Fürs Archiv: MKS180 heißt jetzt F126 (Update: neue Grafik)

Die Entscheidung kommt nicht überraschend, aber wir halten sie mal fürs Archiv fest: Das künftige Kriegsschiff der Deutschen Marine, das bislang unter der Bezeichnung Mehrzweckkampfschiff 180 (MKS180) lief, heißt jetzt F126 – in der Abfolge der Fregatten der Bundeswehr.

Die Entscheidung teilte das Verteidigungsministerium am (heutigen) Mittwoch via Twitter mit:

Das habe Generalinspekteur Eberhard Zorn auf Vorschlag der Marine festgelegt, sagte eine Ministeriumssprecherin. Nach Angaben der Marine gilt die neue Bezeichnung ab Januar kommenden Jahres:

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte im Juni die Beschaffung von vier dieser Schiffe gebilligt, die von der niederländischen Damen-Werft gebaut werden sollen. Der Vertrag hat einen Umfang von rund 5,48 Milliarden Euro; neben den Schiffen selbst sind darin zwei so genannte Missionsmodule für die U-Boot-Bekämpfung, zwei weitere Missionsmodule Gewahrsam und Ausbildungseinrichtungen vorgesehen. Für die Bewaffnung gibt es weitere Verträge. Insgesamt umfasst das gebilligte Projekt ein Volumen von knapp sechs Milliarden Euro.

Aus Sicht der Deutschen Marine werden konzeptionell sechs dieser Schiffe benötigt; die nicht verbindliche Option für weitere zwei Einheiten ist Teil des Beschlusses. Heimathafen der neuen Fregatten, die nach Plan ab 2028 einsetzbar sein sollen, wird Wilhelmshaven. Die niederländische Werft hatte zugesichert, dass rund 80 Prozent der Wertschöpfung beim Bau der MKS180, äh F126 über Unterauftragnehmer in Deutschland bleiben sollten.

Der Auftragsvergabe war ein längerer Streit vorausgegangen: Das Verteidigungsministerium hatte im Januar als Auftragnehmer nach einer EU-weiten Ausschreibung die niederländische Werftengruppe Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V. ausgewählt. Der unterlegene Anbieter German Naval Yards Kiel (GNYK) hatte dagegen juristische Schritte eingeleitet, die jedoch zurückgezogen, nachdem die Kieler Werft im Mai ihre Absicht zum Zusammengehen mit der Bremer Lürssen-Werft angekündigt hatte. Da inzwischen die Bundesregierung die Bestimmungen über so genannte nationale Schlüsseltechnologien ausgeweitet und den Überwasserschiffbau für die Marine darin einbezogen hat, war die F126 vermutlich das letzte deutsche Kriegsschiff, dass nicht nur national ausgeschrieben wurde.

(Update der Aufmacher-Grafik; Artist’s View jetzt mit der Bezeichnung F126  – Damen Schelde Shipbuilding)