Wir testen Panzer
Weil’s grad eine Rolle spielt, dass Bundeswehr-Soldaten in der arabischen Wüste Leopard-Kampfpanzer probefahren (Bundeswehr hilft Panzerhersteller bei Wüsten-Test), muss man fairerweise sagen, dass die Truppe daraus kein Geheimnis gemacht hat. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung am vergangenen Freitag, dem 15. Juli, in der Sektion Aus der Region/An der Leine/Neustadt berichtete:
Das Panzerbataillon 33 spielt plötzlich eine Rolle im Streit um deutsche Waffenexporte nach Saudi-Arabien. Soldaten der Einheit testen eine Sonderausführung des Kampfpanzers Leopard 2, die auch für Einsätze gegen Demonstranten geeignet scheint.
(…)
Klar ist: Bei einem Abschiedsappell für Soldaten im Afghanistan-Einsatz am 24. Mai hatte Bataillonskommandeur Michael Sack von „Klimaerprobungen“ gesprochen, die Soldaten seiner Einheit mit dem neuen Panzer vornehmen würden. Dabei handele es sich um „ganz normale Tests in warmem Klima“, so ein Sprecher des Bataillons am Donnerstag. Mit Saudi-Arabien habe das nichts zu tun. Wann und wo die Tests durchgeführt würden, sagte er nicht.
Der 24. Mai war ja vor der Entscheidung des Bundessicherheitsrats über den Panzer-Deal mit Saudi-Arabien. Und eine Erprobung von Wüstentauglichkeit bietet sich vielleicht auch für andere Regionen an…
Wenn es jedes Mal in der Zeitung stehen würde, wenn die WTD 41 Fahrzeuge testet, geschweige denn zur Klimaerprobung ins Ausland schickt…
Ist schon merkwürdig, dass für so einen „Nebenkriegsschauplatz“ noch Kräfte vorhanden sind, obwohl die 1. PD als Einsatzleitdivision und damit die 33er doch genug ausgelastet sein müssten.
Es wird befohlen, dass Kräfte dafür zur Verfügung stehen. Ob das tatsächlich auch so ist, ist zweitrangig.
Ich glaube ja, JEDER Panzer „kann“ gegen Demonstranten eingesetzt werden. Mit oder ohne Räumschild…
Was haben wir nur für Pesudo-Gutmenschen! An Gewalt sind immer der Staat und die Politiker schuld, und zwar auch immer unsere (auch für Gewalt im Ausland). Hilfsweise noch „die Gesellschaft“. Dass man aber einem Taliban mittels „komm, sei nicht böse, ich putze dir auch die Wohnung“ nicht beikommen kann, wollen sie nicht einsehen.
Ausgerechnet PzBtl 33, mit DEM internen Verbandsabzeichen! ;-)
@ JSG
Absolut richtig.
Bereits weit vor dem möglichen Export nach Saudi-Arabien wurde im Auftrag des HFüKdo eine mögliche Taschenkarte für Kampfanzer in urbanen Operationen entwickelt, PzBtl 104 war hier m.E. nach wesentlich Beteiligt.
Da gab es auch so Dinge wie Warnschüsse mit der Bordkanone 120 mm….
Und die Erprobung von gerät ist ja wirklich nix neues.
Wobei der Boxer ja in Australien in Tropischem/Subtropischen Klima getestet wurde.
Da könnte jetzt wieder ein Oberverdachtschöpfer wieder was Böses denken…
Wobei KMW da schon etwas Erfahrung mit der Umrüstung der kanadischen Panzer haben dürfte. Soweit ich weiß wurden da auch Klimaanlagen eingebaut.
Es werden deutsche Rüstungsgüter ins Ausland verkauft (und eingekauft). Da gibt es auch mal Tests und Unterstützung durch die Bundesrepublik bzw. deren Organisationen.
Nur interessiert es die wenigsten wenn mit Maschinen der Luftwaffe Hilfsgüter für Opfer von Naturkatastrophen transportiert werden…
Sowas wie deutsche Soldaten in Israel (Heron-Ausbildung) oder Tests eines Kampfpanzers der an interessante Käufer gehen soll sind halt viel interessanter.
Vielleicht sollte mal jemand etwas von LKW-Verkäufen (Mercedes und MAN) schreiben. Mercedes hat z.B im nahen Osten eine hohe Strahlkraft und m.W. wurden z.B Iraker von der Bundeswehr geschult…
@T.S.:
Wikipedia schlägt folgendes vor: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/PzBtl_33.jpg
Sollte das richtig sein, entbehrt es nicht einer gewissen Ironie.
So ein Glück, dass das 3. Schnellbotgeschwader nicht mehr exisitert, sonst wären die auch sofort mit dabei. :-)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/97/3_Schnellbootgeschwader_Wappen.JPG
@Ottone…also ne, Otto;-)
Wenn die Industrie Panzer in die Wüste verkaufen will – okay. Aber warum werden die dann von operativen Einheiten der Bundeswehr getestet? Anders gefragt – seit wann ist Exportförderung Teil des Auftrages der Bundeswehr?
@ JSG
Pseudogutmenschen … Damit sind doch sicher die „Brunnenbauer“ der Bundeswehr gemeint, oder?
Also Pseudogutmenschen raus aus Afghanistan!
@ | 20. Juli 2011 – 6:25 : Weil die Bundeswehr Interesse an einem solchen Test und dne Ergebnissen hat.
@b
Für so naiv hätte ich Sie jetzt aber nicht gehalten.
Sowas macht die Bundeswehr schon immer.
Siehe dazu auch die Bereitstellung von Eurofightern für Tests in Indien, oder die Teilnahme von Fregatten der Marine an irgendwelchen internationalen Exportmessen.
[Irgendwie besteht hier ein leicht masochistisches Interesse, ein Thema, dass bereits in 280 Kommentaren durchgekaut wurde, noch mal völlit OT irgendwo aufzuhängen. Nur weil es jetzt auch SpOn schreibt, ist es ja nichts Neues. Habe den Kommentar gelöscht, sorry, aber paar wollen mich austesten? T.W.]
Mein Gott, nicht schon wieder Bw Uni :wall:
Btt: Das man die 33er für eine Wüstenerprobung nimmt, ist schon zum Schmunzeln – hoffentlich haben sie keine Aufkleber auf den Eisen, sonst bekommt Herr Ströbele wieder einen fiesen Herzanfall und muss sofort beim Bundesverfassungsgericht anrufen wegen Nutzung verfassungsfeindlicher Symbole (nein – es ist nicht die originale Palme und nein, es ist nichts Schlimmes daran, falls jemand auch hier nach Luft schnappt)…
Ich finde es vernünftig – obwohl mich auch wundert, das man nicht auf die Erfahrung der Kanadier zurückgreift. Wahrscheinlich liegt das aber daran, das die Bw wieder ein Klimagerät erproben möchte, das Atomschlag-geschützt ist, auf Minus 150°C kühlen kann und nebenbei als Funkgerät oder Mikrowelle verwendbar ist… nebenbei aber im Vergleich zu verfügbaren Geräten auch das sechszehnfache kostet *schmunzel*