Vom EGV zum Forschungsschiff: Keine Kriegsschiffe mehr für Einsatz in der Ägäis
Vor mehr als acht Jahren, im Frühjahr 2016, richtete die NATO eine neue Mission an der Nahtstelle zweier Mitgliedsländer ein: In der Ägäis, zwischen der Türkei und Griechenland, sollten Kriegsschiffe der Allianz die Flüchtlingsströme übers Mittelmeer überwachen. Die Mission unter deutscher Führung gibt es immer noch – was einstmals mit einem NATO-Einsatzverband und einem Einsatzgruppenversorger als Führungsschiff begann, wird nun von einem Bundeswehr-Forschungsschiff gemanagt, weil die Bundeswehr zu wenig Kriegsschiffe hat.
Im Februar 2016 hatten sich zunächst die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu darauf verständigt, dass das Militärbündnis zusätzlich zur EU-Grenzschutzagentur Frontex diese Seegrenze überwachen und die Schleusung von Flüchtlingen überwachen, wenn nicht sogar stoppen sollte. Die NATO billigte das in Rekordzeit, und wenig später setzte sich der Einsatzgruppenversorger Bonn der Deutschen Marine in die Region in Marsch – damals noch Führungsschiff des NATO-Einsatzverbandes Standing Naval Maritime Group 2 (SNMG2).
Ein Einsatzgruppenversorger, ein Flotillenadmiral als Chef dieser Mission, das ist lange vorbei. Die Prioritäten der Allianz wie auch der Deutschen Marine haben sich spätestens seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine massiv verändert. Und so wird am kommenden Dienstag erstmals nicht ein Kriegsschiff, sondern ein ziviles Forschungsschiff (wenn auch ein Bundeswehr-eigenes) in diese Mission geschickt, wie die Marine am (heutigen) Freitag mitteilte:
Am Dienstag, den 1. Oktober 2024 um 10 Uhr, läuft das zur Wehrtechnischen Dienststelle 71 gehörende Forschungsschiff „Planet“ zur NATO-Unterstützungsmission in die Ägäis aus.
Mit Einnahme der neuen NATO-Kräfteorganisation (NATO Force Model) seit dem 1. Juli 2024 haben sich die Anforderungen an die Deutsche Marine im Rahmen der NATO-Verteidigungskräfte signifikant erhöht. Die bisher mit der Aufgabe betrauten Kampf- und Unterstützungseinheiten sind damit mehr als bisher gefordert. Um den Handlungsspielraum der Deutschen Marine zu erhöhen, wurde in einer Organisationsbereich übergreifenden Abstimmung entschieden, die militärischen Kräfte der Deutschen Marine durch für die Aufgaben geeignete zivile Einheiten zu ersetzen.
Für den eigentlichen Auftrag wird die Planet deshalb auch militärisches Personal einschiffen. Interessant wird natürlich, ob und wie die bisherigen militärischen Aufgaben der Marine in dieser Mission, zuletzt wahrgenommen vom Hohlstablenkboot Pegnitz, eins zu eins auf das Forschungsschiff übertragen werden können:
Der deutsch geführte Anteil der Standing NATO Maritime Group (SNMG) 2 – Task Unit (TU) 01 bildet die NATO-Unterstützung Ägäis ab. Sie nimmt Seeraumüberwachungsaufgaben mit Schwerpunkt in den territorialen Gewässern zwischen dem türkischen Festland und den griechischen Inseln Lesbos und Chios wahr. Hierzu zählen unter anderem das Beobachten und Sammeln von Informationen über Schleuseraktivitäten in der Ägäis. Das Lagebild und der direkte Austausch mit den nationalen Behörden tragen dazu bei, dass die griechischen und türkischen Küstenwachen sowie FRONTEX schneller und effektiver gegen Schlepper und ihre Netzwerke vorgehen können.
Und, auch das gehört dazu: Das in der Ägäis eingesetzte deutsche Kriegsschiff war und ist auch immer Teil der NATO-Überwachungsmission Sea Guardian. Ob die Planet die für eine solche Aufgabe nötigen Sensoren an Bord hat, müsste man mal rausfinden.
(Archivbild April 2016: Einsatzgruppenversorger Bonn in der Ägäis)
Semi-OT, aber das war hier anscheinend noch nicht Thema:
Laut Wikipedia ist die Zukunft des Schiffes fraglich, weil der Unterhalt zu teuer ist und die Fähigkeiten nur noch teilweise gebraucht werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Planet_(Schiff,_2005)#Zukunftsaussichten
Wie verhält es sich mit „Befehl und Gehorsam“, also dem normalen militärischen Unterstellungsverhältnis der zivilen Besatzung der Planet gegenüber „Standing NATO Maritime Group (SNMG) 2 – Task Unit (TU) 01“, trotz Einschiffung militärischen Personals.
Scheint mir eine praktikable und zweckmäßige Lösung zu sein. Und wesentlich günstiger als ein EGV oder ein Kriegsschiff sowieso.
Frage an die Experten: Inwiefern schränkt die demnächst anstehende Werfliegezeit die Einsatzdauer der Planet ein? Und gibt diese neue Mission dem Schiff eine neue Existenzberechtigung? In den Presseberichten der letzten Monate wurde ja über eine vorzeitige Außerdienststellung spekuliert.
Die dt. Marine blamiert sich ständig selbst. Schon einen kleinen Minensucher zu schicken war peinlich. Jetzt ein Wehrforschungsschiff zu schicken, was eigentlich längst für zwei Jahre überholt werden müsste, so kann man die Marine nicht ernst nehmen. Das Schiff wurde nur. noch nicht überholt, weil der Marine die notwendigen Kosten von 35 Millionen bisher nicht aufbringen kann und deshalb überlegt das Forschungsschiff zu verkaufen. Der Schiffsnotstand der Marine ist selbst verschuldet. Ohne Not wurden 8 Fregatten F 122 außer Dienst gestellt, 10 Schnellboote abgeruestet. 3 Fregatten der F 125 Klasse sind seit Jahren noch immer nicht einsatzfähig und die Korvetten des 2. Loses werden sich WG Problemen mit der Elektronik noch um Jahre verzögern. Für keines dieser Desaster sind die Verantwortlichen des Beschaffungsamtes oder der Marineführung gefeuert worden.
Meine Güte, wir haben schlicht zu wenige Flaggenstöcke noch auf dem Wasser. Dies wird jetzt immer deutlicher, wenn jetzt bereits zivile Schiffe (auch wenn es für die Marine fährt, bleibt es ein ziviles Schiff, ohne passende Sensorik) in Einsätze geschickt werden… letzter Tiefpunkt war ja bereits, als ein Minenjäger als Führungsschiff gesendet wurde, auf dem sich ein ganzer internationaler Einsatzstab quetschen musste. Ich befürchte allerdings, dass unsere Entscheidungsträger selbst jetzt nicht aufwachen und endlich die Marine mit ausreichend Finanzmitteln ausstatten werden.
Interessant – und typisch fuer den Zustand der GN.
Dass Verdi und OeTV das mitmachen ?!
Ach bitte Leute, „ohne Not außer Dienst gestellt“ ist doch wieder völlig aus dem Kontext gerissen.
Wenn der Wehretat ständig gesenkt (oder eben nicht im erforderlichen Ausmaß erhöht) wird, dann trägt die Verantwortung dafür niemand in Uniform. Zudem gäbe es gar nicht genug Personal, um mehr Schiffe zu bedienen – ja hoppla. Könnten wir diesen ständigen Beißreflex mal zügeln, es ermüdet zusehends, ein ums andere Mal die immerzu gleichen internet rants ertragen zu müssen.
Anders:
Wenn ich wenig Personal habe muss ich es eben ausbilden. Alternativ könnte man die Vorschriften ein wenig lockern um seediensttauglichen Leuten die auch zur See fahren wollen die BDV auch zuerkennen. Aber was nicht sein darf, das darf halt nicht sein ne? Vorschrift über alles und ändern will sie auch keiner. So groß kann die Not nicht sein.
Not macht erfinderisch in der Ägäis…jetzt eine Truppenwerbeplattform….danach ein Forschungsschiff und darauf der „neue“ Hochseeschlepper RÜGEN.
Wenn mal schaut, was das Forschungsschiff für eine Besatzungsstärke (25) hat (lt. Wiki sogar militärisch?) und dann noch 20 Personen zusätzlich aufnehmen kann, dann ist das für eine Überwachungsmission vllt gar nicht so verkehrt. Es wird ja nicht davon ausgegangen, dass es bei dieser Mission zu hochintensiven Seegefechten kommen wird. Grundsätzlich wäre für diese Mission auch ein „normales“ Küstenwachboot/ -schiff geeignet.
Und bei einem Schiff einer WTD gehe ich mal davon aus, dass man zumindest einiges an Sensorik an Bord hat, oder zeitnah einrüsten kann.
Und die Fregatten F 122 waren ja offensichtlich so gut in Schuss, dass sie entweder verschrottet wurden oder zur Versenkung vorgesehen sind.
Das ist schon bezeichnend für den Zustand der Bw als Ganzes. Ein eigentlich ziviles Schiff geht in den Einsatz, nicht weil es günstiger ist, oder am besten geeignet ist, nein, weil nichts anderes verfügbar ist. Da stellt sich doch die Frage, wann das Heer ziv. Trecker mit Anhängern als Truppentransporter nutzen muß, weil keine Transportpanzer mehr übrig sind. (scnr)
Und diesen Mißstand ausschließlich auf die finanzielle Situation zu schieben, ist erheblich zu kurz gesprungen. Sicherlich ist die Bw nicht so finanziert, dass keine Wünsche offen bleiben, aber seit 2016 erhöhte sich der Wehretat langsam aber sicher. Ein ganz gewaltiger Geldschlucker sind die langsamen Prozesse, der ausgeprägte Bürokratismus, die mangelnde Digitalisierung (inklusive der ECHTEN Absicht das zu ändern) und der Mindset (Kosten- Leistungsverantwortung ist doch nur eine Worthülse und findet nicht wirklich statt).
Wie wäre es mit der Gorch Fock als Führungsschiff ? Oder irgendein Museumsschiff sollte dafür doch auch noch tauglich sein. Abgesehen davon, warum muss die Deutsche Marine den Auftrag ausführen, es gibt doch noch mehr Mittelmeer Anrainerstaaten, wie z.B. Frankreich, Italien, Spanien. Die haben doch eine größere Marine und dazu noch kürzere Wege ..
Habe selbst 8 Jahre bei der Marine auf einer Fregatte gearbeitet und war auch sechs Monate in der Ägäis eingesetzt.
Meiner Meinung nach ist es schon lange überfällig, für diesen Einsatz zivile Schiffe zu verwenden, da der Auftrag bei diesem Einsatz die reine Seeraumüberwachung ist, was z. B. ein Polizeiboot genauso gut kann.
Eine Fregatte ist letztlich für das dreidimensionale Gefecht ausgelegt, und für Einsätze dieser Art absolut unnötig…
Diese Mission hat keinen militärischen Auftrag aber hat dafür eine um so stärkere politische Ausrichtung. Nämlich das – im weitesten Sinne – EU-Türkei Flüchtlingsabkommen in diesem Seegebiet zu flankieren.
Jetzt ergeben sich eigentlich diese Möglichkeiten:
1. Wir machen weiter wie bisher.
2. Wenn es unbedingt ein deutsches Schiff sein muss: warum dann die Marine?Bundespolizei See, Zoll, etc. haben auch Einheiten.
3. Outsourcing an die EU. Immerhin ist das ja eine EU-Außengrenze.
4. Oder – ich weiß es klingt verrückt – wir hören einfach auf damit.
Den politischen Nebebeffekt, dass diese Mission die griechisch-türkischen Beziehungen verbesseren soll, würde ich nicht überbewerten.
Ja – wir sprechen aber nicht über neue LKW oder meinetwegen KPz, sondern über Kriegsschiffe. Andere Nationen, inkl. der USA oder UK, haben ähnliche Probleme und mussten Schiffe stilllegen (und finden z.T. auch keinen Nachwuchs mehr). Auch die Neubeschaffung ist dort in Bezug auf die Kosten oft eine Wundertüte. Aber klar, alle doof in der Deutschen Marine und beim BAAINBw…
Zugegeben, dass das deutsche Kanonenboo… äh… Korvettenabenteuer und die „Stabilisierungsfregatten“ mindestens von zweifelhafter Natur sind, aber letztlich hat die Marine mit diesem Konzept nur das umgesetzt, was die Politik wollte. Die Alternative wären gar keine „Flaggenstöcke“ gewesen, was oftmals galant ignoriert wird. Vgl. Beschaffung im Heer und „Leuchttürme“.
Ich finde es daher äußerst ermüdend, wenn hier mal wieder auf [setze-beliebige-Stelle-ein] eingedroschen wird, zumal diese Leier hier nun seit mehreren Jahren läuft. Es wäre schön, wenn wir uns diesbezüglich auch weiterentwickeln könnten.
Tja alles Merkwürdig. Als jemand der Mal bei der WTD71 beschäftigt war als ziviles Besatzungsmitglied auf den MZB-Mittel und MZB-Klein…
Die Planet untersteht nicht der Marine, sie untersteht dem BaainBW ex BWB. Die zivil besetzten Schiffe des Trossgeschwaders unterstehen der Marine. Kapitän und Offiziere sind sämtlich Bundesbeamte im Geschäftsbereich des BMV’g.
Die Planet wurde einst für Hydroakustik Messungen angeschafft… deshalb auch diese Unpraktische SWATH Bauweise um Geräuschsquellen entkoppeln zu können. Da die WTD 71 jetzt Ersatz für ihre fast 40 Jahre alten Mehrzweckboote bekommt und die zum Teil auch bereits zulaufen. Ist die Planet etwas obsolet geworden. Dazu kommt das man seit langem Schwierigkeiten hat dafür Personal zu bekommen… da alle Besatzungsmitglieder zivile Lizenzen der Kauffahrtenschifffahrt benötigen und dazu dann noch in räumlicher Nähe zu Eckernförde wohnen müssen, da es auch Mal mehrere Wochen Tagesdienst im Hafen gibt wenn zuviele ihre Überstunden abfeiern.
Thema Überstunden… bei den Beamten ist eine Auszahlung nicht vorgesehen und der Bundesbeamte macht nur 38,5 Stunden pro Woche… bei einem Dreiwachen System kommen da flott einige Stunden zum abbummeln zusammen… weshalb die letzten Jahre Ost und Nordsee gesetzt waren. Für die Planet ist auch keine Wechselbesatzung vorgesehen… jeder Dienstposten ist wenn überhaupt einfach besetzt…
Thema Sensoren… fix hat das Schiff außer X-& S-Band Radar für die Navigation nix verbaut… als Platform mit entsprechend Platz für Standart Container kann sie alles mitnehmen und betreiben was in einen 20″ Container passt oder oben drauf…
Unterstellungsverhältnis… das gibt es nicht. Der Kapitän ist der Kapitän und der allein Verantwortliche für die Führung des Schiffes… Soldaten die Eingeschifft werden müssen sich allen Weisungen der Schiffsführung unterwerfen die Sicherheit und Betrieb des Schiffes angeht.
z.b. Schießübungen muss der Kapitän genehmigen und wenn ein Soldat mein irgendwelche Ausrüstungsteile an Orten abzustellen oder zu lagern wo die Stören… muss er sie auch wegräumen wenn die Besatzung das Verlangt. Es wird aber irgend ein Disziplinarvorgesetzter / Einheitsführer mit Eingeschifft. Der ist quasi „Kunde“ wenn der wo hin will oder was machen will… Speedboot einsetzen ect. PP. macht der Kapitän mit seiner Besatzung das möglich solange das Sicher ist (Wetter, Verkehrslage, Navigatorisch) und er damit nicht gegen Gesetze verstößt (ohne Genehmigung in Hoheitsgewässer einlaufen, Waffeneinsatz in Richtung eines belebten Badestrandes). Nur der Militärische Einheitsführer kann nicht die Karte Befehl und Gehorsam spielen… man muss das halt bei Ner Tasse Tee oder Kaffee besprechen und Abstimmen… hört sich nach Stuhlkreis an… ist aber nicht so wild alle wollen im Grunde das selbe!
Tja, keine Schiffe und selbst in dieser Lage wird darauf gedrungen nur 5 F127 anzuvisieren mit +1 Option. Kleinste Marine aller Zeiten mit massig Aufgaben.
Das geht nicht mehr lange gut.
Da zeigt sich, das die Rollen und Fähigkeiten der WWDen und WTDen gerne mal unterschätzt werden.
So war es auch die 71, die Tage vor der Marine bei Nord Stream 2 vor Ort war und den Schaden untersucht hat.
Danke Voodoo
Ich würde die Verlegung unter einem anderen Kontext sehen. Es geht wieder los. Libanon als Staat hat nun endgültig aufgehört zu existieren. Ist nur noch eine bedeutungslose Einfärbung auf der Landkarte. In einigen Wochen werden wieder vermehrt überfüllte Schlauchboote in der Ägäis auftauchen. Libanon wurde in den letzten Jahren als „Auffangbecken“ für sysische Flüchtlinge benutzt. (ca. 1-1,5 Mio. bei 5 Mio. Gesamtbevölkerung).
Der „Staat“ Libanon befindet sich seit 2020 im Zustand der akuten Auflösung. (Staatspleite, Abwertung der Nominalwährung um 90%, nicht mehr in der Lage Steuern einzutreiben, BIP-Schätzungen auf Grundlage von Umfragen, die das ndl. Entwicklungshilfeministerium mit der Weltbank durchführte, 2-3 Stunden Strom am Tag, Notkredit von der EU über 500 Mio. im Mai diesen Jahres usw. usf.)
Und nun offener Krieg mit Israel, wobei das eine ziemlich einseitige Angelegenheit wird.
https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2024/05/23/lebanon-poverty-more-than-triples-over-the-last-decade-reaching-44-under-a-protracted-crisis
Ich hoffe, die Planet ist nächsten Sommer wieder in Deutschland. Wir bereiten gerade den Umbau vor …
Das Schiffe fehlen liegt nicht an dem Mangel an Bestellungen sondern am massiven Lieferverzug der F125 und des zweiten Loses K130. An nichts sonst. Beide Schifftypen sind für die Küstennahen Gewässer ausgelegt. Allerdings halte ich auch die F125 für überdimensioniert für diesen Einsatz. 8(!) Einheiten, die längst schon einsatzfähig sein müssten. Das ist der Punkt, der unbedingt angegangen werden muss: die Verbesserung der Lieferqualität und -Geschwindigkeit der Schiffe. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass Damen da als neuer Mitspieler bessere Maßstäbe setzt.
küstengang01, 2004/2005 wurde die Wochenarbeitszeit der Bundesbeamten in 2 Schritten von 38,5 auf 40 und dann 41h erhöht.
Die Regelung fand/findet auch Anwendung auf Bundesbeamte mit Dienstort Kiel/ Eckernförde ;-)
@ORR
„Aber klar, alle doof in der Deutschen Marine und beim BAAINBw…
Zugegeben, dass das deutsche Kanonenboo… äh… Korvettenabenteuer und die „Stabilisierungsfregatten“ mindestens von zweifelhafter Natur sind, aber letztlich hat die Marine mit diesem Konzept nur das umgesetzt, was die Politik wollte.‘
Die Politik hat Forderungen gestellt, aber wie und mit welchen unzureichenden Grundlagen diese umgesetzt wurden hat die Marinefuehrung und das BAAINBw zu verantworten.
Und ja, „die Marine“ hat im Bereich „groesser als Minensucher“ immer „gebastelt“ – mit Hilfe der verschiedenen Industrien, als Erprobungsobjekt (F 120 wo nur 3 STO’s die GT Anlage zum Laufen bringen konnten), die „Hamburg“ -Klasse als Waffe ohne Gegner, die Luetjens – Klasse als Hilfemodell fuer die US-Industrie, – in der Beschaffung die „Generalunternehmer“ – jetzt auch international outgesourced ……you name it…..
Aber inzwischen sind in die Fuehrungsebenen mder Marine die akademisch gebildeten Ingenieure aller couleur aufgestiegen und nichts wesentliches hat sich geaendert.
Das ist der traurige Sachverhalt. Und personell wuerde sich manches besser darstellen, wenn die Systeme fuer die geworben wird auch funktionieren wuerden und nicht monetelang als Wohn- oder Werft-Beschaeftigungsschiff vor sich herumgammeln wuerden….
@Küstengang01
zwei kleine Korrekturen/Ergänzungen. Bundesbeamte arbeiten in der Regel 41h/Woche. Die SWATH Bauweise dient der ruhigen Lage im Wasser auf bei größerem Wellengang. :-)
Ansonsten ist die Planet schon mehrfach tmil unterwegs gewesen, samt Überflug russ. SUs. Insofern ist die Tour nicht ganz so ungewöhnlich für Schiff und Besatzung und die PLANET hat gut Platz für einen Stab. Wobei man sich generell dann doch schon wundern kann, dass ein Schiff des BAAIN für so eine Aufgabe herangezogen wird. War nicht auch schon die BPol dort vor Ort?
Ich verstehe diese Diskussion nicht so ganz. Die Mission in der Ägäis ist doch in einer Zeit veranlasst worden, als Mutti Merkel die „Wir schaffen das“ – Phase hatte.
Klar schaffen wir das, nur seltsamerweise heißt das bei unseren Regierungen grundsätzlich, das es zwar einen Anfang gibt, aber keinerlei Zielplanung und Exit-Strategie. Und so dümpelt man jahrzehntelang irgendwo rum, wo es schon lange keinen Sinn mehr macht. Und dabei werden dann die wenigen Flaggenstöcke sinnlos verschwendet. Weiteres Beispiel UNIFIL, seit 2006 fährt man dort. Das könnte auch ein Schiff eines anderen UN-Mitglieds übernehmen.
Der Kernauftrag ist immer noch Nord- und Ostsee sowie Nordatlantik, also LV/BV. Und daruf sollte die Marine sich konzentrieren. Dazu gehört aber auch, das sich unsere Politiker von irgendwelchen internationalen Großmachtsallüren verabschieden. Wir haben andere Probleme.
@Küstengang: Solange der Bundesbeamte Kinder unter 12 hat, liegt seine regelmäßige wöchentliche Dienstzeit bei 40 h; sonst bei 41 h (§ 3 AZV). Und 5 h pro Monat unbezahlte Mehrarbeit sind Bundesbeamten zumutbar (§ 88 BBG).
Mit einer Fregatte an der NATO-Unterstützung Ägäis teilzunehmen ist, wie mit einem Formel-1-Rennwagen zum Einkaufen zu fahren. Die PLANET ist für die dortigen Aufgaben völlig ausreichend. Im Grunde könnte man ein ziviles Schiff/Boot chartern, um die Aufgaben wahrzunehmen, um die Marineeinheiten und die Besatzungen zu entlasten.
Puhhh ja der Mist liegt schon zulange hinter mir… dann sind es jetzt halt 41 Wochenstunden… Asche über mein Haupt! Bei einem drei Wachensystem kommen trotzdem pro Woche Seefahrt 56 Stunden zusammen… macht dann jeder noch seine zwei überstanden für Dinge die man nicht in der Wache erledigen kann…. landet man bei 70 Wochenstunden.
Klingelts dann in der Nacht weil der Ausguck gemeint hat ein Schlauchboot gesehen haben zu wollen… kommt noch mehr oben drauf.
Beim Wasserzoll wird auf den großen Einheiten Borkum und Helgoland soviel Stunden produziert, das die Besatzung automatisch nach einer Woche Seefahrt zwei Wochen frei hat um überstanden abzubummeln… sprich die haben für jeden Dampfer drei Besatzungen.
Oder die Planet fährt dann nur von Montag bis Donnerstag Nachmittag und macht dann für ein langes Wochenende immer schön fest in einem netten Griechischen Hafen.
@Schlammzone:
Jepp, ich erinnere mich noch gut an den Hype. Da wurden ja auch schon die Nachfolgeeinheiten für die Minenkräfte in Swathbauweise ausgeplant. So gut ist die.
Insofern fast Perlen …
Aber das Signal ist natürlich Klasse!
@Pio-Fritz wieder mal +1!
@Zeitgeist
Die 8 F-122 wurden und werden durch 10 F-125 / F-126 ersetzt, due zudem insgesamt wesentlich besser ausgerüstet und weltweit einsatzfähig sind (Klimaanlage etc)
Die 4 F-124 werden durch mindestens 5 ggf. 6 F-127 ersetzt mit ebenfalls deutlich größerer Kampfkraft.
Dazu 10 Korvetten, die zwar die Masse an Schnellboot nicht ersetzt, aber ebenfalls europaweit einsetzbar sind und nicht nur tageweise. (Die Schnellboot Aufgaben benötigt es eh nicht mehr, wo die Ostsee nun zu 99% landseitig NATO Territorium ist.)
2 Uralt Tanker werden durch moderne Mehrzweck Tanker mit Personal Kapazität und Hubschrauber Hangar ersetzt.
Die unter neuer CDU geführter Regierung mit Sicherheit zu beschaffenden MUSE ersetzen völlig veraltete Tender …ebenfalls mehr als im Verhältnis 1:1.
Nur U Boote gibt es viel weniger als 1985…
Und selbst 1974 gab es KAMPFSCHIFFE (die dann den Namen auch verdienen und nicht nur kleinere Ostsee Kanonen Kutter waren) nicht mehr als in 2035 (Zielbild der Marine)
Wo bitte ist diese deutsche Marine dann die kleinste aller Zeiten?
Es, gibt JETZT eine Lücke, weil due beiden einzigen aktiven Klassen an Fregatten in der Upgrade Phase sein werden und die Industrie bei K-130 und F-125 Mist gebaut hat (und hoffentlich den Schuss vorm Bug mit DAMEN NL verstanden hat)
Es wird dauern, weil 25 Jahre Russen Freund Schröder und Militär Unfähig Merkel Regierungen eben Tribut an unserer Arnne zollen… Aber das was ab jetzt neu kommt ist bei weitem weder schlecht noch wenig.
Es scheitert eher an zu wenig Personal dafür!!
Ich verstehe die ganze Aufregung hier nicht, offenbar hat die Sesseladmiralität wieder den Bedarf alles schlecht zu machen. Für den Einsatz in der Ägäis reicht die Planet mehr als aus. Ich hatte das Verhnügen schon auf einer Fregatte, das war völlig „overpowert“. Um ein paar kleinere Boote zu führen braucht man kein Dickschiff und auch keinen riesen Stab.
Und zur Unterstellung unter den COMSNMG, bzw. mil. CTG: Die Tanker Klasse 704 sind auch zivil besetzt und schon immer in STANAV’s/SNMG’s eingesetzt worden, hier gibt es also kein Problem mit ziviler Besatzung. Somit bitte auch keins herbei reden.
@ Der_Picard sagt: 29.09.2024 um 2:10 Uhr
Zeitgeist sieht die Tatsachen. Sie bauen Potomkin’sche Doerfer. Was Sie zitieren sind doch alles plakative Absichtserklaerungen. Und keines davon schwimmt, nicht ‚mal die F125 ist voll einsatzbereit.
Es ist eine ergebnisorientierte Fuehrung, Finanzierung und Wehr-Verwarltung erforderlich und keine Propaganda.
Die F-125 haben Klimaanlagen und sind weltweit einsetzbar. Gegen was? Gegen Galeeren mit Harpax? Oder ist das schon zuviel?
@Marineloggi Jein. Die Tender gehören zum Trossgeschwader, also zur Marine und die Besetzung hat Heuerverträge. Die PLANET gehört zur Rüstungsflotte und die Besatzung hat normale Arbeitsverträge. Daher ist der Einsatz der Tender über einen längeren Zeitraum wesentlich einfacher. Man möge mich korrigieren, wenn ich mich irre.
Die grundsätzliche Arbeit im mil Bereich ist natürlich kein Problem und geübte Praxis. und die PLANET hat (hatte?) ein Torpedorohr. Also ist sie fast ein Kriegsschiff. 😁
@ Mike Molto: Bestellungen sind mehr als Absichtserklärungen. Und die Anzahl der Schiffe ist nur ein mögliches Maß für die Größe der Marine. Man könnte auch Torpedorohre, Flugabwehrraketen, Tonnage, etc. nehmen. 31 Sea Tiger werden auch deutlich leistungsfähiger als 28 Sea Lynx sein.
Deutlicher kann man dem AA nicht anzeigen was man von diesem Einsatz hält.
Truppenwerbeplattform – Forschungsschiff – Schlepper – („Glaskugelblick“) Barkasse MARINE 1.
So langsam wird es Zeit den Staffelstab für ÄGÄIS abzugeben, wobei zur Wahrheit dazugehört das auf Grund der örtlichen politischen Gegebenheiten (GRC vs. TUR) immer ein neutraler Dritter die beiden „Streithähne“ beaufsichtigen muss. Wer schon mal international mit beiden zu tun hatte der weis wie ungern sich ein Grieche was von einem Türke befehlen lässt und umgekehrt. Vielleicht findet sich ja in der NATO-Familie eine neue Aufsichtsperson.
@Der_Picard
Kleine Korrektur:
Es waren:
8 x F122
4 x F123
3 x F124
Das klingt zwar auf dem Papier gut, was da als Ersatz zu Wasser gelassen wurde/werden soll, aber momentan ist der Klarstand doch noch ziemlich bescheiden (um es mal vorsichtig auszudrücken). Von der benötigten Munition und dem Personal mal ganz zu schweigen ;-(
@Der Picard
Also ich kann mich nicht erinnern, auf F-122 in Mittelmeer oder Indischem Ozean unter Deck im klimatisierten Bereich geschwitzt zu haben. Im Hochsommer.
Das Konzept F-125 war schon immer Quatsch, wenn man es denn auch sehen wollte.
Die ganze „Modularität“ übrigens auch, da wird es früher oder später bei F-126 das gleiche böse Erwachen geben, wie damals beim MERZ. Gibt schon Gründe, warum das beim dritten EGV keine Containerlösung geworden ist.
@Schlammzone: ich muss Sie in der Tat korrigieren. Tender sind mit Soldaten besetzt, sie meinen vermutlich die alten Tanker Rhön und Spessart sowie die Bergungsschlepper des Trossgeschwaders. Wer von den zivilen Seefahrern aber nun welche Art Arbeitsvertrag hat entzieht sich meiner Kenntnis.
So halb OT:
https://www.twz.com/sea/new-dutch-navy-support-vessels-will-be-missile-toting-wingmen-to-frigates
Laut TWZ planen die Holländer un- bzw. halb bemannte „Support Ships“ für ihre Fregatten, welche mit Barak 8 ausgestattet werden, welche dann von der Fregatte gesteuert werden.
Ob die Zeven Provincien Klasse selbst auf Barak 8 umgestellt wird ist noch nicht bekannt.
Nachhaltig sagt: 29.09.2024 um 23:48 Uhr @ Mike Molto: Bestellungen sind mehr als Absichtserklärungen. Und die Anzahl der Schiffe ist nur ein mögliches Maß für die Größe der Marine. Man könnte auch Torpedorohre, Flugabwehrraketen, Tonnage, etc. nehmen. 31 Sea Tiger werden auch deutlich leistungsfähiger als 28 Sea Lynx sein.“
Zu Ihrer Info: Ich habe 35 Jahre diesem Laden als Offizier gedient und bin aus Erfahrung skeptisch. – Ihr operator fuer eine lange Zukunft ist: „werden“, das ist aber nicht „ist“. Sie sehen hoffentlich den Unterschied.
( In Ihrer Aufstellung des „Masses fuer die Groesse einer Marine“ koennten Sie auch die Anzahl der aktiven Admirale auffuehren…..)
Es geht mir in diesem Blog um eine ehrliche Wahrnehmung der heutigen Fakten und eine sachgerechte Verarbeitung der Probleme – und nicht um Propaganda.
Bestellungen ohne gesicherten Haushalt sind auch nur Absichtserklaerungen, mit der Option lieber KV-Strafe zu zahlen oder nachzuverhandeln mit dem carrot spaeterer Bestellungen. als den gesamten Betrag aufbringen zu koennen/muessen.
Cheers
@Schlammzone sagt:
29.09.2024 um 22:19 Uhr
….Die Tender gehören zum Trossgeschwader, also zur Marine und die Besetzung hat Heuerverträge. Die PLANET gehört zur Rüstungsflotte und die Besatzung hat normale Arbeitsverträge….
Sie meinen die Zivilbesetzten Einheiten des Trossgeschwaders… die Flottentanker und die See-& Hafenschlepper. Alle haben im Grunde die selben Verträge entweder als Tarifangestellten dann gilt der TVÖD-Bund oder als Bundesbeamte im Technischen Dienst, da gilt die Bundesbesoldungsordnung.
Die Arbeitszeit der Hafenschlepper ist kein Problem auch nicht die der Sicherungsboote in der Howachter Bucht. Die Arbeiten im Grunde Montag bis Freitag. Bei den Tankern gab’s jahrelang Probleme weil die Marine bzw. das Bundeswehrdienstleistungszentrum der Meinung war für die Besatzungen die Europäische Arbeitszeitverordnung anzuwenden… bis man mal davon abwich und längere Seefahrtszeiten wieder möglich machte.
Da hat der Bund mittlerweile ganz gute Lösungen gefunden ob das nun die Einsatzbooten von Bundespolizei und Zoll sind, die großen Tonnenleger der Wasser und Schifffahrtsämter oder eben die Flottentanker der Marine. Man arbeitet mit mehreren Besatzungen so das eine Besatzung dann abgelöst werden kann und die Aufgebauten Überstunden in Freizeit abbauen kann während die andere Besatzung auf See ist. Nur bei den Schiffen der WTD71 hätte man das nicht getan und jeweils nur eine Besatzung pro Einheit, da die Erprobungs und Forschungs vorhaben nicht dauernde Seefahrt erfordern. Zwischen den Reisen liegen meist mehrere Wochen Hafenliegezeiten bevor eine weitere See Erprobung mit Gerät vorgenommen werden muss oder kann… da müssen dann erst Ergebnisse ausgewertet werden oder die Industrie muss dann anpassen an den Geräten. Oder man kann viel im Tagesdienst vor der Haustür erledigen in der Eckernförder Förde, der Kieler Bucht oder den nahen Sperrgebieten vor Damp… da heißt es dann auch Wochenlang… morgens raus zum Dienstschluss wieder rein und Feierabend. Wochenende ganz normal frei.
Das Problem jetzt bei dem NATO Einsatz wird einfach sein das wenn man nicht genug Personal von anderen Einheiten besorgt… wird die Planet nach dem Einsatz extrem lange Ausfallen oder viele Vorhaben der WTD müssen aufgeschoben werden weil das gesamte Fahrende Personal des Dezanats Seebetrieb aufgeraucht ist… der heutige Dezanatsleiter war Mal mein Steuermann und wenn der unter Stress immernoch soviel Rothändel raucht, hab ich ernsthafte Sorgen um seine Gesundheit wenn er dann seine Jahreseinsatzplanung für die Schiffe mit einem Diagonalen Roten Kreuz über die gesamte Seite abschließen kann.
@JCR: Die skizzierten Schiffe lehen sich augenscheinlich an die Damen Fast Crew Supplier-Typen an. Diese werden typischerweise von Damen Shipyard in Fernost bzw. Rumänien vorproduziert (Kasko) und dann in den Niederlanden für den Endkunden ausgerüstet. Sprich: Mehr oder minder Schiffe von der Stange.
Meiner Ansicht nach der Weg nach vorne, sowohl für die Marine als auch Bundespolizei (inkl. Zoll, BGS, Fischereischutz etc). EINE schwimmende Plattform in der 60 bis 80 m-Klasse, die dann einsatzspezifisch schnell konfiguriert werden kann. Rumpf, Maschine, Brücke und ggfs. Buggeschütz sowie Datenlink als Grundausführung, das Achterdeck wird spezifisch. Vom Minenleger, Minenjäger, Tender, Werkstattschiff, F&E-Plattform, Lazarettschiff bis hin zum kleinen Drohen- und/oder Hubschrauberträger und Raketenabschlussplattform. Alles Payload-Konfiguration, die schnell im normalen Hafen auf- und abgenommen werden kann. Kleine Schiffsbesatzung mit einschiffbaren Kontingent. Überall da wo man auf leistungsfähige Elektronik angewiesen ist, übernimmt eine F126 o.ä. die Führung via Datenlink.
Über den Serienbau bekommt man dann auch Skalen- und Kosteneffekte hin.
Sowas wie eine Planet im Einsatz in einer Grenzsicherungssituation darf nicht unter Anspruch sein.
@ Flying-Tiger sagt:
01.10.2024 um 12:51 Uhr
Die Potsdam-Klasse als 86m-OPV der Bundespolizei hat das Beschaffungsamt des BMI für ca. 60 Mio € in der ersten Tranche pro Schiff von Fassmer beschafft. Vergabe Dezember 2016, Indienststellung 3./4. Quartal 2019. So muss das. Plus später noch ca. 8 Mio oben daruf für nachträglich hinzugekaufte 57mm-Bofors-Geschütze. Und dann nochmal etwas später ein Schiff problemlos nachgeordert. Das geht auch versatil und preiswert im klassischen deutschen Werftbau. Sowas wäre wohl auch das richtige für ÄGÄIS, die Schiffe sind recht vielseitig.
(Die NLD-Idee finde ich völlig seltsam, dass sind doch keine Rumpfdesigns für durchhaltefähige Blue-Water-Einsätze. Solche Crew-Tender hören ab spätestens 6 Beaufort einfach auf zu fahren und verschieben das auf später)
Wir kommen eben seit über 20 Jahren immer wieder dahin, dass Marine in außerheimischen Gewässern Patrouillenoperationen niedriger Intensität mit langer Stehzeit in See bedienen soll, aber ausser den 5 Stk. K 130 – die das bei UNFIL macht – keine geeigneten Plattformen dafür hat. Mit Zulauf des 2. Loses K 130 wird sich das hoffentlich bessern, aber für vieles sind die Korvetten overpowered und zu teuer.
Es fehlt mir wie so oft auch die Kreativität. Der OPV-Bedarf ist seit Ewigkeiten bekannt. Man hätte mit sehr wenig Geld 4-6 OPV als Reserve-Flaggenstöcke beschaffen können.
@ Grashüpfer, Voodoo,
Aus meiner Sicht ist BAAINBW ein wesentlicher Teil des Problems und aus meiner Sicht sehr mitverantwortlich für die Misere fehlender einsatzfähiger Einheiten. Die ultralangen Erprobungen und Werftzeiten für Instandsetzungen der Flotte, die BAAINBW ohne wirksam gegenzusteuern akzeptiert bzw. selbst plant, sowie der Sachverhalt, dass trotz personalintensiver BAAINBW-eigener Bauaufsicht ellenlange Mängellisten bei Neubauten die Einsatzreife ewig verzögern, sind völlig absurd. Ich wünsche mir wirklich, und das ist ernstgemeint, sich mal Beschaffungsamt BMI oder DNK Forsvarsministeriets Materiel- og Indkøbsstyrelse zum Vorbild zu nehmen.
Zitat:“Ob die Planet die für eine solche Aufgabe nötigen Sensoren an Bord hat, müsste man mal rausfinden.“
Ob da der Einsatz eines Flottendienstbootes nicht zweckmäßiger wäre?
Aber davon ist wohl auch keines mehr verfügbar und auf den (überteuerten) Ersatz werden wir wohl noch Jahre warten müssen.
Da sie eben nur „Überwachen“ ist es auch sinnlos.
Die Idee als schnelle Lösung ist nicht verkehrt.
Aber sie zeigt mal wieder das Dilemma der Marine auf: Zu wenige und nicht optimal abgestufte Einheiten.
Wir brauchen kleine, bewegliche Einheiten für die südliche Nordsee und die Ostsee, damit die großen Fregatten für andere Aufgaben verplant werden können. Also eigentlich unsere Korvetten für die Nordsee und neue Schnellboote für die Ostsee.
Aber auch die Konzentration auf Fregatten sehe ich in Anbetracht der immer diverser werdenden Herausforderungen nur noch als einen Baustein von mehreren im großen Bereich an.
Interessant wären solche Schiffe im Verband mit den Fregatten:
https://www.navalnews.com/naval-news/2024/10/damen-holds-joint-steel-cutting-and-keel-laying-ceremony-for-portuguese-navys-multi-purpose-ship/
Das Thema Drohneneinsatz kommt irgendwie in der Planung unserer Marine nicht vor, dabei ist es die Zukunft als Ergänzung klassischer Einheiten.
@Martin Schröder
Der Hinweis auf Wikipedia ist ja interessant. Das Schiff wurde 2005 in Dienst gestellt und in 2024 will man entscheiden, ob man es aus dem Flottendienst nimmt. Das sind gerade mal 20 Jahre. Eigentlich nicht viel für so ein System.