Vorschlag von Habeck: Noch ein Sondervermögen für die Bundeswehr?
In Berlin ist in dieser Woche faktisch der Wahlkampf für den nächsten Bundestag eröffnet worden. Darüber ist an vielen anderen Orten genug zu lesen, hier geht es in diesem Zusammenhang um den sicherheitspolitischen Aspekt. Und da fällt ein Vorschlag auf, den der (Noch)Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen gemacht hat: Wie wäre es mit einem neuen Sondervermögen für die Bundeswehr?
Die Aussage Habecks findet sich im Interview der Woche des Deutschlandfunks am (heutigen) Sonntag. Die wesentliche Passage aus dem sehr langen Interview:
Die Bundeswehr ist nicht besonders einsatzfähig. Das wissen alle. Das Sondervermögen ist geschaffen worden, um jenseits des Haushalts die Bundeswehr in einen wehrfähigen Zustand zu versetzen. Und das ist 2027 alle. Und eigentlich wissen alle, dass die Mittel schon jetzt nicht ausreichen. Man kann das Geld meiner Ansicht nach nicht aus dem bestehenden Haushalt rausschneiden. Das Sondervermögen braucht aber eine Zweidrittelmehrheit. Egal, wer Bundeskanzler sein wird und egal, wer die Regierung stellen wird, dieses Problem geht auch danach nicht weg. (…)
Das Sondervermögen ist 2027 ungefähr ausgeschöpft. Also, es wird jetzt belegt. Das sind 100 Milliarden. Dafür hat das Bundesverteidigungsministerium immer Einkaufchargen definiert. Und die sind jetzt mehr oder weniger verausgabt, diese Gelder. Mit diesen Geldern erreichen wir so das Zwei-Prozent-Ziel. Das ist die Aufgabe, die wir in der NATO haben. Die Diskussion läuft, ob es denn reicht. Ich würde für mich auch sagen in dieser Phase, in der wir uns befinden, muss getan werden, was getan werden kann. Und dann können wir vielleicht in vier, fünf, sechs, sieben Jahren wieder in den Normalzustand eintreten, wo wir da Budget-Planungen machen. Aber 2027 spätestens, selbst wenn man in der alten Logik bleibt, fehlt es an Geld. Und in diesem Fall, wenn ich darauf hinweisen darf, die Lücke, über die die Ampel dann zerbrochen ist, die Ursache ist tiefergehend, aber die Lücke betrug ungefähr 13 Milliarden Euro. Dann habe ich gesagt, aus den Geldern, die ich verwalte, die eigentlich zur Wirtschaftsstärkung – können wir auch gut gebrauchen – zur Verfügung stehen, gebe ich auch noch gerne was da rein. Dann ist sie vielleicht reduziert worden auf sieben bis acht. Und darüber ist eine Regierung zerbrochen – wenn auch die Gründe tiefergehend sind. Das ist ja eine laufende Entfremdung gewesen. Ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes sind 40, 45 Milliarden ungefähr. Wenn wir jetzt von zwei auf drei gehen müssten oder das Sondervermögen ersetzen müssten, reden wir nicht über acht Milliarden, sondern irgendeine andere Zahl – deutlich größer als acht Milliarden. Ich kann schwer sehen, dass das in der angespannten Lage – wir müssen Gelder für die Infrastruktur ausgeben, wir müssen unsere Brücken, Schulen, die digitale Infrastruktur erneuern usw. –, dass das einfach rausgeschnitten werden soll.
Ob das funktionieren kann, ob es dafür in der aktuellen Lage eine Mehrheit gäbe – das ist eine Frage, die vermutlich derzeit keiner beantworten kann. Aber es ist ein interessanter Hinweis in einer Situation, in der die absehbare Neuwahl des Bundestages (wann auch immer genau) die ganze künftige Finanzierung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands vor Probleme stellt.
(Hinweis: Ich sehe das als Beitrag zu einer Sachdebatte und hoffe sehr, dass es nicht zu einer Wahlkampfdebatte mit erwartbaren unschönen Auseinandersetzungen ausufert. Die Kommentare lasse ich deshalb vorerst offen; kann das aber schnell ändern.)
@GolfEcho83, natürlich hat ein Staat Aufgaben zu erfüllen die sich nicht direkt rechnen weil es kein greifbares Ergebnis gibt. Trotzdem muss ein Staat auch Mal schwäbische Hausfrau spielen und überlegen was er an Geld hat und wofür er es ausgeben will.
Im Entwurf des Haushalts 2024 waren ~37 Mrd € nur für Zinsen der Staatsschulden eingeplant. Über welche Größenordnung reden wir noch einmal die der EP14 wachsen muss?????
Das andere Staaten mehr Schulden machen mag ja sein, aber auch bei denen sind das keine Spenden sondern Geldanlagen Dritter die dafür laufend Zinsen und irgendwann eine Rückzahlung der Anlagesumme erwarten.
Ich bin doch wie T.W. sehr verwundert über diese Masse an Beiträgen ala “ Sondervermögen für die BW? -niemals ist doch eh ein Fass ohne Boden, da müsste mal richtig aufgeräumt werden.“
Mag sein, nur ist dafür gerade wohl keine Zeit. Da darf Herr Merz dann mit all seiner angeblichen Managementkompetenz (nur so nebenbei er war Aufsichtsratsvorsitzender einer relativ kleinen deutschen „division“ eines Finanzunternehmens welches ETFs etc. auflegt, als Aufsichtsratsvorsitzender hat man nicht wirklich was mit dem operativen Geschäft zu tun, es mag sich jeder denken was seine Aufgabe als CDU Vernetzter war, gilt für alle ex Politiker in Aufsichtsräten) endlich mal aufräumen.
Jetzt ginge es eigentlich nur darum, nochmal Geld für die BW zu beschaffen, ich möchte daran erinnern, dass das nach den Neuwahlen vermutlich unmöglich sein dürfte, da man keine 2/3 Mehrheit mehr zusammenbekommt abseits von AFD, Linke und BSW.
Und nein, man kann nicht einfach das Bürgergeld streichen (auch nicht für Menschen anderer Hautfarbe oder Religion oder…). Da gibt es nämlich so doofe Verfassungsgerichtsurteile, kann man mal Abends lesen, statt zum Stammtisch zu gehen.
Abschließend einfach mal in die USA blicken. Die machen praktisch alles auf pump. Bidens hat praktisch unbegrenzte Steuergutschriften von mehreren hundert Milliarden verteilt. Trump wird wohl die Verschuldung der USA noch extremer hochschrauben (aus diversen Gründen, kann man alles bei Wirtschaftswoche, FT etc nachlesen). Klar wandert Wirtschaft dann aus DE ab, wenn hier die „schwäbische Hausfrau“ regiert, mit dem US System Gelder mit dem Füllhorn zu verteilen kann man so schlicht nicht konkurrieren. Gut dass die CDU das Corona Geld weggeklagt hat, man weiß ja dass Unionspolitiker geradezu sparsam waren (außer Scheuer und Spahn ;) )
Zurück zur BW:
Ja die bräuchte eine grundlegende Reform, aber dafür ist jetzt wohl gerade schlicht nicht die Zeit. Ob man gegen so einen aufgedunsenen Beamtenapparat überhaupt gewinnen kann?
Will man also wenigstens noch Gelder für dringend benötigtes (Verbrauchs)Material sichern?
Ich schätze auch mehr Geld wird keine Verbesserung bringen.
Wäre das der Fall, hätte es in den letzten Jahren schon signifikante positive Veränderungen gegeben.
Einhundert Milliarden sind kein Pappenstiel.
Wie hier schon gesagt wurde, ohne eine Reform der Bundeswehr versickert das Geld nur wieder.
Zusätzlich wird es der Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft nicht zuträglich sein, wenn bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Gesamtlage, massiv Geld in die Verteidigung gepumpt wird, ohne das erkennbar was rauskommt.
Das zwei Prozentziel wird vermutlich auch ohne Aufstockung der Verteidigungsausgaben erreicht.
Einfach dadurch, das die Wirtschaft schrumpft und damit der Anteil der Verteidigungsausgaben nominal steigt.
Die Grundfrage ist doch, hat die Bundeswehr alles das, was sie für ihren Auftrag braucht? Nein, da gibt es wohl keine Ablage. Aber spätestens bei der Frage wieviel Geld wird denn wirklich gebraucht, muss doch jedem Soldaten und Steuerzahler daran gelegen sein, sein Geld sinnvoll verwendet zu sehen. Wenn ein GI mal eben so 1000 Mannschaftsdienstposten bereitstellt, um Zeiterfassungszettel in den Kompanien ausfüllen zu lassen, weil es kein Zeiterfassungssystem gibt, ist das effizient? Da klopft sich der Herr Wiegold auf die Schenkel? Das kann ich mir nicht vorstellen. Da werden 25 Mio- Vorlagen gepinselt, es dauert allein dafür 6 bis 9 Monate im Durchschnitt, bis der Kram endlich gebilligt ist und das muss weiterhin so sein? Weil man politische Spielregeln nicht ändern will? Da kauft man neue, teure Vögel für die Luftwaffe (35 statt wie die Luftmacht Finnland 65) und muss als erstes blitzartig, mit Priorität vorgestern, die Landebahn verlängern, um überhaupt damit fliegen zu können? Da sagt ein Ministeriumsvertreter: Wenn wir heute alle anerkannten und vom BMF gebilligten Bedarfe bauen würden, wären wir schon in 50 Jahren fertig damit und könnten dann danach neue Aufträge annehmen? Da ist es nicht notwendig ein Bundesbaurecht zu schaffen, dass zumindest in Kasernen von Flensburg bis Berchtesgaden Typbauten in den Kasernen zulässt und damit die schneckenschnellen Landesbauverwaltungen entlastet?
Das kostet alles wenig bis kein Geld, aber das sind heilige Kühe der Politik. Da fängt aber für mich „Kriegstüchtigkeit“ an! Ob denn nun ein bisheriger „Vizekanzler“ oder irgendein Politikdarsteller Forderungen raushaut oder nicht, ist mir völlig egal, das Ergebnis zählt. Und daran ist er wohl nicht mehr beteiligt. Und das Ergebnis sehen viele hier jeden Tag. Natürlich braucht die Bundeswehr mehr Geld. Aber vor allem mehr ergebnisorientiertes Handeln, vor allem auf den politischen Entscheidungsebenen.
@Thomas Becker sagt: 11.11.2024 um 17:27 Uhr
„Ich habe das in einem anderen Thread schon einmal geschrieben: Ohne „goldene Handschläge“ aka good-bye für sehr viele altgediente Offiziere /UmP wird es nicht gehen. Damit einhergehend Auflösung der Mehrzahl der Kommandobehörden und Stäbe. Sonst wird „der Apparat“ zuverlässig einen überwiegenden Anteil der finanziellen Mittel absorbieren, ohne Kampfkraft zu generieren.“
Auch das ist nichts neues und muss einfach nur getan werden. Es gab in den 90er Jahren ein Personalstärkegesetz, nachdem man eher aus dem Dienst ausscheiden konnte mit entsprechenden finanziellen anreizen. Ansonsten hätte man die Reduzierung der Bw von 500.000 Mann auf 350.000 auf 270.000 etc. auch nicht halbwegs sozialverträglich hinbekommen. Habe ich seinerzeit auch in Anspruch genommen.
Oder man denke an die Deutsche Post und die Privatisierung und Aufspaltung in Post und Telekom, das gleiche in gelb.
Man wird um eine Neuauflage nicht drumherum kommen, sollte man eine Strukturreform der Bw ins Auge fassen. Und diese wäre notwendig vom BMVg bis auf die Korpsstabsebene. Insbesondere Doppelstrukturen sind zu betrachten.
Die Frage ist doch, was bekommt man an Leistung für Geld.
Viel Geld gab es. Nicht genug sagen einige.
Schauen wir uns doch mal an, was die Bundeswehr von heute darstellt. Mangelnde Einsatzbereitschaft, nicht verteidigungsbereit. Kann doch nicht alles an mangelndem Geld liegen! Es war ja nun nicht so wenig!
Aber die Bundeswehr leistet sich ja auch viele Dinge, welche nur bedingt mit Kriegstauglichkeit zu tun haben. Notwendig – ja! Aber so aufgeblasen? InFü. Gleichstellung, Sportföderung.
Kritik wird abgebügelt, weil man so etwas nicht kritisieren darf. Nicht die Notwendigkeit, sondern das Aufblähen. Da wird man sofort in die Ecke mit Leuten gestellt, die nichst gutes mit unserem Land vorhaben.
Das alles geschieht in einer von der Bundeswehr selbst geschaffenen Zwei Klassenarmee. Alles was den NATO Verpflichtungen, insbesondere Litauen dient, ist im Fokus. Der Rest dämmert vor sich hin. Schlechte Ausrüstung, zu wenig Personal, selbst Ausbildung und Übung rutscht nach hinten ab, wenn es nicht im Litauen Fokus steht.
Dann gibt es so Dinge, die hat man, weil man es schon immer hatte. Wozu brauchen wir z.B. die teure GebJgBrig in der Bündnisverteidigung? Da sind die Alpen nicht mehr Prio 1, selbst bei 360 Grad wird es schwierig.
In der Wirtschaft ist zur Zeit Chaos, wie bei Bahn und Bundeswehr. Das Land ist in schwerem Fahrwasser. Will man alles mit Geld zuschütten? Sicher nein! Warum wird also verlacht, wenn man fordert, Geld und strukturelle, prozesuale Defizite der Bundeswehr mal den ständig wachsenden Geldforderungen gegenüber zu stellen.
Warum werden Versager, also verantwortliche für Chaos nicht benannt, oder nach Hause geschickt?
Es bleibt doch bei der Arbeitsteilung:
Die Bundeswehrführung skizziert einen Zielbild zur Erreichung der politischen Forderungen. Hierbei sind Personal, Material und Organisation zu planen, mit den IST-Zuständen abzugleichen und somit ein klarer Bedarf zu definieren. Die Informationen dazu stellt die „Truppe“ zur Verfügung.
Das BMVg priorisiert die Anforderungen und stellt politisch die Weichen für die Finanzierung durch „Lobbiieren im Inneren“ (Bundestag, Wirtschaft, Regierung…)
Der Bundestag beschließt den Haushalt und damit die Alimentierung der Streitkräfte.
Wenn aber die Bundeswehrführung bis Heute kein belastbares Zielbild hat, geschweige denn eine fertige Bedarfsplanung, kann der Bundestag guten Gewissens keine signifikante Erhöhung des EPl14 genehmigen.
Der Ball liegt also bei BW und BMVg,
Und vor allem die Stäbe scheinen nicht zu liefern. Man war vom Sondervermögen kalt erwischt worden und hatte keine „Einkaufsliste“ in der Schublade. Geschenkt.
Aber auch jetzt scheinen alle auf Harris gesetzt zu haben und hatten Trump planungstechnisch nicht auf dem Schirm. das ist mehr als fahrlässig!
Beispiel: Es gibt keinen Plan B für z.B. Strategischen Lufttransport. wenn die USA sich hier zurückziehen, dann bleiben vier C-17 der RAF und vier der RCAF übrig. Die C-5 betreiben ja nur die USA selbst.
Gibt es für diese absehbare Fähigkeitslücke eine Strategie? Gibt es hier ernsthafte Projekte?! ….
Möge mir jetzt niemand mit STALIS oder anderen zivilen Krücken kommen, mit denen man versucht die eigene Logistik abzustützen.
Jeder kennt das aus dem eigenen Leben: Wenn die Kinder Geld wollen, ist die erste Frage: „Wofür?“. Und dieses „Wofür“ wurde meines Erachtens nicht klar definiert.
Es ist doch aktuell auch wieder so, das der Bundesrechnunghof (BRH) diverse Vergaben und Projekte der jüngeren Geschichte wegen Schlampigkeit gerügt hat.
Und so Leid mir das auch tut: Die Warnungen sind leider fast immer verhallt, aber die Schäden sind fast immer so eingetreten, wie das BRH vorausgesagt hat.
Es ist für mich klar, dass wir kurzfristig rund 3-3,5% BIP als Haushalt benötigen, allein schon, um die ganzen bereits beschafften Spielzeuge unterhalten zu können. Aber die Bedarfe müssen sinnhaft (!) hinterlegt sein.
Wie bereits einige Mitdiskutanten festgestellt haben: Der „bang for the buck“ ist angesichts der bereits jetzt eingesetzen Summen nicht laut genug.
Ich nehme aus meinen aktuellen Rand explitit das BAAINBw aus der Betrachtung raus. Denn hier scheint man sich doch schon ordentlich bewegt zu haben und auch weiterhin zu bewegen.
P.S.: Auch wenn ich der „Schlumpfpartei“ nicht viel zutraue, die Harliner wie Lucassen & Co. werden eine stärkere Bw eher mittragen, als BSW-mäßig zu unterwandern. Aber das ist meine private Einschätzung.
@Bow
Zum Thema kein strategischer Lufttransporter.
Erstens werden wir ihn kaum noch brauchen, wenn die Europäer Europa verteidigen und die Amerikaner sich hier zurückziehen.
Zweitens ist die A400M-Flotte in der Lage, einen großen Teil der Transporte abzudecken.
Drittens gibt es ein europäisches Projekt genau zum Thema strategischer Lufttransporter. Dort werden alle Möglichkeiten durchgespielt, wie man die Antonov ersetzen und den A400M ergänzen kann.
Mangels Stückzahl wird es vermutlich auf eine Lösung, die auf dem Beluga XL basiert, hinauslaufen.
Ich denke, dass aufgrund des Ukraine-Kriegs und seiner Folgen eine „Sonderfinanzierung“ argumentiert werden kann. Wir müssen nicht nur dauerhaft die Ausstattung der Bundeswehr auf ein höheres Niveau heben. Wir müssen darüber hinaus bereits in den kommenden fünf Jahren einen signfikanten Teil der Defizite bei der Einsatzfähigkeit abbauen. Wir unterstützen zudem direkt finanziell die Ukraine. Es ist ferner damit zu rechnen, dass wir diverse europäische militärische Lösungen entwickeln müssen, um die Abhängigkeit von den USA zu verringern. Dies wird mindestens ein Jahrzehnt lang ebenfalls zu höheren Kosten führen.
Die „Sonderfinanzierung“ ist aus meiner Sicht so lange notwendig, wie der Krieg in der Ukraine läuft und sich der europäische Pfeiler der NATO deutlich selbständiger aufgestellt hat und sollte auch genau darüber argumentiert werden.
Dauerhaft wird es notwendig sein, die Staatsfinanzen so umzustellen, dass das notwendigerweise höhrere Niveua für die Bundeswehr aus dem Grundhaushalt geleistet werden kann und wird. In dem Zuge ist natürlich auch eine substantielle Anpassung der Organisation der Bundeswehr und des Beschaffungswesen umzusetzen.
Die Bundeswehr wird also kein Sondervermögenvor der Bundestagswahl bekommen. Der Vorschlag eines weiteren Sondervermögens, wird dann doch keine Mehrheit im Parlament finden.
Warum wohl? Sozial, klimabewusst oder gar egoistisch scheint wichtiger zu sein als sicher, gar beschützt.
Inflation und Lebenshaltungskosten sind die wichtigsten Thema in den meisten Wählergruppen. Auch Themen wie Klimawandel, Umwelt, Gesundheit, soziale Sicherheit sind wichtigere Herausforderungen als der Aufwuchs der Bundeswehr. wichtiger sind wohl auch Wohnen, Migration, Einwanderung und wirtschaftliche Situation.
Wer hat da an die Nebelkerze von Habeck geglaubt? Wahrscheinlich nicht mal er selbst, doch die Aufmerksamkeit galt ihm. Wie gut für ihn.
@wetzelsgrün:Viele (alle?) Landesbauordnungen kennen Typbauten.
z.B. § 69 in der LBauO Banden-W.:
https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/beteiligungsportal/MVI/Dokumente/Landesbauordnung.pdf
Ergo liegt es weniger an den Regeln die erlauben es) als an der Umsetzung
Pio-Fritz sagt:
12.11.2024 um 9:45 Uhr
Na, in die 90er brauchen Sie nicht zurück blicken. Wir haben ein Gesetz welches bis Ende 2017 Anwendung fand.
Das Reformbegleitgesetz welches drei Altersbänder für den vorzeitigen Ausstieg vorsah. Hier auf augengeradeaus ab 2012 auch ein großes Thema.
@wetzelsgruen
Für den künftigen Betrieb der F35 von Büchel wird dort nicht die Runway verlängert.
Die laufende umfangreiche Sanierung der Runway und aller anderen Flugbetriebsflächen sind weit vor der Entscheidung des Tornado-Nachfolgers auf den Weg gebracht worden und waren auch dringend notwendig. Für den künftigen Betrieb der F35 wird in Büchel lediglich der F35 Campus zusätzlich (mit hohem Termindruck) realisiert.
@ aussenstehender
Ja, kenne ich, wird aber zum Beispiel in Niedersachsen nicht angewendet, obwohl die Landesbauverwaltung ihre „Überlastung“ angezeigt hat. Aber das wäre ja auch nur ein Teilaspekt, es fehlt ja generell an Planungskapazität und die 2 Planstellen die dort von der Bundeswehr bezahlt werden, reichen bei weitem nicht aus. (NDS vom Harz bis ans Meer) Aber die Beauftragung eines zivilen GU wäre ja eine weitere Möglichkeit…
@WRM9
Warum soll das eine Nebelkerze gewesen sein?
1. was sollte diese in Form des Vorschlages vernebeln?
2. wirkt der Vorschlag für Sie unehrlich? wenn es so gemeint ist, dass Habeck selbst nicht hinter seinem Vorschlag stünde ok, aber woher wollen Sie das Wissen?
Dass der Realoflügel der Grünen gerade hinter Rüstung und Abschreckung steht dürfte doch mittlerweile aufgefallen sein, auch wenn Beißreflexe eben Reflexe bleiben….
@ Dominik
13.11.2024 um 11:27 Uhr
Ja, der Vorschlag wirkt für mich unehrlich! Natürlich kann ich es nicht wissen, was die Verursacher der Regierungskrise so denken. Doch es scheint, als haben diese zunächst die Auswirkungen auf die Bundeswehr nicht im Ansatz bedacht. Daher wirkt es unglaubwürdig, insbesondere weil Habeck, der einen wesentlichen Grund am Scheitern der Ampel hat, also auch an den Auswirkungen auf die Bundeswehr, nun (für mich!) populistisch mit seinem Vorschlag um die Ecke kommt. Der linke Flügel der CDU äußert ja schon, dass Habeck „lösungsorientiert“ sei. Möglicherweise ging es Habeck auch um CDU Nähe. Klar war doch den meisten, das wird nichts mehr in 2024. Also Nebelkerze! Gut eingebaut in weitere frühzeitige Wahlmampfmanöver von Habeck.
[Ich hatte doch davor gewarnt, (edited) seine Beißreflexe hier rauszuhauen, oder? T.W.]
Leute, manches macht nur noch müde. Wenn ich darauf hinweise, dass Kritik so nicht geht, werde ich wiederum heftig angegangen. Ich habe ehrlich gesagt besseres zu tun und mach in diesem Thread die Kommentare zu.