RC N Watch: Verwundete Soldaten wieder im Dienst; Säure-Attentat auf Familie in Kundus

Zwei aktuelle Meldungen aus dem Regionalkommando Nord in Afghanistan – eine von der Bundeswehr, eine (kennzeichnende) für die Lage im Land:

Die drei deutschen Soldaten, die am gestrigen Dienstag mit ihrem Fennek-Spähwagen in eine Sprengfalle (IED) am Nordrand von Baghlan gefahren waren und dabei leicht verwundet wurden, haben sich heute bereits wieder zum Dienst gemeldet.

Wenn man sich das Foto des angesprengten – und offensichtlich anschließend durch die Gegend geflogenen – Fennek anguckt, ist das schon erstaunlich.

(Medienkritische Randbemerkung: Da es ein Agenturfoto ist, dürfte es ziemlich vielen Redaktionen in Deutschland vorliegen; merkwürdigerweise finde ich es aber nur bei Bild…)

Die andere Meldung: Auf eine afghanische Familie in Kundus ist ein Säureanschlag verübt worden – offensichtlich, weil sich die Familie weigerte, ihre älteste, 18-jährige Tochter einem örtlichen Milizenchef bzw. Warlord zur Frau zu geben. Der Vorfall, den die afghanischen Behörden nicht verhindern konnten oder wollten, wirft erneut ein Licht auf das Machtgefüge am Hindukusch.

Der BBC-Producer Bilal Sarwary hat das in seinen Twitter-Meldungen so kommentiert:

Embarrassing for Af gov, armed men attacked a father, his wife&3 daughters with acid last night inside city.

Armed men had come to house&asked father to marry his young daughter to a old men. 3 nights latter attacked family. Inside city

Several elders: Police has failed to protect people. Every1 knows who the attackers are. They should be punished.

Nachtrag: bei Reuters gibt es jetzt auch die sehr unschönen Fotos dazu.