„Ungewollte Schussabgabe“ mit P8: Soldat in Mali verletzt
Bei einer so genannten ungewollten Schussabgabe aus einer Pistole P8 ist ein Bundeswehrsoldat am (heutigen) Montag in Mali verletzt worden. Die Mitteilung der Bundeswehr* am Abend:
Am 10. September um 1.59 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) ereignete sich im Camp Castor in Gao (Mali) eine ungewollte Schussabgabe mit einer Dienstwaffe (Pistole P8), wodurch ein deutscher Soldat verletzt wurde.
Der verletzte deutsche Soldat wurde umgehend ärztlich behandelt und ist aktuell in der deutschen sanitätsdienstlichen Einrichtung im Castor Castor stationär aufgenommen. Die Angehörigen des Soldaten wurden informiert.
Es ist, wenn ich nicht zwischendurch etwas übersehen habe, das erste Mal seit nunmehr rund vier Jahren, dass es eine solche ungewollte Schussabgabe aus der Pistole P8 gab. Im Afghanistan-Einsatz hatte es damals eine ganze Serie solcher ungewollter Schüsse aus dieser Waffe gegeben, durch die deutsche Soldaten verletzt wurden:
• 17. Dezember 2010, OP North, Afghanistan
• 23. August 2011, Camp Marmal, Afghanistan
• 15. September 2011, OP North, Afghanistan
• 13. April 2013, Camp Marmal, Afghanistan
• 9. Juni 2013, Camp Marmal, Afghanistan
• 23. Juli 2013, Camp Marmal, Afghanistan
• 25. Juli 2013, Kundus, Afghanistan
• 21. August 2013, Camp Marmal, Afghanistan
• 23. Dezember 2013
(Bw-Bericht als pdf: Afghanistan: Ungewollte Schussabgabe in Masar-i Scharif
• 8. März 2014, Camp Marmal, Afghanistan
• 11. Mai 2014, Camp Marmal, Afghanistan
(Ob diese Übersicht vollständig ist, ist nicht sicher – etliche damalige Bundeswehrmeldungen sind auf der Webseite nicht mehr verfügbar)
*Die aktuelle Meldung vom 10.09.2018 als pdf:
UN-Einsatz in Mali: Ungewollte Schussabgabe – ein deutscher Soldat verletzt
(Archivbild: A U.S. Soldier with the 18th Combat Sustainment Support Battalion shoots a P8 pistol during a German weapons training, familiarization and qualification event to demonstrate interoperability and strengthen partnership cohesion at the 7th Army Training Command’s, Grafenwoehr Training Area, Germany, July 20, 2018 – U.S. Army photo by Gertrud Zach)
@ Wa-Ge
Meine Erfahrungen als Wehrpflichtiger im letzten Jahrtausend werden meinen Blick beeinflussen.
Mit ihrer Erklärung für Hans Dampf habe ich verstanden was sie meinten, volle Zustimmung.
Ich bin irrtümlich davon ausgegangen, die Sicherheitsüberprüfung im Gefechtsfahrzeug wäre vorschriftsmäßig und auf Befehl durchgeführt worden.
@ThoDan | 12. September 2018 – 10:40
„Aussagen von Soldaten die dort waren.“
Sorry, aber das ist jetzt und in dieser Form ja jetzt kein glaubwürdiger Beleg…
Wir müssen einfach akzeptieren, dass die Waffenausbildung wie Sie derzeit zu großen Teilen in der BW praktiziert wird einfach nur schlecht ist!
Das was auf Laufbahnlehrgängen derzeit an Waffenausbildung stattfindet ist kaum noch erwähnenswert und zu extrem großen Teilen haben Soldaten überhaupt kein Interesse daran noch mit einer Waffe umgehen zu können, da es eher als Lästig betrachtet wird! Was man daher auf Schießbahnen erlebt ist eigentlich nur noch traurig!
Aber es scheint ja so gewollt zu sein!
Ich kenne Luftwaffensoldaten, die im 7. Dienstjahr sind, Feldwebeldienstgrad haben und noch NIE am MG ausgebildet worden sind. Beim Lehrgang XY braucht man das aber, wird dann jedoch nicht nachgeholt, sondern einfach übergangen bzw. weg gelassen.
Wenn das der Standard ist, dann ist doch alles klar.
Nebenbei sollte man bei der ganzen Diskussion mit sicherlich vielen richtigen Anmerkungen hier nicht vergessen, dass man hier nicht weiss wessen Waffe den Schuss abgab, wie es dazu kam und auch nicht wer getroffen wurde.
Hypothetisch:
Selbst wenn man alles richtig gemacht hätte und sagen wir die fertig geladene, entspannte und nicht gesicherte Waffe beim Holstern (für die Patroullie) mit dem Abzug sehr unglücklich an einem anderen Ausrüstungsgegenstand durch gezogen hat und sich selbst ins Bein geschossen hat lag einfach ‚Pech‘ vor.
Ich glaube zwar auch eher an menschliches Versagen entweder beim Laden oder beim Entladen (egal ob unter Stress, aus Langeweile oder Leichtsinn), aber wie sagte der Leutnant damals: Glauben können Sie Sonntags in der Kirche. Ist halt Spekulation bis hier mehr Erkenntnisse durchdringen.
Abschlußantretten nach 3 Wochen Intensiver Schießausbildung:
1/3 Der Angereisten Lehrgangsteilnehmer erreichte das Ausbildungsziel Schießausbilder neues Schießausbildungskonzept.
2/3 Verließen die Ausbildung vorzeitig, jedoch mit einem immensen Wissen und Erkenntnisgewinn.
Jetzt das erschreckende Zitat des Gesamtverantwortlichen Stabsoffiziers bei der Urkundenverleihung : „2/3 Durchfallquote, da müssen Wir noch besser werden.“
Jetzt Meine Wütende Gegendarstellung :
NEIN das müssen wir nicht !
WENN 2/3 der Ausbildungsgruppe nicht in der Lage sind zu bestehen liegt es eben nicht an der Art der Ausbildung und erst recht nicht an den Hoch Motivieren und jetzt gut ausgebildeten Schießausbildern, Sondern wir betreiben eine BESTENAUSLESE nach Leistung, Eignung und Befähigung.
Beim Umgang mit Waffen und Munition gibt es Keinen Spielraum, sondern ausschließlich Kompromissloses:
Schieß-Sicherheit VOR allem anderen,
1. JEDE WAFFE ist immer als geladen zu betrachten.
2. Eine Waffe ist NIE auf etwas zu richten was ich nicht treffen will.
3. Der Abzugsfinger berührt den Abzug erst, wenn die Visiereinrichtung im Ziel ist, UND verläßt den Abzug wenn die Visiereinrichtung das Ziel verläßt.
4. Man muss sich seines Zieles sicher sein.