Schlagwort: Bundeswehr

Nix Neues im Afghanistan-Bericht? Aber im Mandat.

Den heutigen Afghanistan-Fortschrittsbericht des Bundeskabinetts kann ich mir, glaube ich, sparen: Wenn tatsächlich, wie tagesschau.de berichtet, die wichtigste Nachricht darin die Steigerung der Opium-Produktion um 61 Prozent ist, dann hat die Bundesregierung nichts mitzuteilen. Das stand nämlich schon im November im Bericht der zuständigen UN-Behörde. Interessant ist dagegen das neue ISAF-Mandat. Neben der geplanten Reduzierung der deutschen Truppen gibt es noch eine scheinbar simple verwaltungstechnische Änderung: Der Bezirk Ghormach, Teil der Provinz Badghis und von den Afghanen schon vor Jahren

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RC N Watch: Auswärtiges Amt übernimmt Kommando im PRT Faizabad

Wie bereits im November angekündigt, hat heute das Auswärtige Amt die Leitung des deutsch geführten PRTs Faizabad in der nordafghanischen Provinz Badakshan übernommen. Damit bekomme das Afghanistan-Engagement zunehmend ein ziviles Gesicht, erklärte Außenminister Guido Westerwelle nach Angaben des Ministeriums. Zur Übergabe selbst verweise ich auf die Meldung unter anderem der Reuters-Kollegin Sabine Siebold: Bundeswehr übergibt erstes Lager in Afghanistan in zivile Hände. (Von Bundeswehrseite gibt es bislang nix dazu; ich warte bislang  auf den Text der Rede, die der Befehlshaber

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Natürlich bleiben Kampftruppen.

Der Wortlaut des Interviews, das die Leipziger Volkszeitung mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière geführt hat, ist leider (noch?) nicht online. Deshalb bin ich vorerst wie alle auf die zusammenfassenden Meldungund die einzelnen Zitate angewiesen. Da finde ich eines besonders lustig: “Sachlich falsch” sei im Übrigen die These, dass nach 2014 keine deutschen Kampftruppen mehr in Afghanistan stationiert sein würden. “Die weiter geplante Ausbildung von afghanischen Infanteriekräften machen bei uns nicht die Sanitäter, sondern natürlich Infanteristen. Und das sind kampffähige Truppen.”

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Vom Umgang mit Tapferkeit (2): Dank an den Lebensretter

Für seinen Einsatz bei der Rettung eines verwundeten deutschen Soldaten im Gefecht hat der U.S. Army Staff Sergeant Peter Woken am Donnerstagabend in der US-Hauptstadt Washington die Gefechtsmedaille der Bundeswehr erhalten. Eine solche Zeremonie ist schon außergewöhnlich; was es noch außergewöhnlicher machte: Der deutsche Oberstabsgefreite Tim Focken, den Woken und sein MedEvac-Team am 17. Oktober vergangenen Jahres unter Beschuss aus dem Gefecht nahe Kundus herausgeholt hatten, war eigens nach Washington geflogen, um seinem Lebensretter zu danken. Focken (l.) mit seinem

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Vom Umgang mit Tapferkeit: Deutsche Medaillenverleihung in den USA

In der US-Hauptstadt Washington wird der deutsche Botschafter Peter Ammon heute am späten Abend deutscher Zeit (17.30 Ortszeit) eine Gefechtsmedaille der Bundeswehr verleihen. An Peter Woken, Staff Sergeant der U.S. Army. Der Vorfall am 17. Oktober vergangenen Jahres bei Kundus in Afghanistan, für den der Flight Medic ausgezeichnet wird, ist in der deutschen Öffentlichkeit bislang nur in der doch recht dürren offiziellen Darstellung der Bundeswehr bekannt: Afghanistan: Deutscher Soldat bei Gefecht verwundet (Zusammenfassung) Berlin/Kunduz, 17.10.2010. Gegen 5.20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit

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Weisst Du wie viel Sternlein stehen?

Es ist ein Dauerbrenner, und das nicht ohne Grund: Wenn die Truppe verkleinert wird, also die Zahl der Indianer schrumpft, stellt sich auch die Frage, wie viele Häuptlinge bleiben. Das war in den 1990-er Jahren nach Schrumpfung der Bundeswehr des Kalten Krieges so, das war so bei der Reduzierung auf 250.000 Soldaten Anfang dieses Jahrzehnts. Und bei der Verkleinerung der Bundeswehr auf nunmehr 170.000 plus 5.000 bis maximal 15.000 stellt sich die Frage erneut. Hatte doch Verteidigungsminister Thomas de Mazière

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Zeit-Magazin: Vorher/Nachher

Jetzt bin auch ich dazu gekommen, mir das aktuelle Zeit-Magain anzuschauen (unterwegs in Deutschland mit div. Unwägbarkeiten und wackligen Internetverbindungen…): Die Fotografin Herlinde Koelbl hat zehn Bundeswehrsoldaten – interessant: nur Männer – porträtiert und vor allem jeweils vor und nach ihrem Afghanistan-Einsatz interviewt. Die Erkenntnisse vor allem der Nachher-Interviews sind zum Teil alles andere als schmeichelhaft für die Truppe – weniger Afghanistan und Krieg, mehr die internen Reibereien und bisweilen Fehlentscheidungen machen den Soldaten zu schaffen. (Da sich ohnehin schon

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ABC-Abwehrregiment 750 in Bruchsal vor dem Kosovo-Einsatz

Die formale Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, aber die Wahrscheinlichkeit steigt: Noch vor Weihnachten werden voraussichtlich Soldaten des ABC-Abwehrregiments 750 in Bruchsal in den Kosovo verlegen. Sie stellen dann die deutschen Teile des ORF (Operational Readiness Forces)-Bataillons für KFOR und lösen das Raketenartilleriebataillon 132 aus Thüringen ab, das seit September im ORF-Einsatz ist. Der Bruchsaler Kommandeur Oberstleutnant Ralf Schipke hat bereits Balkan-Erfahrung – unter anderem war er 1999/2000 Kompaniechef in Prizren. Die Österreicher hatten den Einsatz ihrer Truppenteile im

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RC N Watch: Verwundete Soldaten wieder im Dienst; Säure-Attentat auf Familie in Kundus

Zwei aktuelle Meldungen aus dem Regionalkommando Nord in Afghanistan – eine von der Bundeswehr, eine (kennzeichnende) für die Lage im Land: Die drei deutschen Soldaten, die am gestrigen Dienstag mit ihrem Fennek-Spähwagen in eine Sprengfalle (IED) am Nordrand von Baghlan gefahren waren und dabei leicht verwundet wurden, haben sich heute bereits wieder zum Dienst gemeldet. Wenn man sich das Foto des angesprengten – und offensichtlich anschließend durch die Gegend geflogenen – Fennek anguckt, ist das schon erstaunlich. (Medienkritische Randbemerkung: Da

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