Schlagwort: Piraten

Piraterie-Überblick: IMB für Aktionen an Land, USA für private bewaffnete Sicherheitsdienste

Das International Maritime Bureau, mit seinem Piracy Reporting Centre einer der wichtigsten (und nicht von einer Regierung betriebenen) Akteure im Kampf gegen die Piraterie, hat seine Bilanz des ersten Quartals 2012 veröffentlicht. Kurz gefasst: Die Bedrohung vor der Küste Westafrikas, vor allem vor Nigeria, steigt deutlich an. Aber die von Somalia ausgehende Piraterie ist trotz zurückgehender Zahlen nach wie vor das größte Problem: Mit 43 Angriffen führt Somalia die Statistik weiter an; neun Schiffe wurden entführt und 144 Seeleute als

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Private Sicherheitsdienste gegen Piraten: Nicht in Südafrikas Gewässern.

Das ist jetzt ein interessantes Problem nicht nur für die Briten: Südafrika, berichtet der britische Telegraph, will keine privaten bewaffneten Sicherheitsdienste an Bord von Handelsschiffen akzeptieren, die durch südafrikanische Gewässer fahren. Sondern nur militärische Schutzteams, so genannte Vessel Protection Detachments. Der Grund ist einfach: mit den – angemeldeten – Kameraden käme die südafrikanische Marine besser klar als mit privaten Unternehmen, zitiert das Blatt die südafrikanische Verteidigungsministerin. Die Ablehnung privater bewaffneter Teams gilt offensichtlich nicht nur für britische Schiffe, sondern für

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Atalanta: Am Strand, aber nicht an Land (neu: Mandatstext)

Erwartungsgemäß hat das Bundeskabinett heute ein neues Mandat für die deutsche Beteiligung an der EU-Antipirateriemission Atalanta verabschiedet – und genau so erwartungsgemäß hat die Opposition bereits angekündigt, dieser Ausweitung des Mandats nicht zuzustimmen. Kernpunkt der Aufgabenerweiterung für die EU-Piratenjäger ist ja die Möglichkeit, künftig auch an Land, an der somalischen Küste, zu agieren. Wie das konkret im Mandat gefasst ist, weiß ich derzeit nicht, weil mir der Mandatstext noch nicht vorliegt, aber klar ist schon: Bis zu zwei Kilometer tief

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Somalias Piraten und der Rechtsstaat

Es ist ein Fall wie aus der Strafrechts-Vorlesung. Schwer bewaffnete Räuber dringen in ein Firmengebäude ein und schießen sich den Weg frei, die Belegschaft versteckt sich, die Täter werden auf frischer Tat ertappt, festgenommen und vor Gericht gestellt. Hätte sich das irgendwo in Deutschland ereignet, hätte das Ereignis einige Aufmerksamkeit hervorgerufen, schon der Prozess wäre keine große Schlagzeile mehr Wert gewesen, und beim Urteil würde nur die Frage nach der Höhe des Strafmaßes gestellt. Doch es ist ein ganz klein

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Business as usual – auch für die Dänen

Inzwischen reicht so etwas außerhalb des eigenen Landes schon nicht mal mehr für eine Meldung: Die Besatzung des dänischen Kriegsschiffes Absalon hat am Karfreitag 17 mutmaßliche Piraten in Somalia an Land gesetzt. Die Seeräuber waren am 27. Februar von den Dänen bei der gewaltsamen Befreiung eines gekaperten Piraten-Mutterschiffes festgesetzt worden – und seitdem knapp sieben Wochen im Bauch der Absalon über den Indischen Ozean chauffiert worden. Weil sich kein Land zur Strafverfolg bereit fand… Übrigens: Die Debatte um eine Ausweitung

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Piraten schlagen dicht vor der Küste des Iran zu

Mal ehrlich: Als Pirat würde ich mich fragen, ob es sonderlich clever ist, ausgerechnet einen chinesischen Frachter ausgerechnet dicht vor der Küste des Iran zu entführen. Wie heute das chinesische Handelsschiff Xianghuamen. Größere Karte anzeigen Der Ort der Kaperung nach den von der NATO veröffentlichten Koordinaten Nachtrag: Inzwischen gibt es Meldungen, das gekaperte Schiff sei bereits wieder von der iranischen Marine befreit worden. Bei dem Frachter handelt es sich offensichtlich um die frühere Thor Navigator. Das Schiff wurde 1987 in

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Propaganda mit Piraten

Gestern hatte ich schon darauf hingewiesen, dass die offiziellen, von Nachrichtenagenturen aus Teheran verbreiteten Meldungen zur Pirateriebekämpfung durch die iranische Marine zumindest Fragen aufwerfen. Das gilt noch ein bisschen mehr für das ebenfalls gestern veröffentlichte Video des iranischen Senders Press TV dazu: Iran, sagt der Marinekommandeur, habe derzeit 19 Schiffe mit jeweils (!) 500 bis 600 Seeleuten und Soldaten an Bord im Anti-Piraterie-Einsatz im Indischen Ozean. Hey, das ist ja mehr als EU und NATO zusammen aufbieten können! Vielleicht sind

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Iranische Marine schießt von Piraten entführten Containerfrachter frei

Die Nachricht ist schon deswegen bemerkenswert, weil man von diesem Beteiligten an der Anti-Piraterie-Front im Indischen Ozean recht wenig Details erfährt: Ein Patrouillenboot der iranischen Marine soll einen von somalischen Piraten entführten iranischen Frachter frei geschossen haben. Nach Berichten iranischer Nachrichtenagenturen dauerten die Feuergefechte zur Befreiung des Containerfrachters Armis 48 Stunden. 13 Piraten seien festgenommen worden und sollen in Iran vor Gericht gestellt werden. Nun werfen die Berichte der iranischen Nachrichtenagenturen FARS und IRNA (ich muss mich mangels Sprachkenntnissen auf

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Bundesrat dringt weiter auf hoheitliche Schutzteams gegen Piraten

Auf Antrag der Küstenländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat der Bundesrat heute die Bundesregierung aufgefordert, nicht nur das Gesetzgebungsverfahren für die Zulassung privater bewaffneter Sicherheitsdienste gegen Piraten zu beschleunigen. Weiterhin verlangen die Länder, dass Soldaten oder Polizisten für den Schutz einzelner deutscher Schiffe bereit gestellt werden sollen: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, zeitnah die für das Zertifizierungsverfahren erforderlichen Gesetzesänderungen zu initiieren und umzusetzen. Zudem hält der Bundesrat in besonderen Gefährdungslagen eine individuelle Begleitung von deutschflaggigen Schiffen durch hoheitliche Sicherheitskräfte (Vessel Protection

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