Monat: Juli 2011

Private gegen Piraten: „Wir stellen die Ampel von Rot auf Gelb“

Wie die deutschen Reeder will nun auch die Bundesregierung den Einsatz privater bewaffneter Sicherheitsdienste gegen die Piratengefahr am Horn von Afrika befürworten. Das ist im Kern das Ergebnis des Gesprächs, zu dem der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Koordinator für die Maritime Wirtschaft, Hans-Joachim Otto, heute Vertreter von Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengeholt hatte. Weil weder die Bundespolizei noch die Bundeswehr den flächendeckenden Schutz vor Piraten in dem Seegebiet sicher stellen könnten, sei auch die Bundesregierung zu diesem Öffnungsprozess bereit:

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Petraeus will die „Enabler“ behalten – auch im Norden?

Zur Lage in Afghanistan und zu den Aussichten am Hindukusch für die nächsten Jahre hat der bisherige Kommandeur der ISAF-Truppen, der scheidende US-General David Petraeus, in den vergangenen Tagen an vielen Stellen etwas gesagt. Deshalb habe ihn ich heute morgen gezielt gefragt, welche Wichtigkeit der Norden Afghanistans aus Gesamt-ISAF-Perspektive – und nicht nur aus deutscher Truppenstellersicht – hat. Denn der Norden hat für die internationalen Truppen am Hindukusch eine ganz handfeste logistische Bedeutung: Gut 40 Prozent des Nachschubs organisiert ISAF

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Deutsche Fregatte stoppt Piratenangriff im Golf von Aden

Eigentlich Alltagsgeschäft am Horn von Afrika, aber im Hinblick auf das morgige Anti-Piraterie-Treffen: Der Bordhubschrauber der deutschen Fregatte Niedersachsen hat am Wochenende mit Warnschüssen einen Piratenangriff auf den griechischen Frachter Elinakos im Golf von Aden gestoppt. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr reagierte die Fregatte auf einen Hilferuf der Mannschaft, die von acht bewaffneten somalischen Piraten angegriffen wurde. Die indische Fregatte Godavari, die näher an dem Frachter stand als das deutsche Kriegsschiff, übernahm dann die Festsetzung der Seeräuber. Nach Angaben

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Wir testen Panzer

Weil’s grad eine Rolle spielt, dass Bundeswehr-Soldaten in der arabischen Wüste Leopard-Kampfpanzer probefahren (Bundeswehr hilft Panzerhersteller bei Wüsten-Test), muss man fairerweise sagen, dass die Truppe daraus kein Geheimnis gemacht hat. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung am vergangenen Freitag, dem 15. Juli, in der Sektion Aus der Region/An der Leine/Neustadt berichtete: Das Panzerbataillon 33 spielt plötzlich eine Rolle im Streit um deutsche Waffenexporte nach Saudi-Arabien. Soldaten der Einheit testen eine Sonderausführung des Kampfpanzers Leopard 2, die auch für Einsätze gegen Demonstranten geeignet

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Neues von den Piraten: Geiseln im TV, norddeutsche Küstenfront gegen die Bundesregierung

Die Piraten Somalias sind unverändert aktiv, erst am Wochenende wurde der voll beladene Öltanker Juba XX gekapert. Aber auch auf anderem Wege verstärken die Seeräuber den Druck auf die Heimatländer ihrer Geiseln, der Seeleute: In einer Videoaufzeichnung wurden die dänischen Seeleute des Frachters Leopard öffentlich vorgeführt, mit einem Appell an ihre Regierung. (Dass es Besatzungsmitglieder der Leopard sind, ist ein wenig bizarr: Die Piraten hatten den dänischen Frachter Mitte Januar gekapert, die Seeleute entführt – aber die Ladung des Schiffes,

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„Die Amerikaner haben verloren und gehen“

Wenn – vermutlich – zufällig befragte Afghanen meinen, die USA und letztendlich die NATO zögen aus Afghanistan ab, weil sie entweder inzwischen alle Bodenschätze ausgebeutet hätten…. oder aber verloren haben und gehen, hat der Westen am Hindukusch ein massives Problem. In der Kommunikation scheinen die ISAF-Nationen tatsächlich schon verloren zu haben? So jedenfalls muss man das verstehen, wenn man den AFP-Bericht Afghan conspiracy theories as drawdown begins liest. (Sind auch genügend Stimmen aus dem deutschen Verantwortungsbereich im Norden dabei.) Army

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Gorch Fock: Schon an den Schwimmwesten hapert’s?

Die so genannte Pommerin-Kommission hat dem Verteidigungsminister in der vergangenen Woche empfohlen, die Gorch Fock auch weiter als Selgeschulschiff zu nutzen – für die Marine eine willkommene Nachricht. Inzwischen habe ich auch den Bericht der Kommission in die Hände bekommen, und die elf Seiten muss ich mir noch sehr sorgfältig durchlesen. Denn unabhängig von der – positiven – Empfehlung am Schluss gibt es manche Details, die mich irritieren. Wie dieser Satz: Die Besatzung muss mit Sicherheitsschwimmwesten, entweder Crewfinder oder AIS

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Neuer Anschlag auf Karzai-Vertrauten in Kabul

In Kabul hat es offensichtlich heute – erneut – einen Anschlag auf einen Vertrauten von Präsident Hamid Karzai gegeben. Jan Mohammad Khan soll bei dem Angriff von Selbstmordattentäter auf sein Haus ums Leben gekommen sein. Der Stand vom 17. Juli abends: Die Details sind noch recht unklar werden langsam klarer; ich habe hier bei Storify die Tweets von  Journalisten aus Kabul zusammengestellt (in umgekehrter chronologischer Reihenfolge). Bilal Sarwary ist BBC-Producer, Bette Dam arbeitet u.a. für Radio Nederlands, „Pressistan“ steht für

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Afghanistan: Die Übergabe hat begonnen

Möglichst unauffällig, möglichst an einem – relativ – friedlichen Ort: Die Transition der Verantwortung an die Afghanen, deutsch als Übergabe in Verantwortung bezeichnet, hat begonnen. In Bamiyan, wie Reuters berichtet: Ministers flew to central Bamiyan province, one of the most peaceful places in Afghanistan, for a ceremony that was not announced in advance, did not run live on any TV channel and to which only a small number of media outlets were invited. (Die Chinesen, sonst mit ihrer Berichterstattung aus

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