Ex-RC N-Kommandeur Kneip: Kompakt auftreten – und die Afghanen müssen mehr tun

Generalmajor Markus Kneip, bis Februar Kommandeur im ISAF-Regionalkommando Nord in Afghanistan (und ab 1. April stellvertender Leiter der Abteilung Strategie und Einsatz im Verteidigungsministerium) hat heute vor der Bundespressekonferenz über seine Erfahrungen im RC North berichtet. Zwei, drei Kernaussagen, ehe ich (aus Zeitgründen vorerst) auf den Mitschnitt wesentlicher Teile seines Statements verweise:

Nicht erst seit den jüngsten Green on Blue-Zwischenfällen zählt die Demonstration von Stärke und Sicherheit: Wer Sicherheit produziert und Stärke zeigt, demonstriert im kulturellen Umfeld Afghanistan seine Macht. Dazu gehört auch, sich bei Aktivitäten außerhalb des Lagers nicht zu verzetteln: Wer mit zwei Fahrzeugen losfährt, erkennbar ohne Funkverbindung, ohne Sprachmittler, ohne Beteiligung afghanischer Soldaten, der riskiert, dass es schief geht.

Überhaupt: ohne die Afghanen zu agieren, empfiehlt sich nicht. Lieber einen Tag warten, bis die Afghanen fertig sind, lieber eine Woche warten, als es alleine machen.

Andererseits aber auch: Die afghanischen Sicherheitskräfte müssen mehr gefordert werden. Combat Outposts mit Deutschen zu bemannen, während afghanische Soldaten in der Kaserne sitzen (wie in der Vergangenheit geschen), kann so nicht funktionieren. Da habe sich zwar im Laufe des vergangenen Jahres einiges verbessert, aber: Schnell gesagt, schwer getan – da sind wir immer noch bei.

Kneips Statement (jedenfalls weitgehend), der anschließende Frage-und-Antwort-Teil war leider off the record: