Piraten und die Bundeswehr-Reform

Das nenne ich kreativ: Im Streit, ob gegen die Piraterie vor Somalia nach deutscher Rechtslage die Bundeswehr oder die Polizei vorgehen soll, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sich mit einem salomonischen Vorschlag zu Wort gemeldet, der gleichzeitig die Reform der Streitkräfte berührt und angesichts der Verkleinerung der Truppe ausscheidenden Soldaten eine neue Perspektive bietet:

Durch die Bundeswehrreform wird viel Personal abgebaut. Die Bundespolizei könnte kurzfristig bis zu 500 Zeitsoldaten übernehmen, sie für den Kampf gegen Seepiraterie ausbilden und sie dann auf deutschen Frachtschiffen einsetzen. Anschließend könnten sie als Polizeibeamte ausgebildet werden. Das wäre ein Anfang. Die Soldaten sind vorhanden, ihre Stellen werden im Haushalt ohnehin finanziert.

sagte der Gewerkschaftschef der Welt in einem Interview.

Interessant. In erster Linie führt das dazu, dass die Bundespolizei aufgestockt wird, aber der Verteidigungshaushalt dafür bezahlt? Könnte man die 500 nicht gleich als Soldaten auf den Handelsschiffen einsetzen? Aber ich hab‘ ja auch keine Ahnung von den Feinheiten des Beamtenrechts.

REFILE – CORRECTING HEADLINE Soldiers on a speedboat pose for the media in front of German navy frigates „Karlsruhe“ and „Mecklenburg-Vorpommern“ before sailing out of Djibouti’s harbour in this December 23, 2008 file photo. Pirate activity has risen steadily. The first three months of 2011 were the worst on record, the EU says, with 77 attacks and hijackings — up from only 36 in the same period of 2010. The pirates have started using hijacked vessels — including giant tankers the size of skyscrapers — as mother ships, so they can operate throughout the stormy monsoon season and far further out to sea than before. The worsening situation, say experts, has made it almost inevitable that today’s merchant ships will buy in their own armed protection. To match Special Report SOMALIA/PIRACY-FIGHTBACK REUTERS/Hannibal Hanschke/Files (DJIBOUTI – Tags: CRIME LAW MILITARY BUSINESS)


Archivbild: Deutsche Soldaten in Djibouti im Dezember 2008 (Foto: Hannibal Hanschke/Reuters via fotoglif)