Kategorie: An der Heimatfront

Der Landarzt trägt bald Uniform

Ups, da bin ich mit der Überschrift wieder übers Ziel hinausgeschossen. Aber etwas was Wahres ist schon dran, wie ich heute in einem Pressegespräch mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ingo Patschke, lernen konnte: Wie bisher schon – und nach der Bundeswehrreform noch mehr – muss die Sanität den Spagat zwischen Einsatz- und Inlandsversorgung meistern – und die Präsenz von Truppenärzten auch da hinbekommen, wo es personell sehr eng wird. Denn ein Minimum von drei Ärzten und zwei Zahnärzten,

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Veteranenschicksal.

Wäre er Maurer geworden, hätte sich Robert Sedlatzek-Müller besser gestanden. Mit Verblüffung musste er feststellen, wie es einem Bekannten erging, der bei der Arbeit auf der Baustelle verunglückte: Erst mal bestmögliche klinische Versorgung, und als sich herausstellte, dass das Gerüst schadhaft war, gab es Unfallentschädigung und eine Reha-Maßnahme. Doch Sedlatzek-Müller wurde nicht Bauarbeiter, sondern Soldat, Fallschirmjäger bei der Bundeswehr. Im Frühjahr 2002 wurde er schwer verletzt, als Kameraden in Kabul eine russische SA3-Rakete auseinander bauen wollten und der Sprengstoff explodierte.

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Große Koalition in NRW gegen „der Sack ist zu“

Wie hatte Verteidigungsminister Thomas de Maiziére im vergangenen Jahr bei der Vorstellung des neuen Stationierungskonzeptes für die Bundeswehr gesagt? Der Sack ist zu. Das wollen allerdings auch seine eigenen CDU-Parteifreunde nicht immer gelten lassen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende in Nordrhein-Westfalen hat sich mit der SPD-Ministerpräsidentin verbündet, und beide wollen für den Erhalt ihres CH-53-Standortes Rheine kämpfen. Eigentlich ein Regionalthema, aber wie man auf den Seiten des CH53-Blog lesen kann, mit Bedeutung weit über die Regionalpolitik hinaus… Deshalb zur Dokumentation das Schreiben der

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SPD-Chef will den Marschbefehl aus Europa

Dass der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel ein ehemaliger Zeitsoldat ist, wird in der Öffentlichkeit genau so gerne übersehen wie sein langes Festhalten an der Wehrpflicht, auch gegen eine Mehrheitsmeinung in der eigenen Partei. Zu verteidigungs- und sicherheitspolitischen Fragen äußert sich Gabriel allerdings relativ selten, deshalb wird vermutlich manche – auch unter Sozialdemokraten – seine Rede überraschen, die er heute bei den Petersberger Gesprächen gehalten hat. Ich empfehle diese Rede dringend zum Nachlesen (auch im Hinblick auf den Ausgang der Bundestagswahl 2013)

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Freiwillig dienen, Steuern zahlen

Das Verhältnis zwischen Verteidigungs- und Finanzministerium ist ja schon von der Anlage her nie spannungsfrei. Und in jüngster Zeit eher noch schwieriger, wie der Streit um das Reformbegleitgesetz für die Bundeswehr gezeigt hat. Da wirkt es noch weiter wie ein Anheizen der Situation, was die DuMont-Medien (Kölner Stadtanzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung)* heute berichten: Die Freiwillig Wehrdienst Leistenden, ebenso die Teilnehmer am neuen Bundesfreiwilligendienst, sollen doch bitte künftig ihre Einkünfte versteuern. Bislang ist dieser Dienst nämlich steuerfrei, was den Sold

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Nach Hause telefonieren – für umsonst

Die Kritik aus den Einsätzen, vor allem aus Afghanistan, an den Möglichkeiten der (privaten) Kommunikation von Soldaten mit ihren Angehörigen hat den Bundestag erreicht. Hatte es in der Vergangenheit immer wieder Protest an den Leistungen des Providers KB Impuls gegeben, beschwerten die Soldaten sich kaum weniger über die Angebote des neuen Providers Astrium, der seit Mitte vergangenen Jahres die Verbindung aus den Einsatzgebieten nach Deutschland sicher stellen soll. Vor allem die Kosten und Qualität von Viedeotelefonaten zum Beispiel über Skype

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Nielson zur SKB, Müllner zur Luftwaffe

Es ist wenig überraschend, aber for the record: Vizeadmiral Manfred Nielson, sehr einem Jahr wesentlicher Akteur beim Umbau der Bundeswehr, wird Anfang April neuer Inspekteur der Streitkräftebasis. Der bisherige SKB-Inspekteur Vizeadmiral Wolfgang Kühn geht Ende März in den Ruhestand. Ein wesentlicher Unterschied: Kühn war auch Stellvertreter des Generalinspekteurs, künftig ist das nicht mehr vorgesehen – da Nielson wie alle Inspekteure der Teilstreitkräfte nicht mehr Teil des Ministeriums ist. Einen Monat später übernimmt der bisherige Stabsabteilungsleiter Militärpolitik (FüS III) im Ministerium,

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Infrastruktur für die neuen Standorte kostet 1,2 Milliarden Euro

Nach den Bundeswehr-Standortentscheidungen von Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat der Grünen-Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner mal gefragt, welche Kosten für die Infrastruktur diese Standortentscheidungen nach sich ziehen. Inzwischen gibt es die Antwort, die ich hier gerne dokumentiere (erste Meldungen dazu gab es bereits gestern abend, worauf dankenswerterweise ein aufmerksamer Leser hier in den Kommentaren schon hingewiesen hat…). Wesentliche Aussage: grob geschätzt, kostet die Infrastruktur für den Auf-, Aus- und Umbau im neuen Standortkonzept 1,2 Milliarden Euro. Dagegen wirken die rund 160 Millionen

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Veteranen brauchen nicht nur Anerkennung – sondern auch Geld

Noch ist sie nicht so richtig da, die breite politischeDebatte über die deutschen Veteranen, wie sie Verteidigungsminister Thomas de Maizière fordert. Das hat natürlich damit zu tun, dass dieser Begriff für Kriegsheimkehrer den Deutschen – verständlicherweise – nach wie vor seltsam fremd ist, ein Relikt aus den Zeiten der Weltkriege. Aber vielleicht auch damit, dass es bei der Anerkennung der Leistungen dieser Veteranen eben nicht nur um die bloße Anerkennung geht – sondern auch, ein in diesen Zeiten fast noch

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