Kategorie: Einsatz in aller Welt

Patriot-Einsatz „Active Fence“: Der NATO-Partner zeigt sich wenig verbündet

Bei ihren Besuchen beim deutschen Patriot-Flugabwehrkontingent in der Türkei, dem NATO-Einsatz Active Fence, sparten Bundeskanzlerin Angela Merkel (Foto oben) und Verteidigungsminister Thomas de Maizière nicht mit warmen Worten, was die Unterstützung und Kooperation in der NATO mit dem Bündnispartner angeht. Die Realität sieht nicht ganz so erfreulich aus: Nach einem Truppenbesuch lieferte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, eine sieben Seite umfassende Mängelliste bei den Abgeordneten des Verteidigungsausschusses ab. Quintessenz seines Katalogs: Die Zusammenarbeit mit den türkischen Streitkräften ist, wie

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Mali: der deutsche Stand

Nachdem der Bundestag am (gestrigen) Donnerstag die zwei Mandate für den Einsatz der Bundeswehr in Mali gebilligt hat, steht nun auch der grobe Fahrplan für den Einsatz deutscher Soldaten fest: Am (morgigen) 2. März verlegt die Luftwaffe ihren Airbus A310 MRTT zur Luftbetankung französischer Kampfjets nach Westafrika. Die Santitäter für das geplante Rettungszentrum der EU-Trainingsmission Mali verlegen am 19. März, Ende März folgen die Ausbilder, vor allem Pioniere, die malische Soldaten den Umgang mit Sprengfallen beibringen sollen. Der Sprecher des

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Zu gute Noten für Afghanistans Sicherheitskräfte?

Das Thema, das das ARD-Magazin Kontraste am (gestrigen) Donnerstag aufgegriffen hat, war mir völlig neu: Ein computergestütztes System zur Bewertung von Ausbildungsstand und Kampfkraft der afghanischen Sicherheitskräfte  soll, so der Vorwurf, von der Bundeswehr zu falschen, zu positiven Bewertung der Einheiten missbraucht worden sein – oder sogar noch missbraucht werden. Aus dem Kontraste-Bericht: Wir sollen uns das militärische Bewertungssystem namens CUAT ansehen. Da sei manipuliert worden. (…) Vorher hat jedes Ausbilderteam seinen CUAT-Bericht erstellt und direkt an das ISAF-Hauptquartier in

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Bundestag billigt Mali-Einsatz: Ausbildung, Luftbetankung, Transport

Der Bundestag hat am (heutigen) Donnerstag erwartungsgemäß den Einsatz der Bundeswehr in Mali gebilligt. Mit großer Mehrheit stimmten die Abgeordneten für zwei getrennte Mandate: Mit dem ersten wird die Beteiligung der Bundeswehr an der EU-Trainingsmission für die malischen Streitkräfte (EUTM Mali) genehmigt, dafür sind bis zu 180 Soldaten vorgesehen. Das zweite Mandat gestattet den Lufttransport von afrikanischen Streitkräften in der Mali-Mission AFISMA sowie die Luftbetankung von französischen Kampfjets, die zur Unterstützung von AFISMA eingesetzt werden. Für das EUTM-Mali-Mandat stimmten 496

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Ehemaliger Kommandeur des RC North „vorsichtig optimistisch“

Der bisherige Kommandeur des ISAF-Regionalkommandos Nord, der deutsche Generalmajor Erich Pfeffer (Foto oben bei der Kommandoübergabe am 21. Februar), hat eine vorsichtig optimistische Bilanz des internationalen Einsatzes für den Norden Afghanistans gezogen. In der Region habe es in seiner einjährigen Amtszeit eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitslage gegeben, obwohl die Verantwortung dafür zunehmend auf die afghanischen Sicherheitskräfte übergegangen sei und ISAF überwiegend Beratungsaufgaben wahrnehme, sagte Pfeffer am (heutigen) Mittwoch vor der Bundespressekonferenz in Berlin. Beim Gegner, im RC North mit weniger

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„Besonderes Vorkommnis“ bei UNIFIL – mit merkwürdigem Hintergrund

Im UNIFIL-Einsatz der Deutschen Marine vor dem Libanon hat sich Mitte Februar ein etwas merkwürdiges Ereignis zugetragen, das in einer Meldung über ein Besonderes Vorkommnis mündete – und heute Abend hat die Bundeswehr das auch von sich aus bekannt gemacht: Am 15. Februar nach 19 Uhr zogen mindestens vier Obermaate einen ihnen vorgesetzten Bootsmann aus seiner Koje auf dem Schnellboot Hermelin im Hafen von Beirut im Libanon. Der Bootsmann wurde mit Tape und einem Spanngurt auf einem Tisch fixiert und

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Übrigens: Djibouti.

Djibouti, dieser kleine Staat in Afrika, wird in Deutschland praktisch nicht wahrgenommen – im Unterschied zum benachbarten Somalia oder anderen – zugegeben: größeren und bedeutenderen – Ländern Afrikas. Das ist zwar nachvollziehbar, aber ein bisschen kurzsichtig: In dieser wichtigen Hafenstadt am Golf von Aden befinden sich die wichtigen Militär-Basen praktisch aller westlichen Nationen. Angefangen bei den Franzosen, die in ihrer früheren Kolonie eine sehr massive militärische Präsenz haben, und den USA, die vom Camp Lemonier aus Soldaten, Flugzeuge und Drohnen

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Falsche Zahlen aus Afghanistan

Das kommt nicht wirklich überraschend: Die Statistiken, auf die die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF zum Teil ihre Meldungen über Fortschritte in Afghanistan aufgebaut hatte, stimmen nicht. Nachdem bereits die Bundeswehr Mitte Januar ihre Angaben über die Zahl und Entwicklung der sicherheitsrelevanten Zwischenfälle korrigiert hatte, zieht ISAF nun nach: Statt eines Rückgangs feindlicher Angriffe (Enemy Initiated Attacks, EIA) von 2011 zum Jahr 2012 um sieben Prozent gab es eine gleichbleibende Zahl dieser Incidents, wie Associated Press unter Berufung auf einen ISAF-Sprecher berichtet.

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Karzai schmeisst US Special Forces aus afghanischer Provinz raus

Afghanistans Präsident Hamid Karzai zeigt zunehmend Härte gegenüber den internationalen Truppen im Land. Nachdem er erst vor kurzem afghanischen Sicherheitskräften untersagt hatte, Luftunterstützung von ISAF anzufordern, nimmt er es diesmal mit einem entscheidenden Pfeiler der US-Präsenz am Hindukusch auf: Aus mindestens einer Provinz werden Special Forces der amerikanischen Streitkräfte rausgeworfen – ihre Tätigkeit in der Provinz Wardak sollen sie sofort einstellen und binnen zwei Wochen  die Provinz verlassen. In der der Provinz Logar gibt es ebenfalls Probleme.

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