Militärische Personalstärke Juni 2017: Wieder unter 178.000 Soldaten
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist im Juni erstmals seit Januar dieses Jahres wieder unter 178.000 gefallen. Nach den am (heutigen) Montag – wie üblich unter dem immer gleichbleibenden Link – veröffentlichten Zahlen gab es Ende Juni 177.900 Soldaten insgesamt, etwas weniger als die 178.304 im Mai. Die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten stieg dabei leicht auf 168.446, im Monat zuvor waren es noch 168.186 gewesen. Dagegen sank die Zahl der Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL) von 10.118 im Mai auf 9.454 zum Ende des ersten Halbjahres. Das vorläufige Ziel von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten wird weiterhin nicht erreicht.
Die Zahlen im einzelnen, wie von der Bundeswehr veröffentlicht:
177.900 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.002
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 2.011
Streitkräftebasis: 40.669
Zentraler Sanitätsdienst: 19.709
Heer: 60.474
Luftwaffe: 28.188
Marine: 16.045
CIR: 201
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 971
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.549
Bereich Personal: 7.081, davon 4.258 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 168.446 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.454 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis Juni: 9.983).
Zur Bundeswehr gehören 20.376 Soldatinnen.
Stand: 30. Juni 2017
Interessanterweise sind beim Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) die eigentlich zur Verschiebung von der Streitkräftebasis vorgesehenen Dienstposten da noch nicht in die Statistik eingeflossen, obwohl es am 30. Juni einen entsprechenden Unterstellungsappell gegeben hatte – aber wirksam wurde das wohl erst am 1. Juli.
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen:
(Foto: Bei der Übung Red Griffin im Mai 2017 in Schleswig-Holstein üben Feldjäger die Evakuierung von Zivilisten – Bundeswehr/Jane Schmidt)
@all:
Hat P eigentlich konkrete Zielvorgaben?
Welche Folge hat das „reissen“ dieser Zielmarken?
Interessiert das überhaupt jemand?
Von Trendwende keine Spur, die die Ministerin immer betont. Und da die 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten bis Mitte dieses Jahres erreicht werden sollten, bleibt nur noch der nächste Monat übrig. Die neuen Offiziersanwärter haben am 1. Juli ihren Dienst angetreten, deshalb könnte es im nächsten Monat einen Aufwuchs geben, aber es werden sicher auch Soldaten ausscheiden, so daß ich mir nicht vorstellen kann, daß die BW es schafft, im nächsten Monat mehr als 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten zu melden. Denn 1.554 Soldaten beträgt die Lücke im Moment.
Und wenn die Zahl der FWL einbricht, um fast 700 Soldaten wie im Juni, dann bringen geringere Zugewinne bei den Zeit- und Berufssoldaten der Truppe wenig.
Aber vielleicht sollte die BW die Probezeit von 6 Monaten für FWL abschaffen, um zu verhindern, daß viele Wehrdienstleistende vorzeitig kündigen. Denn die Zahl der FWL die von der BW als ungeeignet gekündigt werden in der Probezeit, dürfte im Vergleich zu den Abbrechern, gering sein.
@Blackbox | 24. Juli 2017 – 15:29
„Hat P eigentlich konkrete Zielvorgaben?“
170.000 SaZ (nicht erfüllt) und 8.500 FWDL (erfüllt)
„Welche Folge hat das „reissen“ dieser Zielmarken?“
Hinsichtlich der leichteren Gewährung von finanziellen Werbemitteln (Zuschlägen etc.) tut sich ja wohl einiges.
Darüber hinaus werden seit längerem (2 Jahre?!) Optimierungen im Detail vorgenommen (z.B. mehr Einberufungstermine über das Jahr verteilt).
„Interessiert das überhaupt jemand?“
Oh ja.
Natürlich gibt es Zielvorgaben, die Nichterfüllung hat nur unmittelbar keine Konsequenzen. Vielmehr wird dann auf strategischer Ebene überlegt, welche Maßnahmen die Lage verbessern. Bspw. werden in den kommenden Auswahlkonferenzen für BS und OffzMilFD die Übernahmequoten in den AVR teilweise um 20% und mehr erhöht. Das bindet dann Personal nach hinten, kaschiert die Zahlen, aber löst nicht das Problem dass kein junges Personal unten nachkommt.
Ich find die Zahlen „Streitkräftebasis: 40.669“ und „CIR: 201“ irgendwie irritierend. Müsste die SKB nicht schon längst zahlreiche Einheiten und damit auch Soldaten an den CIR abgetreten haben? Immerhin gab es ja kürzlich einen Unterstellungsappell (http://augengeradeaus.net/2017/06/gab-wohl-nen-unterstellungsappell-beim-kommando-cir/).
Beispiel dafür ist etwa der Internetauftritt des Kommando Strategische Aufklärung (http://tinyurl.com/y75ny3z6), dass schreibt: „Das Kommando Strategische Aufklärung mit seinen nachgeordneten Dienststellen wird zum 01.07.2017 dem Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr unterstellt. Die Inhalte dieser Webseiten werden in den nächsten Wochen auf den neuen Internetauftritt cirbw.de umziehen.“
Upps, mein Fehler. Die Zahlen sind vom 30. Juni, weswegen zumindest schonmal das KSA-Beispiel nicht zieht.
[Und ich glaube, genau das hatte ich im Text oben auch erwähnt… ;-) T.W.]
@Koffer | 24. Juli 2017 – 15:42
Danke !
@Stephan L.
Link ganz unten …. 30/7/17 … da stimmt das noch.
@ T.W.:
Mea culpa, ich habe mal wieder nur die Zahlen gelesen.
Die Tendenz bei Offizieren, Feldwebel und Unteroffizier ist weiterhin sinkend. Die Marke der BS und SaZ wird nur deshalb gehalten, weil es mehrer Tausend Anwärter über dem Soll gemäß Strukturmodel gibt. Dazu werden Dienstzeiten verlängert, Was die Probleme nur nach morgen und übermorgen schiebt. Einen fehlenden StOffz zu ersetzen dauert normalerweise 13 Jahre.
Die vielen Anwärter werden in ein paar Jahren neue Probleme (oder auch alte bekannte) erzeugen.
Hier die Zahlen mal mit etwas mehr Kontext und Farbe:
– https://abload.de/img/bwy9qny.gif
Was mich immer wieder wundert: Von ~500 000 während des Kalten Kriegs runter auf ~180 000, dafür aber keine Wehrpflicht mehr, also nur noch Profis in der Truppe. Schaut man sich aber die Zahlen zu Waffensystemen (Kampfpanzer, Kamfflugzeuge, Artillerie,…) an, so scheint dort die Zahl im Verhältnis wesentlich stärker gesunken zu sein. Wodurch kann man das erklären? -Auslandseinsätze? Komplexere Waffensysteme?
Mich wundert nur, dass auch Anträge zur Dienstzeitfestsetzung bis zum 65 Lebrnsjahr im Werdegang IT StOffz nicht akzeptiert werden. Also so kritisch kanns dann wohl selbst im dem Werdegang nicht sein. Oder mal wieder pures “ es muss was geschehen, ohne das was passiert“ Abfragen.
@Byggvir | 24. Juli 2017 – 17:01
„Die Marke der BS und SaZ wird nur deshalb gehalten, weil es mehrere Tausend Anwärter über dem Soll gemäß Strukturmodel gibt“
…und leider rutschen da ein paar faule Äpfel rein, die es früher (so) nicht geschafft hätten….
Klasse statt Masse? Fehlanzeige, Hauptsache die Zahlen stimmen :(
@Bernd | 24. Juli 2017 – 19:20
„Mich wundert nur, dass auch Anträge zur Dienstzeitfestsetzung bis zum 65 Lebrnsjahr im Werdegang IT StOffz nicht akzeptiert werden. Also so kritisch kanns dann wohl selbst im dem Werdegang nicht sein.“
IT-StOffze mit 65?!? Daran haben wir nun wirklichen keinen Bedarf.
IT-Fw, jepp. IT-Offz, jepp. JUNGE IT-StOffz, (eingeschränkt) jepp. 65jährige IT-StOffz? Definitiv nicht.
@closius | 24. Juli 2017 – 15:38
Natürlich gab es eine Trendwende. Der erhebliche Personalverlust der letzten Jahre konnte gestoppt werden. Seit Anfang des Jahres gibt es im Vergleich zum jeweiligen VOrjahresmonat sogar Personalgewinne.
Womit ich nicht sagen will, dass die Trendwende Personal gut wäre, aber sie zeigt zumindest Wirkung. Man hat es geschafft mit erheblichem Aufwand und erheblichen Kosten minimale Gewinne zu erzielen.
Bei der ganzen Diskussion sollte man allerdings beachten, dass die reine Stellenzahl nur ein winzig kleiner Faktor im Personalcontrolling ist. Bei der viel aussagekräftigen Zahl der FTE (Vollzeitstellen) sind weiterhin Verluste zu vermelden (aufgrund des steigenden Frauenanteils und des steigenden Durchschnittsalters) …
@Koffer
Ernst gemeinte Frage: Warum nicht? Von einem 65-jährigen erwarte ich nicht, dass er beim Sturm vorneweg läuft. Aber ein Crack am Computer kann er doch auch in dem Alter sein?!
(Gut, ich gebe zu, je näher ich den 60 komme, um so mehr verändert sich meine Sichtweise in dem Punkt. Dennoch, ich versteh’s nicht.)
Und noch ein paar Zahlen.
Von Juni 16 auf Juli 16: -1.000
Von Juni 15 auf Juli 15: -1.200
Anderer Browser-Test.
[Lösche ich dann nachher. T.W.]
@T.Wiegold | 24. Juli 2017 – 20:05
„Ernst gemeinte Frage: Warum nicht? Von einem 65-jährigen erwarte ich nicht, dass er beim Sturm vorneweg läuft. Aber ein Crack am Computer kann er doch auch in dem Alter sein?!“
Das hat etwas mit dem primären Einsatzbereich von Stabsoffizieren zu tun.
Die wenigsten sind „Programmier“ (o.ä. Praktiker). Auch im Bereich der IT-Ler sind StOffze zumeist im Dienstgrad Oberstleutnant als Referenten, Dezernenten etc. in den Ämtern und (höheren) Kommandobehörden eingesetzt.
Und von hierfür gut oder sogar sehr gut qualifizierten Stabsoffizieren haben wir wahrlich genug. Dies wiederum hat etwas mit der Kopflastigkeit der aktuellen Struktur zu tun.
Möglicherweise gibt es vereinzelte Spezialisten, die aufgrund ihres KONKRETEN Wissens z.B. im Bereich eines größeren Beschaffungsprojekts oder im Bereich eines aktuell anhängen, längeren Entwicklungsprojektes dringend länger gebraucht werden, aber da geht es nicht um einen allgemeinen Mangel, der es rechtfertigen würde IT-StOffze massenweise zu verlängern, sondern vielmehr um einen personenbezogenen Einzelbedarf. Und ein solchen personenbezogenen Einzelbedarf kann immer genehmigt werden. Da gibt es keine Probleme.
Ich muss nun zugeben, dass es sein könnte, dass wir ganz aktuell auch bei den IT-StOffzen einen temporären Mangel an einer Stelle haben, denn durch die Spaltung des KdoSKB wird der Wasserkopf (und sein Personalbedarf) natürlich auch verdoppelt und ich könnte mir vorstellen, dass im KdoCIR überproportional viele DP mit „IT“ (bzw. FüUstg, bzw. FmTr) gecodet sind.
Aber das kann man vermutlich mit temporär eingesetzten „Fehlfarben“ und einer (leicht) erhöhten BS-Quote besser und für die Zukunft stabiler kompensieren, da es ja nicht wirklich um IT Fähigkeiten im engeren Sinne geht.
@TW/Koffer: Gerade im IT-Bereich ist die technische Entwicklung schneller als in anderen Technikbereichen weil viele Neuerungen kaum zeitfressende Hardwareanpassungen brauchen. Die Qualitäten unserer späten Jahre (ich gehe selbst stark auf die 60 zu) liegen nun aber gerade nicht bei der Fähigkeit, besonders schnell bisher Gültiges vergessen und durch ganz neue Ansätze bruchlos ersetzen zu können. Ums mit TW zu sagen: Man stürmt dann auch intellektuell nicht mehr vorne weg. Das müssen jüngere Köpfe übernehmen.
@ Peter
Das alte Lied. Die BS wurden seinerzeit für die 495.000 Mann Bundeswehr eingestellt – waren also fix, auch und gerade bei den Reformen/Verkleinerungen. Wenn die Truppenstärke reduziert wird, muss man an die „flexible“ Masse ‚ran, also wurde „unten“ (Truppe, Waffensysteme) Kahlschlag betrieben. Hinzu kommt: für den Schreibtisch-Hengst muss nicht mal eine Pistole vorgehalten werden, für die Knaben in der Truppe hingegen schon – und noch viel schlimmere, teurere Dinge wie Panzer und dergleichen. Kleines Beispiel: bei der 282.000 Mann Bw gab es noch 17 ArtBtl und 13 PzBtl, bei der 250.000 Mann Bw jeweils derer sechs – die vorherigen Zahlen erwähne ich lieber nicht…
Nun freuen wir uns also darüber, dass die Personalstärke langsamer fällt als sonst, fabulieren aber vom sechsten PzBtl etc. und auf lange Sicht 27 (?) neue Bataillonen? Da hat einer denselben Humor wie Honecker, „überholen ohne einzuholen“ :-). Mehr BS und mehr Dienstzeitverlängerungen, der Wasserkopf wird genährt, Blitz Blank. Hauptsache die „globale“ Zahl wird erreicht, ob das militärisch Sinn ergibt, scheint keine Rolle zu spielen.
Ich behaupte mal das die Trendwende nach der Wahl richtig Fahrt aufnimmt. Denn dann werden die Brstandssoldaten in den Genuss einer längeren Dienstzeit kommen ;-) Ironie off
Ganz ehrlich, wo sollen die Leute denn herkommen ohne
a)
Ich würde prognostizieren, das es nächstes Jahr unter 177.000 geht. Dann sind die ganzen Zeitsoldaten weg, die noch die Wandlungsoption genommen haben.
Diese zahlenmäßige Abweichung wird auf die erfolgreiche Wirtschafts- und Strukturförderung durch die Bw keine messbare Auswirkung haben und ist daher unbeachtlich. Anders herum hätte der zahlenmäßige Aufwuchs auf die militärische (Im)Potenz ebenso keinen nennenswerten Einfluss und ist daher gleichsam bedeutungslos. Ich weiß Sie werden dem nichts abgewinnen können, aber wenn Sie meine Perspektive einnehmen würden, aus der die Bw für die europäische Sicherheitsarchitektur ebenso bedeutsam wie die 2 Feldhaubitzen Liechtensteins es sind ist, dass politisch relevante Streitkräfte von heute und morgen nur europäischer Natur sein können, würden Sie dem allem halb so viel Bedeutung beimessen. Solange die Streitkräfte bezahlbar sind und keine Gefahr von Ihnen für diesen Staat ausgeht ist doch „alles in Butter“. Wer Verteidigungsfall denkt muss sich den Weltuntergang leider dazudenken (das war vor 50 Jahren auch nicht anders). Warum also Panik, wenn die Optionen – vollständige Vernichtung oder Frieden – die gleichen bleiben, ganz gleich wie viele Soldaten es nun sind?
Laut SpOn steigt die Bundeswehr in der Gunst der jungen Berufssuchenden von Platz vier auf Platz drei:
http://www.spiegel.de/karriere/berufswunsch-von-schuelern-polizei-adidas-bundeswehr-a-1159468.html
@Insider
“ Ganz ehrlich, wo sollen die Leute denn herkommen ohne
a)“
Sie sind doch schon da!
Wir entlassen jeden Monat top ausgebildete Soldaten und ziv Beschäftigt.
Solange wir uns das leisten können, haben wir nicht wirklich ein Problem.
Die Soldaten in Spitzendienstgraden welche im Moment über die besondere Altersgrenze dienen verschärfen das Problem und schieben den Gau auf der Zeitachse nach hinten.
Jeder welcher als BS länger dient, verhindert dass ein junger Mensch nachrückt.
Wir haben zu wenig DP und BS-Stellen und zeitgleich setzen wir die Neuen falsch ein.
Die Bw schafft sich ihren Bedarf selbst. Wir sind ein Durchlauferhitzer der mit Atomstrom läuft und wundern uns wenn die Altlast ihren Tribut fordern wird.
@ Shepard:
Wozu dann noch deutsche Streitkräfte? Ob wir welche haben oder ob in China der Sack Reis umfällt, es ist doch offenbar einerlei? Genau aus dieser, offenbar nicht unverbreiteten Denke heraus bleibe ich dabei: Bundeswehr abschaffen, williges Personal in die Bundespolizei eingliedern, Material verkaufen/verschenken/verschrotten, fertig. Wir Deutschen sind ja ohnehin so gern bei so vielen Dingen der (alleinige) moralisch überlegene Vorreiter (z.B. Automausstieg, Flüchtlingspolitik), warum sollten wir es nach den schlimmen Erfahrungen zweier Weltkriege ausgerechnet auf dem Gebiet der Streitkräfte nicht anders als alle anderen handhaben? Anders als in den 1950er Jahren benötigt dieser Staat keine Armee mehr, um daraus internationale Anerkennung/Gleichwertigkeit und Staatlichkeit (Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsmacht) generieren zu können, zumal diese ohnehin nicht mehr so wichtig zu sein scheint.
Und der wiederkehrende Verweis auf „Europäische Streitkräfte“ ist doch reine Augenwischerei bzw. Symbolpolitik. In dieser EU kann man sich nicht mal auf ein einheitliche Tempolimits auf Landstraßen oder Autobahnen bzw. auf einheitliche Notrufnummern einigen, aber europäische Streitkräfte werden als realistisch angesehen? Europäische Streitkräfte sind Schritt 36, Schritt 1 wäre ein politisch/geistig(!)/wirtschaftlich etc. pp geeintes Europa, ein europäischer Staat – davon sind wir meilenweit entfernt. Ich kann – ich bitte um Verzeihung – das Geschwafel von einer europäischen Armee nicht mehr hören, alles zu seiner Zeit, und die ist noch lange nicht in Sicht.
Trennung:
Hier wird ja gern davon gesprochen, die Bw solle eine „Kriegsverhinderungs-Armee“ sein. Dem stimme ich voll und ganz zu. Allerdings sollte sich dieses Abschreckungspotential auch an wirtschaftlicher Stärke/Bedeutung und Bevölkerungszahl orientieren. Wir müssten also mehr leisten als Italien, Frankreich oder das Vereinigte Königreich. Stattdessen hinken wir weitestgehend hinterher! Da das Thema Personal ja auch unweigerlich mit der Aussetzung der Wehrpflicht verbunden ist: 56% der jungen Leute wollen nach der Schule erst mal ein „Sabatical“ machen. Ein gutes Viertel will in den öffentlichen Dienst/BOS, betont die Wichtigkeit, etwas für die Gesellschaft zu tun, ein nicht unerheblicher Anteil weiß noch gar nicht, was er/sie machen will. Ich las letztens, dass sich bei einer Umfrage über die Hälfte der befragten Manager für die Wehr- bzw. Dienstpflicht ausgesprochen haben. Manager derselben Wirtschaft, von der hier schon des Öfteren gesagt wurde, sie würde es nicht verkraften, wenn eine solcher Pflichtdienst eingeführt wird.
Dies alles, gepaart mit den Personalproblemen der Bundeswehr, führt unweigerlich zu dem Schluss, dass man … weiterwurschtelt wie bisher. Das freie Spiel der Kräfte des Marktes wird es schon richten. Da ja gerade Frauen-EM ist: Hauptsache der Kader umfasst 22 Personen. Ob es nun 22 Spieler sind, oder 10 Spieler und 12 Masseure, Platzwarte, Zeugwarte, Trainer, Köche etc., ist egal, Hauptsache, die Zahl 22 kommt am Ende raus. Und selbst wenn nicht: Gemäß Regelwerk reichen ja sieben Spieler, um antreten zu dürfen. In dem Sinne: Dann siegt mal schön ;-).
Ich kann die Schärfe mancher Kommentierender bei der Bewertung der Personalentwicklung hier nicht ganz nachvollziehen – vielleicht fehlt es mir als eine Person ohne Berührungspunkte mit der Bundeswehr (abgesehen von der Musterung) auch am nötigen Wissen.
Der erste Punkt:
Aus den Zahlen (http://abload.de/img/bwy9qny.gif) geht für mich hervor, dass die Bundeswehr seit 1991 ihre Personalstärke schrittweise erheblich reduzieren musste und nach der mehrmaligen Herabsetzung zum Schluss 170.000 BS/SaZ als Zielmarke hatte, die erst 2016 „erreicht“ wurde. Aktuell gibt es ein „Defizit“ von 1.554 BS/SaZ, an der Gesamtmenge bleiben die weniger als 1 % unter der Zielmarke zurück. Ich weiß nicht, wie bei der Bundeswehr intern die Vorgaben sind, aber nach meinem Eindruck müssen aufgrund der Absprungraten bei der Ausbildung wohl mehr Soldaten eingestellt werden, als man überhaupt haben möchte. Wenn nun keiner abspringen würde, hätte man zu viele und damit mehr als 170.000. Ich weiß nicht, ob es bei der Bundeswehr intern die Vorgabe gibt die 170.000 auf keinen Fall zu überschreiten, so dass man bei der Berücksichtigung der Absprungraten so plant, möglichst nah an die 170.000 heranzukommen, diese aber in keinem Fall zu überschreiten. Wenn dem so wäre, würde ich den „Fehlbestand“ von 1.554 Mann hier als unerheblich betrachten bzw. als „Rauschen“ der Zahlen im Hintergrund.
Problematischer sieht es für mich aus, dass man nach PSM 185 die 182.500 Stärke durch 12.500 zusätzliche FWDLer erreichen wollte. Mit 9.454 ist man da nicht annährend dran. Hier gibt es ein Defizit von 3.046 Mann, was relativ 24 % hinter der Sollstärke zurückbleibt. Das Defizit fällt hier reletiv also 24-fach höher aus als bei dem BS/SaZ.
Für die BS/SaZ sehe ich die Hütte also nicht brennen, ob FWDL noch zu retten sind, kann ich dagegen nicht beurteilen. Vielleicht sollte man sich von diesen generell verabschieden? Attraktiv scheint dies jedenfalls nicht im erforderlichen Umfang zu sein.
Der zweite Punkt:
Erst 2016 wurde durch vdL die Ansage gemacht, dass wieder eine Zunahme der Stärke angestrebt ist. Auch wenn die 170.000 2017 (Januar) nicht überschritten wurden, gab es gegenüber 2016 eine Zunahme bei den BS/SaZ um 81 Mann. Das sollte nicht überbewertet werden, aber es ist erst einmal eine Zunahme (anders als bei den FWDL). Auch gilt das zum vorherigen Punkt ausgeführte – je nach dem, wie die internen Zielvorgaben sind, ist das releativ schon recht nah dran an der Zielmarke.
@ Nold:
Nur meine zwei Pfennige dazu:
1. Die Vorgaben werden u.a. deswegen (nahezu) erfüllt, weil Berufssoldaten (freiwillig)länger dienen als eigentlich vorgesehen war. Das heißt, unter normalen Umständen stünden sie gar nicht mehr zur Verfügung und fielen aus der Rechnung heraus. Das mag das Problem zwar kurzfristig lindern, aber nicht dauerhaft.
2. Die Zahlen/der Bedarf entspringen einer zutiefst kranken Struktur. Stellen Sie sich ein Bauunternehmen vor, bei dem knapp die Hälfte des ohnehin schon knapp bemessenen Personals im Büro sitzt und von der anderen Hälfte nur ein kleiner Teil überhaupt auf dem Bau arbeitet – gleichzeitig werden aber die Aufträge immer mehr. Und dann stellt man es als Erfolg dar, dass Leute, die im Büro sitzen, nun länger machen. Ungefähr so ist die Bundeswehr aufgestellt – ganz abstrakt darstellt und ohne einen Anspruch meinerseits auf einen zu 100% zutreffenden Vergleich. Es wird Zeit, sich die Pläne von GenLt Bühler (drei „vollwertige“ Divisionen) mal genauer anzuschauen, und die Bundeswehr bzw. insbesondere das Heer hierauf auszurichten. Derzeit ist die Bundeswehr mehr in Manier einer Berufssoldaten-Beschäftigungsdienststelle organisiert und strukturiert denn nach militärischen Gesichtspunkten. Alles sollte „schlanker“ werden, stattdessen gab es Dienststellen/Zwei-Sterne-Kommandos, bei denen „aus eins mach zwei“ galt. Die Vorgaben einer solchen Wasserkopf-Struktur zu bedienen, sehe ich als keinen Erfolg an – eher im Gegenteil. Im Übrigen werde ich nicht müde zu betonen, dass ohne eine Reform des Berufssoldatenstatus wir dieses Problem immer wieder aufs neue haben werden. Die Idee des „BS-Flex“ finde ich ausgesprochen gut und hat – in meinen Augen – nur Vorteile.
@Nold | 25. Juli 2017 – 9:50
„Ich kann die Schärfe mancher Kommentierender bei der Bewertung der Personalentwicklung hier nicht ganz nachvollziehen“
In der Tat wären die Zahlen an sich gar nicht so schlecht, aber durch zahlreiche Faktoren sind sie „geschönt“ (höhere BS-Rate als geplant und benötigt, verspätete Pensionierungen, zu großer Wasserkopf etc.).
„Ich weiß nicht, ob es bei der Bundeswehr intern die Vorgabe gibt die 170.000 auf keinen Fall zu überschreiten, so dass man bei der Berücksichtigung der Absprungraten so plant, möglichst nah an die 170.000 heranzukommen, diese aber in keinem Fall zu überschreiten“
Ja und nein ;)
Normalerweise sind die Grenzen aus verfassungsrechtlichen Gründen „harte“ Zahlen und dürfen keinesfalls überschritten werden.
Derzeit stehen wir aber eigentlich vor einer deutlichen Truppenaufstockung, so dass die Zahl in dem Moment höher gesetzt wird, indem sie erreicht werde wird.
„Problematischer sieht es für mich aus, dass man nach PSM 185 die 182.500 Stärke durch 12.500 zusätzliche FWDLer erreichen wollte. Mit 9.454 ist man da nicht annährend dran.“
Das wiederum ist nicht korrekt. Die Zahle von 12.500 ist lediglich eine politische Zahl.
Tatsächlich ist das (minimale) Rekrutierungsziel 8.500 und wir sind sehr zufrieden mit allem um die 10.000…
@Nold: „Auch wenn die 170.000 2017 (Januar) nicht überschritten wurden, gab es gegenüber 2016 eine Zunahme bei den BS/SaZ um 81 Mann. Das sollte nicht überbewertet werden, aber es ist erst einmal eine Zunahme (anders als bei den FWDL).“
Ist das Sarkasmus oder Ernst gemeint?
@Hans Dampf: Danke.Pointierter kann man es kaum ausdrücken, wobei ich sogar das „nach militärischen Gesichtspunkten“ noch in Zweifel ziehen möchte.
Aber diese Einsicht scheint zu einfach zu sein. Solange von oben der Arbeitsplatzgedanke verordnet wird, werden wir eine Beschäftigungsdienststelle bleiben – vielleicht ist’s ja so gewollt. Vielleicht kommt ja zur Überalterung bald noch strukturelle Demenz….
zynisch könnte man ja auch 160000 anpeilen und hätte dann das Soll übererfüllt.
Macht sich toll im Wahlkampf.
Also statt ner 4.0 dann ne 3 minus.
@Nold
Eine solche deutliche Unterscheidung bringt wenig. Eine Aufschlüsselung nach Dienstgradgruppen und Laufbahnen hilft da mehr.
Fehlende Manschaften lassen sich nicht durch Feldwebel und Offiziere ersetzten erst recht nicht im Dienstgrad Hauptfeldwebel oder Hauptmann und höher.
Gleichzeitig ist ein Mangel an FWDlern grundsätzlich nicht kritisch solange ausreichen SaZ Mannschafter vorhanden wären. Der SaZ 8 macht 3 Monate GA und 3 bis 16 Monate SGA/DPA und kann dann 6 bis 8 Jahre den Job machen. Vier FWDler mit 23 Monaten würden hingegen schon ein ganzes Jahr in der Grundausbildung sitzen und SGA/DPA und Führerscheine gibt es in der regel eh nicht weil es sich nicht lohnt die Kräfte anzulernen. FWDler sind also sehr teure Arbeitskräfte da sie ähnliche Kosten an Gehalt/ Ausbildung und Unterbringung verursachen und weniger Arbeitskraft generieren die oft nur bedingt nutzbar ist.
@Hans Dampf
Danke für die Erklärung, wobei ich das zeitlich noch nicht ganz durchdringe:
1. Bis 2011 gab es ja noch 190.000 SaZ/BS – seit 2011 sind sie bis 2016 auf 170.000 (bzw. jetzt knapp darunter) abgebaut worden. War das Problem, dass man die Zielmarke nur durch (freiwillige) Verlängerung erreicht, schon vor 2011 vorhanden? Oder hat sich erst nach der Abschaffung der Wehrpflicht ein Attraktvitätsverlust eingestellt der dazu geführt hat, dass man 2017 keine 170.000 mehr erreicht, während man 2011 noch 190.000 erreichen konnte?
2. Angesichts des Materials, der für mich in der aktuellen Form sinnvoll nicht zu erklärenden „Streitkräftebasis“ und des gescheiterten Versuchs, sich einen Üblick über die Gliederung der Streitkräfte zu verschaffen, habe ich auch den Eindruck, dass das, was dort passiert nur bedingt etwas mit dem Unterhalt von Streitkräften zu tun hat, sondern eher das Verschieben von Personal (und Material) entsprechend den finanziellen Vorgaben des jeweiligen Haushalts. Also auch ich gehe nicht davon aus, dass das Personal – egal wieviel nun da ist – sinnvolle Aufgaben wahrnehmen kann. Es wäre mal eine Rechnung interessant, welche Stärke die Bundeswehr zu Wahrnehmung der aktuellen Aufgaben denn bräuchte (Landesverteidigung und Bündnisfall mal ausgeklammert).
Bzgl. FWDL: Die Bundeswehr erfüllt deren Erwarten nicht, vor allem was Herausforderung, Abwechslung und Anspruch an die eigene Leistung betrifft. Auch sportlich bleibt die Messlatte deutlich unter dem was sich einige vorstellen.
Und so werden viele zB ins GeZi gesetzt, wo sie vor allem Kaffee kochen und Post holen, pointiert gesagt. Das ist eben nicht ganz das was sich die Zielgruppe wünscht – egal wie Werbung aussieht.
Vorschlag: Ganze Kompanien mit FWD, zB die aktiven GebPzBtl8, aufstellen und ausbilden, auch als Kader für na / ta Btl. Das dann jeweils angeschlossen an ein „aktives“ Btl.
Ich meine mich dunkel erinnern zu können (hab es aber leider nicht mehr gefunden) dass einer der flecktarngewandeten Obermohren (Generalsinspekteur BW oder „nur“ Heer) in einem Interview in etwa folgende Relationen zwischen Interessenten und offenen Stellen für das Heer nannte: Offiziere etwa 6:1; Unteroffiziere 2 bis 3:1 (wobei wohl auch mehr UmP als UoP) und bei den Mannschaften gerade so 1:1. Ist das so ungefähr richtig? Sieht es bei Marine und Fliegern vergleichbar aus?
Wenn das Bild so ungefähr stimmt, dann liegt das Problem hauptsächlich bei den „Indianern“ während potenzielle „Häuptlinge“ in ausreichender Menge (wie immer es um die Qualität bestellt sein mag) vorhanden sind. Von daher scheinen mir die breiten Diskussionen um die Probleme der Offiziere an der Sache vorbei zu gehen. Nach meinem Verständnis ist das überflüssig, es sei denn, ein Überhang an Majoren oder Oberstleutenanten würde dazu führen, dass potenzielle Gefreite oder Feldwebel draußen bleiben müssen.
@Koffer
Vielen Dank für die Infos zu den Zielmarken (Nichtüberschreiten und 8.500 FWDLer).
@Auslandsdiener
Angesichts des Bildes, dass hier manche an die Wand malen, ist es ernst gemeint: Hier wird öfters beinahe vorwurfsvoll betont, dass zu den Vorjahren die Bundeswehr mehrere Tausend Soldaten eingebüßt habe. Das finde ich etwas missverständlich, wo es doch genau das Ziel war, die Truppenstärke zu senken. Ich ging auch davon aus, dass es nicht immer im Sinne der 20.000 Betroffenen, um die die Zahl der BS/SaZ gesenkt wurde, die Bundeswehr zu verlassen. Hier könnte man den Eindruck gewinnen, dass nicht nur 20.000 Mann der Bundeswehr seit 2011 davon gelaufen sind, sondern auch noch Tausende weitere abhauen würden oder weg sind und dieser Aderlass nur durch das schönen von Statistiken mittels fragwürdiger Maßnahmen kompensiert werden kann. In kurz: Vor der nach meinem Eindruck gewollten Reduzierung von 190.000 auf 170.000 fällt es mir schwer zu glauben, dass es einem jetzt aufgrund mangelnder Nachfrage geeigneter Bewerber nicht möglich sein soll, die 170.000 zu halten. Ist der Arbeitsmarkt in den 6 Jahren um so viel mehr attraktiver geworden oder hat sich der Gesundheitszustand der Rekruten so stark verschlechtert? Da finde ich es einleuchtender, wenn die Zielmarke entsprechend der Ausführungen von Koffer eher aus verfahrenstechnischen Gründen nicht erreicht werden kann, weil man zwar um Abbrecher weiß, deren Anzahl antizipierend aber zumindest in der Vergangenheit nicht entsprechend mehr einstellen durfte. Demnach musste man immer unter der Zielmarke landen. Ohne das Wissen, welche Zielmarke angepeitl wurde, lässt sich der Erfolg beim „Zuwachs“ also nur schwer beurteilen. Und für mich ist der Zuwachs zumindest ein Indiz dafür, dass die in den vorherigen Jahren erfolgte Reduzierung der Personalstärke gewollt war und nicht auch zufällig mit einem allgemeinen Weglaufen der Rekruten zusammentraf. Wenn dieser geringe Zuwachs aber tatsächlich nur durch zuvor nicht übliche Tricks durch Verlängerungen erreicht werden kann, muss sich in den letzten Jahren die Attraktivität der Bundeswehr in einem weitaus größeren Maß verschelchtert haben, als ich ihn für möglich hielt.
@Nold | 25. Juli 2017 – 13:39
„Bis 2011 gab es ja noch 190.000 SaZ/BS – seit 2011 sind sie bis 2016 auf 170.000 (bzw. jetzt knapp darunter) abgebaut worden. War das Problem, dass man die Zielmarke nur durch (freiwillige) Verlängerung erreicht, schon vor 2011 vorhanden?“
Das ist schwer zu vergleichen, denn durch die Abschaffung der Wehrpflicht haben sich die Strukturen so grundlegend geändert, dass die beiden Modelle deutlich von einander Abweichen.
„der für mich in der aktuellen Form sinnvoll nicht zu erklärenden „Streitkräftebasis““
Hihi, da sind Sie nicht der einzige. Ich dienen jetzt 20 Jahre in den Streitkräften und ich habe noch keine sinnvolle Erklärung für die SKB in der aktuellen Form gefunden ;)
„Es wäre mal eine Rechnung interessant, welche Stärke die Bundeswehr zu Wahrnehmung der aktuellen Aufgaben denn bräuchte (Landesverteidigung und Bündnisfall mal ausgeklammert).“
Wie soll das denn gehen? Soldaten die für Auslandseinsätze befähigt sind können (bzw. sollen können) natürlich auch Landesverteidigung. Von daher kann man das eine wohl kaum aus dem anderen Herausrechnen…
@Hans | 25. Juli 2017 – 13:39
„Die Bundeswehr erfüllt deren Erwarten nicht, vor allem was Herausforderung, Abwechslung und Anspruch an die eigene Leistung betrifft. Auch sportlich bleibt die Messlatte deutlich unter dem was sich einige vorstellen.“
Ja, in der Tat, da müssten wir mehr tun. Mehr Aufwand hineinstecken und dadurch dann auch (noch) mehr Bindewirkung entfallen können.
„Ganze Kompanien mit FWD, zB die aktiven GebPzBtl8, aufstellen und ausbilden, auch als Kader für na / ta Btl. Das dann jeweils angeschlossen an ein „aktives“ Btl.“
Die Idee ist sicherlich nicht schlecht, aber ist relativ ressourcenintensiv für relativ wenig (konkreten) militärischen Nutzen (mal abgesehen natürlich von der Bindewirkung, die ich zwar persönlich für sehr wichtig halte, aber die natürlich wenig bringt, wenn akut Personal für Einsätze gestellt werden muss).
Von daher erwarte ich (leider) nicht allzu viel Enthusiasmus hinsichtlich Ihres Vorschlags. Darüber hinaus müsste man dann auch an einigen „Stellschrauben“ drehen, denn durch die hohe Flexibilität der FWDL-Verpflchtungsdauer würden solche Kompanien zu einem ausbildungstechnischen „Hühnerhaufen“ werden. Mann müsste also den Bewerbern deutlichere Vorgaben machen als bisher.
@Zivi a.D. | 25. Juli 2017 – 13:46
„Ich meine mich dunkel erinnern zu können (hab es aber leider nicht mehr gefunden) dass einer der flecktarngewandeten Obermohren (Generalsinspekteur BW oder „nur“ Heer)“
Ich finde Ihre Formulierung etwas unangemessen. Egal was ich (oder Sie) nun von den beiden persönlichen halten, man sollte den nächsten militärischen Repräsentanten DEU, die beide DEU jahrzehntelang treu gedient haben etwas mehr Respekt entgegen bringen.
(Arabeske: Darüber hinaus ist übrigens der GI nun wirklich alles andere als ein Flecktarnanhänger ;) )
„in einem Interview in etwa folgende Relationen zwischen Interessenten und offenen Stellen für das Heer nannte: Offiziere etwa 6:1; Unteroffiziere 2 bis 3:1 (wobei wohl auch mehr UmP als UoP) und bei den Mannschaften gerade so 1:1.“
Bis letztes Jahr wahr es zumindest so, wobei die Quote querschnittlich meines Wissen nach bei den UmP/UoP und den Mannschaften jeweils etwas besser war.
„Wenn das Bild so ungefähr stimmt, dann liegt das Problem hauptsächlich bei den „Indianern“ während potenzielle „Häuptlinge“ in ausreichender Menge (wie immer es um die Qualität bestellt sein mag) vorhanden sind.“
In der Tat. Mit steigendem Schulabschluss sinken auch unsere Personalprobleme.
Wobei gerade bei den Offizieren und „Spitzen“-UmP demographisch sich durchaus dunkle Wolken abzeichnen und wir hier rechtzeitig handeln sollten um nicht in fünf Jahren ein böses Erwachen hinsichtlich der Qualität zu haben.
@Koffer / 24. Juli 2017 – 19:59
„IT-StOffze mit 65?!? Daran haben wir nun wirklichen keinen Bedarf“
Ihre Sichtweise ist m.E. unzutreffend und erheblich zu kurz gegriffen. Bitte beim Begriff „IT-Offz“ nicht nur an (junge) Nerds und Programmierfreaks denken. Im hochkomplexen Bereich der Rüstung und Systempflege- und Änderung für größere IT-Systeme braucht man auf Management- und Steuerungsebene durchaus erfahrene IT-StOffz in der Projektarbeit, die nicht nur über sichere, umfassende Kenntnisse der relevanten Prozesse und Methodiken verfügen müssen sondern auch und in der Lage sind, systemtechnische Zusammenhänge und Entwicklungs-/QS-Vorgaben tiefgehend zu begreifen und Handlungsbedarf zu erkennen. Nimmt man einen noch so erfahrenen Stabsoffizier aus dem Einsatz für derartige Aufgabenbereiche, wird man im Dialog mit der Industrie bei Vertragsgestaltung bis hin zum Krisenmanagement in der Realisierungsphase u.U. schnell mal über den Tisch gezogen.
@Nold | 25. Juli 2017 – 13:58
Am Sonntag den 16.07 gab es dazu ein schönes Interview-Reihe mit aktiven Soldaten auf dem DLF.
Unter anderem eine Gefreite (Dienstzeitbeginn 01.01.2017): Sie (Mitte/Ende 20 mit technischer Ausbildung) ist aus der zivilen Wirtschaft in die Bw gewechselt, weil sie was hartes machen wollte. In der AGA hat Ihr insbesondere die BIWAK Zeit sowie das Schießen Spaß gemacht. Nach der AGA hat sie einen Dienstposten in einem Stab gekriegt und füllt dort Anwesenheitslisten. Seit mehreren Monaten hat Sie keine Waffe mehr in der Hand gehabt.
Das ist das eine Extrem hier wurde „Peitsche“ gewünscht und „Peitsche“ versprochen, bekommen hat sie aber nur „Zuckerbrot“. Für andere Tätigkeiten (sie gab an irgend einen Sehfehler und psychische Probleme zu haben) wurde ihr beim Assesmentcenter durch die Ärzte die Tauglichkeit nicht zuerkannt. (Unterm Strich auch egal, auch administrative Dienstposten müssen besetzt werden)
Das andere Extrem ist, dass Bewerbern ein „Beruf wie jeder andere“ versprochen wird und diese in der Truppe dann aber ganz schnell merken, dass Dienst und Beruf zwei paar Schuhe sind. Beim 09-17 Job muss man nicht für Monate in See stechen und mit anderen Menschen auf engstem Raum leben. Man muss nicht frieren oder „hungern“ wenn auf der Übung die Versorgung mal nicht geklappt hat oder das Wetter mal wieder durchdreht. Man muss nicht jeden Tag aufs neue diszipliniert seinen Dienst antreten …
In den letzten Jahren ist die Bereitschaft der jungen Erwachsenen „Strapazen“ über sich ergehen zu lassen deutlich gesunken. Nicht bei allen, aber die Anzahl der Menschen die Dienen wollen wird halt weniger und weniger, weil das zivile Leben im heimischen Umkreis deutlich angenehmer ist als in der Pampa.
Diese „Strapazen“ lösen sich in der Regel nach 1-2 Jahren auf, dann hat man sich im System Bundeswehr gefunden und hat sich arrangiert, aber bis dahin muss man halt erstmal „durchhalten“ wollen.
Zum Thema Verhältnis Bewerber zum Bedarf:
Nur weil 6:1 Bewerber da sind, heißt nicht dass es auch gleichwertige Bewerber sind. Dieses Jahr bspw. wurden erstmalig eine große Anzahl an Abiturienten mit 3er Schnitt in die Offizierlaufbahn eingestellt. Und das bei allgemein anerkannten Noteninflation. Ende 90er Anfang 2000er musste man mit einem Schnitt knapp um die 2,5 schon hoffen, dass nicht zu viele besser geeignete Bewerber im Rennen sind.
Mir schwant Fürchterliches.
Und nur so nebenbei, die Abbrecherzahlen aus den OA-Btl in Munster und Hammelburg verheißen auch nichts Gutes. Da scheinen wohl sehr viele nur einen „Schnupperkurs“ gebucht zu haben.
@ Nold:
Es lag wohl u.a. daran, dass sich verschiedene Maßnahmen zeitlich überschnitten haben. Man hat mit dem Reformbegleitgesetz versucht, Überhänge abzubauen – es ist ja logisch, dass eine 250.000 oder 180.000-Mann Bundeswehr nicht so viele SaZ/BS braucht wie eine mit 495.000 – wenngleich die Reduzierung in den Statusgruppen wohl alles andere als gleichmäßig verlief, der Schnitt war unten wesentlich größer als oben. Es gab eine Zeit (2013), da wurden viele SaZ früher gehen gelassen, man musste nur die Hand heben, Votum Chef/Kdr egal, „P“ sprachen, der Mann durfte früher gehen. In „meiner“ Einheit haben z.B. sich fast alle Feldwebelanwärter dazu entschlossen, zu verkürzen. Das reißt natürlich eine Lücke. Wenn auch in bescheidenerem Ausmaß, so hat man auch Berufssoldaten früher „nach Hause gehen lassen“. Und dann sollte die Bundeswehr wieder wachsen. Das beißt sich natürlich, wer ein Mal weg ist, ist weg und bis man den ersetzen kann, gehen einige Jahre ins Land.
Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich die zahlenmäßige Zusammenrechnung von BS und SaZ wenig zielführend finde. Wenn ich zu wenig BS und dafür mehr SaZ habe, ist das ebenso unsinnig wie der umgekehrte Fall, wobei dieser wohl auf lange Sicht folgenschwerer ist. Letztlich ist es doch ein einfaches Zahlenspiel: Wenn man sagt, aus der Wehrpflicht sind x Prozent der SaZ generiert worden, dann fehlen diese x Prozent jetzt. Aus verschiedenen Gründen gelingt es offenbar nicht, dieses Fehl auszugleichen. Wenn wir dann noch – dem Vernehmen nach – nunmehr Leute einstellen, die seinerzeit nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden wären, dann kann man nur sagen: Das hat ja alles gut geklappt, Herr zu Gutenberg!
@Koffer: Ihre FWDler Zahl ist nicht korrekt. Die Mindestzahl sind sogar nur 5.000! In der alten BW Zielstärke von 185.000 Soldaten, sind aber 12.500 Soldaten eingeplant.
Nur seit der Abschaffung der Wehrpflicht hat es die BW noch nie geschafft, die Zahl von 1.2500 FWDler zu erreichen. Die Zahl pendelt so zwischen 8.9009 – 11.000 FWDler. Und da man angeblich mehr Bewerber als Stellen hat, ist da etwas faul im Stade Dänemark!
Man hatte nur Angst noch weniger zu finden, und hatte deshalb mal nur 5.000 als Mindestzahl eingeplant.
Hauptzweck der FWD ist ja, daraus Zeit- und Berufssoldaten später rekrutieren zu können und dies funktioniert nur sehr schlecht. Nur 20 % der FWDLer bleiben anschließend in der BW. Das ist keine gute Quote und könnte daran liegen, daß es für die FWDler oft keinen Dienstposten nach der Grundausbildung gibt und diese sich deshalb langweilen müssen nach der Grundausbildung.
Die Idee von @Hans ganze Kompanien aus FWDLer aufzustellen, z.B. für den Heimatschutz oder Jägerkompanien, könnte sich die Zahl der Kündigungen reduzieren und die Zahl der Weiterverpflichtungen erhöhen.
@Seeadler | 25. Juli 2017 – 15:31
„Ihre Sichtweise ist m.E. unzutreffend und erheblich zu kurz gegriffen. Bitte beim Begriff „IT-Offz“ nicht nur an (junge) Nerds und Programmierfreaks denken.“
Wenn Sie meine Kommentare komplett lesen, dann werden Sie genau das erkennen.
„Nimmt man einen noch so erfahrenen Stabsoffizier aus dem Einsatz für derartige Aufgabenbereiche, wird man im Dialog mit der Industrie bei Vertragsgestaltung bis hin zum Krisenmanagement in der Realisierungsphase u.U. schnell mal über den Tisch gezogen.“
Auch diesen Punkte sehe ich genauso und haben ihn ebenfalls in meinem Kommentaren geschildert.
Unabhängig davon, dass wir also anscheinend die gleiche Situationsbeschreibung haben, ergibt sich damit aber noch nicht, warum Ihrer Meinung nach ein dramatischer, struktureller Bedarf an 65jährigen IT-StOffzen besteht…
@Wa-Ge | 25. Juli 2017 – 15:39
„Dieses Jahr bspw. wurden erstmalig eine große Anzahl an Abiturienten mit 3er Schnitt in die Offizierlaufbahn eingestellt.“
Haben Sie dafür gesicherte Quellen, die auch über den notwendigen Überblick verfügen um dies bewerten zu können?
Dieses Gerücht ist in den letzten Jahren ja schon mehrfach aufgekommen und stellte sich regelmäßig als falsch heraus.
Und vereinzelte Ausnahmen gab es immer schon (vor allem bei vorangehender Truppenbewährung als Landser oder bei besonders guten Ergebnissen an der OPZ/ACFü)…
„Und nur so nebenbei, die Abbrecherzahlen aus den OA-Btl in Munster und Hammelburg verheißen auch nichts Gutes.“
Ehrlich gesagt halte ich das nicht für das schlechteste, wer schon nach drei Wochen aufgibt, den wollen wir sicherlich nicht 13 Jahren durchfüttern müssen ;)
@Hans Dampf | 25. Juli 2017 – 15:40
„enn wir dann noch – dem Vernehmen nach – nunmehr Leute einstellen, die seinerzeit nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden wären“
Naja, da vergleichen Sie jetzt aber schon Äpfel mit Birnen. Die wenigen SaZ Landser der Wehrpflicht-Äre können Sie doch nicht wirklich mit den „Massen“-SaZ-Mannschaften der Gegenwart vergleichen.
@closius | 25. Juli 2017 – 16:21
„Ihre FWDler Zahl ist nicht korrekt. Die Mindestzahl sind sogar nur 5.000! In der alten BW Zielstärke von 185.000 Soldaten, sind aber 12.500 Soldaten eingeplant.“
Doch ist Sie.
12.500 ist lediglich eine politische Zahl. Niemals wollten wir wirklich 12.500 FWDL haben. Wir haben z.B. gar nicht die Ausbildungskapazität dafür geschaffen.
Und auch die von Ihnen geäußerte Zahl von 5.000 ist nicht (mehr) korrekt.
Nach einem Zwischenschritt von 7.500 ist dieses Jahr die Zahl 8.500 FWDL fix. Darüber hinaus planen wir aber weiterhin ca. 10.000 an. Hierfür besteht sowohl Bedarf, als auch Kapazität.
„Nur seit der Abschaffung der Wehrpflicht hat es die BW noch nie geschafft, die Zahl von 1.2500 FWDler zu erreichen. Die Zahl pendelt so zwischen 8.9009 – 11.000 FWDler. Und da man angeblich mehr Bewerber als Stellen hat, ist da etwas faul im Stade Dänemark!“
Wie bereits gesagt. Wollten wir ja auch gar nicht. Ist eine rein politische Zahl.
„Hauptzweck der FWD ist ja, daraus Zeit- und Berufssoldaten später rekrutieren zu können und dies funktioniert nur sehr schlecht.“
Das ist eine von zweit Aufgaben.
Die andere (sowohl gem. Gesetzestext, als auch politischer Erklärung bei Einführung) ist die Förderung eines „besonderen staatsbürgerlichen Engagements“.
„Nur 20 % der FWDLer bleiben anschließend in der BW.“
Die Quote schwankt deutlich. Liegt aber nach meiner Kenntnis häufig eher bei 30% denn bei 20%.
@Koffer: Jetzt reden wir aneinander vorbei. Die ursprüngliche Mindestzahl für FWD war 5.000 Soldaten. Deshalb wurden nur 5.000 Dienstposten für diese nach der Grundausbildung geschaffen. Die anderen 7.500 FWDler waren flex und nicht fix und es wurden keine Dienstposten für diese geschaffen.
Mit der Aufstockung der BW Stärke jetzt wurde zwar die Höchstzahl der FWD bei 12.500 unverändert gelassen, aber die Zahl der Dienstposten, für die Zeit nach der Grundausbildung, wird um 3.500 Stellen auf 8.500 dann FWD fix erhöht, so daß nur noch 4.000 FWD Stellen flex sind ohne festen Dienstposten. Siehe dazu in AG:
„Es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen“ (Neufassung)
T.Wiegold | 10. Mai 2016 · | 132 Kommentare
http://augengeradeaus.net/page/2/?s=FWD
Daß wir die 12.500 Soldaten nicht wollen, wäre mir neu. Ich kann mich erinnern, daß die Verteidigungsministerin die Steigerung der FWD Zahlen – in der Vergangenheit – auf 11.000 Soldaten als Erfolg ihrer Politik gesehen hat.
Wer sah oder sieht die 12.500 FWD-Sollstärke nur politisch und warum sollen wir 10.000 ausbilden können, nicht aber 12.500?
Der ehemalige CSU Verteidigungsminister, der jetzt vor einem Comeback stehen soll, wollte eine noch niedrigere Truppenstärke als 185.000 und stieß damit auf Widerstand, aber danach wäre mir kein ernsthafter Politiker bekannt, der die BW-Stärke noch weiter senken wollte oder was gegen FWDler hätte, es sei denn diese sind minderjährig.
@ Koffer
Ja habe ich. Wie groß die Anzahl ist kann ich nicht sagen, aber die Quelle befasst sich dieses Mal nicht zum ersten Mal mit der Thematik und solche Dimensionen waren bis jetzt nicht erreicht.
Was die Abbrecherzahlen angeht, habe ich ambivalente Gefühle. Einerseits teile ich Ihre Meinung, man braucht niemanden der nicht will. Andererseits werden diese Stellen ja nicht aus Arebitsbeschaffungsmaßnahme Gründen eingestellt sondern weil man den Nachwuchs in der gebotenen Anzahl benötigt und da tut jede Lücke weh, diese muss im Anschluss wie immer durch wen anders mit befüllt werden.
Bei den Noten gibt es ja noch eine weitere Dimension. Der Lehrplan auf den Lehrgängen als auch im Studium der auf die jungen Kameraden zukommt ist ja nicht gerade ein Geschenk, schlechte Schulnoten resultieren nicht zwangsläufig im nicht Bestehen des Studiums, aber ein gewisses Indiz sind die Schulnoten schon.
Für FWDL werden keine „DP“ im klassischen Sinne geschaffen.
„Wer sah oder sieht die 12.500 FWD-Sollstärke nur politisch und warum sollen wir 10.000 ausbilden können, nicht aber 12.500?“
1. Wir hören mit allen Nachwuchsgewinnungsmaßnahmne auf, wenn absehbar ist, dass die Zahl von ca. 10.000 erreicht wird.
2. Bereits bei Erreichen von 8.500 stellen wird die ernsthaften Bemühungen ein. Militärisch gesehen könnten wir nach 8.500 komplett aufhören, aber es sähe in der Außenwirkung nicht so gut aus. 10.000 ist einfach eine schön „verkaufbare“ Zahl.
3. Hinsichtlich des Ausbildens: Weil wir dafür niemals Kapazitäten ausgelangt haben. Tatsächlich stellen wir nur für die tatsächlich gewollten 8.500 Kapazität Kapazitäten bereit. Aber „ein bißchen mehr“ geht natürlich immer ;)
@Wa-Ge | 25. Juli 2017 – 20:30
Naja, einerseits stellen wir ja mit Absicht 10% über Bedarf ein, andererseits gibt zahlreiche Redundanzen bei den OLt/Hptm DP, die nicht zwingend besetzt werden müssen (z.B. der doppelte KEO etc.).
Bis zu 30% Durchfaller über die Gesamtzeit können wir also gut kompensieren.
Hinsichtlich der Note sehe ich auch alles was schlechter als 2,5 nicht als normalerweise geeignet an. Im Einzelfall natürlich schon („Charakter geht vor Können“ ;) ), aber im Regelfall ist die Note schon ein guter Indikator.
Von daher kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass wir massenweise 3er Kandidaten einstellen. Davon habe ich ehrlich gesagt auch noch nichts gehört.
@Koffer. Zunächst herzlichen Dank für die Rückmeldug bezüglich der Bewerberverhältnisse. Was nun den von Ihnen vermissten Respekt angeht, kann ich Ihnen versichern, dass ich für jeden Flecktarnträger Respekt empfinde, mitlerweile sogar für die Obermohren mit den dicken Kolbenringen und Goldsternen. Ansonsten hat es wohl seine Richtigkeit, dass ich Zivi geworden bin.
@ Koffer:
Man gibt die Losung 15.000 FWD aus – und trifft dafür keinerlei Vorkehrungen? Da schwillt mir der Kamm – ich weiß, Sie sind dafür nicht verantwortlich, aber das ist doch Dilettantismus pur! Wird noch durch die Aussage bei einem Vortrag im Rahmen des SOL getoppt, die sinngemäß lautete „nicht der verfassungsmäßige Hauptauftrag, sondern die wahrscheinlichen Einsätze sind ausrüstungs- und strukturbestimmend“. Da habe ich den Kameraden neben mir erstmal ungläubig angeschaut und ihn gefragt, ob das der „vortragende Rat“ (Oberstlt i.G.) tatsächlich gerade so gesagt hat. Aber wird schon alles seine Richtigkeit haben…
@Hans Dampf | 25. Juli 2017 – 22:19
„Man gibt die Losung 15.000 FWD aus“
12.500.
“ – und trifft dafür keinerlei Vorkehrungen?“
Wieso denn auch? Es ist doch eine rein politische Zahl. Weder brauchen wir 12.500 noch wollen wir 12.500. Warum sollten wir denn dann hierfür Vorkehrungen treffen? Das wären ja wirklich verschwendete Ressourcen.