle Vorwürfe im Zusammenhang mit dem KSK zur Psyops-Kriegführung gegen die Bundeswehr erklärt“, sondern nur darauf hingewiesen, dass die auf unklare Quellen zurückgehenden Vorwürfe der Vorbereitung eines Bürgerkriegs durch Soldaten des KSK immer noch unbelegt sind. Dass die russische Seite Fake News im Rahmen ihrer Informationsoperationen gegen westliche Gesellschaften einsetzt, werden sie ja vermutlich nicht leugnen wollen. Daher muss man sich die Frage stellen, ob solche unbelegten Unterstellungen gegen Hochwert-Fähigkeiten vielleicht Teil solcher Informationsoperationen sind. Bislang hat dies leider offenbar niemand getan.
„strategischen Hochwertinstrument“. Das mag für das KSK selbst, allerdings nur auf unterer taktischer Ebene auch zutreffen. Für Spezialkräfte insgesamt eher nicht. Verbringungsmittel für operative und taktische Einsatzazfgaben nahezu Fehlanzeige. Insbesondere im Bereich Luft. Außer kleinen SOF Hubschraubern ( Light Utility Helicopter Special Operations Forces (LUH SOF)) mit eingeschränktem Profil für wenige ausgewählte gibt es nahezu nichts wirklich für Hochwerteinsätze optimiertes Gerät.
Insbesondere der Vergleich mit Spezialkräften anderer Länder , dabei nicht nur USA, sondern auch mit kleinere Nationen zeigt Defizite und verschlafene Entwicklungen oberhalb der taktischen Ebene. Führungsorganisation für den Einsatz könnte deutlich optimiert werden. Bisher bekannt gewordene Einsätze halten einem Vergleich mit echten Spezialkräftenationen zum Teil kaum stand. Siehe dazu letzte US Operation in Afrika. DEU würde wohl kaum bis hin kommen, hätte weniger Unterstützungskräfte, auch hier wieder z.B. Luft. Aufklärung und Dienste – kann hier nicht thematisiert werden. Fakt ist, ohne Hilfe und Unterstützung von anderen Nationen ist Deutschland seit Jahrzehnten sehr eingeschränkt. Echte richtungsweisende Fortschritte in DEU – wenig. Wenn, dann eher Handwaffen, Fahrzeuge, FM…gerne auch mal eine durch Industrie gesponserte Veranstaltung im Mutterhaus des KSK.
Gern hat sich bisher insbesondere das Spitzenpersonal des Heeres durch weitgehende Unwissenheit ausgezeichnet, sich durch Vorführungen blenden lassen und gern mal knackige Fotos ins Netz gestellt. In der DSK war man wahrscheinlich eher froh, dass KSK mal keine Probleme machte, als wirklich Vorgaben zu entwickeln, Beschaffungen zu unterstützen oder gar dauerhaft gute Führung/Dienstaufsicht bereitzustellen. Die Führung KSK nutze das doch auch weidlich aus. Freiraum und Agieren im eigen Saft, wenn es darauf ankommt, schottet man sich mal gern ab. Vom Einsatz hat das Heer auch nur mitbekommen, was Einsatzführungskommando bereitstellte. Einsatzerfahrungen umsetzen, das machten andere aber kaum das Heer.
Ja, dann gibt es ja ach noch ein Referat im BMVG und eine Abteilung Spezialkräfte im Einsatzführungskommando. Die halten sich für die Spinne im Netz. Hinter vorgehaltener Hand wundert man sich dann doch immer wieder über die Sondervorhaben/Sonderwünsche der Spezialkräfte und einem immer mal wieder zu betrachtendem Output der entweder so geheim ist, dass selbst das Parlament schon mal nachfragen muss oder so unerwartet gering, dass eine Veröffentlichung eher mehr Fragen aufwirft als Stolz und Anerkennung zu generieren. Nun, man hört auch von beachtlichen Erfolgen einzelner Operationen, doch auch das ist wohl noch zu vertraulich. Schade! Es sei auch erwähnt, dass Aufgaben nur dann durch Spezialkräfte erfüllt werden sollten, wenn herkömmliche Kräfte dies nicht leisten können. Doch wir vergessen, herkömmliche Kräfte haben sich weiterentwickelt, können viel, viel mehr und leisten dies auch. Auch hier hilft ein Blick über den Zaun, es muß nicht immer USA sein, selbst kleine europäische Partner haben da eine atemberaubende Entwicklung hingelegt.
Der von einigen Teilnehmern eingeworfene Einwand, Spezialkräfte gab es schon im 2. WK greift zu kurz. Solche vergleichbaren Fähigkeiten besitzen heute auch herkömmliche Kräfte, z.B. Luftlandepioniere. Da kann sich das Heer auch wieder nicht mit Ruhm bekleckern, hat ja im Konzeptionswahn „Stabiliserungsoperationen“ . die international geachteten Fernspäkkräfte aber auch die Luftlandebrigaden u.a. mit strukturell beispielhafter Luftlandelogistik und Luftlandekampfunterstütung fast zerschlagen. Luftlandefla zur Luftwaffe! Dort verkümmert sie. Etc, etc. Unser Land könnte so viel, aber einige Soldaten, nicht die Politiker(!!), haben im Transformationswahn viel Gutes über Jahre gewachsene Fähigkeiten kaputt gemacht.
@Memoria sagt: 04.11.2020 um 21:23 Uhr
„Historisch empfehle den Blick in das Jahr 1940:
Spezialkräfte nahmen Schlüsselgelände für die Panzerdivisionen (Fort Eben-Emael).“
Einspruch, Euer Ehren. Wenn Sie schon historische Vergleiche ziehen wollen, dann sind Sie hier völlig falsch. Die heutigen Spezialkräfte mit Kommandooperationen des zweiten Weltkriegs vergleichen zu wollen hinkt doch gewaltig. Das Kommando, das Sie ansprechen, wurde extra für diesen Auftrag zusammengestellt. Insofern handelt es sich um Soldaten mit speziellen Fähigkeiten, aber nicht um Spezialkräfte im heutigen Sinne.
Ansonsten wären der Logistiker oder der Sanitäter auch eine Spezialkraft, denn er hat ja spezielle Fähigkeiten, nämlich die für seine Aufgabe.
@PsyOpa: Leider gibt es diesen Hinweis. Der Terrorist unternahm einige Reisen nach Europa und referiert in seinem Pamphlet über Anwesenheit vieler Soldaten bei Veranstaltungen welche zum Wirkbereich der Neuen Rechten, NORDKREUTZ, UNITER und Konsorten gehört.
Ich empfehle New York Times als anfangspunkt ihrer Recherchen:
https://www.nytimes.com/by/katrin-bennhold
Z. B den Artikel als Einstieg: https://www.nytimes.com/2020/07/03/world/europe/germany-military-neo-nazis-ksk.html
(korrigiere nicht WashPost)
Stand IBuK und GI ist, und war auch Thema im Blog: Es gibt keine Anzeichen für eine Untergrundarmee/Shadow Army in der BW.
@ PsyOpa
Sie leiden wohl unter der eigenen Profession, ansonsten könnten Sie aus der Presse über Nordkreuz, Uniter e.V., Hanibal, gefundene mehrere zehntausend Schuss Munition beim ehemaligen SEK-Beamten in Meck-Pomm und Bayern, von „Safe-Houses“ bei Uniter e.V. lesen.
Die ist keine Erfindung von russischen Psy-Ops sondern Realität. Inwieweit dies alles strafrechtlich fassbar ist, ist eine andere Frage.
@AoR, Georg
Niemand bezweifelt, dass es Fälle von Rechtsextremismus unter Soldaten gibt. Die Behauptung, dass es in der Bundeswehr rechtsextreme Netzwerke gibt, die einen Umsturz planen, ist aber weiterhin unbelegt. Der NYT-Artikel gibt nur das wieder, was ich in deutschen Medien über eine „Schattenarmee“ spekuliert wurde und enthält keine Belege oder neue belastbare Informationen. Der „Tag X“ steht in der Sprache der Prepper-Szene nicht für den Tag eines Aufstands, sondern für den eines katastrophalen Stromausfalls oder anderer Katastrophenszenarien, was in diesem und anderen spekulativen Artikeln zu dem Thema leider nicht erwähnt wird. Das Manifest von Tarrant ebenfalls keine konkreten Hinweise auf eine „Schattenarmee“ sondern nur einen Satz, indem dieser über mögliche Unterstützer radikaler Anliegen in Streitkräften spekuliert. Hinweise darauf, dass er in irgendeiner Weise mit Soldaten der Bundeswehr in Kontakt stand, gibt es keine. Ebenso gibt es bislang keine Belege dafür, dass Nordkreuz, Hannibal-Netzwerk Uniter etc. einen Aufstand geplant hätten. Entsprechende Vorwürfe wurden von den ermittelnden Behörden bislang auch nicht erhoben. Ich bleibe daher dabei: Die Faktenlage stützt die Behauptung, dass es eine Verschwörung in der Bundeswehr zum Aufstand gegen die FDGO gibt, nicht einmal im Ansatz. Wenn trotzdem versucht wird, die Bundeswehr mit Vorwürfen in diese Richtung zu diskreditieren, muss man die Frage stellen, warum dies geschieht, und wer daran ein Interesse hat. Die Parallelen zu ähnlichen InfoOps-Kampagnen gegen die Bundeswehr, die der Ostblock bis in die 80er Jahre durchführte, sind außerdem zu auffällig, um den entsprechenden Verdacht einfach so abzutun. Es wäre eigentlich die Aufgabe der Verfassungsschutzbehörden, die für diese Kampagne gegen die Bundeswehr verantwortlichen Kräfte einmal näher zu durchleuchten.
@Psyopa:
Jetzt stürzen Sie sich aber mit ihrem letzten Satz in die Spekulation. Es ist ja wohl ebenso unbelegt, dass es „die für diese Kampagne gegen die Bundeswehr verantwortlichen Kräfte“ (aus Russland) tatsächlich gibt, wie es ihrer Ansicht nach unbelegt ist, dass es rechtsextreme Netzwerke in der Bundeswehr gibt.
Man kann vielleicht fordern, zu klären, ob es solche Kräfte geben mag, aber mit ihrem Satz setzen Sie deren Existenz ja schon als Fakt fest.
@PsyOpa: Nun und das sind alles Aspekte, zu welchen Dienste ermitteln und Verfahren bei Gericht eingeleitet wurden. Da gilt es abzuwarten…
Tag-X ist solange ein Stromausfall solange keine Leichensäcke für unliebsame Politiker gehortet werden und dies im Bereich oben genannter Organisationen. Dann ist Tag X nämlich ein Vorwand, das allgemeine Chaos zu nutzen um Bürgerkrieg zu führen. Leider sind zu viele Soldaten, Polizisten und Ehemalige in diesem Umfeld aufgefallen, und zuviel Munition kam aus staatlichen Beständen… und Einzelfälle sind es auch nicht mehr.
Eigentlich gefundenes Fressen für PsyOps, das Vertrauen in die Exekutive zu untergraben.
Der Bericht des GI ist öffentlich:
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/neugestaltung-des-ksk-konsequent-und-entschlossen-4152014
und kann von dort herunter geladen werden.
[Danke für den Hinweis; habe das auch oben nachgetragen. T.W.]
@sakrileg
Russische Stellen sind nur einer von vielen Kandidaten, was die Verantwortung für die gegenwärtige Kampagne gegen die Bundeswehr angeht. Näheres herauszufinden wäre Sache der Behörden, wofür es aber politischen Willen brauchen würde. Vermutlich ist die Lage komplexer und das Geschehen kann nicht auf einen einzigen Verantwortlichen zurückgeführt werden. Ähnliche Kampagnen in den 70er und 80er Jahren wurden überwiegend von einheimischen politisch radikalen und extremistischen Kräften getragen und von externen Akteuren nur indirekt beeinflusst.
Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass man nicht jeden Versuch zur Schädigung des Ansehens der Bundeswehr unhinterfragt als Ausdruck guter Absichten anerkennen und statt dessen auch einmal die Frage stellen sollte, ob wirklich alle diese Versuche von Fakten gedeckt sind, und welche Absichten hinter solchen Versuchen stehen.
Der von den meisten PR-Leuten empfohlene Umgang mit solchen Kampagnen, ist m.E. leider sehr kurzsichtig. Man nimmt durch Nachgeben immer nur kurzfristig Druck aus der Sache, anstatt das Risiko eines Gegenangriffs einzugehen.
@AoR
Ja, das Fehlverhalten von Soldaten schafft unnötige Angriffsflächen und Material für solche Kampagnen. Solches Fehlverhalten abzustellen ist zweifellos ein notwendiger Teil der Bekämpfung von InfoOps-Kampagnen gegen die Bundeswehr.
Natürlich kann man das Ganze auch andersrum sehen: Es gibt Versuche, die erkannten, belegten und zum Teil auch bereits gerichtlich verfolgten Fälle von Rechtsextremismus, Vergehen gegen Kriegswaffengesetz etc. herunterzuspielen und als Vergehen von einzelnen, nicht miteinander verbundenen Tätern darzustellen. Teilweise nimmt das Züge einer Kampagne an, die solche Verbindungen innerhalb des rechtsextremistischen Spektrums verschleiern soll. Da müssen natürlich die zuständigen Behörden sehr genau hinschauen, wer diese Kampagnen initiiert und z.B. in den sozialen Medien organisiert – ob dahinter nur einheimische extremistische Kräfte stehen oder ob das von ausländischen Interessen gesteuert, wenn nicht unterstützt wird.
Und da fallen mir eine Hand voll deutschsprachiger Seiten ein mit Beziehungen zu Russland, welche Agitatoren der Neurechten ein Forum bieten und potentiellen Anhängern der etwas diffusen Ideologie das Bedürfnis nach Bestätigung befriedigen.
Gleichzeitig unterstützt man die Neurechten per Propagandareise nach Damaskus und kanalisiert Gelder…
Und je tiefer man nach Osteuropa fährt desto mehr taktischer Schießsport (soft air / paintball) mit vielen dieser Stromausfallgurus und oben genannten Vereinigungen…
Und die Finger am Flüchtlingshebel hat man per Erdogan und Assad auch, es können keine zurück und man produziert täglich mehr Chaos in der Region und zündelt…
Tolle Patrioten sind mir das diese „Putins Stupid Idiots“ … /SCNR
Psy Ops? Hmm vollwertige Maskirovska, um die gesellschaftliche Kohäsion im Zuge der Flüchtlingskrise zu schädigen… Um irgendwann, wie nannte der KGB das noch, uns zu „normalisieren“
@T, Wiegold
„Herunterspielen“ kann man nur etwas, das tatsächlich existiert. Wer professionell mit Informationen umgeht, muss zwischen Fakten und Annahmen bzw. bloßen Behauptungen unterscheiden könnten. Ich dachte, das täten Journalisten auch.
Haben Sie denn irgendwelche Belege dafür, dass die bekannten Vorfälle miteinander verbunden sind bzw. die behaupteten Netzwerke existieren?
[Wir kommen jetzt sehr ins Klein-Klein, und in der Tat: zwischen Fakten und Annahmen unterscheide ich auch. Ich werde jetzt nicht die ganzen Berichte, die sie auch kennen, zu möglichen Querverbindungen hier referieren, das wollen Sie vermutlich auch gar nicht. Die Belege dafür, dass es alles nur zufällig einzelne Vorfälle im Bereich oder Umfeld bestimmter Sicherheitsbehörden sind, liefern Sie aber genauso wenig. In dieser Art können wir natürlich endlos weitermachen, was keinem etwas bringt. T.W.]
@Pio-Fritz:
Das mag ihre Interpretation sein
In der internationalen Fachliteratur wird der Angriff auf Eben-Emael als eine der ersten modernen Spezialoperationen betrachtet:
https://www.afsoc.af.mil/Portals/86/documents/history/AFD-051228-021.pdf
Das Personal war für diesen Auftrag von strategischer Bedeutung gesondert ausgewählt, monatelang ausgebildet und ausgerüstet. Der Einsatz war sogar Grundlage der bis heute weltweit gelehrten theoretischen Grundlagen von Spezialoperationen (Planung, Vorbereitung, Geheimhaltung, etc). Natürlich waren es auch noch nicht stehende Spezialkräfte in der heutigen Prägung , sondern der Entstehungsprozess.
Es war keine normale oder spezialisierte Truppe, sondern eine echte Kommandotruppe.
Damit komme ich zum Ausgangspunkt unserer Diskussion zurück.
Spezialkräfte haben auch bei LV/BV eine herausragende Bedeutung und sind somit auch bei einer Konzentration hierauf unverzichtbar.
Leider wird jedoch LV/BV gedanklich allzuoft auf mechanisierte Kräfte verengt. Gerade auch in Deutschland.
Da wollte ich mir einfach einen höflichen „Einspruch“ erlauben.
Wurde bezüglich der Feststellung das der Überlastung des logistischen Personals keine Abhilfe geschaffen?
@Memoria, @Pio-Fritz: Denken wir an die motivierende/moralisierende Wirkung der KSK-Kameraden auf „Reguläre“ im Gefecht im Rahmen eines symmetrischen Krieges LV/BV. So „Elite-Verbände“ haben ihre Vorteile ausserhalb des rein technischen Aspekt.
Wie auch eine demoralisierende auf den Feind. Allein die Falsch Information, KSK wäre in de Nähe gegnerischer Hochwertziele abgesprungen/ gesehen worden wird seine Wirkung nicht verfehlen.
Ich kann mir vorstellen, SoF sind auch ein durchaus „kreatives“ strategisches Instrument?
Was denkt ein Staat, wenn da so ein US Kampfträgerverband vor der Küste auftaucht?
@ThoDan
Das KSK hat sicher einen SollOrg Bearbeiter, Anträge auf Änderung der SollOrg („mehr DP“ mit Begründung) sollten doch dann vorgelegen haben und weitergeleitet worden sein? Welche Rückmeldung / Entscheidung gab es hierzu?
AoR sagt: um 14:10 Uhr
„Was denkt ein Staat, wenn da so ein US Kampfträgerverband vor der Küste auftaucht?“
Ob sich die russische Nordflotte davon beeindrucken liesse?
Wie wenig Spezialkräfte eine Rolle in den Überlegungen der militärischen Führung spielen, zeigt auch eine Grundsatzrede des InspH diese Woche:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/aktuelles/landesverteidigung-ist-mehr-als-nur-abschreckung-4158574
Das Scheitern der Trendwenden wird einen Neuansatz nach der Wahl erfordern. Hoffentlich mit einem mutigen Schritt (siehe SWP-Studie von Bartels und Glatz) – dann vielleicht auch mit einem echten Neuansatz für Spezialkräfte, anstatt Verdchlimmbesserungen mit einer Vielzahl von Maßnahmen ohne echte Grundrichtung.
@Edgar Lefgrün: Auch, denn die kamen bestimmt nicht alleine 🤔 /SCNR
Ich dachte da eher an Kandidaten MeNa und auch Bedeutung SoF bei Law Enforcement gemäß Völkerrecht.