Kategorie: Cyberwar

„Abhören von Freunden ist inakzeptabel“

Nachdem in den vergangenen Wochen die Berichte über weiträumige Internet/Kommunikationsüberwachung des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) und der Briten in Deutschland für Aufsehen und Verärgerung gesorgt haben, sind die Spiegel-Berichte vom Wochenende über gezielte Abhöraktionen gegen EU-Vertretungen und Kommunikationsüberwachung gerade gegen Deutschland für die Bundesregierung jetzt offensichtlich ein Alarmsignal. Vor der Bundespressekonferenz ging Regierungssprecher Steffen Seibert deshalb am (heutigen) Montag auch in die Offensive, betonte Abhören von Freunden, das ist inakzeptabel, das geht gar nicht, wir sind nicht mehr im

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Trending: Cyberwar

Neben der Beobachtung der EuroHawk-Debatte habe ich dieser Tage noch einen, wie es auf Twitter heißen würde, Trending Topic: Am (gestrigen) Abend war ich auf Einladung von ELSA (European Law Students Association) bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Cyberwar an der Uni Göttingen. Mit Wissenschaftlern (ein Video davon stelle ich hier ein, wenn es auf YouTube gelandet ist). Das Video dazu: Heute Abend geht’s um ein ähnliches Thema in der Telegraphen-Lounge der Telekom in Berlin. (Ich bin ja selten in Uni-Hörsälen

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Der Bundeswehr fehlen die Autos für den Cyberkrieg (mit Nachtrag)

Ein wenig verblüfft mich schon, woran die Cyberwar-Kapazitäten der Bundeswehr derzeit scheitern. Nein, nicht an fehlendem Fachpersonal oder an zu wenig Geld für Computer. Das ist alles viel trivialer: Die Bundeswehr soll spätestens in drei Jahren vollständig zu Angriffen über das Internet in der Lage sein. Eine „Anfangsbefähigung“ sei zwar jetzt schon erreicht, es fehle aber noch an geschützten Fahrzeugen für mobile Cyber-Trupps, sagte der Chef des Kommandos Strategische Aufklärung, Brigadegeneral Jürgen Setzer.

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Jung&Naiv: Cyberkrieg

Es ist Freitag, also reden Tilo Jung und ich bei Jung und naiv wieder über Krieg und Frieden. Heute über eine Art von Krieg, die schwer fassbar ist. Ist Cyberkrieg Krieg? Oder Sabotage? Oder Kriminalität? Und wie reagiert man auf so einen Angriff? Nach der jüngsten Folge von Jung und naiv, bei der ich mitgemacht habe (die zum Thema Chemiewaffen), gab’s hier nicht nur eine muntere Diskussion, sondern vor allem auch: viel wissenswerte Ergänzung. Das ist natürlich diesmal auch willkommen!

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US-Präsident behält sich Recht zum digitalen Erstschlag vor

Die USA haben nach ihrer eigenen rechtlichen Einschätzung das Recht zu einem digitalen Erstschlag, wenn es glaubhafte Belege für einen größeren Cyberangriff aus dem Ausland gibt – auch wenn sich die USA mit diesem Land nicht im Krieg befinden. Diese Analyse sei wesentlicher Bestandteil für die geplanten – geheimen – Regeln zum Einsatz des US-Militärs in einem Cyberkrieg, berichtet die New York Times unter Berufung auf Quellen aus der Regierung: A secret legal review on the use of America’s growing

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Cyber-Attacke auch für Deutschland ein möglicher Angriff nach dem Völkerrecht

Die Bundesregierung sieht Cyber-Attacken als möglichen Angriff im Sinne des Völkerrechts, der eine auch militärische Reaktion erlaubt. Damit behält sich Deutschland wie die USA vor, auf eine solche Attacke im Rahmen des Rechts zur Selbstverteidigung mit Waffengewalt zu reagieren. Das geht aus dem Bericht zum Themenkomplex Cyber-Verteidigung hervor, der vom federführenden Bundesinnenministerium gemeinsam mit Auswärtigem Amt, Kanzleramt und Verteidigungsministerium erarbeitet wurde. Die entscheidende Passage aus dem 35-seitigen Bericht, der im September den zuständigen Bundestagsausschüssen übersandt wurde und Augen geradeaus! vorliegt:

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Die USA drohen Angreifern im Cyberspace: Wir werden euch kriegen

US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat gestern Abend in New York vor den Business Executives for National Security eine Rede zum Thema Cyber-Angriffe gehalten, und vieles davon war nicht wirklich neu: die Warnung vor einem digitalen Pearl Harbour ist seit einiger Zeit ein roter Faden der US-Administration. Auch die Rolle des Pentagon und die Aufforderung an den Kongress, Gesetze an diese Bedrohung anzupassen, sind keine Überraschung. Allerdings sagte Panetta auch etwas, was aufhorchen lässt – zu einem grundlegenden Problem der Reaktion auf

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USA: Cyber-Attacken können Angriffe im Sinne des Völkerrechts sein

Die Einschätzung kursiert schon eine Weile, ohne dass es dafür belegbare Aussagen gab: Die USA sehen Cyber-Attacken auch als mögliche Angriffe im Sinne des Völkerrechts – das heißt, als den Gebrauch von Gewalt, der wiederum eine Gegenwehr mit gewaltsamen (sprich militärischen) Mitteln erlaubt. In der jüngsten Cybeer-Defense-Strategy des US-Verteidigungsministeriums vom vergangenen Jahr ist das zwar so nicht formuliert, aber es entspricht wohl der Auffassung des US-Außenministeriums, wie Defense News berichtet: The U.S. government believes that cyber attacks can amount to

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Cyberwar: Bundeswehr meldet „Anfangsbefähigung zum Wirken“

Wie alle öffentlichen Computer-Infrastrukturen ist auch die Informationstechnik der Bundeswehr von Angriffen bedroht – auch wenn, ironischerweise, die Streitkräfte meist in der Liste der kritischen Infrastrukturen nicht auftauchen. Seit einigen Jahren versucht sich die Bundeswehr darauf einzurichten, und dem Militär geht es dabei nicht nur um die Abwehr von Cyber-Angriffen, sondern auch um den Angriff, oder, politisch korrekter formuliert, um das Wirken in gegnerischen Netzen. Wo die Truppe inzwischen steht, hat der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Thomas Kossendey mit Schreiben

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