ABC-Abwehrregiment 750 in Bruchsal vor dem Kosovo-Einsatz
Die formale Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, aber die Wahrscheinlichkeit steigt: Noch vor Weihnachten werden voraussichtlich Soldaten des ABC-Abwehrregiments 750 in Bruchsal in den Kosovo verlegen. Sie stellen dann die deutschen Teile des ORF (Operational Readiness Forces)-Bataillons für KFOR und lösen das Raketenartilleriebataillon 132 aus Thüringen ab, das seit September im ORF-Einsatz ist. Der Bruchsaler Kommandeur Oberstleutnant Ralf Schipke hat bereits Balkan-Erfahrung – unter anderem war er 1999/2000 Kompaniechef in Prizren.
Die Österreicher hatten den Einsatz ihrer Truppenteile im ORF-Bataillon kürzlich bis zum Jahresende verlängert. Bei den Deutschen ist allerdings die Absicht, die jetzt eingesetzten Soldaten der Eingreifreserve vor Weihnachten nach Hause zu holen. Offen ist derzeit noch, ob der Einsatz des deutsch-österreichischen Bataillons in das nächste Jahr hinein verlängert wird.
Das ORF-Bataillon war in den vergangenen Wochen immer wieder bei der Räumung von Barrikaden im serbisch dominierten Norden des Kosovo eingesetzt. Am Montag wurden dabei zwei deutsche Soldaten angeschossen, unter ihnen der Bataillonskommandeur Klaus Glaab. Insgesamt gab es 30 Verwundete bei dem Einsatz in dieser Woche. Nach dem Ausfall Glaabs, der heute im Feldhospital operiert wurde, hat sein Stellvertreter, der österreichische Oberstleutnant Franz Pirker, das Kommando übernommen: Die Lage ist völlig unberechenbar, aber wir sind gut vorbereitet.
Nachtrag: Das Verteidigungsministerium hat mir am (heutigen) Donnerstagmorgen offiziell bestätigt, dass das die deutschen Anteile des ORF-Bataillons, d.h. vor allem die Soldaten des Raketenartilleriebataillons 132, noch vor Weihnachten den Kosovo verlassen sollen.
„Die Österreicher hatten den Einsatz ihrer Truppenteile im ORF-Bataillon kürzlich bis zum Jahresende verlängert.“
Fragt sich nur, ob es dabei bleibt. Oder rotieren die Österreicher nur ihre Kräfte im Kosovo und geben einfach einer anderen Kompanie den Namen ORF?:
„Neben den Reservekräften sind derzeit weitere 460 Bundesheer-Soldaten vor allem im Süden des Kosovo eingesetzt. Eine Kompanie davon wird in Kürze die Einsatzkräfte im Norden ablösen.“ (http://www.bundesheer.at/ausle/kfor/artikel.php?id=3568)
Ausbildung und rotation plans sind schon seit Wochen fertig……
Lieber T.W…..wir haben uns doch mal über OPSEC unterhalten, vor einer Landesvertretung in Berlin….so sieht das in der Praxis aus ;-)
Lieber @Klabautermann,
ich wusste es ja auch schon seit Wochen ;-) Aber jetzt macht es in Berlin die Runde.
„Offen ist derzeit noch, ob der Einsatz des deutsch-österreichischen Bataillons in das nächste Jahr hinein verlängert wird.“
Heißt das, das ABC-Abwehrregiment 750 ist vielleicht nur vier Wochen – also bis Ende des Jahres- im Einsatz? Lohnt sich das überhaupt die jetzt vor Ort befindlichen Soldaten gegen frische auszuwechseln, die zuerst in die Lage eingewiesen werden müssen und und und?
@Zivilist
Das dürfte einer der Gründe sein, warum die formale Entscheidung noch nicht gefallen ist – weil es auch noch nicht die formale Entscheidung über die Verlängerung des Einsatzes ORF-Bataillon gibt.
Ich kenne mich zwar militärisch nicht so gut aus, aber ich bin eine besorgte Frau, die nun hier zu Hause sitzt und nur hofft, dass sie bald abgelöst werden. Seit August wissen die Soldaten nicht, wie lange dieser Einsatz noch dauern wird. Da können 4 Monate schon ganz schön lange werden. Es ist einfach diese Ungewissheit, die die Soldaten, so wie auch die zu Hausegebliebenen so fertig macht. Ich weiß nicht ob Sie das verstehen, aber es wäre für die Soldaten sicher eine Motivation, wenn sie über die Feiertage zu Hause bei ihren Familien wären.
Wieso werden da eigentlich Raketenartillerie Btn und ABC-Abwehrregimenter eingesetzt? Ist das völlig normal oder eine Zweckentfremdung?
Also in diesem Blog verstehen das vermutlich sogar überproportinal viele Leser.
Das können viele hier sehr wohl verstehen, nur ist das – wenn auch leider bedrückend – Teil des Jobs. Wenn es ein schwacher Trost ist: meine alte Einheit sollte letztes Jahr zuerst für 5 Monate nach AFG, dann hieß es 6 Monate, und als sie unten waren hieß es 7 Monate (und damit fiel Weihnachten und der Jahreswechsel daheim ins Wasser). Maßgeblich für alles ist die Lageentwicklung da unten. Wenn die Bewertung dieser es zulässt wird gewechselt, wenn es vorher nochmal zur Sache geht dann nicht.
Glauben sie mir, die größte Motivation wäre es für jeden Soldaten wenn er erkennt, dass ein Einsatz – egal wie lange – sinnvoll und zielführend war.
@ ich:
ich sehe das genau so wie Sie, zumal die Jungs nun endlich schon genaue Abflugtermine gesagt bekommen haben jetzt wieder alles abzusagen wäre doch mehr als fragwürdig
@ Thomsen
das mit der Motivation ist schon eine Weile dort unten ein großes Problem, von den Einheimischen werden die Jungs bei Patrolienfahrten ständig beschimpft und da die meisten Soldaten Internet besitzen, ist Ihnen auch schon aufgefallen das sich in der Heimat für ihren Einsatz keiner interessiert, da stellt sich schon mal die Frage für was tue ich das alles hier wenn in der Heimat keiner sich wirklich zu diesem Einsatz bekennt und Stellung bezieht…
@Thomsen
Zugegeben, Lage ist eines. Sinnhaftigkeit auch. Aber ihr Beispiel zeigt auch die weiterhin vorhandene Unfähigkeit, für Truppe/Kontingente/Einheiten eine vernünftige Planungsgrundlage auf den Tisch zu legen. Und sich an diese dann auch grundlegend zu halten. Das ist doch das eigentliche Problem. Wenn ich Planbarkeit herstelle, dann kann ich Abwesenheiten über gewisse Feiertage oder was auch immer einfacher verschmerzen. Hauptsache ich weiss genau: Zum Datum X heisst es OUT.
Schafft die Bundeswehr/Einsatzführungskommando/Leitverband das? Nein.
Selbst jetzt weiss das andere KFOR-Kontingent seinen Out Termin nicht endgültig. Einheiten der Marine sind in den letzten Jahren immer in der Gewissheit ausgelaufen, dass sie mit Sicherheit länger als den geplanten Zeitrahmen unterwegs sind. Und mit der gleichen Gewissheit wussten bestimmte Besatzungsangehörige, dass sie im Rahmen des „Heldenklau“ sich nur kurze Zeit später auf einem anderen Schiff/Boot usw. wiederfinden würden.
Genau sowas zehrt mehr an den Nerven der Angehörigen, als der Zustand der grundlegenden Abwesenheiten die nunmal zu diesem Job gehören.
@ soldatenmutter
unseren jungs wurden leider noch keine termine bekannt gegeben (österreich)
@thomsen
da haben sie natürlich in gewisser weise recht, aber ist dieser einsatz sinnvoll und zielführend?
@ ich
tja die Bekanntgabe der Termine sind das Eine, als meine Schwiegertochter sich gestern in der zuständigen Betreuungsstelle nach der aktuellen Lage erkundigen wollte, wurde ihr auch mitgeteilt das sie doch erst im Januar kommen, es ist alles sehr nervenaufreibend und unbefiedigend
@NMWC
danke, genau so sehen das die meisten Angehörigen und auch die Soldaten, wenn ich weiß ich bin 5 oder 6 Monate im Einsatz stelle ich mich notgedrungen darauf ein, aber bei dieser Ungewißheit?–man hält das von Monat zu Monat immer weniger aus
Die Unsicherheit der Soldaten und Angehörigen über das OUT kann ich gut nachvollziehen, genauso wie das Empfinden, dass in der deutschen Bevölkerung kein großes Interesse besteht.
Leider kommt nun das befürchtet „aber“. Jeder Einsatz wird zunächst mit den bekannten Sachverhalten geplant und die Rahmenbedingungen werden nach dem momentanen Wissensstand gemacht. Wenn sich die Lage allerdings ändert, wie es derzeit ja der Fall ist, und sich andere Rahmenbedingungen ergeben, muss eben neu geplant werden.
Wer sich das jetzt so einfach wie ein Ausflug am Wochenende vorstellt, der/die liegt weit ab jeglicher Realitäten. Es ist leider auch nicht machbar, Soldaten und Angehörige bei jeder möglichen Änderung zu informieren, bevor eine Entscheidung gefallen ist, das würde noch mehr Unruhe reinbringen.
Ein Feuerwehrmann/-frau weiss auch zu Beginn eines Einsatzes nie wie lange dieser dauern wird. Auch dort ändert sich die Lage oder eine nicht verfügbare Ablösung verlängert den Einsatz.
@Jetflyer
Auf dieses „Aber“ habe ich gewartet…;-) Sie sind Personaler? ;-)
Nochmal zur Verdeutlichung: Ich spreche nicht von einsatzbedingten Aufträgen oder Lagen, die wie im Fall der ORF KOS nun eine Lagebeurteilung und Anpassung erfordern. Ich spreche von den normalen Kontingenten. Und es gibt festgelegte Kontingentzeiten. 4Mon, 6Mon, bei seegehenden Einheiten normalerweise etwas länger aufgrund möglicher Transitauflagen. Und genau hier!!! kriegen wir es seit Jahren nicht vernünftig hin, den Truppenteilen eine reale Planungsvorgabe zu bieten!
Ich habe es in meiner Zeit an Bord sehr häufig erlebt. 1 Woche vor Rücktransit kommt dann die Nachricht: „ooch ihr bleibt mal noch etwas länger. Wussten wir schon seit 3 Wochen, haben uns nur nicht getraut rechtzeitig Bescheid zu sagen…“
Das gleiche als ich als Gast mit der Stabsblase auf einer Fregatte vorm Libanon war. Mit dem Unterschied das die Besatzung bereits zwei Tage nach Auslaufen gesagt bekommen hat, dass es wieder länger als 6Monate wird. Am Ende waren es 7 1/2.
Davon rede ich. Nicht von dem gerne genommenen Totschlagargument „Leben in der Lage“, das mich davon befreit überhaupt verlässliche Planungen anzubieten. Und die Verantwortung der Vorgesetzten sehe ich, als einer der auch mal solche Verantwortung hatte noch etwas anders. Es muss nicht jede Veränderung oder Kleinigkeit sofort bekannt gegeben werden. Aber das der Heimatverband sich um die Angehörigen K Ü M M E R T gehört auch dazu. Das ist auch Aufgabe eines Kdr. Und nein, ich bin nicht der Meinung das nun mit den Familienbetreuungszentren alle ihrer Pflicht entbunden sind. Es machen ja auch viele anders. Ich erfahre eine recht gute Betreuung. Nehme mir als Offizier aber auch das Recht heraus mich mit den Kameraden auf Augenhöhe zu unterhalten. Aber das ist nur meine Meinung. Das mag der Verwaltungssoldatfachvorgesetzte natürlich anders bewerten.
Und ich rege mich heute morgen schon wieder viel zu sehr auf….
@ KäptnKäse: Nachdem die feindlichen Truppen bisher mit schwerer Raketenartillerie bekämpft wurden, schlägt man sie nunmehr mit Dekontaminationseinheiten in die Flucht. Mit der nächsten Ablösung werden die Soldaten des Fernmelderegimentes 1 in das Krisengebiet verlegt – ab dann werden schwere Funkgeräte wider die Aufständischen geworfen! :D
@all
Siehe Nachtrag oben im Text.
@ T.Wiegold
Danke für die tolle Info
das hin und her läßt sich außhalten
aber das in Deutschenmedien sich keiner über Leistungen und strapazen einen kopf oder gedanken verschwendet NERVT sehr
na wenigstens kommt der deutsche teil nach hause. die hatten ja noch nicht mal urlaub.
Vielen Dank! Auch für unsere Planung ist jede Information über Ablösungen im ORF-Bataillon sehr hilfreich. Auch die Diskussionen hier helfen uns sehr, z.B. bei der Bewertung des Einsatzwillens der deutschen Kräfte oder deren Rückhalt in der deutschen Bevölkerung.
[Hallo Troll, nice try. Finde es allerdings fast schon beleidigend, dass Sie sich nicht mal die Mühe machen, auch nur eine pseudo-serbische Mailadresse zu erfinden. Und die IP Ihres Postings spricht auch Bände, nur mal so zum Sagen.]
@HerrZorn: Har-har. Ich wette, wenn Ottonormalpazifist die Nachrichten liest, denkt er genau das: Das da „schwere artillerie“ eingesetzt wird und die serben ABC Waffen haben. Warum sonst sollte man entsprechende Einheiten einsezten?
Ich weiss aber selber auch wirklich nicht warum diese Einheiten eingesetzt werden- ist es so, das die zu bewältigenden Aufgaben von jeder Einheit ausgeführt werden könnten? Ich würde wirklich gerne wissen, wie das zustande kommt…
Einer von euch hat doch sicher die richtige Erklärung parat :)
Weil die „kämpfende Truppe“ in Afghanistan gebraucht wird und sich nicht im sonst ruhigen Kosovo die Füsse platt stehen soll.
„… ist es so, das die zu bewältigenden Aufgaben von jeder Einheit ausgeführt werden könnten?“ Ja. In der Realität muss man jedoch aus „könnten“ ein „könnten sollen“ machen.
ABC-Abwehr wird derzeit in DEU oder Einsätzen ebensowenig fachspezifisch gebraucht, wie RakArt. Also kann man die Manpower auch fachfern für „Allgemeine Aufgaben im Einsatz“ verwenden.
Die Erklärung ist ganz einfach. Die BW besteht nur zu einem gewissen Teil aus „einsatzverwendungsfähigen“ Soldaten. Da fällt schon ein großer Teil dabei ab. Kampftruppen der Infanterie werden in Afg. benötigt und sind nach den Kürzungen in der Infanterie Mangelware.
Deshalb schickt man eben andere Truppen dort hin. Das ist eigentlich kein Problem, da jeder Soldat soweit ausgebildet sein sollte, das er die Aufgaben wie sie im Kosovo anfallen bewältigen kann.
Kritisch wird es dann wenn diese Truppen dazu genötigt werden offensiv zu kämpfen. Das liegt dann nicht mehr in ihrem Fähigkeitsbereich. Beten wir zu Gott, dass das nicht notwendig wird. Ich wüsste nicht wo die BW auf die schnelle PzGren, Fallschirmjäger, Jg, GebJg herbekommt.
Danke @Tom & Bang50! Sowas hatte ich mir gedacht; ich wollte nur nicht mehr mutmaßen.
@T. Wiegold
Der plakative Name sollte den Sarkasmus-Versuch illustrieren, der aber in der Tat trollig daherkam, wofür ich um Entschuldigung bitte. Ich musste nur kurz an Scharping 1999 denken…
@ soldatenmutter:
„das mit der Motivation ist schon eine Weile dort unten ein großes Problem,“
Ich weiss, das war auch schon vor vier Jahren als ich dort war ein Problem. Militärische ABM war damals das Problem, gepaart mit einer Lehrvorführung und Führung durch den AOR für die militärisch angehauchten Touristen nach der anderen. Ein Schwachsinn nach dem anderen, und militärisch sinnvolle Eigeninitiative (Vorgehen gegen Schmuggel, OK, etc.) wurde von der Obrigkeit verboten (wenn sie es mitbekommen haben ;-). Wir hatten mehr damit zu tun, die Eintönigkeit und die daraus resultierende Langeweile innerhalb der Einheit zu bekämpfen und uns mit uferlosen Meldeorgien und an Sinnlosigkeit nicht zu überbietenden Befehlen und Weisungen von oben herumzuschlagen als die Lage etwas voranzubringen.
@ NMWC:
„Zugegeben, Lage ist eines. Sinnhaftigkeit auch. Aber ihr Beispiel zeigt auch die weiterhin vorhandene Unfähigkeit, für Truppe/Kontingente/Einheiten eine vernünftige Planungsgrundlage auf den Tisch zu legen.“
Wenn es nunmal kurz vor Kontingentwechsel kracht dann kann ich nicht wechseln als ob nichts geschehen ist. Natürlich ist das nervig und kotzt die Betroffenen immens an, aber es ist nunmal unvermeidlich.
@ ich:
„da haben sie natürlich in gewisser weise recht, aber ist dieser einsatz sinnvoll und zielführend?“
Gute Frage. In meinen Augen der Sinnvollste, an dem die BW teilgenommen hat, wenn…:
– nachhaltig auf vorher definierte Ziele hingewirkt worden wäre,
– hinsichtlich der deutschen Bevölkerung informationstechnisch von Seiten der Regierung eingewirkt worden wäre,
– funktionstüchtige Ausrüstung in ausreichender Zahl zur Verfügung gestanden hätte,
– usw.
Da der Balkan nur 2 Flugstunden von Deutschland entfernt ist und sich die Ereignisse der 90er unmittelbar mitten in Deutschland ausgewirkt haben (OK, Flüchtlinge, Asylsuchende, Abschiebungen) hat Deutschland großes Interesse an einer Lösung des Problems. Nur wurde die in meinen Augen irgendwann mal halbherzig angegangen, und die Auswirkungen badet jeder KFOR-Soldat (wenn er das so nah an sich heranlässt) heute noch aus. Ansonsten siehe oben meine Ausführungen zu soldatenmutter.
Ich selber bin damals auch mit 1000%iger Motivation da runter und habe den Einsatz „gelebt“, am Ende bin ich durch den hausgemachten Zirkus ernüchtert und resigniert mit zwei lachenden Augen in die Trall gestiegen. Als ich dann vom Nachfolgekontingent erfahren habe, mit welch atemberaubendem Tempo meine Arbeit in meinem Bereich durch die Nachfolger zu Nichte gemacht wurde (wir wissen ja alle, es gibt in der BW zwei Idioten, den Nachfolger und den Vorgänger, Stichwort Neuerfindung des Rades) war es dann ganz aus.
@Thomsen
Sie haben meine Anmerkungen nicht verstanden.
Ich habe dem von Ihnen gebrachten Punkt nicht widersprochen. Denn den sehe ich genauso. Mir ging es wieder einmal um die grundsätzliche Problematik. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
OK, genauer lesen hilft. ;-)
Ich kann das aus meiner Erfahrung nicht ganz bestätigen. Bei uns war klar, dass nach 120 Tagen +-5 Schicht im Schacht ist. Diese Ungewissheit von ein paar Tagen ist aber dahingehend geschuldet, falls schlechtes Wetter ist oder in Island wieder erin Vulkan ausbricht. Wenn von Seiten der Planung diese +-5 Tage nicht einmal gewährleistet werden können (wobei es ja meist in Richtung + 5 und mehr geht), dann ja, dann ist da wieder ein grundlegendes Problem: 1. Kontingent, den wievielten Versuch haben wir bei KFOR mittlerweile? 33? 34
@Thomsen
Exakt. Gleiches Verständnis hergestellt..;-)
Ich kann aus meinen Marineerfahrungen entsprechendes berichten. Und aus der Sicht der Angehörigen, denn zu dieser Gruppe gehöre ich ebenso.
Ich weiß von Betroffenen, das Soldaten aus Immendingen, dass sie am 21.12. in den Kosovo fliegen. Sie stellen einen Teil des „neuen“ ORF und geplant sind sechs Monate Einsatzzeit. Die Betroffenen aus Immendingen sind jedoch vor nicht mal drei Monaten erst aus dem Kosovo zurück gekommen… und müssen nun wieder hin…
LG
Stell Dir vor es ist Einsatz und keiner berichtet darüber!
Dass dieser Einsatz fast ohne Medienbeteiligung abläuft liegt nicht daran, dass sich niemand interessiert, sondern an der Abwesenheit der Medien und ihrer Vertreter.
Die überregionale Presse und die Medien nehmen einfach nicht ihren Informationsauftrag wahr.
Die Regionalzeitungen berichten sehr wohl über den Einsatz und besuchen die Truppe im Kosovo.
Hallo,
meine aktive Zeit ist nun schon eine Weile her.
Aber obwohl die Verhältnisse damals dank der seligen UdSSR recht einfach gestrickt waren, wurde uns immer wieder nahegebracht, dass wir trotz Befehlsausführung in die Haftung kommen, falls es sich z.B. um einen Angriffskrieg etc. handeln sollte.
Passiert das immer noch?
Und wie wird hier im speziellen Fall Kosovo vorbereitet?
Der Einsatz basiert auf einer UN-Resolution, die den Kosovo dauerhaft als Teil Serbiens sieht.
Das passt ja nicht so richtig zur Haltung unserer Regierung.
Werden neue Soldaten eigentlich darauf vorbereitet, dass sie, wenn sie denn die Sicht unserer Regierung physisch vertreten, eine persönliche Haftung eingehen?
Ansonsten wünsche ich viel Glück bei dem Einsatz.
Da ich Wurzeln auf dem Balkan habe, kann ich sehr gut einschätzen, dass dort einige schwer was an der Murmel haben.