Technisch alles klar für deutsche Luftbetankung im Mali-Einsatz

Die geplante Unterstützung der französischen Intervention in Mali durch die Bundeswehr hat zumindest die technische Hürde genommen: Für die Kraftstoffversorgung von einem fliegenden Tanker der Luftwaffe wurde inzwischen ein Kampfflugzeug der französischen Streitkräfte zertifiziert, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin Augen geradeaus!. Damit ist die Bundeswehr in der Lage, mit einem Airbus A310 MRTT (MultiRoleTransport Tanker) französische Flugzeuge auf dem Weg zu einem Einsatz in Mali oder auf dem Rückweg zu betanken – sobald dafür ein Mandat des Bundestages vorliegt.

Offiziell teilte das Ministerium nicht mit, welcher Kampfjet die technischen/rechtlichen Voraussetzungen nunmehr erfüllt. Nach Informationen von Augen geradeaus! handelt es sich  um die (den?)  Rafale, das modernste Kampfflugzeug Frankreichs (und, zum Beispiel bei internationalen Ausschreibungen, ein Konkurrent des Eurofighters).

Die Luftbetankung, um die die Franzosen in Berlin gebeten hatten, soll am Dienstag kommender Woche vom Bundeskabinett und Ende Februar vom Parlament beschlossen werden. Noch ist offen, ob dieser Einsatz zusammen mit der geplanten deutschen Beteiligung an der EU-Trainingsmission (EUTM) für die malischen Streitkräfte in einem Mandat verbunden wird oder ob die Regierung dem Bundestag zwei Mandate vorlegen wird. Für die EU-Mission ist der Einsatz von rund 40 Ausbildern, vor allem Pioneren, und einem Rettungszentrum mit Ärzten, Sanitätern und Unterstützungspersonal vorgesehen. Für EUTM Mali fehlen bislang allerdings Rettungshubschrauber – bislang hat kein Mitgliedsland die Entsendung von MedEvac-Helikoptern angeboten.

(Foto: Französische Kampfjets vom Type Mirage F1CR, vorne, und Rafale über Afrika – Französische Luftwaffe/EMA)