Treffer-Probleme beim heißgeschossenen G36 jetzt offiziell bestätigt
Fast auf den Tag genau drei Jahre ist es her, dass in einer ersten öffentlichen Meldung über Treffer-Probleme beim G36, der Standardwaffe der Bundeswehr, berichtet wurde. Drei Jahre, diverse technische Untersuchungen und mehrere Erklärversuche später zieht die Bundeswehr die Schlussfolgerung: bei schussinduzierter Erwärmung und durch Änderungen der klimatischen Umweltbedingungen gebe es Präzisionseinschränkungen, auf Deutsch: bei heißgeschossener Waffe und wenn es draußen sehr heiß ist, schießt diese Waffe nicht mehr genau.
Damit ist nicht nur der jahrelange Streit um das Gewehr des Herstellers Heckler&Koch vorerst beendet, sondern es ist auch offiziell: Das G36 soll für eine Übergangszeit weiter betrieben werden, Konsequenzen könnte aber auch – mittelfristig – die Beschaffung eines neuen Sturmgewehrs für die Truppe sein. Die Schlussfolgerungen wurden bei einem Treffen des Militärischen Führungsrats am (gestrigen) Sonntag gezogen, wie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Montag erklärte:
Im vergangenen Sommer habe ich eine breite Untersuchung des G36 veranlasst. Der Abschlussbericht steht noch aus. Aber die bisher vorliegenden Bewertungen weisen in eine eindeutige Richtung. Das G36 hat offenbar ein Präzisionsproblem bei hohen Temperaturen aber auch im heißgeschossenen Zustand. Das Sturmgewehr der Bundeswehr wird auch in den Einsätzen, etwa in Afghanistan und Mali benutzt. Deswegen habe ich gestern Abend den Militärischen Führungsrat zu mir ins Ministerium gerufen. Der Generalinspekteur und alle Inspekteure der Teilstreitkräfte haben aus ihrer Fachsicht bewertet, was bedeuten die Erkenntnisse zum G36 insbesondere für die Truppe in den Einsätzen und welche kurzfristigen vorsorglichen Konsequenzen müssen gezogen werden.
Der Generalinspekteur unterrichtet die Truppe heute über den Sachverhalt und wird in den nächsten Tagen eine Weisung erlassen für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Sie enthält konkrete taktische und operative Vorgaben, z.B. mit welchem Ausstattungs-Mix die Truppe vorgehen soll oder in welcher Form die Handwaffen weiter genutzt werden können. Wenn der Abschlussbericht dieser mehrmonatigen Untersuchungsreihe vorliegt und ausgewertet ist, wird das Ministerium notwendige weitere Konsequenzen ziehen. Das schließt auch die Frage ein, ob und inwieweit die Truppe auf mittlere Sicht mit einem anderen Sturmgewehr ausgerüstet werden muss.
Es gab in den vergangenen Jahren häufiger Berichte und teils widersprüchliche Expertengutachten zu Mängeln beim G36. Sie können sicher nachvollziehen, dass ich heute sehr froh bin über meine Entscheidung aus dem Frühsommer 2014, dass eine breit aufgestellte Expertenkommission mit Fraunhofer-Institut, Bundesrechnungshof und allem internen Sachverstand der Bundeswehr die Frage der Tauglichkeit des G36 klären soll. Jetzt liegen viele Fakten auf dem Tisch. Es ist gut, dass wir nach einer jahrelangen Diskussion über die Waffe jetzt mehr Klarheit und Transparenz haben. Gut ist aus heutiger Sicht auch, dass im engen Einvernehmen mit dem Parlament bereits im Sommer 2014 alle weiteren G36-Beschaffungen gestoppt wurden. Mein ausdrücklicher Dank gilt an dieser Stelle dem Wehrbeauftragten, der früh Zweifel am G36 geäußert hatte und hartnäckig zur Aufklärung beigetragen hat.
Die Position der Ministerin und des Ministeriums ist damit klar: Die seit 1995 in die Bundeswehr eingeführte Waffe ist das Problem. Nicht, wie eben dieses Ministerium auch schon mal sehr bestimmt erklärt hatte, die verwendete Munition. Und wäre nicht der Bundesrechungshof mit neuer Kritik am Treffverhalten des G36 gekommen (die der Hersteller empört zurückwies), hätte wohl das Ministerium es bei der Erklärung Munitionsproblem bewenden lassen.
Allerdings muss man dabei auch im Auge behalten, wofür das G36 vor nun 20 Jahren beschafft wurde: Als Standardwaffe für eine Wehrpflichtarmee, Einsatzgebiet Mitteleuropa. Bei vergleichsweise geringer Schussbelastung, eben nicht ausgelegt für die teilweise intensiven Gefechte in Afghanistan oder den Einsatz unter wüstenähnlichen Temperaturen. Mit anderen Worten: Bislang ist noch von keiner Seite so richtig erklärt worden, ob die Bundeswehr genau das bekommen hat, was sie damals auch bestellt hat – oder doch nicht genau das.
Andererseits, auch das muss man dabei sehen: Es gibt viele Verbände, für die ist das G36 – in der ursprünglichen Version, ohne Nachrüstungen – immer noch die Standardwaffe selbst dann, wenn sie als NATO-Speerspitze vorgesehen sind (siehe Foto oben).
Die von der Ministerin angesprochene Weisung von Generalinspekteur Volker Wieker:
Sehr geehrte Damen und Herren Kommandeure und Dienststellenleiter,
nachdem in der jüngeren Vergangenheit die Zuverlässigkeit unseres Sturmgewehres G36 durch verschiedene Meldungen in Frage gestellt wurde, haben wir uns im vergangenen Jahr in einer intensiven Diskussion mit der Politik, dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages und dem Bundesrechnungshof auf ein klares Vorgehen zur weiteren Untersuchung des G36 verständigt.
Zusammen mit dem unabhängigen Ernst-Mach-Institut in Freiburg (EMI), der WTD 91, dem Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe und unter Beteiligung aller Teilstreitkräfte sollte eine abschließende Perspektive auf die Fähigkeiten des Sturmgewehrs erarbeitet werden.
Das Verfahren ist formell noch nicht beendet. Die abschließende Sitzung der „Arbeitsgemeinschaft G36 in Nutzung“ findet am 30. und 31. März statt.
Die in Vorbereitung dieser Sitzung erstellten Bewertungsbeiträge sprechen jedoch eine eindeutige Sprache und enthalten folgende Feststellungen zum G36:
1. Präzisionseinschränkungen des G36 seien bei schussinduzierter Erwärmung und durch Änderungen der klimatischen Umweltbedingungen aufgetreten.
2. Präzisionseinschränkungen des Gewehres seien mit allen untersuchten Munitionsarten und –losen festgestellt worden.
3. Die Untersuchungen zum Präzisionsverhalten beim System G36 haben eindeutig eine Fähigkeitslücke in einem bestimmten Szenario aufgezeigt.
4. Die Präzisionseinschränkungen seien beim G36 signifikant größer als bei den untersuchten Vergleichswaffen. Das G36 sei eindeutig Teil des Problems (d.h. nicht nur die Munition oder sonstige Faktoren).
5. Für eine Übergangszeit, so das Heer als Hauptnutzer des Gewehres, könne das G36 weiter genutzt werden.
Vor diesem Hintergrund erscheint es geboten, vorläufige Maßnahmen zu ergreifen, über die ich Sie persönlich unterrichten möchte.
Nachdem am Freitag die Leitung des Hauses Kenntnis von dem Sachstand erlangt hat, wurde am Sonntagabend der Militärische Führungsrat mit den Inspekteuren der Teilstreitkräfte zusammengerufen, um so schnell wie möglich eine gemeinsame militärfachliche Bewertung zu erlangen, was die jetzt vorliegenden Informationen für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz bedeuten und welche unmittelbaren Konsequenzen für Schutz und Wirkung der Truppe zu ziehen sind.
Für den Grundbetrieb (Ausbildung und Übungen) folge ich der Empfehlung des Heeres, das G36 für eine Übergangszeit weiter zu nutzen.
Für die Einsatzgebiete werde ich unverzüglich eine Weisung erlassen, die taktisch/operative Vorgaben zur Ausstattung mit und zur Nutzung von Handwaffen in den Einsätzen enthalten wird, um den absehbaren Defiziten des G 36 Rechnung zu tragen. Priorität haben selbstverständlich die Einsätze in Afghanistan und die anderen Einsätze in heißen Regionen wie Mali oder am Horn von Afrika.
Wenn der Abschlussbericht vorliegt, wird das Ministerium in Kenntnis der Gesamtbewertung die notwendigen weiteren Konsequenzen ziehen. Dabei wird auch die Frage zu beantworten sein, ob die Bundeswehr mittelfristig mit einem neuen Sturmgewehr ausgerüstet werden muss.
Dazu interessant zum Nachlesen: Das Protokoll einer Besprechung zum G36 im Bundesamt für Ausrüstung, IT und Nutzung der Bundeswehr im August 2013.
Nachtrag: Damit man das besser nachverfolgen kann, hier eine Liste der Einträge auf Augen geradeaus! seit dem 1. April 2012 (und meine erste Meldung dazu im Spiegel):
1. April 2012 – Spiegel: Standardgewehr der Bundeswehr schießt nach langandauernder Nutzung nicht mehr zielgenau
1. April 2012: Kein Aprilscherz: Wenn das Gewehr heißläuft
25. April 2012: Kein Aprilscherz: G36 (2)
14. September 2013: Probleme mit dem G36: Weiter geht’s (Update: Stellungnahme BMVg)
10. November 2013: Waffen am Sonntag: G36, Heron
12. November 2013: G36: Das BAAINBw-Protokoll
16. Dezember 2013: G36: Jetzt meldet sich Heckler&Koch
22. Februar 2014: Thema: Peng und Bumm – Bericht zum G36
21. Mai 2014: G36: Die endlose Geschichte
22. Juni 2014: G36: Die nächste Runde…. neue Untersuchung, mit Beschaffungsstopp
1. Juli 2014: G36: Heckler&Koch gegen Bundesrechnungshof
4. Juli 2014: G36: Der Rechnungshofbericht, aufbereitet.
29. November 2014: Und wieder das G36
3. Dezember 2014: G36 und fliegendes Gerät: Berichte aus dem Chaos
Nachtrag 2: Nachdem ich mich den Nachmittag über erfolglos um eine Stellungnahme von Heckler&Koch bemüht hatte, haben die jetzt eine Erklärung auf ihrer Webseite veröffentlicht:
Stellungnahme von Heckler & Koch zum Pressestatement der Ministerin zum Sturmgewehr G 36 vom 30. März 2015
30.03.2015
Aus aktuellem Anlass der durch Presseerklärungen des BMVg und der Bundes-verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hervorgerufenen Vielzahl undifferenzierter Nagativberichte über das von Heckler & Koch produzierte Sturmgewehr G 36 sehen wir uns veranlasst, auf Folgendes hinzuweisen:
Bedauerlicherweise hat Heckler & Koch erstmalig über Presseanfragen von den aktuellen Äußerungen der Bundeswehr zum Gewehr G 36 erfahren. Trotz mehrfacher Angebote von Heckler & Koch, die auf eine Einbeziehung des weitreichenden und über viele Jahrzehnte hinweg entwickelte Know-How des Unternehmens gerichtet waren, hat die Bundeswehr Heckler & Koch in keiner Weise in die Untersuchungen eingebunden.
Im Gegenteil kommuniziert die Bundeswehr zum Thema G 36 seit rund einem halben Jahr nicht mit Heckler & Koch über die konkret untersuchten Vorwürfe zum G 36 als weltweit anerkanntes, technologisch führendes Sturmgewehr. Insofern war es Heckler & Koch leider nicht möglich, an einer sachgerechten Aufklärung der Vorwürfe mitzuwirken.
Die jetzt verbreiteten Ergebnisse widersprechen diametral den umfangreichen und aufwendigen Prüfungen, die Heckler & Koch angesichts aufkommender Gerüchte über eine angeblich gravierende Zielabweichung der heißgeschossenen oder durch Witterungseinflüsse erhitzten Waffe selbst durchgeführt hat. Diese haben bei sachgerechtem Gebrauch keine maßgeblichen Einschränkungen der Einsatztauglichkeit, insbesondere auch im Vergleich zu anderen Sturmgewehren, ergeben.
Heckler & Koch liegen keinerlei Unterlagen zu den aktuellen Vorwürfen vor. Eine dringend gebotene sachliche Prüfung und Stellungnahme zu den angeblichen Ergebnissen der Untersuchungen ist hier insofern nicht möglich. Heckler & Koch erkennt daher keine durch die Bundeswehr ermittelten Negativergebnisse zum Gewehr G36 an, die sich auf eine vermeintlich fehlende Tauglichkeit des Sturmgewehrs zum vorgesehenen Gebrauch beziehen.
Nachtrag 3: Da man ja nie weiß, wie lange eine Meldung auf der Webseite der Bundeswehr noch verfügbar ist, hier zur Dokumentation die Meldung zum G36 vom 21.02.2014 auf bundeswehr.de:
Untersuchung: Das Gewehr G36 der Bundeswehr ist treffsicher
Koblenz, 19.02.2014, Presse- und Informationszentrum Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung.
Das Sturmgewehr G36 der Firma Heckler und Koch ist seit der Einführung im Jahr 1996 das Standard-Gewehr der Bundeswehr. Seit längerem wird in den Medien über das Verhalten des G36 bei heiß geschossener Waffe berichtet.
Auslöser dieser Medienberichte waren weder militärische Forderungen noch Erkenntnisse aus den Einsatzgebieten der Bundeswehr. Um die Ursache des veränderten Treffverhaltens zu ermitteln, wurden unterschiedliche Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde zunächst davon ausgegangen, dass die Ursache bei der Waffe G36 läge. Dies konnte jedoch durch umfangreiche Untersuchungen eines unabhängigen Sachverständigen, das Ernst-Mach-Institut der Fraunhofer Gesellschaft, eindeutig widerlegt werden. Ursache sind vielmehr einzelne Munitionslieferungen (Lose) eines Herstellers.
Die in der Bundeswehr für das G36 genutzte Munition vom Kaliber 5,56mm x 45 DM11 wird von unterschiedlichen Herstellern beschafft. Bei der Herstellung der Munition wird der Geschossmantel verzinnt. Durch verschiedene Fertigungsprozesse der Hersteller ergab sich in einigen Fällen eine unterschiedliche Zinndicke des Geschossmantels. Diese Zinndicke hat Einfluss auf die Geschossflugbahn bei heiß geschossener Waffe und erklärt das veränderte Treffverhalten. Gleichwohl ist auch diese Munition uneingeschränkt handhabungssicher.
Das Gewehr G36 ist technisch zuverlässig und ohne Mängel. Es erfüllt vollumfänglich die Anforderungen der laufenden Einsätze und den Grundbetrieb der Bundeswehr.
Stand vom: 21.02.14
… und mal vorsorglich als pdf gesichert: bundeswehr.de: Untersuchung: Das Gewehr G36 der Bundeswehr ist treffsicher
(Foto: Soldat eines Milan-Panzerabwehrtrupps mit G36 beim Deutschen Gefechtsverband NATO Response Force 2015 in Marienberg)
@Vtg-Amtmann
Das G36 war seiner Zeit „revolutionär“ – zuverlässig und für seine Bestimmung hervorragend geeignet:
– Einsatzraum – Mitteleuropa
– Nutzerkreis – Streitkräfte querschnittlich, SP Wehrpflichtige
– Einsatzzweck – Sturmgewehr, Schußentfernung +/- 200m, gezielter Einzelschuß
Defizite liegen in der Natur der Sache – wenn man ein optisches Visier anhaucht beschlägt es; zudem ist es eben auch empfindlich gegen harte Stöße.
Und: allzuteuer sollte es auch nicht sein. Klar hat der Sportschütze etwas anderes im Schrank stehen, und bei ELCAN gibt es auch schöne Optiken – für deren Preis kann ich mir dann aber schon 2-3 Komplettwaffen kaufen.
@Thoams Melber: Völlig richtig was Sie schreiben, nur das ist nicht die reale und realistische Basis der seit ca. drei Jahren anhängigen G36-Diskussion.
Passt doch.
Mangels Waffen Exporte muss man halt mal wieder den Binnenmarkt beleben.
Was anderes ist es doch nicht.
Oh mein Gott, ein Gewehr bei dem im heißgeschossenen Zustand die Präzision nachlässt oder extreme klimatische Bedingungen sich negativ auswirken. Wo kämen wir denn da hin, wenn Gewehre des Marktführers physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen.
Einen Mangel kann ich nicht erkennen, wir haben ein 20 Jahre altes Gewehr, bei dem die Beschaffung modernisierter Versionen immer wieder verzögert wurden.
@ Klaus-Peter Kaikowsky
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu.
@all
Ist es inzwischen möglich Einblick in das Lastenheft des G36 in der Bundeswehr Version zu bekommen?
@xyz:: „… ein Gewehr bei dem im heißgeschossenen Zustand die Präzision nachläßt … Wo kämen wir denn da hin, wenn Gewehre des Marktführers physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen.“
Bei Einführung des G36 in 1997 war das Spritzgußmaterial P6.6 (= Thermoplast = Nomen est Omen) für das Gehäuse des G36 auch schon seit ca. 45 Jahren erfunden, in seinen Werkstoffeigenschaften bekannt und damit evaluierbar.
Wenn dann aber hier einzelne User noch in 2015 schreiben, das sei PVC statt Polyamid, dann muß man sich wahrlich über nichts mehr wundern.
Wir haben es hier eigentlich schon oft durchgekaut:
Das G36 war zur Zeit der Beschaffung wahrscheinlich die beste Lösung welche man hätte wählen können. Die Waffe ist simpel – leicht zu zerlegen, zu verstehen und zu schießen. Sie ist leicht und sie ist auch heute noch sehr, sehr zuverlässig. Die Briten oder Franzosen können da ganz andere Geschichten von Ihren Knallstöcken erzählen. Wie es auch sei – als der Kaufvertrag geschlossen wurde, dachte niemand daran im Backofen Afghanistan über einen längeren Zeitraum Ziele jenseits der 200m zu bekämpfen. Nach meinem Wissen findet sich im ursprünglichen Vertrag keine Anforderung für eine solchen Beschusszyklus. Da hat niemand etwas falsch gemacht oder etwas verpennt. Es war einfach nicht Teil des Szenarios welches noch niemand hätte absehen können.
Nun haben wir hoffentlich diesen langen Hickhack endlich hinter uns. Ich hätte mir gewünscht, dass die BW die Untersuchungen auch ohne öffentlichen Druck konsequent vorangetrieben hätte und auf dieser Grundlage die mittelfristige Ablöse planen würde. Dadurch wäre ein großer Reputationsschaden auf Seite der BW und des Herstellers vermieden worden. So haben beide Seiten verloren. Aber vielleicht haben beide Seiten jetzt dadurch auch etwas gelernt.
Für die Zukunft wünsche ich mir einen fairen und offenen Wettbewerb für einen Nachfolger und klare Anforderungen der BW. Nicht weil ich es H&K nicht gönnen würde, sondern weil es inzwischen viele gute Sturmgewehre auf dem Markt gibt. Die Entwicklung ist nicht stehen geblieben und gerade mit Blick auf Nachkampffähigkeit gibt es inzwischen schönere Lösungen.
P.s H&K wird jetzt Gas geben müssen um ein neues Sturmgewehr zu entwickeln. Die Konkurrenz ist stark – da wird ein H&K 416 im Wettbewerb ordentlich unter Druck geraten.
@Bang50: 1+, nur die im „Nachhinein-Schlaumeier“ leben an den Realitäten vorbei und wollen diese verdrängen.
G 10 wäre besser gewesen oder nicht
Die Quintessenz der jetzt 3jährigen Gewehr- und Kaliberdiskusison scheint mir doch zu sein, das beide Kaliber ihre Fans haben und das eine Kaliber im Nahkampf und das andere im Fernkampf besser sein soll und die Sturmgewehre 44 und AK 47 hier mehr Anhänger haben als das „Mädchengewehr“ G 36;)!
Warum löst es die BW also nicht wie bei manchen Spezialkräften, wo jeder Soldat selbst entscheidet, welches Sturmgewehr er bevorzugt?
Die BW könnte doch als Ersatz nicht ein Gewehr, sondern mit dem HK 416 und dem HK 417 zwei Gewehre – mit unterschiedlichen Kalibern- jeweils hälftig beschaffen und jeder BW-Soldat könnte dann selbst entscheiden, welches Gewehr er persönlich bevorzugt.
Die Pressemitteilungen sind bisher ja recht dürftig. Dementsprechend muss ich Memoria in gewisser Weise zustimmen. Ministerin ist vorgeprescht, sicherlich auch um Deutungshoheit zu behalten. Hätte sie länger gewartet wären Teile des Berichtes gekabelt worden und sie hätte als Verschweigering und jemand der seinen Laden nicht im Griff hat dagestanden.
„Bis zu einem halben Meter neben dem Ziel“ (Zitat SPON)
Auf welche Entfernung? Wirklich nur einzelne Kugeln oder die mittlere Abweichung?
Was waren die Designmerkmale der Vergleichswaffen? Aus welcher Generation stammen diese? All das sind Informationen die zur Einordnung der Ergebnisse wichtig sind.
Ich bin mal gespannt, welche Fähigkeitslücke dann jetzt gefunden wird und noch mehr gespannt darauf welche geschlossen werden soll.
Die Fähigkeitslücken im Bereich abgesessene Infanterie und persönliche Ausrüstung sowie Handwaffen summieren sich ja jetzt schon in die Mrd.
@ Closius – Die Kaliberdiskussion wurde nicht seit 3 Jahren, sondern wird seit über 50 Jahren in der NATO geführt. Bibliotheken wurden mit Fachliteratur gefüllt – kein Schusswaffenexperte, kein Waffenkonstrukteur und kein wehrtechnisches Institut (darunter Größen wie das Picatinny Arsenal) die nicht erschöpfende empirische/theoretische Analysen mit enormen Aufwand betrieben hätten.
Die Quintessenz ist: Jedes Kaliber funktioniert innerhalb seiner Spezifikationen
Deshalb brauchen wir das hier nicht noch einmal aufwärmen.
@Closius: “ … jeder Soldat könnte dann selbst entscheiden, welches Gewehr er persönlich bevorzugt“
– Der DBwV druckt dann die Stimmkarten,
– der Wehrbeauftragte wertet die Schießbücher aus
– und Arnold sowie Otte diskutieren dann über das Nachfolgemodell?.
@ Closius
Das hört sich sehr gut, die meisten Soldaten werden sich so eine Lösung wünschen. Reell wird das jedoch nicht umsetzbar sein.
@ Alarich
Ich denke das das G11 eine super und revolutionäre Waffe war, jedoch hätten wir schon viel früher ganz andere Probleme bemerkt die sich jetzt noch viel (negativer) auf die Zweckmäßigkeit auswirken würden. Nichts des so trotz eine geile Waffe.
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Ich denke (und das ist nur meine ganz persönliche Meinung) das das G36 immer noch ein hervorragendes Sturmgewehr für die breite der Streitkräfte ist. Ein Sturmgewehr ist ein Kompromiss aus verschieden Waffentypen, das Stgw wird niemals eine spezialisierte Waffe ersetzen können und das muss es auch nicht.
Die Entscheidung einer neu Beschaffung sollte jedoch auch die kaliberfrage nicht außer acht lassen (meiner Meinung nach ist weder die .223 noch die .308er die Ideallösung und beide sind auch weit von der Eierlegendenwollmilsau entfernt).
Einer neu Beschaffung sollte die Tatsache das das G36 erst seit 18 Jahren (1997??) eingeführt wurde nicht im Wege stehen, der Allvater der Bundeswehr Handwaffen war auch keine 50 Jahre das Standartgewehr.
@Bang50:
http://augengeradeaus.net/2014/10/experten-meinung-die-zusammenfassung/
Der im Beitrag verlinkte Vortrag zeigt auf der letzten Folie dass „Handwaffen“ zu den interministeriell abzustimmenden Bereich der „Schlüsseltechnologien“ gehört. Dazu wird es wohl im aktuellen Jahr auch noch ein Ergebnis geben.
Ohne Entscheidungen vorweg nehmen zu wollen. Ich denke, dass sich der politische Wille durchsetzen wird weiterhin in deutschland Handwaffen fertigen zu können. Die Konkurrenz für H&K wird somit wohl etwas kleiner werden.
@ Memoria
Ich bezog mich auf die Diskrepanz zwischen den Forderungen zum Zeit der Einführung der Waffe (Ende der 90er) und den inzwischen tatsächlichen Anforderungen der heutigen (Einsatz-)Realität, bzw. den immensen Weiterentwicklungen im Bereich der Handwaffen seit 2001 (siehe Ergonomie, Anbauteile etc.).
Besonders bezüglich des Erstgenannten muss sich insbesondere der Hersteller den Schuh anziehen, den jetzt offenbar bewiesenen Behauptungen seitens der Truppe so vehement und forsch widersprochen zu haben.
@ Woody – Ja, wahrscheinlich. Aber da gibt es jedoch noch Sig Sauer und die sind gerade kampflustig: Sehr starkes Produkt, offensive Vermarktung in DEU und hier ansässige Produktion.
Also ganz ist der Kampf noch nicht entschieden.
@Vodoo
Nö muss er nicht. Der Hersteller (HK) hat nie etwas anderes behauptet, als dass die Waffen den formulierten Anforderungen gemäß Liefer&Lastenheft im Beschaffungsvertrag entsprechen.
Für die Formulierung der Anforderungen ist die andere Seite zuständig – und eben NICHT der Hersteller (lustig das ja dieser Umstand oftmals bei anderen Projekten so bemängelt wird)
Man KÖNNTE fragen, wieso die Bw 5-6 Jahre nach der Intensivierung der Infanteriegefechte in Afghanistan gebraucht hat um einen vorhandenen Mangel festzustellen, aber das finde ich schwierig – da es sich hier um punktuelle Ereignisse handelte und dies ja ein „Mangel“ ist der sich erst bei bestimmten Umständen einstellt und dann nicht so offenkundig sichtbar ist.
Vorher gab es den Mangel nicht, weil man weder die Gefechte noch die klimatischen Bedingungen in Kombination hatte. Da sehe ich auch keine Schuld beim Hersteller. Wer sich die Testreihen zum G36 seitens HK ansieht wird merken: Da wurde schon viel gemacht – aber eben auch für das zum Zeitpunkt der Beschaffung warscheinlichste Einsatzszenario: Und da bleibt das G36 ein hervorragendes Gewehr (komm mir langsam wie ein Werber von HK vor…).
Allerdings: Wer bei der letzten Erprobung der neuen G36 in Hammelburg dabei war, weiss auch dass hier zwar ein guter Schritt nach vorne gemacht wurde, allerdings der Preis (wörtlich) dafür einen ins Grübeln kommen lässt ob sich das noch lohnt – bei allen Nachteilen – gegenüber einer Neubeschaffung.
@ Jas
Soweit ich das mitbekommen habe, hat der Hersteller, zumindest indirekt und bei den ersten Berichten, der Truppe vorgeworfen, sie könne das alles nicht einschätzen – wäre nicht das erste Mal, das die RüIndustrie sich da aus dem Fenster lehnt. Siehe dazu auch die oben verlinkten Beiträge hier von AG (u.a. „Die Munition ist schuld, nicht das Gewehr.“ 01. Juli 2014)
Ich stimme aber zu, dass der Rest der Misere zu großen Teilen „hausgemacht“ ist und zudem auf teilweise absurder Kommunikation beruht (gipfelnd in einem „Zensur lesenden“ Ministerialrat!).
@all
Gibt jetzt eine Reaktion von H&K, siehe Nachtrag oben.
Ohne eine Kaliber-Diskussion führen zu wollen, stellt sich mir doch die Frage: Was sind die Anforderungen, die an ein zukünftiges neues Sturmgewehr zu stellen sind?
Es gilt jetzt zu formulieren, was eine zukünftige Standardwaffe der Bundeswehr können sollen muss. Daraus ist dann ein (ggf. neues) Kaliber abzuleiten.
Für die Anforderungen zukünftiger Kriegsszenarien könnte eine Erhöhung der Durchschlagskraft – wie auch immer realisiert – notwendig sein. Wenn die Bundeswehr zukünftig Projektile aus Uran verwendet, könnten 5,56 mm nach wie vor reichen. ;-)
Na, da ist das Tischtuch zwischen beiden Parteien wohl doch arg zerschnitten…
@Vodoo
nun beiss ich mir grad selbst auf die Zunge….
http://www.heckler-koch.com/de/presse/detail/article/stellungnahme-von-heckler-koch-zum-pressestatement-der-ministerin-zum-sturmgewehr-g-36-vom-30-mae.html
OMG… WER arbeitet dort in der PR???
irre… Stümper.
@ Voodoo | 30. März 2015 – 21:27
Zwischen welcher deutschen Rüstungsschmiede und dieser Regierung ist das Tischtuch nicht zerschnitten?
@Hans | 30. März 2015 – 16:12
Ich hatte das kleinere Kaliber immer so verstanden, dass MEHR Munition am Mann und mehr Metalll gleichzeitig in der Luft sein kann. Nun wenn die Vorschrift weniger befiehlt, dann wollen wir mal hoffen, dass sich der böse Feind an die Vorschriften hält.
Eines ist klar (denke ich): den Gegnern deutscher Soldaten hat es oft an vielem gefehlt, aber nie an Rohren und an Munition.
Jo – der Laie staunt, der Fachmann wundert sich…
Es ist immer schön anzusehen (ganz allgemein gesprochen!), wie elegant sich die Rüstungsindustrie versucht aus der Affäre zu ziehen, wenn wieder mal ein „Rüstungsprodukt“ nicht so funktioniert wie man/frau es eigentlich erwarten können dürfen sollte!
Spannend wird die Frage sein, wer denn nun für diesen „Funktionsmangel“ beim G36 (sollte dieser bei sachgemäßem Gebrauch tatsächlich bestehen!) ggf. haftet?
Aber vielleicht war eine mögliche Haftung des Herstellers des Rüstungsprodukts in den Vertragsverhandlungen auch nicht durchsetzbar! (Wurde der Auftrag an H & K eigentlich freihändig vergeben,- oder wie lief eigentlich die Auftragsvergabe ab?)
@ all
Es könnte lohnen, sich die nun scheinbar zu Ende gehende „unendliche Debatte“ über mangelnde Präzision des G36 in heißgeschossenem Zustand noch einmal genauer hinsichtlich ihres Ablaufs und der Selbstverteidigungsstrategie von Bürokratie und Industrie anzuschauen und diesen einer kritischen Bewertung zu unterziehen.
Ohne eine Feststellung der Verantwortlichkeiten für eine solche Fehler(un)kultur und die daraus folgende mangelnde Transparenz besteht erhebliche Wiederholungsgefahr an anderem Ort. Das gilt sowohl im Blick auf die Selbstverteidiger auf der staatlichen Seite als auch im Blick auf das Verhalten des Herstellers. Und im Blick auf deren Zusammenwirken! Zudem denke ich, dass es zunächst dringend einer Rehabilitation derer auf Amtsseite bedarf, die berufliche Nachteile erlitten haben, weil sie das Problem des G36 sehen und zugeben wollten.
Der Industrie jetzt als „Belohnung“ mit einem neuen Großauftrag zu winken, erscheint mir nicht nur deutlich verfrüht, sondern klingt nach einem aufmunternden „Weiter so!“.
@kvogeler | 30. März 2015 – 21:34
Ja – richtig ggü zB dem G3. Aber der Unterschied in den letzen Jahren ist doch ein recht großer, was den Minitionsverbrauch beim schießen (auch konzeptuell) und Vorrat des schützen betrifft.
Durch das kleinere Kaliber wurde er größer, jetzt nochmals deutlich größer.
@Bang50
auf Grund verschiedener Unregelmäßigkeiten bei SIG Sauer in Eckernförde werden dort in Zukunft nur noch Sportwaffen produziert. Die Dienstwaffenfertigung wird komplett nach USA verlegt. Sollte HK seine momentane Krise überleben haben wir nur zwei nennenswerte Dienstwaffenhersteller in DE, HK und Carl Walther. Aber vielleicht gibt @JPW noch einen Kommentar ab ?
zulu1975
@Jas
Für H&K macht jetzt http://altcramer.com/ die PR. Ich vermute aber die Vorgaben kommen direkt aus Oberndorf
@Hans
Aus dem Armchair …
Auch gegen Irreguläre gilt, daß der Feuerstoß eher die Ausnahme, der gezielte Einzelschuß (auf erkanntes Ziel – !) die Regel sein soll.
G11 (bitte nicht)
Also ich kann gerade nur für mich sprechen, jedoch werden mir sicher diejenigen zustimmen, die auch mal ein G11 in der Hand hatten, dass dieses völlig unzwegmäßig für den heutigen gebrauch ist.
-Allein die Magazinzuführung von vorne und das Drehrad an der Seite.
-Dann wie nimmt man denn diese riesen Magazine mit??? Habe ich dann meinen Chest Rig auf dem Rücken?
In der Presse ist von Vergleichstests die Rede. Weiß jemand mit welchen Sturmgewehren das G 36 verglichen wurde?
Ich bin schockiert! Eine heißgeschossene Waffe soll nicht mehr treffsicher sein. 20 Jahre jüngere Handwaffentypen sollen zielsicherer sein. Ob dieser Binsenweisheiten sollte man getrost die Moschee im Dorf lassen… Opurtun und „zeitgemäß“ wäre es jetzt noch, zusammen mit den Franzosen eine neuen Handwaffe zu beschaffen. Da könnte man „schpare“…
@Max Chavez
Die Frage ist doch, ist hülsenlose Munition eventuell eine Lösung? Davon ab: ggf. würde man heute das Gewehr anders konstruieren.
Im übrigen war die Waffe wohl einführungsreif.
@ Max Chavez | 30. März 2015 – 22:12
In seiner Zeit war das G11 auch ergonomisch prima. Die Welt hat sich seitdem weitergedreht, so dass man einige Dinge sicherlich konzeptionell überdenken würde bei einem „G12“.
Mit dem LMG11 wurden ja schon einige Dinge gedacht, die zumindest interessant sind.
Die grundlegenden Vorteile der hülsenlosen Munition und dem Drei-Schuss-Feuerstoß sind aber nicht wegzudiskutieren. Mit heute beherrschten Werkstoffen und fortgeschrittener Chemie beim Treibmittel mit Temperaturbegrenzer muss man diesen Weg diskutieren, will man eine neue Standardwaffe für die Bundeswehr beschaffen.
@Woody | 30. März 2015 – 20:30:
Danke die gleichen Fragen, stelle ich mir auch.
Für die Ministerin würde es auch andere Möglichkeiten geben vorab ihre Sichtweise zu kommunizieren – bevor die Sachlage bewertete wird.
@Thomas Melber
Mit der Hülsenlosen Munition haben sie natürlich recht. Ein Konzept mit Potential.
Sofern technische Probleme wie die Hitzeentwicklung einem da nicht ins Spiel fuschenn
meine Kritik bezog sich nur auf Handling und Design des G11.
@Thomas Melber
Schön, dass Sie das Ganze auf den Punkt bringen. Das G 36 wurde konzeptioniert für das Gefecht der verbundenen Waffen. Hinsichtlich dieses Einsatzszenarios war der gezielte Einzelschuss im gesamten Waffenmix die Vorgabe an den einzelnen Soldaten. Unter diesem Gesichtspunkt hielte sich die Gesamtbelastung des G 36 in Grenzen. An intensive Infanteriegefechte mit Handwaffen ohne Unterstützung von Mörser, BMK 20 mm oder BK 105/120 mm sowie Artillerie wie in AFG wurde bei der Einführung des G 36 gar nicht gedacht. Die Infanterie wurde damals im Schatten der Großwaffensysteme gesehen und meiner Meinung nach stiefmütterlich behandelt. Von Boots on the Ground war doch nicht die Rede. Als Kind seiner Zeit war das G 36 die richtige Entscheidung. Unter dem Gesichtspunkt von hybrider Kriegführung und ROE mit überwiegend reinen Infanterieeinsätzen wird eben nun eine angepasste Waffe benötigt.
zulu1975
Ich bin mal gespannt in bezug auf detailliertere Aussagen zu Testabläufen, mitgetesteten Waffen, Ergebnissen etc. Bis auf einige wenige Insider-Aussagen hier auf dieser Seite hörte man bisher ja nur Andeutungen und detailliertere Anfragen blieben mit Hinweis auf das laufende Untersuchungsverfahren bisher unbeantwortet. Auch ist es aus meiner Sicht bedauerlich, daß es offenbar nicht gelungen ist, alle Seiten an einen Tisch zu bringen.
Weiterhin bin ich gespannt, ob sich die politische Führung darauf einigen kann, Handwaffen als nationale Schlüsseltechnologie einzustufen. Dafür spräche aufgrund der geopolitischen Großwetterlage so einiges. Aber da Politiker ihr Handeln eher nach der veröffentlichten Meinung ausrichten -und für die sind Handwaffen Hundepfui – darf man nicht zu optimistisch sein.
Sollte es zu einer kompletten Neubeschaffung inklusive europaweiter Ausschreibung kommen, müsste HK nicht nur gegen europäische Konkurrenten antreten (z. B. Beretta, CZ, FB Radom, FN, HS Produkt, Steyr), sondern auch gegen mehrere deutsche. Hier erlaube ich mir, Bang 50 zu ergänzen: SIG hat zwar noch in Eckernförde eine Fertigung, baut derzeit seine Sturmgewehre (darunter das innovative MCX-System) meines Wissens noch in den USA. C. G. Haenel (zu Tawazun gehörig) hingegen fertigt bereits in Suhl.
Alles in allem also: Abwarten und keine Schnellschüsse!
@J-P-W
Auch wenn man es nicht zugeben möchte: eine bei den eigenen Streitkräften eingeführte Waffe ist ein gutes Verkaufsargument, und bei Kleinwaffen ist DEU im Export führend.
Als langjähriger Soldat verfolge ich das Geschehen rund um die BW mit Interesse und bin zu dem Schluß gekommen, dass es sich bei den ganzen Vorfällen mit technischem Gerät und Waffen die nicht geliefert werden oder nicht richtig funktionieren nur UM GEZIELTE ANDAUERNDE SABOTAGE HANDELN KANN
@ zulu1975: Richtig, Carl Walther (zur Umarex-Gruppe gehörig) fertigt noch in Deutschland, allerdings im dienstlichen Bereich meines Wissens nur Kurzwaffen.
Keine Ahnung ob das G36 echt so ein Quantensprung war. Hätte man auf das G3 ein RedDot und eine gescheite Zieloptik aufgepflanzt…..wäre billiger gewesen und vermutlich hätte der Durchschnitt der Mannschaft ebenso gut geschossen wie mit dem G36.
Mal abgesehen von dem Rückstoss, aber der wurde einem eingetrichtert.
H&K sollte wissen wenn die Schlacht vorbei ist
und die Energie in Neues besseres Infest.- und nicht die Zeit in altes Vergeu,.
@zulu1975:
Genau diese gedanklichen Kurzschlüsse beeinflussen wohl wesentlich die Sichtweise des Bedarfsträgers. Auch im assymetrischen Krieg kann man den richtigen Waffenmix haben – wenn er von der Generalität wirklich gefordert wird (gell, Herr Schneiderhan?).
Im hybriden Krieg sollte man alles dabei haben, sonst ist er in einer Stunde vorbei.
Wie gesagt, die Einführung einer Optik anstelle von Kimme und Korn hat damals natürlich das Trefferbild des DurchschnittsWehrpflichtigen schlagartig erhöht
Ob dies etwas mit der Qualität der Waffe zu tun hat, bezweifle ich eher.
Letzendlich kommt es auf die Schiessausbildung an.
Selbst wenn jeder Infantrist nur feinste Leupold -Optiken bekommt, er muss daran ausgebildet werden.
Daran hapert es eher.