Vorschlag von Habeck: Noch ein Sondervermögen für die Bundeswehr?
In Berlin ist in dieser Woche faktisch der Wahlkampf für den nächsten Bundestag eröffnet worden. Darüber ist an vielen anderen Orten genug zu lesen, hier geht es in diesem Zusammenhang um den sicherheitspolitischen Aspekt. Und da fällt ein Vorschlag auf, den der (Noch)Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen gemacht hat: Wie wäre es mit einem neuen Sondervermögen für die Bundeswehr?
Die Aussage Habecks findet sich im Interview der Woche des Deutschlandfunks am (heutigen) Sonntag. Die wesentliche Passage aus dem sehr langen Interview:
Die Bundeswehr ist nicht besonders einsatzfähig. Das wissen alle. Das Sondervermögen ist geschaffen worden, um jenseits des Haushalts die Bundeswehr in einen wehrfähigen Zustand zu versetzen. Und das ist 2027 alle. Und eigentlich wissen alle, dass die Mittel schon jetzt nicht ausreichen. Man kann das Geld meiner Ansicht nach nicht aus dem bestehenden Haushalt rausschneiden. Das Sondervermögen braucht aber eine Zweidrittelmehrheit. Egal, wer Bundeskanzler sein wird und egal, wer die Regierung stellen wird, dieses Problem geht auch danach nicht weg. (…)
Das Sondervermögen ist 2027 ungefähr ausgeschöpft. Also, es wird jetzt belegt. Das sind 100 Milliarden. Dafür hat das Bundesverteidigungsministerium immer Einkaufchargen definiert. Und die sind jetzt mehr oder weniger verausgabt, diese Gelder. Mit diesen Geldern erreichen wir so das Zwei-Prozent-Ziel. Das ist die Aufgabe, die wir in der NATO haben. Die Diskussion läuft, ob es denn reicht. Ich würde für mich auch sagen in dieser Phase, in der wir uns befinden, muss getan werden, was getan werden kann. Und dann können wir vielleicht in vier, fünf, sechs, sieben Jahren wieder in den Normalzustand eintreten, wo wir da Budget-Planungen machen. Aber 2027 spätestens, selbst wenn man in der alten Logik bleibt, fehlt es an Geld. Und in diesem Fall, wenn ich darauf hinweisen darf, die Lücke, über die die Ampel dann zerbrochen ist, die Ursache ist tiefergehend, aber die Lücke betrug ungefähr 13 Milliarden Euro. Dann habe ich gesagt, aus den Geldern, die ich verwalte, die eigentlich zur Wirtschaftsstärkung – können wir auch gut gebrauchen – zur Verfügung stehen, gebe ich auch noch gerne was da rein. Dann ist sie vielleicht reduziert worden auf sieben bis acht. Und darüber ist eine Regierung zerbrochen – wenn auch die Gründe tiefergehend sind. Das ist ja eine laufende Entfremdung gewesen. Ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes sind 40, 45 Milliarden ungefähr. Wenn wir jetzt von zwei auf drei gehen müssten oder das Sondervermögen ersetzen müssten, reden wir nicht über acht Milliarden, sondern irgendeine andere Zahl – deutlich größer als acht Milliarden. Ich kann schwer sehen, dass das in der angespannten Lage – wir müssen Gelder für die Infrastruktur ausgeben, wir müssen unsere Brücken, Schulen, die digitale Infrastruktur erneuern usw. –, dass das einfach rausgeschnitten werden soll.
Ob das funktionieren kann, ob es dafür in der aktuellen Lage eine Mehrheit gäbe – das ist eine Frage, die vermutlich derzeit keiner beantworten kann. Aber es ist ein interessanter Hinweis in einer Situation, in der die absehbare Neuwahl des Bundestages (wann auch immer genau) die ganze künftige Finanzierung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands vor Probleme stellt.
(Hinweis: Ich sehe das als Beitrag zu einer Sachdebatte und hoffe sehr, dass es nicht zu einer Wahlkampfdebatte mit erwartbaren unschönen Auseinandersetzungen ausufert. Die Kommentare lasse ich deshalb vorerst offen; kann das aber schnell ändern.)
Zitat Habeck: „Mit diesen Geldern erreichen wir so das Zwei-Prozent-Ziel. Das ist die Aufgabe, die wir in der NATO haben.“
Nein, das ist nicht die Aufgabe. Die Aufgabe ist, ohne das Sondervermögen das 2% Ziel zu erreichen.
Grundsätzlich hat er ja recht, um wirklich kriegstüchtig zu werden benötigt die Bundeswehr deutlich
mehr Geld als man es ihr bisher
zubilligt. Und ob der EP 14 ab 2028
wirklich dauerhaft 80 Mrd betragen wird… daran sind noch viele Fragezeichen…
Aber man sollte endlich aufhören das Ganze „Vermögen“ zu nennen.
Sondern das was es ist : Schulden zu Lasten des Staatshaushalt.
Persoenliche Kognitive Dissonanz // Klein-Klein der fiskalischen Budgetierung und juristischen ‚Spitzfindigkeiten‘ vs. Chamberlains DoD Wachstum 1933-1939 vs. US War Budget WW2. Zusaetzlich, Russlands Militärbudget jetzt. Diese vier Stränge passen in meinem Kopf nicht zusammen. Sollten Sie aber. Denn, Deterrence = Euro. Unpopular opinion: am US Wahltag ist die NATO fuer begraben worden. Nuclear Sharing wird er nie freigeben, damit ist die Deterrence weg und einstimmiges Art 5 mit SK und HU (evtl. bald CZ), evtl. ebenso bald. Wenn wir nicht Budget per GDP wie PL haben bald sind wir ‚Opfer‘ – JP hat ja zumindest 300 Mrd investiert, aber per GDP ist unter der Annahme das Art.5 ‚tot‘ ist Polens 5% Minimum. (Meine Hoffnung darauf: 0%)
Grundsätzlich spricht Habeck als Mitglied einer der drei regierenden Parteien erstmals aus, was jeder weiß. Man steuert auf ein massives Finanzierungsproblem zu. Man muss ihm dort beipflichten. Es gibt vermutlich nicht so viele Einsparungsmöglichkeiten um damit das bmvg zu subventionieren. Außer man ändert in der politischen Landschaft so gut wie alles, was eher unwahrscheinlich ist, was ich aber begrüßen würde, oder es wird kreditfinanziert. Wenn dem so ist, wäre aber mal ein langfristiger Plan spannend wie man über Jahrzehnte anstellen will.
Recht hat er, unser Wirtschaftsminister. Die Finanzierung der äußeren Sicherheit und der Bündnisfähigkeit Deutschlands sollte so aufgestellt sein, das sie nicht zum Spielball irgendwelcher kleinkarierten parteipolitischen Machtspielchen wird. Dazu ist das Thema zu wichtig.
Das kann gerne an Reformen knüpfen, wäre in meinen Augen sogar sinnvoll. Aber wie wir hier schon öfter festgestellt haben, ohne äußere Sicherheit braucht man sich um den „Rest“ nicht kümmern.
Es geht nicht nur darum irgendwelche „Fünfjahrespläne“ zu erfüllen, es gilt die Realität anzuerkennen. Eine Realität, in der ein Putin mit den Hufen scharrt, während der kommende US-Vizepräsident mit einem NATO-Austritt droht, falls X, das Spielzeug von Trumpflüsterer Musk, in der EU gesperrt wird.
Irgendwelches Carnivoren-Gelaber von Macron freut vielleicht Rethorik-Trainer. Solche Worte gab es schon zur Zeitenwende im Überfluss. Um es mit einem Meme mit Zelensky zu sagen: „We just need weapons, bro…“
Ich bin mit den haushaltsrechtlichen Regularien des Sondervermögens nicht vertraut. Letztlich handelt es sich aber um eine zweckgebundene Aufnahme von Schulden, die sich – weil im GG verankert – nicht auf die Schuldenbremse auswirken. Auch ein neues Sondervermögen ist endlich und wird nach vollständigem Aufbrauchen die gleiche Fragestellungen wie heute nach sich ziehen. Also: Neue hohe Schulden (nur?) für die Verteidigung oder Einsparen der erforderlichen Summe an anderen Stellen.
Es mag sein, dass ein neues Sondervermögen den Wahlkampf etwas einfacher gestaltet. Aber m.E. muss man irgendwann Farbe bekennen. Die Karten liegen alle auf dem Tisch.
Mein Fazit: Wenn klar ist, dass wir zusätzliche 30 bis 40 Milliarden Euro jährlich in unsere Verteidigung investieren müssen, dann soll man das bitte jetzt ausdiskutieren und nicht um weitere fünf bis acht Jahre verschieben. Ich könnte mit einer Lockerung der Schuldenbremse ausschließlich für den Verteidigungshaushalt leben. Ich persönlich würde aber auch höhere Steuern zahlen, wenn ich sicher sein könnte, dass die in die Verteidigung fließen. Hauptsache die Bevölkerung wacht langsam auf.
Wir brauchen nochmal 100 Mrd Sondervermögen UND einen Aufwuchsplan für den regulären EPL14!
jedes Jahr 10 Mrd € in top … bis 100 Mrd € erreicht sind… pro Jahr!
und dafür muss die nächsten Jahre nach und nach im regulären Haushalt ungeshiftet werden…. Oder einfach mal 1 Jahr lang keine Erhöhung in den anderen 3 großen Einzelplänen…. Dann ist genug Geld da….auch ohne Kürzungen!
ein neues SV würde ich nur in Kombination mit solch einer Verpflichtung beschließen!
Totaler Unfug. Die Bundeswehr leistet sich aktuell zu hohe konsumtive Ausgaben. Der investive Anteil im EP 14 ist zu gering, weil wir deutlich zu hohe Personalausgaben haben.
Insbesondere die Wehrverwaltung muss verschlankt werden, um höhere Investitionen in Waffensysteme zu ermöglichen.
Ich hatte beim ersten Sondervermögen gehofft, dass die auf die 2 % drauf kommen. Ich glaube, das war ein Fehler es nicht so zu machen.
Nun, kommt mir der Beitrag von Herrn Vizekanzler Habeck nicht ganz voll durch dachte vor. 1) Es fehlt eine Summe, 2) Soll damit auf 2 % aufgestockt werden, oder auf 3%. Sollen bei 3 %, die ersten zwei Prozent aus dem Einzelplqn kommen.
Zusätzlich fehlt mir aktuell eine Überlegung, das Sondervermögen geht nicht in Personal. Aber Deutschland scheint mehr Personal zu brauchen, insbesondere kostet dies auch Geld.
Er hat Recht, damit dass man ein weiteres Sondervermögen vor der neuen Wahl beschließen sollte.
Tun wir das nicht, wird es zum Wahlkampfthema und mir fallen sofort 3 Parteien ein, die gegen weitere Rüstungsausgaben Stimmung machen würden: BSW, die Linke und die Schlumpfpartei.
Nun ist es aber so, dass uns Hr. Trump ab Januar 2025 als Europäische Staaten alleine lassen wird und mehr Verantwortung fördern wird.
Daher kommen wir und auch die anderen europäischen Staaten der NATO nicht ohne weitere Mittel aus.
Ob die dann dem Haushalt oder einem Sondervermögen, also Schulden entnommen werden, spielt keine Rolle.
Wichtig ist, dass wir schnell liquide im Verteidigungsbereich sind um uns gegenüber allen Dingen, die aus den USA kommen werden zu wappnen.
Vielleicht erleben wir auch noch deutliche Preissteigerungen bei den US-Produkten, die im Zulauf sind. Trump ist unberechenbar.
@CCS79, nein mit einer Lockerung der Schuldenbremse kann ich mich nicht anfreunden. Weil Schulden sind und bleiben Schulden, egal ob sie für vermeintlich gute Dinge wie Verteidigung gemacht wurden oder vermeintlich schlechte.
Ich wäre an der Stelle für eine ganz andere Diskussion, und zwar über das 2% Ziel der NATO an Verteidigungsausgaben. Und zwar mit dem Ziel sich von einer festen Ausgabenquote zu lösen hin zu wer macht was und gibt dann das aus was zur Erfüllung der Aufgaben nötig ist. Irgendwann wird ja die Bundeswehr wieder materiell wieder so ausgestattet sein wie sie heute sein sollte. Und warum dann auf Krampf 2% ausgeben wenn ich auch Jahre habe wo ich keine neuen Fregatten oder neu Hubschrauber brauche und in den Jahren meine Verpflichtungen auch mit 1,7% erfüllt bekomme.
Nicht vorbereitet, nicht realisierbar, billiges aber verfängliches Wahlkampfmanöver. Es wäre, wenn gewollt, so viel früher möglich gewesen. Gegenwärtiges Politikerhandeln – zu oft Selbsterhalt. Ich empfehle Vorsicht bei so etwas,
[Hm ja, das meinte ich, die Beißreflexe sind stark, und wenn mehr davon kommt, macht das Kommentieren an dieser Stelle wenig Sinn. T.W.]
@Andreas Westphal sagt:
10.11.2024 um 18:49 Uhr
„Zitat Habeck: „Mit diesen Geldern erreichen wir so das Zwei-Prozent-Ziel. Das ist die Aufgabe, die wir in der NATO haben.“
Nein, das ist nicht die Aufgabe. Die Aufgabe ist, ohne das Sondervermögen das 2% Ziel zu erreichen.“
Eigentlich ist nichtmal das die Aufgabe. Die Aufgabe ist einsatzbereite Streitkräfte zu haben. Gucken wir auf die Zeit des Kalten Krieges, so waren wir eigentlich immer bei über 3%, häufig über 4% und sogar mal über 5%.
Und wenn wir ehrlich sind: selbst das wird vorerst vermutlich nicht reichen, da wir erstmal einen Grundstock schaffen müssen.
Wenn NATO nuclear sharing stirbt, müssen wir uns JETZT in das französische Atomwaffenprogramm einkaufen, mit dem Ziel, die französische Force de Frappe 1:1 quantitativ zu spiegeln.
Ich bin keine Wirtschafts- und Finanzfachperson, aber „Berufsmilitär“, und es scheint trotz wohlmeinender Worte immer noch ein „Disconnect“ zwischen den Variablen Ziel, Wege und Mittel im Kopf von Dr. Habeck zu geben. 2 Prozent ist doch kein Wert an sich, wie seine Formulierung nahelegt, und was wohl die Wahrnehmung vieler politisch verantwortlicher Personen in Berlin repräsentiert: Haddu 2 Prozent, haddu Streitkräfte. Aber das ist doch wohl mittlerweile deutlich, dass die Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit und eines glaubhaften Beitrags zur Abschreckung durch Deutschland nicht (nur) mit Geld zu lösen ist. Hier auf ag muss man sich nur das Geweine von (wohl aktiven) KameradInnen bez. Litauen-Brigade angedeihen lassen, oder sich Fernsehbilder aus Unterlüss anschauen, in denen ZWEI Rheinmetall-Mitarbeitende stolz EIN Artillerie-Geschoss auf einem Handwagen durch ihre Granaten-Manufaktur schieben. Das kann man ihm nicht vorwerfen, aber ein Dr. Habeck hat keine Bilder im Kopf, wie zeitgemäße Streitkräfte einer resilienten Nation aussehen sollen, der Unterbau in den Ministerien zum großen Teil auch nicht (mehr), von den ParlamentarierInnen von sowohl der „Hopp, Hopp, Hopp – Atomraketen Stop!“- als auch der „Bundeswehr? Was ist das?!?“-Generation gar nicht zu reden, und letztere gibt es in allen Fraktionen. Das reichte von 5000 Helmen bis 18 Leopard-Kampfpanzern, die im Kinderglauben von PolitikerInnen als quasi kriegsentscheidend empfunden worden sind. Daher bin ich von solchen Interventionen von BM Habeck, die wohl mehr „Ich kann auch Kanzler“-Sound sind, nicht für voll nehmen. Es geht, wie am Ende auch beim Ampel-Aus, ums Prinzip, und nicht um ein paar Euro extra hier oder da, schließlich bringen andere Länder mehr mit weniger. Wollen zeigt sich im Tun, und Zuweisung von Mitteln ist noch keine Tat, und die Absichtserklärung eines Lifestyle-Zivis a.D. in diese Richtung strotzt dann eher nicht vor Glaubwürdigkeit.
Bei aller Notwendigkeit der Finanzierung der Bundeswehr, insgesamt reden wir über fast eine Billion Steuereinnahmen in Deutschland. Auch wenn es mir sehr wichtig ist, Ziel muss es sein, die Ausgaben und die Einnahmen im gesamten Land endlich mal in Übereinstimmung zu bringen. Dazu muss fast jede Ausgabe überprüft, politisch bewertet und ggf. gestrichen werden, die „schwäbische Hausfrau“ tut not. Überschrift in der WELT(21.10.24): „Fast 50 Prozent mehr Beamte seit 2013, teure Personalausweitung in den Bundesministerien“ oder ebenfalls WELT(10.11.24″ Diese Soldaten stehen nicht für militärisches Kerngeschäft zur Verfügung“. Hier bewertet die Vorsitzende des Beamtenverbandes der Bundeswehr, : „Aber es zeigt sich, dass es keine durchdachte Personalstruktur gibt“. Zudem möchte sie die besondere Altersgrenze bei Soldaten: „nur noch für die Soldatinnen und Soldaten in der Truppe“. Das kommentiere ich mal lieber nicht. Aber für alle diese dringend notwendigen Veränderungen wie ein neues Sondervermögen zum Beispiel, sehe ich im Moment nicht die notwendigen Mehrheiten im Parlament, auch im nächsten wahrscheinlich eher nicht. Dagegen bleibt, die Finanzierung der Bundeswehr lässt sich deutlich effizienter gestalten, die Beschaffung muss endlich entbürokratisiert und die heilige Kuh Bundeshaushaltsordnung geschlachtet werden. Eine andere Möglichkeit, bei der VN gerne „Bang for the Buck“ genannt, sehe ich nicht. Dazu bedarf es aber endlich politischer Entscheidungen, weil von dort kommen die Vorgaben dazu! Nur von einer „Zeitenwende“ reden, reicht da nicht. Und in einer Ausgabenkonkurrenz mit den oben beschriebenen Katastrophen im ganzen Land wird sich kaum ein Politiker für noch mehr Geld bei der Bundeswehr einsetzen. Also bleibt nur Optimierung.
Vizekanzler Habeck fordert die Union auf, noch vor der Bundestagswahl einem weiteren Sondervermögen zur Finanzierung der Bundeswehr zuzustimmen.
Da hat er einen geschickten Schachzug gemacht. Gibt mediale Aufmerksamkeit.
Doch es ist und bleibt Wahlkampftaktik.
Da wo er (und seine Partei) vorher hätte gestalten können, kam nichts. Vor dem Kanzler und Lindner eingeknickt. Und – Klientelpolitik war angesagt: Besonders viel wurde im Bereich Arbeit und Soziales umgesetzt. Dabei Wahlgeschenke teuerster Art.
Dazu kommt Habeck ist abgekoppelt von seiner grünen Partei, insbesondere der Grünen Jugend.
Also viel Lärm um NICHTS.
Es ist schon so oft in diesem Blog angesprochen. Es gibt eine Reflex, bestehenden Mängel und Defizite der Bundeswehr einfach nur mit Geld zuzuschüttten.
Ich habe Verschwendung, Strategielosigkeit und schlechtes Handwerk in der Finanzplanung verfolgt.
Es gab nicht mal den Versuch, zu sparen oder gar lieb gewonnene Misswirtschaft abzustellen.
Für alles gab es task forces, aber m.K.n. keine für Einsparungen.
Viele aufgeblasene Strukturen und teure (überteuerte) Vorhaben kommen von der Bundeswehr selbst. Man schaue in Ämter und Behörden. Was da geschaffen wurde und wie es jetzt sogar noch weiter aufgebläht werden soll. Bei verkorksten Bundeswehrvorhaben kann man nicht einfach der Poltik die Schuld geben. Für die Schieflage in den Personalstrukturen, den Wasserkopf ist ebenfals die Bundeswehr selbst verantwortlich. Na, ja . auch das BMVg selbst.
Ich empfehle daher nicht jedem medialen Wahlkampftrick aufzusitzen. Wie man lesen kann, ich stimme dem zu, man hätte in der Regierungszeit das Thema Bundeswehr anders, also höher Gewichten können und müssen. Jetzt auf einmal fällt Habeck das ein? Wahrscheinlich ist sogar Pistorius überrascht, denn man hört gar nichts von ihm. Ob das alles in der kurzen Zeit umsetzbar wäre, sollten die Fachleute beurteilen. Bis hin zur Frage, was, in welcher Priorität beschafft werden sollte.
Ich sehe das eigentlich nicht mehr ein in diesen Dysfunktionalen Apparat noch mehr Geld hinein zu schütten damit mehr Generale im Home-Office arbeiten können.
Hier Mal ein paar internationale Vergleiche…
Finnland: 6,2 Milliarden Euro Budget und ein voll ausgerüsteteter Verteidigungsumfang von 430.000 Soldaten.
Schweiz: 5,7 Milliarden Euro Budget und unterhalten 150.000 aktive Soldaten mit einer knappen Million ausgebildeter Reservisten.
Israel: 31,3 Milliarden Dollar Budget. Führen einen multi Fronten Krieg 170.000 aktive Soldaten und knapp eine halbe Million Reservisten die in wenigen Stunden in Bereitstellungsräumen bereit stehen können. Eine Luftwaffe die in Größe und Fähigkeit der deutschen haushoch überlegen ist.
Singapur: 17,8 Milliarden Dollar Budget. 50.000 aktive Soldaten und 250.000 Reservisten und auf einem absolut modernen Ausrüstungsstand. Und das bei einem Staat der etwas kleiner als Berlin ist.
Immer mehr Kohle in dieses Finanzloch ohne Boden zu werfen bringt null Effekt.
Der Finanzbedarf der Bundeswehr wächst stetig. Wie soll er gedeckt werden? Die Vorschläge reichen von einem weiteren Sondervermögen (das sind übrigens Schulden) über Erhöhung des Haushaltanteils (lfd Haushalt).
In vielen Beiträgen wird jedoch auch Sparpotential (Einsparmöglichkeiten) angesprochen. Es verblüfft doch schon, dass hier so etwas aufgeworfen wird, im BMVg, in der Bundeswehr dies offensichtlich kein Thema ist.
Die These der kaputtgesparten Streitkräfte ist nur die halbe Wahrheit, über das von der Bundeswehr selbst verursachte Chaos spricht man ungern. Zeitenwende bei der Bundeswehr: Zwischen Aufwuchs bzw. Stärkung und Verschwendung.
Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter sprach sich kürzlich in der Süddeutschen Zeitung für eine Verdreifachung des Bundeswehr-Sondervermögens aus.
Nun der Vorschlag von Habeck. Einfach mal in der Tagespolitik in den Ring geworfen. Die Gründe kann man nur ahnen. Ob dies die Bundeswehr selbst ist, darf schon mal hinterfragt werden.
Der Grund wirkt auf den ersten Blick triftig – ABER dass für die Bundeswehr eigentlich viel Geld da ist jedoch es nie reicht, das wundert scheinbar niemand. Zum Beispiel ist Effizienz der Beschaffungen in der Bundeswehr, ein Thema für Sonntagsreden, die Umsetzung klappt noch immer nicht.
Der Alarmismus in der öffentlichen Debatte wie der desolate Zustand der Bundeswehr mit einfach neuem Geldsegen verbessert werden kann, sollte vor diesem Hintergrund dringend einer nüchternen und öffentlichen Debatte darüber weichen, wie deutsche Landes-
und Bündnisverteidigung effektiv und effizient gestaltet werden kann und welche finanziellen Mittel es dafür dann tatsächlich braucht.
Einfach „Haben wollen“ – ohne Nachweise, dies sollte Geschichte sein. Ich nenne Beispiele für das Heer, wozu braucht es 2 Ämter, eines für Ausbildung, eines für Heeresentwicklung, wozu muß Kommando Heer zukünftig weiter aufwachsen? Kann man nicht liebgewonnene Dinge zugunsten notwendiger Fähigkeiten aufgeben? (z.B. gepanzerte Kampftruppen, Artillerie und Pionier…und nicht immer Luftlande, Gebirgsjäger) Und da ist dann noch der Kampf gegen die Bürokratie. Hat sich etwas verbessert? Wir brauchen eine Armee, die kämpfen kann, und nicht eine, die sich selbst verwaltet. Ich vermute, sonderbare Fehlentwicklungen, Doppelstrukturen und nicht benötigte Fähigkeiten gibt es in allen OrgBer. Ich erhebe gar nicht den Anspruch des Experten, doch kritisches Hinterfragen sollte in der Bundeswehr zugelassen werden
Sondervermögen transparent, effektiv und nachhaltig ausgeben, offenbar kein Maßstab für BMVg und Bundeswehr. Warum interessiert das niemand?
Da ist es leicht zu jubeln, wenn jemand neue Schulden vorschlägt.
Gibt es noch eine Armee auf der Welt, die mit so viel Geld so wenig erreicht? Schmeißen wir doch noch mehr drauf. Dann kriegt die Bundeswehr vielleicht eine einsatzbereite Division hin. Ende des Jahrzehnts kommen angeblich die Russen. Wann passiert endlich was?
Leider bin ich mit meinen Vorrednern da komplett d’accord. Es wird an einem echten Neustart kein Weg vorbeiführen. In diesem Riesenapparat sind so viele VersorgungsempfängerInnen und nutzlose Administrationsanteile drin, die sich erfolgreich gegen echte Arbeit und echte Reformen wehren, Inkompetenz allerorten (ich spreche noch am wenigsten von der eigentlichen Truppe), dass ich eine Evolution für unmöglich halte. Wenn wir es nicht schaffen, eine echte Armee aus diesem Laden zu machen – und da stinkt es begonnen von den „Karrierezentren“ über die Sanität (aus eigener Anschauung würde ich behaupten, dass nicht einmal 50% der dort versorgten SoldatInnen für eine echte Armee tauglich sind) bis in die hohe Führung, die den Mund nicht auf bekommt – dann können wir 10% des BIP reinstecken, es wird nichts funktionieren.
Küstengang 01:11.11.2024 um 12:30 Uhr
Sehr einverstanden, insbesondere:
„Ich sehe das eigentlich nicht mehr ein in diesen Dysfunktionalen Apparat noch mehr Geld hinein zu schütten damit mehr Generale im Home-Office arbeiten können.“
Homeoffice, das ist ein echter Punkt, Hauptgefreite in Stäben, sind im homeoffice, Oberstabsfeldwebel in Ämtern.
Da wuchert sich etwas aus,es ist auch nicht generell falsch, gewissen Strömungen zu folgen.
Eine durchaus prüfenswerte Idee wurde dann aber einfach durchgewunken, oft fast ideologisch und ohne Sinn und Verstand durchgesetzt. Home Office erodiert die Planungs- und Führungskultur, gerade in Zeiten der Kriegstauglichkeit. Graviernde Fehler, z.B. mangelnde Kontrolle machen Homeoffice anstrengend für diejenigen, welche vor Ort sind. Zusätzlich fällt Ineffektivität in der Leistungsbereitstellung ins Gewicht. Stimmt, welche B Besoldungen gern und oft im homeoffice arbeiten erstaunt. Das geht gut, in bestimmten Abteilungen des BMVg aber auch in Bundesoberbehörden.
Homeoffive ergänzt das Syszem KZH, Beurlaubungen und Kuren. Es war hier schon oft Thema. Tipps und Tricks, wie man in der Bundeswehr gut durchkommt findet mn sogar im Internet. Auch wie man im homeoffice gekonnt untertaucht.
Der Klassiker:
Wenn wir nicht genug für „Projekt XY“ haben, dann machen wir nicht das, wofür wir gewählt sind (priorisieren, abwägen, entscheiden,…), sondern wir machen einfach mehr Schulden! Das tut den Parteien nicht weh und Geldausgeben ist immer super, denn dann kann man auch wieder was bauen und dabei Fotos machen….
Diese „Sondervermögen“ sind doch auch eine Augenwischerei sondersgleichen:
– Die USt./MwSt. ist mit eingerechnet, es wurden also nur gut 80 Milliarden „netto“ eingepreist.
– Die Wiederbeschaffung von abgegebenem Material wird entweder aus dem EPL14 oder dem Sonderverögen bestritten – auch das ist „Beschiss“
– Bisher gibt es noch keine kongruente Fähigkeitsbeschreibung für die Bundeswehr. Es gibt die neue „Klötzchenkunde“ beim Heer und ein wenig Umstrukturierung bei der Luftwaffe.
– Es gibt keine Zielplanung, die vorgibt, welche Fähigkeiten wir in welcher Ausprägung vorhalten wollen. Danach berechnen sich die Ressourcen, die benötigt werden. Daraus ergibt sich das zu bestellende Material und dann – und nur dann (!) – kann man mit der Bestellerei anfangen.
– Das Problem der immer teurer und ineffizienter werdenden „Elefantenfriedhöfe“ ist auch nicht gelöst, aber mehr Geld ist immer gut.
Sinnlos Schecks auszustellen ist KEINE Politik!
Und ohne hier irgendwelche Parteipolitik betreiben zu wollen: Dass CL da mal nachgefragt hat wofür man das Geld brauchen würde, obwohl das aktuelle „Sondervermögen“ noch nicht mal ausgegeben bzw. verplant ist (siehe „Kleine Anfrage“ von Herrn Gaedechen, MdB)
Was wir hier sehen ist Angst vor Trump und dessen Fixierung auf 2% BIP JETZT, damit Trump uns auch noch beschützt, wenn Putin anklopft.
Sonst macht der auch noch einen DEAL, wie den, der sich in der Ukraine ankündigt. Also ein DEAL zwischen USA und Russland zu Lasten eines Dritten (Ukraine oder dann wir).
Angst ist immer der schlechteste Ratgeber. Und Politik bedeutet Führung. Führung bedeutet Entscheidungen auch bei unklarem Lagebild klar treffen zu können und diese auch zu vertreten.
…hier wissen das die meisten – in Berlin die wenigsten…
***Grundsätzlich hat er ja recht, um wirklich kriegstüchtig zu werden benötigt die Bundeswehr deutlich
mehr Geld als man es ihr bisher***
Ich sehe Geld nicht als das Hauptproblem der Bundeswehr. Alleine schon wenn ich überlege durch wieviele Hände eine Reisekostenabrechnung geht und wieviele Formulare (jedes mal immer die selben) von verschiedenen Stellen zu verschiedenen Stellen gereicht werden beim Antritt einer RDL dann würde ich erstmal an der Struktur ansetzen die Kosten generiert. Was nützt Geld wenn man damit nicht umgehen kann?
***Es gibt vermutlich nicht so viele Einsparungsmöglichkeiten um damit das bmvg zu subventionieren***
Halte ich für ein Gerücht. Die sagen selbst dass nicht die Einnahmen, sondern die Ausgaben das Problem sind. Solange wir (Politik) noch mit vollen Geldbeutel ins Ausland reisen ist genug da. Solange wir Menschen besser dafür bezahlen das sie nichts tun als jenen das lassen was sie verdienen haben wir ebenfalls genug.
***Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter sprach sich kürzlich in der Süddeutschen Zeitung für eine Verdreifachung des Bundeswehr-Sondervermögens aus.***
Kiesewetter in allen Ehren. Aber wenn ich so nen Dunst schon lese. Das ist wie wenn ich zu meiner Frau sag „ich brauch 100 € für den Bäcker weil ich nicht weiss was mir zum Frühstück schmeckt. Sie würde sagen wir brauchen 1 Brot für die Woche, 2 Brötchen heute Morgen und 1-2 süße Teilchen zum Käffchen. Da sollten 20 € langen mein Schatz“.
Seit wenn zieht man das Pferd von hinten auf. Es muss überlegt werden welche Fähigkeiten in welcher Menge brauche ich für welchen Auftrag. Und was kostet sowas. Dann kommt eine Summe raus und über die muss man sich unterhalten und das bewerten. Nicht hier 100 Milliarden, da nochmal und nochmal und dann schauen wir mal was wir damit machen. Das meine Herren ist bestenfalls einfach nur „völliger Bums“
Milliarden in die Bundeswehr hineinzupumpen, ohne Grundlegendes zu ändern, ist Verschwendung. Die Bundeswehr scheint ein Fass ohne Boden zu sein.
Verteidigungsminister Boris Pistorius sollte zunächst die Frage beantworten, warum sein Verteidigungsministerium ein Fass ohne Boden ist, das Milliarde um Milliarde versickern lässt und dann die Bundeswehr doch nicht einsatzbereit ist. Noch mehr Mittel für die Bundeswehr sind angesichts dessen keinesfalls gerechtfertigt – Geld wird auch dringend für Wirtschaft, Soziales und Klimaschutz gebraucht.
Ausdrücklich als Kommentierung von meiner Seite: ich klopfe mir gerade vor Lachen auf die Schenkel – so viel Zustimmung zur These „die Bundeswehr bekommt zu viel Geld“ habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Na denn, vielleicht wird der Wunsch ja erfüllt und die Streitkräfte bekommen deutlich weniger. Aber dann nicht jammern!
Vorab: Ich empfehle allen Kommentierenden Herrn Wiegolds Podcast zum Thema Beschaffung.
Für mich als Außenstehenden scheint unter anderem massiv Bedarf zu bestehen an Panzerfahrzeugen und Flugabwehr inklusive Lenkflugkörpern. Stand jetzt wären wir nach wie vor in 14 Tagen blank, wenn es ernst würde, oder? Eine kompensierende Produktion vor Ort wäre vorzuziehen.
Stand heute sind meiner Meinung nach die Aufwüchse in der Industrieproduktion trotz Sondervermögen „überschaubar“. Eine Ausweitung der Produktion wird meiner Meinung nach nur bei kontinuierlichem Auslasten der Kapazitäten erfolgen. Entsprechend wäre eine langfristige zeitliche Planung und eine gestaffelte Bestellung sinnvoll, gekoppelt mit einer durch Forschungsförderung vorbereiteten „Evolution“ der Systeme.
Ergo werden weitere massive Investitionen nötig.
Den ganzen Schlamassel des Kaputtsparens heilt kein Sondervermögen allein, aber Folgebestellungen sind dringendst zu gewährleisten. Wenn das zum Politikum wird, wird sich nichts verbessern.
Zum Thema Verantwortung der Bundeswehr:
Daß die Bundeswehr selbst Teil der Misere ist, mag sein, ich kann es nicht beurteilen. Die Frage ist dann warum, und was man dagegen tun muß.
Aus Berichten meiner wehrpflichtigen bzw. „gedienten“ Freunde (Pios, Panzergrenadiere, …) schließe ich allerdings, daß die Verfügbarkeit bzw. der Zustand des Materials bereits zu Zeiten des kalten Krieges ein Problem darstellte und die Bundeswehr auch damals nur bedingt einsatzbereit war.
Ich halte ein weiteren Sondervermögens in der derzeitige Lage für durchaus bedenkenswert. Auch wenn es sich um weitere Schulden und ein Umgehen der Schuldenbremse handelt. Allerdings bekäme man damit m.E. eine Verstetigung des Investitionsbedarfs über die nächsten Jahre. So ein Sondervermögen könnte sogar in der Übergangszeit vor einer neuen Regierung mit 2/3-Mehrheit beschlossen werden und wäre auch nach außen ein starkes Zeichen, dass D das Thema Zeitenwende enrst nimmt (auch und gerade in Richtung der zukünftigen US-Regierung).
Und man könnte dmit Zeit gewinnen für einen stetigen Aufwuchs des Verteidigungshaushaltes. Anderfalls müsste man ja relativ kurzfristig den Verteidigungshaushalt massiv erhöhen, was ich politisch für nicht durchführbar halte.
Und an alle, die die Bundeswehr (sicherlich in Teilen auch durchaus berechtigt) als dysfunktional und überbürokratisiert halten: was wäre denn die Alternative? Alle Stäbe/ Kommandobehörden etc von jetzt auf heute abschaffen? Die Wehrverwaltung abschaffen (oder massiv verschlanken)? Die Beschaffung straffen?
Was soll dann in der Zwischenzeit passieren? Wer soll die BW dann führen? Wer soll denn dann beschaffen? Die Leute sind im Übrigen da, slbst wenn man sie irgendwie aus der Bundeswehr wegversetzen könnte, sie entlassen könnte, würden sie den Staatshaushalt noch auf Jahrzehnte belasten.
Und so lange man Rüstungsprojekte eigenverantwortlich durchführen will, wird man -wie bei jedem Projekt- mit Verzögerungen und Rückschlägen rechnen müssen. Wie die USA, Frankreich, Großbritannien… auch.
@ T.W.
Gut gelacht?
Kann es sein, dass IHR Lagebild nicht so gut ist, wie Sie es selbst vermuten?
Ist Ihnen aufgefallen, wie viele hier die Position vertreten, dass erst einmal intern gründlich aufgeräumt werden muss, bevor ein unreflektierter Schrei nach mehr Geld erfolgt.
Nun die Nähe zu bestimmten Vertretern der Wissenschaft, Politik und ggf. der Bundeswehr allein reicht nicht. Auch Sie haben nur einen Ausschnitt der Lage. Da Sie jedoch ausdrücklich betonen, Ihre Wortmeldung als Kommentar zu sehen, gibt die Chance des Widerspruches und des Meinungsstreites.
Könnten Sie möglicherweise Hinweise geben, dass die kritischen, Sie zum Lachen anregenden, Kommentare jeglicher Grundlage entbehren? Vermutlich wissen Sie um so vieles mehr. Lassen Sie uns doch teilhaben. Besser als als sich vor Lachen auf die Schenkel zu klopfen.
Sondervermögen sehe ich wie gesagt auch weiterhin als „nachholen“ des Investitionsstaus der letzten 35 Jahre!
da kann man problemlos nochmal 100 Mrd€ ausgeben….
GLEICHZEITIG
muss der EPL14 auf 2,5%-3% des BIPs anheben (meinetwegen auch Stufenweise in den nächsten 4-5 Jahren)… also effektiv als Ziel 100-120 Mrd€ pro Jahr um:
-laufende, steigende Betriebskosten
-personeller Aufwuchs
-Wehrpflicht
-weitere/zukünftige Neuanschaffungen losgelöst vom Sondervermögen
abdecken zu können!
@Küstengang01 sagt: 11.11.2024 um 12:30 Uhr
„Hier Mal ein paar internationale Vergleiche…“
Haben Sie Ihre „Vergleiche“ bezüglich der jeweils enthaltenen Positionen je Land gecheckt, damit auch eine direkte Vergleichbarkeit mit EP 14 gegeben ist? Ich befürchte, das haben Sie nicht getan.
Das ist auch einer dieser Beißreflexe, davon gibt es ja mehrere.
1. Es ist immer die (ehemalige) Ampel-Koalition Schuld, auch wenn das schon vor 10 oder mehr Jahren vergeigt wurde.
2. Es gibt viel zu viele Generale, weil die alle vorgestern befördert wurden. Ein gewachsenes Problem, das schwierige Reformen nötig macht, vor denen sich seit 20 Jahren gedrückt wird.
3. Das aktuelle Sondervermögen ist nicht für Personalkosten, Infrastruktur, Reparaturen oder Munition gedacht. Es dient rein der Beschaffung von Gerät. Das wird auch bei einer Neuauflage wenig anders sein, ansonsten hätte man einen Schattenhaushalt.
Ich bitte doch sehr, diese BILD-Attitüde sein zu lassen. Das ist nicht hilfreich, sondern falsch und populistisch. Die Bw braucht Geld, um ihre Ausstattungslücken schließen zu können. Das „dynamische Verfügbarkeitsmanagement“ mit 70% der Vollausstattung scheint hier gar nicht mehr im Bewusstsein der meisten Mitkommentatoren vorhanden zu sein. Und die Lücke ist durch die Materialabgaben an die UKR nicht kleiner geworden. Im Gegenteil, man hat versucht, das auszugleichen, was die Industrie nicht liefern konnte.
Auch wenn man die Politiker links des schwarzen Mittelfelds nicht mag, so sollte man doch bei den Fakten bleiben und nicht alternative Wahrheiten suchen.
@san_hg93, man muss ja nicht alle Stäbe / Behörden von heute auf morgen auflösen. Aber eine gründliche Inventur wer macht was, wo wird parallel an den fast gleichen Themen gearbeitet nur um ein weiteres Amt mit entsprechenden Dienstposten zu begründen oder wo könnte man Prozesse verschlanken wäre schon angebracht.
Und ja, nur weil ich feststelle das ich das Amt für Troppenwetter und das Amt für Arktiswetter in einem Amt für Wetterkunde zusammenfassen kann und damit 50% der bisherigen Dienstposten in warmen Büros mit geregelten Dienstzeiten Mo-Fr sparen kann, löst sich das übrige Personal nicht in Luft auf und ich brauche Lösungen. Einige bekomme ich sicher zurück ins Biwakzelt geschickt weil auch dort Personal fehlt und ansonsten wird doch Land auf, Land ab gejammert das der öffentliche Dienst kein Personal findet und demnächst ganz viele Stellen altersbedingt frei werden. Dann bearbeite ich halt nicht mehr die Akten der Bewerber bei der Bundeswehr mit den Namen Scha-Sche sondern die aller Bewerber bei der Stadt xy. Erfordert zwar vielleicht den einen oder anderen Eingriff der Gesetzgeber, aber wenn der will kann er ja.
Ich finde die Forderung von Habeck richtig, um die Beschaffung der notwendigen Großprojekte finanzieren zu können.
Denn soweit ich weiss, ist das erste Sondervermögen verplant, ohne dass beispielsweise weitere Eurofighter,8 zusätzliche F-35, neue Fregatten, neue U-Boote,usw bestellt wurden.
Es gibt noch sehr viele andere Projekte, die ohne eine gesicherte Finanzierung sehr große Gefahr laufen, deutlich verspätet zu kommen, oder sogar gar nicht.
Beides kann ohne inneren Widerspruch wahr sein: Diese Bundeswehr bekommt zu viel Geld und wir geben zu wenig Geld für Verteidigung aus.
Genauso zahlen wir Mandatsträgern zu wenig aber die welche wir haben bekommen zu viel Geld…
Generell sind wir uns alle weitgehend einig, denke ich.
Wir brauchen eine Mischung aus Strukturreform UND mehr Geld.
Verteidigungshaushalte diverser Länder gegeneinander zu stellen bringt meist wenig. Einfach weil uns nicht klar ist welche Posten genau da eingefasst sind.
Siehe die Pensionsansprüche die mit eingefasst werden oder halt auch nicht. Mietet die Armee ihre Liegenschaften oder gehören ihr diese? Kauft sie jede Menge Dienstleistungen ein oder halt nicht?
Daher müsste eine glaubhafte Zieldefinition erfolgen. Was sollen unsere Streitkräfte können?
Was ist zwingend?
Was wäre schön?
Was nice to have?
Was ist egal?
Daraus kann man dann ein umfängliche Planung entwickeln. Ein Beschaffung strukturieren und auch einen Personalbedarf ermitteln. Wenn das steht kann man handeln. Nur: unsere Feststellungsprozesse dauern viel zu lange.
Zu guter Letzt: Könnten wir uns bitte, bei staatlichen Aufgaben, von dem „schwäbischen Hausfrauendenken“ verabschieden? Das hat uns als Staat doch überhaupt erst in die Misere geführt.
Ein Staat ist keine Hausfrau, kein Unternehmen und kein Verein. Sämtliche anderen Industrienationen nehmen mehr Schulden auf als wir. Sind die aller dümmer als die Deutschen? Oder haben die eventuell verstanden, dass Staaten als solche nicht wirtschaftlich sind. Der Staat investiert in Sicherheit, Infrastruktur etc. pp. und bekommt dadurch eine leistungsfähigere Gesellschaft, eine stärkere Wirtschaft und generiert so mehr Steuern, stärkt seine Währung. Das führt zu höherer Kreditwürdigkeit usw. usf.
@milblogger82, wer schreit hier nach mehr Geld? Aktuell ist ja der Vorschlag im Raum sich über ein weiteres Sondervermögen wieder Zeit zu erkaufen um im regulären Haushalt das Ziel 2% erreichen zu können. Zumal es ja unbestreitbar einen Bedarf an Investitionen gibt um die Bundeswehr materiell wieder für LV/BV fit zu machen und dieses Geld absehbar eben nicht aus dem regulären EP14 wird kommen können.
Ich hatte es bereits weiter oben geschrieben, parallel müsste eigentlich eine Diskussion innerhalb der NATO über diese 2% erfolgen. Geld ausgeben nur um Geld auszugeben damit man eine Quote erfüllt macht keinen Sinn. Wenn müsste die Diskussion eher dahin gehen wer macht was und hält er das auch nachweisbar. Natürlich macht es Sinn bei der Verteilung der Aufgaben auch einzubeziehen was das einen kostet, nicht das ein Luxemburg auf 25% Verteidigungsausgaben kommt und Frankreich und Deutschland sich mit ~1% aus der Affäre ziehen.
Ich habe das in einem anderen Thread schon einmal geschrieben: Ohne „goldene Handschläge“ aka good-bye für sehr viele altgediente Offiziere /UmP wird es nicht gehen. Damit einhergehend Auflösung der Mehrzahl der Kommandobehörden und Stäbe. Sonst wird „der Apparat“ zuverlässig einen überwiegenden Anteil der finanziellen Mittel absorbieren, ohne Kampfkraft zu generieren.
Man sehe sich die erfolgreichen Restrukturierungen großer Konzerne an – und die nicht so erfolgreichen. Ich kenne beides.
Die Beispiele der noch aktiven Kameraden hier im Blog liefern Tonnen an Anschauungsmaterial, weshalb alles andere als eine komplette Restrukturierung (in Verbindung mit grundlegender Entschlackung der Erlasse & Richtlinien) nur weiße Salbe darstellt.
Wovon man natürlich nicht überzeugt sein kann, wenn 90 % der Kontakte in Ämter & Stäbe gehen … gell? Selbstreflektion wäre „nice“.
@T.W.:
Ich glaube nicht, dass das hier die Stimmung ist.
Eher unterstelle ich, dass man sich hier darüber einig ist, die BW dauerhaft (!) und ordentlich (!) – nicht nur ausreichend – zu finanzieren, statt putativ akute Probleme (Kündigung des Schutzes vom President-elect) mit Geld zuzukleistern, dass man nicht hat.
Es kann doch nicht ernsthafte (!) Politik sein, Verteidigung – eine der Grundaufgaben des Staates – zu reiner Projektarbeit verkommen zu lassen.
„Aktionismus ersetzt keine geistige Windstille!“ und beides ist greifbar.
Die Stäbe blähen sich auf, die „Sternenkrieger“ nehmen relativ zu (ich glaube sogar absolut), die Org.Bereiche sind unzählbar und, und, und…
Und diese Stäbe machen – gefühlt – nicht ihren Job:
Weiß jemand, was aus den „Mittleren Kräften“ geworden ist – abgesehen von der Kästchenkunde? Weiß man mittlerweile auch was man benötigt und wie viel?
Raketenartillerie: MARS, PULS, GMARS? Oder grundsätzlicher: Rad oder Kette und wieviel wovon?
….
Wir hatten teilweise eine Relation von 1:15 beim Verhältnis von „Einsatzfähiger Truppe“ zur „Etappe“. Die USA haben hier 1:2, die Franzosen etwa 1:5.
Momentan habe ich eher Sorge, dass wir in 20 Jahren hochmodernes Gerät haben, aber weder militärische Konzepte, noch Personal, um das Gerät dann ordentlich zu nutzen, zu warten und zu betreiben.
In ein derart kollabierendes System mehr Geld zu pumpen, führt zu mehr „sinnfreien“ Beschaffungen (man hat’s ja) und unkontrollierten Phantasien.
Eingedenk der aktuellen personellen Entwicklung, müssen wir zu „reduce to the max“ kommen: Quantitativ überschau- und bespielbar, aber mit maximalem Impact auf dem Gefechtsfeld.
Wir brauchen einen Einkaufszettel und dann das Geld dafür und keine Kreditkarte im Spielzeugladen.
Das geht schon bei kleinen Kindern nicht gut.
@Florian Staudte sagt: 10.11.2024 um 21:39 Uhr
„Insbesondere die Wehrverwaltung muss verschlankt werden, um höhere Investitionen in Waffensysteme zu ermöglichen.“
Irgendwie ist in allen Ihren Kommentaren mehr oder weniger deutlich zu lesen, das Sie mit Ihrer Tätigkeit unzufrieden sind. Und das übertragen Sie auf Ihren Arbeitgeber.
Reformen tun Not, keine Frage, aber Ihrem Standpunkt fehlt die Objektivität.
T.Wiegold sagt:
Mich verwundert auch die Ansicht ein paar Milliarden könnten die jahrzehntelange Investitionslücke von heute auf morgen beheben und alles andere wäre nur Ineffezienz in der Beschaffung.
Oh, oh, ich bin erneut entsetzt über so manche einseitige Betrachtung des militärischen Aspektes bei gleichzeitiger völliger Ahnungslosigkeit unserer politischen Landschaft. Gibt es denn gar keine politische Bildung mehr?
Natürlich macht es absolut Sinn gerade j e t z t und v o r der Wahl, sich für ein Sondervermögen einzusetzen, zunächst mal.völlig egal für was. Wann denn sonst? Was wenn es später nicht mehr zu 2/3 Mehrheiten kommt bzw. kommen kann?
Wie die Wahlen ausgehen ist noch offen, jedoch kann zur Zeit niemand ausschließen, das bei bestimmten Konstellationen bei einem Stimmenanteil von 28-29 % bereits eine Sperrminorität erreicht werden kann.. Dann ist eine 2/3 Mehrheit beim Teufel und dann?
So mancher wird sich dann wohl die Augen reiben, wie der deutsche Bundestag sich zusammensetzen könnte. Zu spät!
Deutschland muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. D.h. natürlich müssen fertig entwickelte und vorzugsweise bei Streitkräften (nicht nur bei der Bundeswehr) eingeführte Rüstungsgüter (z.B: Arrow 3) gekauft werden und andererseits in die Entwicklung zukünftiger Waffen (z.B: FCAS) in Europa investiert werden. Das erste hilft, um möglichst schnell so etwas ähnliches wie Einsatzbereitschaft herzustellen und das letztere macht Deutschland und Europa unabhängiger von den USA und deren Produktions-/Verkaufsprioritäten sowie dem dazu gehörigen after sale service (Wartung, Ersatzteile).
Dazu braucht es zuerst eine Strategie auf nationaler und europäischer Ebene. Eine solche müsste Deutschland und seinen europäischen Nachbarn abverlangen, sich auch von liebgewonnenen Traditionen zu trennen. Wozu braucht es in Deutschland z.B: einen Überwasserkriegsschiffbau. Wenn dessen Güter ein so phänomenales Preis-Leistungs-Verhältnis haben, warum fährt dann nicht die halbe Welt deutsche Kampfschiffe zur See?
Mit einer Strategie, was wir national bzw. europäisch beschaffen und was in den USA einkaufen wollen, wäre deutlich mehr „bang for the Euro“ über die Zeitachse möglich. Mehr Geld muss für die Streitkräfte ohnehin ausgegeben werden.
@Pio-Fritz
„Das „dynamische Verfügbarkeitsmanagement“ mit 70% der Vollausstattung …“
Wir brauchen natürlich deutlich mehr, bekanntermaßen um (Gefechts-) Ausfälle kompensieren zu können, aber auch – und das wird gerne vergessen (‚habe auch nicht daran gedacht): um den Ausbildungsbetrieb im Spannungs- / Verteidigungsfall aufrecht zu erhalten.
Ohne Material / Großgerät kann ich bestenfalls noch infanteristische Basics ausbilden, eine Ausbildung am Simulator ist zwar gut, aber eben nicht alles.
Ich kann nur an politisch handelnde appellieren ihrer Verantwortung für die Sicherheit Deutschlands gerecht zu werden.
Sofortige Aussetzung 25Mio Vorlagen bis sich ein neuer HH – und Vtg Ausschuss konstituiert hat, Anteil HH 2025 für die Bw mit 65Mrd sofort beschließen, Sondervermögen mit 250Mrd €
Es werden noch einige große Augen machen was ansonsten alles den Bach runtergeht und die Bw durch die komplexen Gesamtzusammenhänge aufmindestend 2 bis 3 Jahre zur aktuellen
Planung zurück wirft
Es soll dann aber bitte niemand mehr von Kriegstüchtigkeit schwadronieren oder von der Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit in Europa
Mir kommt das Thema Bundeswehr in den aktuellen Berichterstattungen deutlich zu kurz.
Daher kann man Habeck dankbar sein das Thema angesprochen zu haben. Die Resonanz ist überschaubar.
M.E. braucht die Bundeswehr kein Sondervermögen, sondern schlicht einen in der Finanzplanung auf rund 3% (nicht 2%) BIP ansteigenden Epl. 14 (Verteidigungshaushalt).
Nur so kann sowohl Investition als auch Betrieb durchgängig finanziert werden.
Dies kann nur durch Kürzungen im Epl. 11 (Arbeit&Soziales) erreicht werden. Kein anderer Etat hat die erforderliche Dimension zur Gegenkompensation im Rahmen der Schuldenbremse.
Kurzfristig ist dies aufgrund bestehender gesetzlicher Ansprüche jedoch nicht im erforderlichen Maß möglich. Die Gesetze müssten erst geändert werden (massiver Sozialabbau), wofür es jedoch keine politischen Mehrheiten gibt und geben wird.
So wird es bei einer unterfinanzierten Bundeswehr bleiben.
Das „Sondervermögen Bundeswehr“ ist ein Strohfeuer, welches zu überteuerten Rüstungsprojekten ohne nachhaltiger Fähigkeitsentwicklung führt. Es ist keine geeigneter Ersatz für einen fortgesetzt zu niedrigen Epl. 14.
Nicolo15 sagt am 11.11.2024 um 20:07 Uhr
„Oh, oh, ich bin erneut entsetzt über so manche einseitige Betrachtung des militärischen Aspektes bei gleichzeitiger völliger Ahnungslosigkeit unserer politischen Landschaft. Gibt es denn gar keine politische Bildung mehr?“
„Wie die Wahlen ausgehen ist noch offen, jedoch kann zur Zeit niemand ausschließen, das bei bestimmten Konstellationen bei einem Stimmenanteil von 28-29 % bereits eine Sperrminorität erreicht werden kann.. Dann ist eine 2/3 Mehrheit beim Teufel und dann? So mancher wird sich dann wohl die Augen reiben, wie der deutsche Bundestag sich zusammensetzen könnte. Zu spät!“
Beide Aspekte haben damit zu tun, dass die demokratischen Partein nicht in der Lage waren, von ihren Fähigkeiten zu überzeugen.
Kritik am politischen Establishment, Wahlverhalten, Populismus, rechte Tendenzen, etc., etc. was für Entwicklungen! Das demokratische System, vor allem der Politikbetrieb haben leider viele Menschen enttäuscht. Nun wählen Bürger, was wir hier nicht wollen. Das ist doch das eigentliche Problem.
Das scheint nicht hierher zu gehören, doch auch das derzeit noch äußerst mäßige Leistungsvermögen der Bundeswehr ist in weiten Teilen durch schlechte politische Arbeit erzielt worden.
Diese üble, ja gefährliche Sperrminorität jetzt zu beklagen ist etwas spät. Vorher hätte man liefern müssen.
Erleichterungen könnte die EU möglich machen.
https://www.ft.com/content/eb0de7f4-5ba1-460a-a83d-1a7302fc1536 :
„Brüssel will aus dem EU-Haushalt Milliarden Euro für Verteidigung und Sicherheit freigeben“.
Nach den bestehenden Vorschriften dürfen diese Mittel nicht für den Kauf von Verteidigungsgütern oder die direkte Finanzierung des Militärs verwendet werden. Investitionen in sogenannte Dual-Use-Produkte wie Drohnen sind jedoch erlaubt.
Investitionen in Straßen/Schienen-Infrastruktur sowie Hilfen für nationale Rüstungsindustrien und militärische Mobilitätsprojekte würden erleichtert.
Angesichts der bekannt prekären Verkehrsverhältnisse in der Drehscheibe Deutschland eine gute Nachricht. Es geht um rund 392 Milliarden Euro zwischen 2021 und 2027, wovon laut FT bisher nur ca 5% verfügt wurden.
Ich finde den Gedanken „Wir haben kein Geld, also brauchen wir ein Sondervermögen“ bizarr.
Wenn man bedenkt, wieviel Geld die BWI für einen Basis-Büroarbeitsplatz verlangt, lässt sich vielleicht doch noch ein wenig herausschwitzen? Vielleicht kann man dann BWI und BDBOS liquidieren? ITZBund kann das doch genauso schlecht ;)