Nach Hause telefonieren – für umsonst
Die Kritik aus den Einsätzen, vor allem aus Afghanistan, an den Möglichkeiten der (privaten) Kommunikation von Soldaten mit ihren Angehörigen hat den Bundestag erreicht. Hatte es in der Vergangenheit immer wieder Protest an den Leistungen des Providers KB Impuls gegeben, beschwerten die Soldaten sich kaum weniger über die Angebote des neuen Providers Astrium, der seit Mitte vergangenen Jahres die Verbindung aus den Einsatzgebieten nach Deutschland sicher stellen soll. Vor allem die Kosten und Qualität von Viedeotelefonaten zum Beispiel über Skype standen dabei im Mittelpunkt.
Die Fraktionen des Bundestages haben jetzt auf diese Kritik reagiert: Die Linken beschlossen einen eigenen Antrag, die übrigen Fraktionen gemeinsam einen weiteren mit ähnlichem Inhalt. Kernaussage: besserer Internetzugang, auch und gerade für Videotelefonie, und kostenlose Anrufe nach Hause. Nach Billigung in den Fraktion gehen die Anträge zur Abstimmung in das Plenum des Bundestages.
Den Antrag von Union, FDP, SPD und Grünen hier zur Dokumentation im Wortlaut (er sollte am Dienstag nachmittag verabschiedet werden; im Moment habe ich noch nicht den Überblick, ob das in allen beteiligten Fraktionen auch schon passiert ist):
Antrag
der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Für eine moderne und umfassende Betreuungskommunikation im Einsatz
Der Bundestag wolle beschließen
I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Die Einsätze der Bundeswehr sind für die Soldatinnen und Soldaten und für ihre Familieneine besondere Herausforderung und Belastung. Im Einsatzland müssen die Soldatinnenund Soldaten alltäglich mit den Risiken des Einsatzes umgehen und komplexe Aufgaben bewältigen. Verstärkt wird die Belastung durch die Trennung von Familie, Partnern und Freunden. Für die Angehörigen der Soldatinnen und Soldaten tritt neben die Herausforderung der räumlichen Distanz auch oft die Angst um den geliebten Menschen.
Der Bundestag bekennt sich zu seiner besonderen Fürsorgepflicht für die Soldatinnen und Soldaten der Parlamentsarmee und ihre Angehörigen.
Kommunikationsmedien spielen für Bundeswehrangehörige und ihre Familien eine wesentliche Rolle. Sie sind von erheblicher Bedeutung für die Bewältigung der Belastungen,die mit dem Einsatz für beide Seiten verbunden sind. Eine funktionierende Kommunikation mit den Angehörigen trägt wesentlich dazu bei, stressbedingten Belastungsstörungen zu begegnen. Sie umfasst nicht nur die Fürsorge des Dienstherrn, sondern ist auch entscheidend für die Motivation und Einsatzbereitschaft der Einsatzkontingente. Kommunikation geht heute jedoch weit über die bisher genutzte Telefonie hinaus und vollzieht sich zu einem großen Teil im Internet. Daher sind vorrangig in der Internetkommunikation weitergehende Verbesserungen anzustreben.
II. Der Bundestag fordert die Bundesregierung auf, aus den vorhandenen Mitteln des Einzelplan 14,
1. die bestehenden Unterkunftsgebäude der Bundeswehr in den Einsatzgebietenflächendeckend mit einer Technologie auszustatten, die die Nutzung vonProgrammen zur Videotelefonie in entsprechender Qualität in den Unterkunftsbereichen ermöglicht und das Angebot für die Soldatinnen und Soldatenzu erweitern.
2. den Gesamtaufwand für die kostenfreie Nutzung des Internets in den Unterkünften zu ermitteln und diesen dem Verteidigungsausschuss zeitnah in einemUmsetzungskonzept inklusive entsprechendem Finanzierungsvorschlag vorzulegen.
3. die für den Betrieb von Internettechnik notwendige Infrastruktur in Zukunft bereits von Beginn an in die Neubauten von Unterkünften zu integrieren.
4. geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Privatsphäre der Soldatinnen und Soldaten bei der Nutzung von Videotelefonie in den Gemeinschaftsbereichen zuverbessern.
5. den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz kostenfrei die Möglichkeit zu geben, nach Deutschland zu telefonieren und die dafür bisher geltenden Beschränkungen von 30 Minuten aufzuheben. Die Möglichkeit der kostenfreien Anrufe nach Deutschland soll insbesondere auch Bedingung bei zukünftigen Ausschreibungen sein.
Sehr schön! Aber was ist mit der nicht unerheblichen Anzahl der Soldaten auf den Schiffen?
Bravo !
Endlich unternimmt der Deutsche Bundestag die Initiative.
Dabei ist der als Gegenleistung für das „treue Dienen“ gesetzlich garantierte Fürsorgeanspruch (§ 31 Soldatengesetz) in erster Linie an den Dienstherren gerichtet und nicht an die gesetzgebende Gewalt.
Wo waren also in den vergangen 10 Jahren der intensiven Einsätze die Handlungen der Exekutive gemäß ihren Fürsorgepflichten ?
Also um sie der Reihe nach mal aufzuzählen. Was haben die Disziplinarvorgesetzten vom KpChef bis zum Inspekteur und weiter bis hoch zum Generalinspekteur in den vergangenen 10 Jahren zu diesem Theman gemacht ?
Was haben die vorgesetzten Staatssekretäre und die jeweiligen Minister gemacht ?
Warum müssen nach mindestens 15 Jahre Einsatzerfahrungen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages einen Antrag beschließen, damit das BMVg gezwungen wird eigentlich selbstverständliche Fürsorgeansprüche der Soldaten zu erfülllen ?
Dies ist der eigentlich beschämende Umstand der äußersts begrüßenswerten Initiative der Abgeordneten des Deutschen Bundestages.
Das schlimmste an dieser Sache ist eigentlich, dass wenn man das Glück hatte in einem NATO Stab ohne deutsche Führung im Einsatz zu dienen, man selbstverständlich kostenlos mit seinem Diensttelefon nach Hause telefonieren konnte, natürlich im Rahmen. Auch der Rechner war für Internetzugang jederzeit offen, gesperrt waren nur die „bestimmten Seiten“.
@ Ralf
Weil deutsche Bürokraten mit und ohne Uniform die Vorstellung, dass ein Soldat im Einsatz einen „ungerechten Vorteil“ erhält, immer noch höher einschätzen, als eine praktikable, technisch machbare Lösung zum Wohle der Soldaten.
Die pauschalen Kosten für diese Lösung sind sicherlich „Peanuts“ gegenüber den Gesamtkosten des Einsatzes.
Mitglieder der NATO Stäben in Europa hatten bereits 2002 die Möglichkeit von jedem Telefon weltweit den heimatlichen Server anzuwählen. Dann wurde ein PIN eingegeben, dann konnte man jeder öffentliche Telefon erreichen, – für 0,9 Cent pro Minute!
Wir hatten im Einsatz und bei Übungen auch immer mehr Telefone als Mitarbeiter, damit man den dienstlichen Anschluss nicht belegen mussten.
10 years on … WAHNSINN!!!
@Z: Vollste Zustimmung! Und der Witz ist ja, nachdem eifrig COMSAT nachgerüstet wurde, wäre es ja – theoretisch – alles gar kein Problem! Aber von US-amerikanischen Standards sind wir noch Lichtjahre entfernt, wenn selbst sog. „Betreuungsnetzwerke“ gegen unsere fleißigen ITSiBes nicht durchzusetzen sind. Ach, was soll’s …
Ich habe in mehreren Einsätzen eine kommerzielle Calling-Card des Anbieters „Bananas“ verwendet, bei der man durch Anwahl einer kostenfreien Nummer von einem Diensttelefon (war nach einer bestimmten Uhrzeit offiziell gestattet) und Eingabe eines Codes ein mit der Karte verbundenes Guthaben beim Telefonieren nutzte. Was Herr Sievert beschreibt, hört sich so ähnlich an. Die Kosten waren minimal. Und aus Afghanistan konnte man zu meiner Zeit relativ günstig über lokale Mobilfunkanbieter telefonieren, solange man nicht im letzten Winkel des Landes war. Ähnliche Anbieter mit Prepaid-Karten dürfte es mittlerweile in jedem gegenwärtigen oder potentiellen Einsatzland geben. Selbst Satellitenanbieter wie Thuraya sind preislich mittlerweile in einem Bereich angelangt, bei dem sie für Privatnutzer erschwinglich sind.
Schön das diesbezüglich endlich was passiert. Herzlich Willkommen BMVg im 21. Jahrhundert.
Wenn ich an meinen ersten Einsatz 1999 im Kosovo denke, da haben wir uns noch eine große Satellitenschüssel, Receiver und ca. 100 Fernseher aus privaten Mitteln beschafft und dann das Geld über eine monatliche Gebühr von den Nutzern zurückgeholt. Der Dienstherr war dazu nicht in der Lage.
(Wahrscheinlich wird dann demnächst die verbrauchte Gesprächszeit durch die Wehrverwaltung ermittelt und der Soldat muss dann bei der Steuererklärung den Geldwerten Vorteil versteuern…)
@Georg
Im Grund ist es unglaublich, dass der Deutsche Bundestag mit dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Für eine moderne und umfassende Betreuungskommunikation im Einsatz
sich einen Sachverhalt an Land zieht, der im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages im Wege einer einfachen Beratung zu klären gewesen wäre.
Mir scheint, dass das Maß an „symbolischer Politik“ ,mit Blick auf die Wertschätzung des Dienstes als Soldat, zwischenzeitlich Formen angenommen hat, die den einen oder anderen ins Zweifeln darüber bringen kann, wofür es einen Deutschen Bundestag gibt. Da werden plötzlich Sachverhalte, die exekutiv zu regeln wären, plötzlich Parlamentsangelegenheiten.
Da die Antragsteller aus den Reihen der Mehrheit und der Minderheit im Deutschen Bundestag komme, liegt der Schluß nahe, dass „symbolische Politik“ derzeit obsiegt.
Im Weiteren teile ich die Beschreibung von @ Orontes. Aber dazu ein Beschluss des Deutschen Bundestages? Na ich weiss nicht, mit was sich ein Parlament sonst noch und zusätzlich beschäftigen soll.
@Insider
„Wenn ich an meinen ersten Einsatz 1999 im Kosovo denke, da haben wir uns noch eine große Satellitenschüssel, Receiver und ca. 100 Fernseher aus privaten Mitteln beschafft und dann das Geld über eine monatliche Gebühr von den Nutzern zurückgeholt. “
Das müsste doch auch mit kommerziell frei verfügbaren Internetlösungen machbar sein, z.B. solchen: http://www.ts2.pl/ ? Unternehmen manchen so etwas schon seit langem für Mitarbeiter, die in irgendwelchen Dschungeln oder Wüsten sitzen.
@J. König
Wenn man staatliche Planung oder gar den Bundestag an so etwas ranlässt, dauert es doch nur wieder zehn Jahre, bis man eine bis dahin veraltete und überteuerte Lösung bekommt. Warum schafft die Bundeswehr nicht, was jeder deutsche Mittelständler im Ausland problemlos ganz ohne Bundestag hinbekommt?
Orontes: Calling Cards haben das Problem, dass nicht jeder Soldat im Einsatz ein Telefon hat … zB alle Leute ohne Schreibtisch.
Allerdings ist das bei uns ja seit langem die Minderheit =)
Nach meiner Erfahrung wurden Anträge auf besser, lokal verfügbare Kommunikationslösungen durch Potsdam abgebügelt. Mit sehr interessanten Begründungen.
Diese Streikraft ist so pleite, dass noch nichtmal grundlegende Kommunikation zu lnagfristigen stationären Stützpunkten( dazu kann man auch den OP North zäheln) gewärleisten kann, ohne das der BT einschreiten muss.
@all:
die Banana-Card hat funktioniert, und wer draußen war konnte drinnen die Diensttelefone auch nutzen, im NATO-HQ ging es zusätzlich noch mit PIN-Code und Skype hat eigentlich auch funktioniert, lediglich zu bestimmten Stoßzeiten war das Netz dann halt überlastet.
Also bitte mal den Ball flach halten….ich gebe allerdings zu das so mancher junge Spritzer ein Problem damit hatte, wenn er die Freundin zu Hause nicht täglich anrufen konnte :)
Bestimmte Aspekte des Soldatenberufs muß man halt akzeptieren, das is so !!! … um die Schärfe wieder heraus zu nehmen: vielleicht bin ich jetzt mit fortschreitendem Alter auch etwas abgeklärter…..
Das wird ein Schaufensterbeschluss des Parlaments! Show ist alles.
Erstens hat das BMVg keine Kohle und zweitens war es dieser Ausschuss der die Grenzen für die Ausschreibung ASTRIUM gezogen hat. Eine Vertragsanpassung ist nun nur in Teilen möglich – soweit man keine Konkurentenklage (Ausschreibung) kassieren will.
Natürlich ist fraglich, warum die Politik nun die Arbeit des BMVg mit Blick auf Betreuungskommunikation erledigt, statt endlich ernsthaft und tiefgreifend über Neuausrichtung und Einsätze zu debattieren bzw. Folgerungen abzuleiten.
Dennoch bin ich über so einen Beschluss froh und hoffe kurz- bzw. mittelfristig tatsächlich auf Verbesserungen für die Soldaten im Einsatz. Bin nur gespannt, wann …
@Orontes:
Das es mit privaten Anbietern geht, konnte man in den letzten Jahren in MeS sehr gut sehen, da es sowohl beim „Norweger [sic!]“ (eigentlich ja durch die Pizzeria ;) ) und die DSPX Internet in Flatrateform zu vernünftigen Preisen über separate Satelitenverbindungen gab/gibt(?). Nur waren diese nicht im ganzen Lager verfügbar, da nur KB-Impuls (jetzt sicherlich auch Astrium) bis zu unterkünften verteilt wurde.
In Kabul hatten wir seinerzeit 100 MBit auf dem Container wenn gleich auch nur mit relativ schmaler Intenetanbindung nach aussen, dafür aber gratis und das Netzwerk wurde zusätzlich für die Truppenbetreuung genutzt.
Die Kosten einer Entsprechenden Verkabelung sind vergleichsweise gering, vor dem Hintergrund der Zahlungswiligkeit der Teilnehmer und der Höhe des AVZ vergleichsweise sogar lächerlich.
Gibt es in den Reihen der Kommentierer hier Leute, die Einblick in das COMSAT System der BW haben und mir als aussenstehendem erklären können warum die Bundeswehr 2 Satelliten besitzt, diese aber nicht benutzt.
Woran liegts denn? An den Fernmeldern?
Die Bundeswehr ist doch theoretisch auf diesem Gebiet zu 100% autark.
Warum werden also nicht die (teuer gekauften) Sateliten der Bundeswehr benutzt, und stattdessen kommerzielle Lösungen als Flickwerk aufgebaut?
Würde mich wirklich interessieren
Nur mal so in die Runde der Sachkundigen: Wie machen das eigentlich die anderen ISAF-Nationen? Oder ist das bei denen kein so strategisch wichtiges Thema?
@ J.König und @ Tom
Offensichtlich ist es keine Symbol-Politik des Bundestages ! Ansonsten würde der Wehrbeauftragte nicht ständig zu hören bekommen, dass die Telefon- und Internetverbindungen nach hause schlecht sind.
Zitat: „Erstens hat das BMVg keine Kohle und zweitens war es dieser Ausschuss der die Grenzen für die Ausschreibung ASTRIUM gezogen hat. Eine Vertragsanpassung ist nun nur in Teilen möglich – soweit man keine Konkurentenklage (Ausschreibung) kassieren will“.
Es ist langsam an der Zeit, das die Exekutive handelt und keine Ausflüchte mehr erfindet. Es ist technisch machbar, finanziell „Peannuts“, alle anderen Einwände zählen nicht.
Und ja, offensichtlich ist ein Bundestagsbeschluss notwendig, weil alle anderen untergeordneten Gremien der Exekutive es in 10, 15 Jahren nicht geschafft haben !
Ein Armutszeugnis ist dieser Vorgang für den Dienstherrn, der den Fürsorgeanspruch der Soldaten im Einsatz nach 15 Jahren im Einsatz immern noch nicht ernst nimmt !
@Peter:
Wenn SATCOM eine 2 MB-Leitung (oder so!) im Einsatzland zur Verfügung stellen kann und dann schlagartig 30 weitere Arbeitsplätze wegen Nutzung SASPF Zugriff darauf nehmen, ja dann geht diese Leitung endgültig in die Knie und liegt dann nach vier Monaten immer noch am Boden. Internet ging dann auf dem Dienst-PC gar nicht mehr, SATCOM hat die Schultern gezuckt und im EinsFüKdo war wie immer keiner zuständig. Die dienstlich notwendigen Internet-Recherchen (und ja, die gibt es!) wurden dann auf privaten LapTops getätigt und dann mittels USB-Stick (SanDisk sei Dank!) über den offenen „Schleusen“-PC ins System eingebracht. Über die NATO-Systeme wollen wir erst gar nicht reden – selbst bei „Unclassified“ ist Java-Script geblockt – Gelächter !!!
IT ist, wenn’s trotzdem funktioniert……aber über SATCOM Service für alle anzubieten, da wird dann mal wieder die Sau durchs Dorf getrieben….
MWA (Morale & Welfare Activities = Betreuungseinrichtung der NATO) war dann die beste Wahl: 20 Euronen für 6 Monate-Flatrate (irgendwas mit 384 MBit und WLAN auf dem Container) und einigermaßen hat es auch funktioniert (manchmal halt mit der Handkurbel zur Beschleunigung), jedenfalls deutlich besser als alles dienstliche (siehe oben)…
Upps, eben hat sich der erste IT-SiBesch, der dies gelesen hat, einen Papierhut aufgesetzt und bläst hüpfenderweise in einen Trichter……
„hat den Bundestag erreicht“
Guten Morgen, liebe Abgeordnete! Die Amerikaner steuern ihre Drohnen von zu hause und Deutschland ist nicht in der Lage seinen Kindern eine vernüftige Kommunikation mit ihren Familien bei Einsatzzeiten von bis zu 7 Monaten zu organisieren.
Ich bin „pappe satt“! …und froh, daß mein Sohn wieder gesund zurück ist und wünsche allen im Einsatz befindlichen Kameraden ein glückliche Heimkehr. Aber verlaßt Euch nicht auf diesen Bundestag, dann seid Ihr verraten und verkauft.
Ein frustrierter Vater
@ Tom: „Erstens hat das BMVg keine Kohle und zweitens war es dieser Ausschuss der die Grenzen für die Ausschreibung ASTRIUM gezogen hat. Eine Vertragsanpassung ist nun nur in Teilen möglich – soweit man keine Konkurentenklage (Ausschreibung) kassieren will.“
Nein, das BMVg hat den Ausschuss zu einer Zeit mit den Rahmendaten der Ausschreibung konfrontiert als schon Fakten geschaffen waren. Nun steckt der VA in dem Dilemma nur ein bißchen Verbesserung durchsetzen zu können, weil das Vergaberecht nicht mehr zuläßt. Der VA hat immer wieder deutlich gemacht, dass man mehr möchte und auch mehr Geld zur Verfügung stellen würde. Es ist der Dienstherr, insbesondere der Fü S I, der eine zeitgemäße Betreuungskommunikation für überflüssig hält und dafür kein Geld ausgeben möchte.
@ tom_weinrich
q.e.d.
Meine Rede seit Jahren. Bürokraten in und ohne Uniform verhindern eine zeitgemäße Betreuungskommunikation. Aus Sorge auch nur ein Soldat könnte einen unrechtmäßigen Vorteil gegenüber der Zivilgesellschaft haben (Privat telefonieren auf dienstlichen Telefonen ohne zu bezahlen – immerhin sind wegen diesem Tatbestand schon Disziplinarverfahren im Kosovo-Einsatz gelaufen – bis hin zur Degradierung).
„Way to go“ kann ich da nur sagen!!!
Aber man sollte mal die Kirche im Dorf lassen. Ich gehöre selber zu denen, die alle 18 Monate im Einsatz sind, aber zu erwarten das ALLE Soldaten „in den Unterkunftsbereichen“ Internetzugang haben, halte ich für etwas vermessen! Telefonie und vernünftiges Internet is da schon die wahrscheinlichere & auch realistischere Variante!
Und wenn hier schon alle mit anderen Vationen vergleichen: Wir können ja gerne mit den Amerikanern tauschen, dann haben wir ne vernünftige Telefonverbindung, schlafen dann aber wieder in 10-20 Mann Zelten. Also nicht immer nur die Rosinen rauspicken, sondern auch mal das Gesamtbild betrachten!
Aber generell gilt nach wie vor: Der Vorstoss der hier seitens der Politik unternommen wird ist nicht nur löblich, sondern auch notwendig!!!
LAN oder W-LAN in den Unterkunftsbereichen bietet bspw. die Bundespolizei ihren Mitarbeitern über KB-Impuls in MeS an. Das kostet etwa 70 Euro im Monat. Ich nehme an, dass dies ein Angebot wäre, was die Masse der Soldaten in Anspruch nehmen würde. Aufgrund der erheblichen Skalierungseffekte bei der großen Anzahl von Soldaten in Relation zu den Polizisten könnte der Preis vermutlich sogar günstiger ausfallen. Der Dienstherr muss es nur wollen.
Was auch immer daraus wird: Ich bin froh, dass jemand an uns Angehörige denkt und verdammt froh, dass meine Kinder die Möglichkeit hatten, mit ihrem Vater zu skypen. Das hat uns das Ganze sehr erleichtert.
Ich würde mir wünschen, dass das allen Soldaten und Angehörigen möglich wäre!