Schlagwort: Piraten

Oha, Piraten. Müssen wir drüber reden. (Update: Wissenschaftlicher Dienst)

Jenseits von Fakten diskutiert es sich besonders schön. Wenn dann noch ein bisschen Emotionen hinzukommen, tut das der Debatte besonders gut – wie beim heutigen Aufregerthema, der Frage: Private bewaffnete Sicherheitsteams auf deutschen Schiffen? (Sehr subjektive Randbemerkung: Manchen Kollegen scheint dieser Sommerloch-Füller gerade ohne Rücksicht auf die Tatsachen besonders gut zu passen…) Auch wenn ich dann als Spielverderber gelte – ich gucke mal kurz auf die aktuelle Faktenlage: Am 20. Juli hat der Maritime Koordinator der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretär

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Private Sicherheitsdienste gegen Piraten: Kapitän mit einem Bein im Knast?

Die Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, von der das Hamburger Abendblatt heute berichtet, muss ich mir wohl dringend mal besorgen: Für Kapitäne deutscher Handelsschiffe könnte der Einsatz privater Sicherheitskräfte gegen Piratenangriffe ernste juristische Folgen haben. Das geht aus einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hervor, das von der Grünen-Bundestagsabgeordneten Valerie Wilms in Auftrag gegeben wurde und dem „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch-Ausgabe) vorliegt. In der Studie heißt es, eine Strafbarkeit könne sich dann ergeben, wenn der Kapitän die nötigen Abwehrmaßnahmen

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182 Tage sind genug

Am Wochenende haben somalische Piraten den Massengutfrachter MV Sinin freigelassen, der unter der Flagge von Malta fährt (und über dessen Eigner es widersprüchliche Angaben gibt – auf Malta oder im Iran?) Ob ein Lösegeld gezahlt wurde, ist unklar, allerdings droht durch einen Tippfehler das Schiff in die Rekord-Geschichte der somalischen Piraterie einzugehen: 18 Monate sei der Frachter in der Hand der Piraten gewesen, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Tatsächlich wurde das Schiff am 12. Februar dieses Jahres im Arabischen Meer gekapert

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Atalanta ohne Vorbehalte

Zum auslaufenden Wochenende noch der Nachtrag: Am (gestrigen) Samstag hat Deutschland erstmals seit Bestehen der EU-Antipirateriemission Atalanta den Posten des Force Commanders übernommen. Flotillenadmiral Thomas Jugel wird bis Anfang Dezember von der deutschen Fregatte Bayern als Flaggschiff den Einsatz am Horn von Afrika kommandieren. Während die Deutsche Marine die Führung der Operation vor Ort innehat, wird das deutsche Atalanta-Kontingent ab Anfang September durch eine zweite Fregatte, die Köln, verstärkt. Flottillenadmiral Thomas Jugel übernimmt das Kommando vom amtierenden Befehlshaber, Commodore Alberto

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Piraten und die Bundeswehr-Reform

Das nenne ich kreativ: Im Streit, ob gegen die Piraterie vor Somalia nach deutscher Rechtslage die Bundeswehr oder die Polizei vorgehen soll, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sich mit einem salomonischen Vorschlag zu Wort gemeldet, der gleichzeitig die Reform der Streitkräfte berührt und angesichts der Verkleinerung der Truppe ausscheidenden Soldaten eine neue Perspektive bietet: Durch die Bundeswehrreform wird viel Personal abgebaut. Die Bundespolizei könnte kurzfristig bis zu 500 Zeitsoldaten übernehmen, sie für den Kampf gegen

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Italien und Somalias Piraten: Kein Lösegeld, aber Entwicklungshilfe

Es ist schon gut zwei Jahre her, und nur ein paar Interessierte erinnern sich noch, dass der italienische Schlepper Buccaneer im Jahr 2009 vier Monate lang in der Hand somalischer Piraten war. Die Freilassung des im April 2009 gekaperten Schiffes im August jenes Jahres war von widersprüchlichen Meldungen umrankt – mal hieß es, die Piraten hätten lediglich 270.000 US-Dollar für Auslagen und Verpflegung erhalten, mal war von vier Millionen US-Dollar Lösegeld die Rede. Die italienische Regierung beharrte immer darauf, dass

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Atalanta erklärt

Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Rüdiger Wolf hat heute morgen im ARD-Morgenmagazin mal sehr grundsätzlich erklärt, was eigentlich diese EU-Antipirateriemission Atalanta ist und was die Deutsche Marine dort kann und darf. Anlass war die Ankündigung, dass Deutschland Anfang September auch eine zweite Fregatte in diesen Einsatz schickt und damit die Zahl seiner eingesetzten Kräfte verdoppelt. Viel bedeutsamer ist allerdings, dass die Bundeswehr erstmals bei Atalanta demnächst das Kommando vor Ort übernimmt und Flotillenadmiral Thomas Jugel als Force Commander den Einsatz der

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Private gegen Piraten: „Wir stellen die Ampel von Rot auf Gelb“

Wie die deutschen Reeder will nun auch die Bundesregierung den Einsatz privater bewaffneter Sicherheitsdienste gegen die Piratengefahr am Horn von Afrika befürworten. Das ist im Kern das Ergebnis des Gesprächs, zu dem der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Koordinator für die Maritime Wirtschaft, Hans-Joachim Otto, heute Vertreter von Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengeholt hatte. Weil weder die Bundespolizei noch die Bundeswehr den flächendeckenden Schutz vor Piraten in dem Seegebiet sicher stellen könnten, sei auch die Bundesregierung zu diesem Öffnungsprozess bereit:

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Deutsche Fregatte stoppt Piratenangriff im Golf von Aden

Eigentlich Alltagsgeschäft am Horn von Afrika, aber im Hinblick auf das morgige Anti-Piraterie-Treffen: Der Bordhubschrauber der deutschen Fregatte Niedersachsen hat am Wochenende mit Warnschüssen einen Piratenangriff auf den griechischen Frachter Elinakos im Golf von Aden gestoppt. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr reagierte die Fregatte auf einen Hilferuf der Mannschaft, die von acht bewaffneten somalischen Piraten angegriffen wurde. Die indische Fregatte Godavari, die näher an dem Frachter stand als das deutsche Kriegsschiff, übernahm dann die Festsetzung der Seeräuber. Nach Angaben

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