Monat: November 2016

Nach der US-Präsidentenwahl: Was bedeutet das für die Sicherheitspolitik?

Der Ausgang der Präsidentenwahl in den USA (der zu der Zeit, zu der ich diesen Eintrag schreibe, noch nicht absehbar ist) beschäftigt alle hierzulande unter den verschiedensten Aspekten. Ein wesentlicher sind die sicherheitspolitischen Auswirkungen, die Bedeutung für das Verhältnis des Westens zu Russland, die Zukunft der NATO… um nur einige zu nennen. Mir ist bewusst, dass die Leserinnen und Leser von Augen geradeaus! gerne über diese sicherheitspolitische Bedeutung debattieren wollen, deshalb dieser Thread – und die dringende Bitte, sachlich zu

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Nachgetragen: 24 ‚Marder‘-Schützenpanzer für Jordanien

Bereits in der vergangenen Woche hatte das Bundeswirtschaftsministerium den Bundestag über aktuelle Entscheidungen des Bundessicherheitsrats zur Genehmigung von Rüstungsexporten informiert – mysteriöserweise habe ich das bislang in keinem Medium gefunden. Deshalb trage ich die hier nach: Der wichtigste Posten ist ein Paket mit 24 Marder-Schützenpanzern für Jordanien; zusammen mit Maschinenkanonen 20mm für die Gefechtsfahrzeuge, einem Fahrschulpanzer und Ersatzteilen im Wert von knapp 13 Millionen Euro. Die Genehmigung der Marder für das Königreich ist nicht überraschend; die Absicht, Jordanien mit diesen

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Noch fünf Korvetten? Wollten wir doch schon immer.

Drei Wochen nach dem überraschenden Vorstoß zweier Koalitionsabgeordneter, kurzfristig die Beschaffung von fünf weiteren Fregatten Korvetten für die Deutsche Marine in Auftrag zu geben und das dafür nötige Geld bereitzustellen, hat das Verteidigungsministerium den Bedarf an diesen Kriegsschiffen konzeptionell begründet. Angesichts gestiegener Anforderungen der NATO, zusätzlichen Einsätzen und der Außerdienststellung anderer schwimmender Einheiten brauche die Bundeswehr dringend und vor allem recht bald die neuen Korvetten, heißt es in Schreiben aus dem Verteidigungsministerium an den Verteidigungs- und den Haushaltsausschuss. Dass das

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Waffenruhe in Mali? 9 Tote Soldaten bei Anschlägen in zwei Tagen

Wenn tatsächlich in Mali in den vergangenen Tagen das Angebot zu einer Waffenruhe bestanden haben sollte, ist sie irgendwie noch nicht in Kraft getreten. Allein in den vergangenen zwei Tagen, vom Freitag bis zum (heutigen) Sonntagabend, sind nach den vorliegenden Meldungen bei Anschlägen neun Soldaten ums Leben gekommen: Am Freitag ein Angehöriger der französischen Operation Barkhane und am Sonntag ein UN-Soldat aus Togo und sieben malische Soldaten.

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Alles neu an der Führungsakademie: Ab Zweisterner antreten zum Lehrvortrag

Über die Grundsatzrede von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAk) in der vergangenen Woche ist relativ wenig berichtet worden, dafür wurde um so mehr spekuliert. Dass die Ministerin die höchste Bildungseinrichtung der Streitkräfte komplett umkrempeln will, sie dafür direkt Generalinspekteur Volker Wieker unterstellt und der Hamburger Institution unter anderem die Rolle eines Think Tanks zuweisen will, ist zwar richtig, aber dennoch ein wenig verkürzt. Die Umbaupläne von der Leyens gehen weit darüber hinaus.

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Piraten vor Somalia wieder aktiv: Angriff auf deutschen Chemietanker war Seeräuber-Attacke

Zum Mitplotten (und deshalb hier nachgetragen): Ein Angriff auf einen Chemikalientanker einer deutschen Reederei vor der Küste Somalias am 22. Oktober ist somalischen Piraten zuzurechnen – und damit der erste offiziell registrierte Angriff auf ein Handelsschiff seit zweeinhalb Jahren. Die EU-Antipirateriemission Atalanta bestätigte (bereits am vergangenen Freitag), dass der Tanker CPO Korea, bereedert von der Hamburger Reederei Offen Tankers, von Piraten aus dem ostafrikanischen Land gekapert werden sollte: The Operation Commander of the EU Naval Force (Somalia), Major General Rob

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Die Rückkehr der US-Truppen nach Europa: Die genaueren Pläne

Die US-Streitkräfte hatten schon länger angekündigt, dass sie angesichts der veränderten Haltung der NATO zu Russland wieder mehr Truppen nach Europa verlegen wollen – unter anderem soll jeweils eine Kampfbrigade rotierend durch die osteuropäischen Mitgliedsländer des Bündnisses geschickt werden. Am (heutigen) Freitag gab die U.S. Army Europe die genaueren Pläne für die Einheiten und ihre vorübergehende Stationierung bekannt. Die Truppen werden vorwiegend an der Ostflanke des Bündnisses unterwegs sein; dabei ist eine Verzahnung mit der Enhanced Forward Presence der NATO

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Reden wir über den Tod

Immer wieder kommt die Kritik (auch von mir), dass die Bundeswehr in ihren eigenen Publikationen und Medien das Thema Tod und Verwundung ausspart – und dass es vor allem in der Nachwuchswerbung zu wenig eine Rolle spielt, dass Soldaten eben nicht nur bewaffnete Mechatroniker sind, sondern sich darauf einlassen (müssen), zu töten und getötet zu werden. Deshalb finde ich es nicht nur bemerkens-, sondern auch höchst lobenswert, dass das Bundeswehr-Monatsmagazin Y seine November-Ausgabe genau diesem Thema widmet: Tod und Verwundung.

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