Kategorie: Einsatz in aller Welt

Ein Einsatz, zwei Mandate

Ein Mandat des Bundestages reicht nicht: Auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat sich nun für ein gesondertes Mandat für den Abzug vom Hindukusch ausgesprochen, zusätzlich zum bestehenden ISAF-Mandat. Ein eigenes Mandat für den Abzug könnte hilfreich sein. So könnten wir verdeutlichen, dass es zu keiner verkappten Verlängerung kommt, zitiert die Neue Osnabrücker Zeitung den CDU-Politiker. Zuvor hatten schon die FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff und der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, ein solches Abzugsmandat vorgeschlagen. Zunächst mal klingt das logisch: Der

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Videoclip: Patrouille bei Kundus

Knapp, aber nicht uninteressant: Ein kurzer Videoclip von einer deutschen Patrouille bei Kundus, aufgenommen vom AFP-Fotografen Johannes Eisele. (AFP-Fotografen liefern nun offensichtlich auch Vidos, die sie – der Tonqualität nach zu vermuten – mit ihrer normalen Spiegelreflexkamera aufnehmen.) Ach so: AFP trickst ein bisschen – und sperrt zwar nicht das Einbetten des Videos, zeigt es aber auf externen Webseiten nicht an. Bisschen merkwürdig (sinnvollerweise blockiert man in so einem Fall, wie es die BBC macht, von vorherein das Einbetten; vielleicht

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Ex-RC N-Kommandeur Kneip: Kompakt auftreten – und die Afghanen müssen mehr tun

Generalmajor Markus Kneip, bis Februar Kommandeur im ISAF-Regionalkommando Nord in Afghanistan (und ab 1. April stellvertender Leiter der Abteilung Strategie und Einsatz im Verteidigungsministerium) hat heute vor der Bundespressekonferenz über seine Erfahrungen im RC North berichtet. Zwei, drei Kernaussagen, ehe ich (aus Zeitgründen vorerst) auf den Mitschnitt wesentlicher Teile seines Statements verweise: Nicht erst seit den jüngsten Green on Blue-Zwischenfällen zählt die Demonstration von Stärke und Sicherheit: Wer Sicherheit produziert und Stärke zeigt, demonstriert im kulturellen Umfeld Afghanistan seine Macht.

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Schutzengel mit geladener Waffe

Nach den jüngsten Angriffen afghanischer Sicherheitskräfte auf ISAF-Soldaten – erst vergangene Woche kamen an einem Tag zwei Briten und ein Amerikaner ums Leben – hat ISAF-Kommandeur John Allen neue Sicherheitsmaßnahmen für den Umgang der westlichen Truppen mit ihren afghanischen Verbündeten erlassen. Eine neue taktische Direktive sehe unter anderem vor, dass bei gemeinsamen Aktionen, aber auch Ruhezeiten von ISAF und Afghanen immer ein Soldat als Schutzengel über seine Kameraden wache und die Afghanen im Auge behalte, berichtet die Los Angeles Times.

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Jetzt amtlich: Staatsanwaltschaft Kempten zuständig für Auslandseinsätze

Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen bei möglichen Straftaten deutscher Soldaten im Auslandseinsatz werden nun bei einer zentralen Staatsanwaltschaft gebündelt. Das Bundeskabinett beschloss heute den Gesetzentwurf, der diese Aufgabe – wie bereits erwartet – der Staatsanwaltschaft Kempten im Allgäu zuweist. Aus der Mitteilung des Bundesjustizministeriums zum Entwurf des Gesetzes für einen Gerichtsstand bei besonderer Auslandsverwendung der Bundeswehr: Bei den jetzt bundesweit zuständigen Richtern und Staatsanwälten wird Erfahrung gebündelt. In Zukunft werden bei Straftaten von Soldaten nur noch die Juristen entscheiden, die sich mit

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Nach dem Kandahar-Massaker: US-Streitkräfte untersuchen Lariam-Gebrauch (Update: Bundeswehr-Anweisung)

Die deutschen Medien hat die Geschichte, die seit gestern durch die US-Medien tobt, offensichtlich bislang noch gar nicht erreicht: Im Zusammenhang mit dem Massaker von Kandahar, bei dem ein US-Soldat 16 afghanische Zivilisten erschoss, wird nun auch das Malariamedikament Lariam genannt. Nine days after a U.S. soldier allegedly massacred 17 civilians in Afghanistan, a top-level Pentagon health official ordered a widespread, emergency review of the military’s use of a notorious anti-malaria drug called mefloquine. berichtete gestern Mark Benjamin auf der

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Green on Blue in Afghanistan: In diesem Jahr fast ein Drittel

Nach dem Beschuss durch die eigenen Kameraden, euphemistisch friendly fire und mehr technisch Blue on Blue genannt, demoralisiert eine Truppe vor allem der Beschuss aus den Reihen von Verbündeten. Green on Blue heißt das, wenn die (vermeintlichen?) Freunde die Waffe auf ihre Partner richten, und mit dem heutigen Tag hat sich das in Afghanistan noch mal mehr als Problem erwiesen: Ein Soldat der afghanischen Armee (ANA) erschoss in Helmand im Süden des Landes zwei britische Soldaten; am Abend wurde –

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Und jetzt die Russen: Kein Abzug aus einem instabilen Afghanistan

Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man das mit einem Schuss Ironie betrachten. Die internationalen Truppen, fordert der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem afghanischen Sender ToloNews, dürften sich nicht vom Hindukusch zurückziehen, so lange die Situation in Afghanistan instabil sei: Russia Demands Nato Not Leave Afghanistan Unstable (…) Lavrov said the Nato-led mission entered Afghanistan with a mandate to establish a stable government and an adequate defence force, and they should not leave until that

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Der Schütze von Kandahar: Nichts ist privat

Es ist hier ein wenig Off Topic, dennoch bemerkenswert: Während der Streit zwischen den USA und den Afghanen anhält, ob das Massaker von Kandahar vor einer Woche die Tat eines Einzelnen oder doch, wie die Afghanen behaupten, einer Gruppe von Soldaten war – wird in den USA das Leben des mutmaßlichen Täters im Detail öffentlich diskutiert. Privat scheint da nichts mehr. Und was in Deutschland in dieser Situation den Medien sehr übel genommen würde, ist bei den amerikanischen Kollegen Standard.

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