Autor: T.Wiegold

Marines mit schwerem Gerät

Zu den interessanten deutschen (!) Begriffen, die ich in Afghanistan gelernt habe, gehört das Wort Düker, die Übersetzung des englischen Wortes culvert. Am Hindukusch ein wichtiges Wort: Diese Düker unter den Straßen, die das Abfließen des Regenwassers erlauben, sind der ideale Ort zum Verstecken von Sprengfallen (Improvised Explosive Devices, IED). Zumauern geht nicht – dann würde sich das Wasser stauen. Also bauen ISAF-Soldaten bisweilen massive Gitter vor diese culverts, wie diese Fotoserie von U.S. Marines in Helmand zeigt. Lance Cpl.

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Auf Wiedervorlage: Absicherung von Verwundeten und Traumatisierten

Am Mittwoch steht im Bundeskabinett eine bessere Absicherung der im Einsatz verwundeten und traumatisierten Soldaten auf der Tagesordnung. Deshalb sollte man sich noch mal raussuchen, was die Fraktionen im Bundestag im vergangenen Jahr fast einmütig beschlossen haben – aufgelistet in der Bundestags-Drucksache 17/2433. Interessant wird es, den Regierungsentwurf neben die Forderungen der Abgeordneten zu legen – trotz aller Verbesserungen ist schon vorher klar, dass es da gewisse Unterschiede geben wird und die Parlamentarier damit nicht besonders glücklich sind.  Aber es

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Die Neujahrsansprache der Taliban

Nein, die Überschrift ist nicht ironisch oder abwertend gemeint. Zum heutigen Ende des Fastenmonats Ramadan, dem Eid-Fest, hat Taliban-Führer Mullah Omar eine lange Mitteilung verfasst – und sie erfüllt einen ähnlichen Zweck wie hier zu Lande die Neujahrsansprache eines Politikers: Die Gefolgschaft auf Kurs bringen. Eine englische Übersetzung der Eid-Nachricht des Islamischen Emirats Afghanistan können Interessierte hier nachlesen. Und eine erste Einschätzung des Taliban-Kenners Ahmed Rashid hier. Kernbotschaft: Es kann Gespräche mit dem Westen – konkret heißt das vor allem:

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50.000 Tote in Libyen?

Es ist eine Meldung, die man mit allem Vorbehalt lesen muss. Aber Reuters scheint sie korrekt genug für einen Flash, eine Eilmeldung, gehalten zu haben: 50.000 Menschen seien in Libyen seit dem Frühjahr ums Leben gekommen, meldet die Agentur unter Berufung auf einen Kommandeur des Nationalen Übergangsrats. Noch weiß keiner, ob sich diese Zahl auch nur annähernd bewahrheitet. Wenn ja, sagt das einiges über den Erfolg der (NATO)-Operation, die Zivilbevölkerung zu schützen. Nachtrag: die ausführlicherere Reuters-Meldung:Libya commander says 50,000 dead

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Auf die Worte kommt es an

Manchmal muss man einfach nur das dementieren, was so nicht behauptet wurde, um die gewünschte Aussage in der Öffentlichkeit zu verankern. Das gehört zum Handwerkszeug der politischen Kommunikation, und auch das Bundesministerium der Verteidigung bildet da keine Ausnahme. Zum Beispiel heute, als der schleswig-holsteinische FDP-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin im Deutschlandfunk zum Thema Libyen sagte: Die NATO-Partner haben Erfolge gehabt, sie haben unterstützt. Deutschland hat allerdings auch unterstützt, das darf man ja wohl nicht verschweigen. Wir haben zwar im UN-Sicherheitsrat

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Erfolglose Jagd, Ziel erreicht?

Dieses Video, das der NATOChannel heute veröffentlicht hat, lässt mich bisschen ratlos zurück. Hunting a Taliban Commander klingt ja reißerisch genug, doch dann folgt die Anti-Klimax, bis zum kleinen technischen Problem. Ich weiß nicht so genau, was die NATO mir damit sagen will – vielleicht geht das Anderen nicht so: Und, damit es nicht untergeht: Dieser August war schon vor seinem Ende der bislang tödlichste Monat für die US-Truppen in Afghanistan.

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Keine Anzeichen für Vorsatz bei Schießunfall in Masar-i-Scharif

Die Bundeswehr hat inzwischen ihre internen Ermittlungen zum Schießunfall in Masar-i-Scharif, bei dem in der vergangenen Woche ein deutscher Soldat am Kopf schwer verletzt wurde, abgeschlossen: Nach den bisherigen Erkenntnissen gebe es keinen Hinweis auf eine vorsätzliche Tat. Offensichtlich handele es sich um eine ungewollte Schussabgabe im Rahmen einer Sicherheitsüberprüfung. Jetzt liegt die weitere Ermittlung in der Hand der zuständigen Staatsanwaltschaft, an die die Bundeswehr am vergangenen Freitag abgegeben hat.

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De Maizière und die Lücken in der Sicherheitspolitik

Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat am vergangenen Freitag bei der Übergabe der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) an den neuen Präsidenten Hans-Dieter Heumann eine Rede gehalten, die manche hat aufhorchen lassen. Vor allem, was die Ausrichtung deutscher Strategie in der Sicherheitspolitik angeht. Da ich von verschiedenen Seiten heftiges Interesse an der Rede mitbekommen habe, hier  zur Dokumentation der wesentliche Teil der Rede als Audio-Datei. De Maizière bezog sich darin auf die Lückentheorie, die der scheidende BAKS-Präsident Kersten Lahl in seiner Abschiedsrede

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RC N Watch: Der Zug kommt

Ein bisschen merkwürdig ist es schon: Als die Eisenbahnlinie im Norden Afghanistans von der usbekischen Grenze nach Masar-i-Scharif geplant und gebaut wurde, gab es hohe Erwartungen. Bei den Afghanen, aber auch bei ISAF (deren Logistik, nebenbei, durch die erste Eisenbahn Afghanistans deutlich erleichtert wird). Jetzt scheint die Linie vor gut einer Woche in Betrieb gegangen zu sein. Allerdings: Fast nirgendwo gibt es dazu eine Meldung – ich bin nur über die Railway Gazette und dann über die (US-unterstützte) Webseite Central

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